Brauerei Forum 7/2025

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FORUM BRAUEREI

Vorbereitungskurs zum/r Brau- und Malzmeister/in

Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin

Beginn: 13. Oktober 2025 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch

Kursziel:

Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brau- und Malzmeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meis terausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens.

Aufbau des Kurses:

Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen online durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung im Oktober 2026 ab.

Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

VLB Berlin, biering@vlb-berlin.org

+ Praxiskurs Mikrobiologie

Einwöchiger Kurs über mikrobiologische Anwendungen in der Brau- und Getränkeindustrie

3. bis 7. November 2025, Berlin

+ VLB Bier- und Spirituosensommelier / Sommelière

Zweiwöchige Fortbildung über die sensorischen Feinheiten von Bier und Spirituosen und deren Einsatz in der modernen Gastronomie

20. bis 31. Oktober 2025, Berlin

VLB Berlin – Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

+ Seminar Brauen für Nicht-Brauer

Zweitägiges Kompaktseminar über die Grundlagen der Bierherstellung

3. bis 4. Dezember 2025, Berlin

+ Braumeisterkurs 2025/2026

Elfmonatiger Kurs zur Vorbereitung auf die fachspezifische Prüfung für Brauer- und Mälzermeister/innen an der Handwerkskammer Berlin (HWK)

Beginn: 13. Oktober 2025

www.vlb-berlin.org/fortbildung

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN

4 Wechsel in der Geschäftsführung der VLB Berlin: Björn Klotzbücher folgt auf Josef Fontaine

5 C. & A. Veltins: Fabian Veltins übernimmt Marketing-Geschäftsführung

6 Nachrichten: Christian Weber neuer Präsident der „Brewers of Europe“ / Werner Brombach sichert die Zukunft seiner Brauerei

7 Oetker-Gruppe erzielt 2024 ein ordentliches Ergebnis unter herausfordernden Bedingungen

8 VLB auf dem Innovationstag Mittelstand 2025 des BMWE in Berlin-Pankow

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

9 Gerolsteiner baut mit E.ON Biomasse-Heizkraftwerk

10 Stabilitätsprüfung von Mehrweggetränkekästen – Entwicklung eines forcierten Palettenwirktests

12 Erfolgreiche VLB Africa Brewing Conference 2025 in Südafrika

14 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Beurteilung von Malz

15 VLB-Frühjahrstagung 2025: Transformation auf der Tagesordnung

 IfGB AKTUELL

18 Schon 55 Plätze gebucht: SLYRS lädt IfGB-Forum in seine neue Whisky-Brennerei ein

20 Destillateur-Aufbaukurs 2025 erfolgreich

21 Der DLG-Ausschuss Alkoholische Getränke an der VLB

22 Korn und Anlagenbau – Vereinigung der Destillateurmeister tagte im Emsland

23 Destillateurmeister 2026: Die Vorbereitung startet

24 GGBW-Jahrestagung besucht Abtei, Brennereien und Zulieferbetriebe

25 Nachwahlen in das BSI-Präsidium

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

26 Brau-Börsen-Bilanz: Brauriesen mit verhaltenem Start 2025

 MARKT & MARKEN

30 BarthHaas-Bericht 2024/2025: Deutsche Brauer unter den Top 40 der Welt weiter stark vertreten

31 Bierwettbewerbe: Ausgezeichnete deutsche Brauereien

32 Neuheiten: BRLO Naked Hell – alkoholfreies Helles aus Berlin / Haus Cramer Gruppe: Warsteiner Brauerei und Olympiastadion Berlin verlängern bis 2030

33 Neues Design für Löwenbräu oder ein Bier für Trier

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

34 DBMB – Landresgruppe Sachsen: Fachveranstaltung bei Beyer Maschinenbau / Team der VLB beim Berliner Firmenlauf vertreten

35 Verschiedenes / Lösungen Brauer-Schule / Impressum

36 Veranstaltungskalender

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Generationenwechsel bei der VLB Berlin: Nach mehr als zwei Jahrzehnten als VLB-Geschäftsführer übergibt Dr. Josef Fontaine diese Position an Dr. Björn Klotzbücher

Forschung aktuell: Die VLB-Verpackungsprüfstelle hat ein optimiertes Prüfverfahren zur effizienten Bewertung von Palettenstabilität entwickelt 10

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Vom 2. bis 4. Juni 2025 fand die 5. VLB Africa Brewing Conference in Johannesburg, Südafrika, statt. Diese Tagung war einmal mehr ein wichtiger Treffpunkt für die Brauwirtschaft in Afrika

Am 28. Juni wurde die neue SLYRS Destillerie in Neuhaus am Schliersee eröffnet. Dort wird Mitte September das 23. IfGB-Forum stattfinden 18

 VLB AKTUELL

Wechsel in der Geschäftsführung der VLB Berlin: Björn Klotzbücher folgt auf Josef Fontaine

Die VLB Berlin hat einen bedeutenden Generationenwechsel eingeleitet: Nach mehr als zwei Jahrzehnten engagierter Tätigkeit als VLB-Geschäftsführer wird Dr. Josef Fontaine diese Position zum Oktober 2025 übergeben. Sein Nachfolger ist Dr. Björn Klotzbücher, der am 1. Juli 2025 seine Arbeit an der VLB aufgenommen hat.

Dr. Josef Fontaine (l.) übergibt seine Position als VLBGeschäftsführer an Dr. Björn Klotzbücher (M.). VLB-CFO bleibt weiterhin

Gerhard Andreas Schreiber (r.)

(oh) Josef Fontaine, (60) begann seine berufliche Karriere an der VLB 1991 und hat deren Entwicklung ab 2002 als Geschäftsführer entscheidend mitgeprägt. Sein Verantwortungsbereich umfasste dabei insbesondere die Betreuung der Mitglieder, das Seminar- und Veranstaltungsgeschäft, die Standortentwicklung sowie die Repräsentation der VLB nach außen. Dank seines großen Netzwerks und seiner Branchenkenntnis hat er maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der VLB beigetragen. Dabei besonders hervorzuheben sind unter anderem die Internationalisierung der VLB,

die nachhaltige Stabilisierung der Mitgliederbasis und die Umsetzung des Neubauprojektes am Standort Seestraße 13.

Seinen Wunsch, beruflich künftig etwas kürzerzutreten, hat der Verwaltungsrat respektiert und nutzt diese Gelegenheit, um einen geordneten Generationenwechsel in der VLB-Geschäftsführung einzuleiten. Nach einem Bewerbungsverfahren mit externer Begleitung wurde Dr. Björn Klotzbücher als Nachfolger ausgewählt. Dieser hat seine Stelle an der VLB zum 1. Juli 2025 angetreten. Die Bereiche Finanzen, IT, Personal und Forschung bleiben

weiter unter der Verantwortung des bisherigen Geschäftsführers Gerhard Andreas Schreiber (CFO).

Dr. Björn Klotzbücher –von Hannover nach Berlin Björn Klotzbücher (46) ist gebürtiger Schwarzwälder und verfügt über umfassende Erfahrung aus der Brau- und Getränkebranche. Bereits gegen Ende seiner Schulzeit sammelte er erste praktische Eindrücke in einer lokalen Brauerei. Nach einem zweijährigen Dienst bei der Marine und mehreren Praktika in weiteren Brauereien begann er im Jahr 2001 das Studium der Brau- und Getränketechnologie an der Technischen Universität München in Weihenstephan, das er 2007 erfolgreich als DiplomIngenieur abschloss. Im Anschluss war Björn Klotzbücher als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Werner Back tätig, wo er 2010 zum Thema „Milchsaure Fermentation von Leguminosenproteinextrakten mit dem Ziel geschmacklicher Verbesserung“ promoviert wurde. Seinen Weg in die Getränkeindustrie startete Klotzbücher 2009 bei der Mitteldeutschen Getränkeindustrie in Weißenfels, SachsenAnhalt. Dort begann er zunächst als Assistent der Geschäftsleitung und übernahm im weiteren Verlauf verschiedene Führungspositionen mit den Schwerpunkten auf der Weiterentwicklung der dortigen Abfülltechnik sowie dem Aufbau eines geschlossenen Recyclingkreislaufs für PET.

2016 zog es ihn wieder zurück in die Brauwirtschaft: Als Betriebsleiter und Prokurist der Privatbrauerei Herrenhausen in Hannover war er

Fabian Veltins übernimmt Marketing-Geschäftsführung

Die Brauerei C. & A. Veltins aus Meschede-Grevenstein hat Fabian Veltins zum 1. Juli 2025 zum Geschäftsführer Marketing berufen. Der 35-Jährige übernimmt damit nach dreijähriger Einarbeitungszeit in der familieneigenen Brauerei die Verantwortung aller Marketingaktivitäten.

(F.) Mit dieser Personalie hat die Privatbrauerei die Neuformation ihrer Unternehmensführung abgeschlossen. Dem Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Volker Kuhl, stehen damit für das Ressort Vertrieb Rainer Emig, für das Ressort Marketing Fabian Veltins sowie Peter Peschmann für den Bereich Technik und Thomas Römer für den Bereich Finanzen/Unternehmenssteuerung zur Seite. „Ich freue mich sehr, dass mein Neffe als Vertreter der sechsten Generation an zentraler Position Verantwortung übernimmt. Er hat in den vergangenen drei Jahren bewiesen, dass er für das Familienunternehmen und die

Brauwirtschaft brennt“, betont die alleinige Gesellschafterin Susanne Veltins. „Es ist gut zu wissen, dass die erfolgreiche Kontinuität unseres Unternehmens mit Fabian Veltins durch ein engagiertes Familienmitglied gestärkt in die Zukunft geht“, sagt Dr. Volker Kuhl zur Komplettierung der Geschäftsführung. Fabian Veltins hatte zunächst eine kaufmännische Ausbildung bei der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG absolviert. Nach seinem Master-Studium und seiner Ausbildung zum Brau-

bis Juni 2025 nicht nur für die dortigen Produktionsabläufe verantwortlich, sondern steuerte zugleich das Private-Label-Geschäft der zum gleichen Eigentümerkreis gehörenden Privatbrauerei Wittingen. Björn Klotzbücher ist aktives Mitglied bei mehreren Branchenorganisationen, darunter beim Deutschen Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB), der Vereinigung ehemaliger Weihenstephaner (VeW) sowie der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB). Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Die Entscheidung für den Wechsel zur VLB Berlin fiel ihm nicht schwer:

„Die VLB ist eine sehr angesehene Institution in unserer Branche mit hoher Reputation. Mir gefällt besonders ihre enge Vernetzung in die Brau- und Getränkeindustrie. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit der gesamten Belegschaft

und an der Seite von Gerhard Andreas Schreiber, die Zukunft der VLB aktiv und erfolgreich mitgestalten zu dürfen.“

Übergang bis zur Mitgliederversammlung am 6. Oktober 2025

Die Übergabe der Geschäftsführung von Josef Fontaine an Björn Klotzbücher erfolgt schrittweise bis zur nächsten VLB-Mitgliederversammlung am 6. Oktober 2025. Anschließend bleibt Fontaine der VLB für zwei weitere Jahre als „Markenbotschafter“ erhalten. In dieser Funktion soll er unter anderem die VLB auf Veranstaltungen und Messen repräsentieren und als Ansprechpartner für Mitglieder fungieren. Außerdem wird er weiter dem VLB-Verwaltungsrat in beratender Funktion zur Verfügung stehen und die VLB-Geschäftsführung an der Schnittstelle zur TU Berlin und Berliner Senatsverwaltung unterstützen.

Mit Rainer Emig, Geschäftsführer

Vertrieb, Dr. Volker Kuhl, Sprecher der Geschäftsführung, und Fabian Veltins, Geschäftsführer Marketing (v.l.) geht die Brauerei C. & A. Veltins geschlossen in die Zukunft

und Malzmeister bei Doemens war der Betriebswirt im Handelsaußendienst der Radeberger-Braugruppe tätig, ehe er ins Marketing zur Cölner Hofbräu zurückkehrte. Nach einer Station bei der spanischen Brauereigruppe Mahou-San Miguel wechselte Fabian Veltins am 1. Juli 2022 von Madrid nach Grevenstein und konnte zwischenzeitlich als Fassbierchef und als Prokurist seine Kenntnisse in Finanzen/Unternehmenssteuerung und Braubetrieb vertiefen.

Ulrich Rust, Vorsitzender des Verwaltungsrates der VLB, betont: "Wir danken Jupp Fontaine für seine herausragende Arbeit und seinen langjährigen, unermüdlichen Einsatz für die VLB. Ich freue mich außerdem, dass er uns in seiner neuen Rolle als ‚Markenbotschafter‘ noch weitere zwei Jahre erhalten bleibt. Mit Dr. Björn Klotzbücher haben wir einen exzellenten Nachfolger gefunden, der die erfolgreiche Entwicklung der VLB fortführen wird. Dieser Wechsel ist ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Zukunftssicherung unseres Instituts." Mit dieser Entscheidung stellt die VLB Berlin die Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung und bleibt auch in Zukunft eine zentrale Institution für Forschung, Bildung, Service und Innovation in der nationalen und internationalen Brauund Getränkeindustrie.

Foto:
C. & A.
Veltins

NACHRICHTEN

Christian Weber neuer Präsident der „Brewers of Europe“

Delegierte aus 28 Staaten wählten den 46-Jährigen bei der Generalversammlung der „Brewers of Europe“ (BoE) am 13. Mai in der polnischen Hauptstadt Warschau einstimmig an die Spitze des europäischen Brauereiverbandes. Vizepräsidenten sind Jorge Villavecchia (Spanien) und Graham Fewkes (Dänemark).

(F.) Christian Weber ist Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber mit Sitz im saarländischen Homburg und führt das 1878 gegründete Familienunternehmen in fünfter Generation. Seit 2023 steht Christian Weber als Präsident auch an der Spitze des Deutschen BrauerBundes, dem größten

Brauereiverband Europas. Deutschland ist mit knapp 1500 Brauereien und einer Jahresproduktion von mehr als 80 Mio. hl größter Bierproduzent in Europa. Weber bedankte sich in der Generalversammlung in Warschau bei seinem Vorgänger Lasse Aho aus Finnland, der den Verband fünf Jahre lang in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten erfolgreich und souverän geführt habe. „Die ‚Brewers of Europe‘ sind ein schlagkräftiger Verband, der über ein breites Netzwerk verfügt und gut gerüstet ist für die Herausforderungen der Zukunft. Nach dem Amtsantritt der EU-Kommission und der Konstituierung des Europaparlamentes kommt es nun darauf an, die Positionen der Brauwirtschaft deutlich zu machen – etwa bei der Entbürokratisierung, der Energieoder der Verpackungspolitik. Hier möchte ich meinen Beitrag leisten, zum Nutzen aller Brauereien.“

Der 1958 gegründete Dachverband „The Brewers of Europe“ mit Sitz in Brüssel vertritt die Interessen der mehr als 10 000 europäischen Brauereien gegenüber EU-Institutionen und internationalen Organisationen. Mitglieder sind nationale Brauereiverbände und Braugruppen aus 28 europäischen Ländern. Der neue Präsident des europäischen Brauer-Bundes, Christian Weber, absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der University of Edinburgh, anschließend war er in der Lebensmittel- und Getränkebranche tätig, mit Stationen unter anderem in der Schweiz und in Ghana. Später arbeitete Weber für Heineken in Österreich. Im Jahr 2010 trat er als Prokurist in die Karlsberg Holding GmbH ein. Seit Januar 2024 ist Weber Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber neben seinem Vater Dr. Richard Weber.

Werner Brombach, Inhaber der Privatbrauerei

Erdinger Weißbräu, hat eine Familienstiftung gegründet

Werner Brombach sichert die Zukunft seiner Brauerei

Erdinger Weißbräu Werner Brombach, Inhaber der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu, hat im Mai seine Anteile in eine Stiftung übertragen. Auf diese Weise möchte er die Zukunft des Unternehmens und der Mitarbeiter sichern.

(F.) Werner Brombach hat in Bezug auf die Zukunft seines Unternehmens einmal mehr Weitsicht bewiesen und sichert die Unabhängigkeit seiner Brauerei und seiner Mitarbeiter: Mit Wirkung zum 20. Mai 2025 hat er sich als Alleingesellschafter der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu Werner Brombach GmbH dazu entschieden, seine Anteile in die „Werner Brombach-FamilienStiftung“ zu überführen. Werner Brombach wird der Familienstiftung dabei als alleiniger Vorstand vorstehen. Damit wird Erdinger auch in Zukunft für bayerische Braukunst

und Lebensfreude stehen. Denn die „Werner Brombach-FamilienStiftung“ verpflichtet sich zur Fortführung der kompromisslosen Qualitätsphilosophie Werner Brombachs, der starken Marke Erdinger und der im Unternehmen klar definierten Leitwerte. Gemeinsam werden die Stiftung und die Mit-

arbeiter der Brauerei dafür sorgen, mit voller Kraft das Unternehmen in eine sichere Zukunft zu führen und die Vision „Erdinger schenkt Lebensfreude“ Tag für Tag zu leben. So wird sichergestellt, dass Erding ein Ort für Bierkultur sowie die Heimat bayerischer Bierspezialitäten ist und bleibt.

Foto: Erdinger Weißbräu

Christian Weber

Oetker-Gruppe erzielt 2024 ein ordentliches Ergebnis unter herausfordernden Bedingungen

Trotz der angespannten geopolitischen Lage und der damit verbundenen Marktverwerfungen ist es der Oetker-Gruppe 2024 gelungen, ihre Umsätze um 2,5 % auf rund 7,1 Mrd. € zu steigern. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert die Gruppe erneut ein moderates Wachstum. In der Gruppenleitung hat Dr. Niels Lorenz die Verantwortung unter anderem für die Geschäftsbereiche Bier und alkoholfreie Getränke übernommen.

(F.) Die Oetker-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2024 trotz der geopolitischen Spannungen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft positiv abgeschlossen. Das Jahresergebnis bezeichnet das Unternehmen, ohne genauere Details zu veröffentlichen, als zufriedenstellend.

Umsätze der Oetker-Gruppe

Die Oetker-Gruppe erzielte 2024 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von knapp 7,1 Mrd. €. Dies entspricht einer Steigerung um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die konsumgüterorientierten Geschäftsbereiche Nahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke leisteten weiterhin den größten Beitrag zum Umsatzwachstum der OetkerGruppe. Dr. Oetker Nahrungsmittel und die Conditorei Coppenrath & Wiese steigerten zusammen ihre Umsatzerlöse auf über 4,2 Mrd. €. Besonders erfreulich verliefen das Pizza- und das Professional-Geschäft. Die Radeberger Gruppe, größte private Brauereigruppe Deutschlands, konnte das Geschäftsjahr mit einem Umsatzzuwachs von 3,6 % abschließen. Im Markenportfolio überzeugten vor allem Radeberger Alkoholfrei und Jever Fun mit deutlichen Absatzzuwächsen. Auch bei den nationalen Spezialitäten legte die Radeberger Gruppe gegenüber dem Vorjahr moderat zu. Nach deutlichen Steigerungsraten in den Vorjahren erreichte der Geschäftsbereich Weitere Interessen 2024 einen leichten Umsatzanstieg von 1,0 % auf 762 Mio. €. Dabei konnte der zur Oetker-Gruppe gehörende Lieferdienst für Getränke und Lebensmittel, flaschenpost, seine Umsätze erneut steigern, ebenso wie der IT-Dienstleister OEDIV. Auch

die Umsatzentwicklung der gruppeneigenen Hotels war insgesamt zufriedenstellend. Der in Deutschland erzielte Umsatz der Oetker-Gruppe erhöhte sich um 1,9 % auf rund 4 Mrd. €. Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzielten Umsatzes ist mit 43,9 % des Gesamtumsatzes leicht gestiegen (Vorjahr: 43,5 %).

Investitionen

Die Investitionen der Oetker-Gruppe (ohne Akquisitionen) in Höhe von 343 Mio. € lagen um 13,2 % über dem Niveau des Vorjahres (303 Mio. €). Besonders ausgeprägt war der Anstieg in den konsumgüterorientierten Geschäftsbereichen Bier und alkoholfreie Getränke (+18 Mio. €) sowie Nahrungsmittel (+13 Mio. €). Der Großteil der Investitionen entfiel mit rund 54 % (Vorjahr: 57 %) auf Dr. Oetker Nahrungsmittel. Im Rahmen eines langfristig angelegten Investitionsprogramms wurde in die Zukunftsbereiche Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung investiert. Darüber hinaus ist ein wesentlicher Teil der Investitionen in den Kapazitätsausbau der internationalen Pizzawerke geflossen. Die Investitionen des Geschäftsbereiches Weitere Interessen summierten sich auf 69 Mio. € und lagen damit 14,7 % über dem Vorjahreswert (61 Mio. €). Der wesentliche Teil der Investitionsausgaben im Jahr 2024 entfiel dabei auf die Hotelsparte, und zwar durch die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten.

Personalien

Für die Oetker-Gruppe waren im Jahr 2024 insgesamt 18 905 Mitarbeiter (Vorjahr: 19 140) in Deutschland und 9808 Mitarbeiter (Vorjahr: 9873) im

Ausland tätig. Damit ist die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten mit weltweit 28 713 im Berichtsjahr weitestgehend stabil geblieben. Mit Wirkung zum 1. Mai 2025 schied Dr. Albert Christmann als persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und als Mitglied der Gruppenleitung aus. Zum gleichen Zeitpunkt trat er in den Beirat der Dr. August Oetker KG ein.

Carl Oetker folgte am 1. Mai 2025 in der Gruppenleitung Dr. Albert Christmann und übernimmt als neuer persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG die Verantwortung für die Bereiche Nahrungsmittel sowie Unternehmenskommunikation.

Mit Dr. Niels Lorenz trat am 1. Mai 2025 ein weiteres Mitglied in die Gruppenleitung ein. Er übernimmt von Dr. Albert Christmann die Verantwortung für den Bereich Bier und alkoholfreie Getränke, Plattformen und Ökosysteme. In der neuen Gruppenleitung ist Ute Gerbaulet unverändert als persönlich haftende Gesellschafterin verantwortlich für die Ressorts Weitere Interessen, Finanzen, Konzernrechnungswesen, Recht und Steuern.

Ausblick

Die Gruppenleitung geht in ihrer Prognose für das Geschäftsjahr 2025 von weiterhin herausfordernden Marktbedingungen aus. Dennoch wird die Oetker-Gruppe auf einem stabilen Fundament aufbauend den eingeschlagenen Wachstumspfad auch künftig erfolgreich beschreiten. Zur weiteren Effizienzverbesserung innerhalb der Gruppenfirmen werden die initiierten Maßnahmen sowie ein striktes Kostenmanagement im Jahr 2025 fortgesetzt. Die neue Gruppenleitung der Dr. August Oetker KG: Carl Oetker (Nahrungsmittel, Unternehmenskommunikation), Ute Gerbaulet (Weitere Interessen, Finanzen, Konzernrechnungswesen, Recht und Steuern) und Dr. Niels Lorenz (Bier und alkoholfreie Getränke, Plattformen, Ökosysteme) Fotos: Oetker-Gruppe

VLB auf dem Innovationstag Mittelstand 2025 des BMWE in Berlin-Pankow

Am 5. Juni 2025 fand der alljährliche Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) auf dem Gelände der AiF Projekt GmbH in der Tschaikowskistraße in Berlin-Pankow statt. Und auch in diesem Jahr war die VLB Berlin mit einem Stand vertreten.

Beim Innovationstag haben Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre durch Mittel des BMWE ermöglichten Projektergebnisse einem breiten Publikum zu präsentieren, sich direkt zu Förderprogrammen beraten zu lassen und sich weiter zu vernetzen. Die VLB präsentierte ihre Ergebnisse des INNO-KOM-Projekts 49MF210127 „Natürliche Wuchsstoffoptimierung“. Das Projekt wurde im VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) entwickelt und bearbeitet. Ziel des Projekts war es, ein Verfahren zur reinheitsgebotskonformen Anreicherung der Würze mit Zink zu entwickeln, um eine optimale Versorgung der Hefe für die Gärung zu gewährleisten. Der Stand der VLB war trotz wechselhaftem Wetter gut von alten und neuen Partnern besucht. Es wurde sich bei einem kühlen Bier aus der VLB-Studienbrauerei zum präsentierten Projekt sowie zu weiteren Kooperationsmöglichkeiten und den Serviceangeboten der VLB ausgetauscht.

Eine wichtige Neuigkeit kam von der Leiterin der Abteilung „Digital- und

VLB-Gruppenbild mit Gast bei durchwachsenem

Wetter: Dr. Martin Senz, Dr. Erika Hinzmann (Deutscher Brauer-Bund), Dr. Maja Schuster, Kurt Marshall, Jeannette Fessen, Dr. Martin Hageböck (v.l.n.r.) und Michel Werner (vorne) gruppieren sich am Stand der VLB

Innovationspolitik“ im BMWE, Christina Decker: Projektbewilligungen werden in Abstimmung mit dem Finanzministerium schon vor Haushaltsbeschluss ausgesprochen. Offene Projektanträge der VLB könnten damit schon in zwei bis

drei Wochen einen Zuwendungsbescheid erhalten.

Die Forschungskoordination der VLB hofft, auch im nächsten Jahr mit einem Projekt beim Innovationstag vertreten zu sein.

Dr. Maja Schuster

Gerolsteiner Brunnen

Gerolsteiner baut mit E.ON Biomasse-Heizkraftwerk

Die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken: Diesem Ziel des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 hat sich auch der Gerolsteiner Brunnen angeschlossen und sich vorgenommen, seine Emissionen am Standort bis 2030 im Vergleich zu 2016 um 59 % zu senken. Entsprechend war der Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks mithilfe von E.ON ein Schritt in diese Richtung.

(F.) „Mithilfe vieler großer und kleiner Stellschrauben ist uns vorfristig schon 2024 erstmals gelungen, dieses wichtige Ziel für den Klimaschutz zu erreichen,“ freut sich Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung. Doch damit nicht genug: Im Beisein vom rheinlandpfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer sowie Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und dem Partner E.ON hat der Mineralbrunnen aus der Vulkaneifel am 26. Juni 2025 den Spatenstich für ein neues Biomasse-Heizkraftwerk gesetzt.

E.ON übernimmt Planung, Bau und Verfahrenstechnik der Anlage, die nach ihrer Inbetriebnahme einen wichtigen Beitrag für die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern leisten wird. Die Großinvestition am Standort ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Gerolsteiner Brunnen Klimaschutz aktiv gestaltet und seinen eingeschlagenen nachhaltigen Weg konsequent fortsetzt.

Starke Partner bündeln Kräfte Lobende Worte für das Projekt fand Alexander Schweitzer: „Das Projekt zeigt, welche zentrale Rolle das nachhaltige Wirtschaften für Gerolsteiner spielt. Es ist ein sehr gutes Zeichen für den Standort, dass hier fortlaufend in Nachhaltigkeit und grüne Energie investiert wird. Unternehmen wie Gerolsteiner sind damit wichtige Vorbilder!“ Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik bei Gerolsteiner, sagte: „Unser Energiemanagement ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und setzt gleichermaßen auf Reduzierung und auf den Einsatz erneuerbarer Energien.“ Zu den bisher umgesetzten Projekten gehören der Bezug von Ökostrom, Photovoltaik zur Eigenstromerzeugung und viele

Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs. „Auch wenn wir schon viel erreicht haben, sehen wir weitere Potenziale, die wir nutzen wollen. Mit diesem BiomasseHeizkraftwerk kommen wir unserer Vision, unser Energiemanagement vollständig resilient und regenerativ aufzustellen, ein großes Stück näher“, so Rust. Die Anlage ist damit nicht nur ein Beitrag für den Klimaschutz, sondern auch eine Maßnahme, die zur Zukunftssicherung des Unternehmens in volatilen Zeiten beiträgt. Partner von Gerolsteiner beim Bau des Biomasse-Heizkraftwerkes ist E.ON Energy Infrastructure Solutions (EIS). Marten Bunnemann, Vorsitzender des Vorstands von EIS, sagte im Rahmen der Veranstaltung: „Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie zwei starke Partner ihre Kräfte bündeln können, um die Energiewende voranzutreiben. Wir unterstützen Gerolsteiner durch das neue Heiz-

kraftwerk dabei, unabhängiger zu werden sowie Kos ten und Emissionen zu senken. Davon profitieren das Unternehmen, dessen Kunden und die Umwelt.“

Neue Anlage deckt Wärmebedarf

Bei der Anlage, die voraussichtlich Anfang 2027 in Betrieb geht, handelt es sich um ein Biomasse-Heizkraftwerk, das mit Holzhackschnitzeln aus regionalem Bezug betrieben wird. Dabei entstehen elektrische Energie und Wärme. Damit wird Gerolsteiner künftig bis zu 95 % des Gesamtwärmebedarfs und 20 % des Strombedarfs am Standort Vulkanring selbst und nachhaltig erzeugen. Bei der verwendeten Biomasse handelt es sich ausschließlich um Hackschnitzel aus Waldreste-, Fehlund Krankholz sowie anfallendem Grünschnitt, also Holzarten, die von der Industrie nicht zu höherwertigem Holz verarbeitet werden können

Beim Spatenstich (v.l.n.r.): Ulrich Rust (GF Technik und Logistik Gerolsteiner), Sabine Diße (kaufmännische GF Gerolsteiner), Alexander Schweitzer (Ministerpräsident Rheinland-Pfalz), Verena Hubertz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Roel Annega (Vorsitzender der GF Gerolsteiner), Marten Bunnemann (Vorsitzender des E.ONVorstands)

Foto: Gerolsteiner Brunnen

 FORSCHUNG

Stabilitätsprüfung von Mehrweggetränkekästen

– Entwicklung eines forcierten Palettenwirktests

Paul Rothe, Florian Heukäufer, Ingo Pankoke

VLB-Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik – Verpackungsprüfung

Ein bewährtes Prüfverfahren zur Bewertung der Langzeitstabilität von Mehrweggetränkekästen ist der Palettenwirktest. Da das bisherige Verfahren relativ zeit- und ressourcenintensiv ist, wurde im Rahmen des Forschungsprojekts EFoPa in der Verpackungsprüfstelle der VLB Berlin ein optimiertes Prüfverfahren entwickelt. Diese ermöglicht eine schnelle und effiziente Bewertung der Stabilität.

Herkömmlicher Palettenwirktest mit 40 Kästen und 2400 kg Betongewicht als Referenzmessung

Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen führt in der Getränkeindustrie wieder zu einer verstärkten Nutzung von Mehrwegverpackungen. Insbesondere der Einsatz von Glasflaschen, die schwerer als PET-Mehrwegflaschen sind, stellt erhöhte Anforderungen an die Stabilität von Ladeeinheiten während Transport und Lagerung. Ein bewährtes Prüfverfahren zur Bewertung der Langzeitstabilität von

Mehrweggetränkekästen ist der Palettenwirktest, wie er im Anhang der Speziellen Technischen Lieferund Bezugsbedingungen (STLB) beschrieben ist. Dieses Verfahren ist jedoch zeit- und ressourcenintensiv. Daher wurde im Rahmen des Forschungsprojekts EFoPa in der Verpackungsprüfstelle der VLB Berlin ein optimiertes Prüfverfahren entwickelt, welches nun eine schnelle und effiziente Bewertung ermöglicht.

Problemstellung

Der traditionelle Palettenwirktest simuliert die realen Lagerbedingungen, indem eine vollständige Ladeeinheit mit bis zu 40 Kästen über einen Zeitraum von 21 Tagen mit einer definierten Last beaufschlagt wird. Während dieser Zeit wird die Stauchung gemessen und die Kästen auf strukturelle Verformungen und Schäden untersucht. Dieses Verfahren, wie es in der STLB im Anhang 7 beschrieben ist, hat jedoch mehrere Nachteile. Zum einen ist die Testdauer, mit einer Prüfzeit von drei oder vier Wochen sehr lang und verzögert so die Entwicklung neuer Kastensysteme und Spritzgussformen. Zum anderen ist ein hoher Platzbedarf erforderlich, denn ein vollständiger Testaufbau beansprucht bis zu 9 m² Stellfläche. Des Weiteren ist die manuelle Messung der Stauchung mittels Maßbands und Messschieber fehleranfällig und zeitintensiv und erfordert routiniertes Personal. Für eine Prüfung im Rahmen der STLB ist eine große Anzahl an Prüfmus-

tern erforderlich. Da es sich um eine zerstörende Prüfung handelt, müssen 40 Kästen zusätzlich bereitgestellt werden.

Diese Herausforderungen verdeutlichen den Bedarf an einem effizienteren Prüfverfahren, das mit reduziertem Zeit-, Platz- und Materialaufwand vergleichbare Ergebnisse liefert.

Entwicklung des forcierten Palettenwirktests

Ziel des EFoPa -Projekts war die Entwicklung eines optimierten Prüfverfahrens, das eine beschleunigte und dennoch präzise Bewertung der Kastenstabilität ermöglicht. Der neu entwickelte Test, benannt als “Mini-PW”, basiert auf der Erkenntnis, dass die größte Verformung bzw. Stauchung bereits in den ersten Stunden nach Belastungsbeginn auftritt. Durch gezielte Hochrechnung der ersten Messwerte mit der Methode der kleinsten Quadrate, kann die Langzeitverformung zuverlässig prognostiziert werden, ohne die vollständige Testdauer abzuwarten.

Die wichtigsten Merkmale des neuen Verfahrens werden durch die nachfolgenden Aspekte beschrieben. Die Prüfmusteranzahl kann reduziert werden, denn anstelle von 40 Kästen, als acht Fünfer-Säulen, werden lediglich sechs Kästen in zwei Dreier-Säulen auf einer speziell entwickelten Unterlage gestapelt. Dabei simuliert ein speziell konstruierter Druckkopf die realen Belastungen einer ganzen Palette und überträgt die Prüfkraft gezielt

Foto: VLB Berlin/Ingo Pankoke

auf die relevanten Kontaktflächen der Kästen. Um die Verformungsentwicklung detailliert zu erfassen, erfolgt die Messung der Stapelhöhe bzw. der Stauchung nach einer Stunde, nach 24 Stunden und nach sieben Tagen. Nach der Messung am 7. Tag wird der Stapel entlastet und am 8. Tag wird dann die Reststauchung 24 Stunden nach der Entlastung gemessen. Die mathematische Modellierung mittels logarithmischer Funktion ermöglicht die Hochrechnung der gemessenen Stauchungen auf eine 21-tägige Belastungsdauer. Durch diese Anpassungen kann die Belastungsdauer auf sieben Tage verkürzt und der Platzbedarf auf 3 m² reduziert werden.

Technische Umsetzung und Messmethodik

Für die Implementierung des neuen Prüfverfahrens wurde ein spezieller Teststand entwickelt. Der zentrale Bestandteil ist ein asymmetrischer Druckkopf, der die typische Lastverteilung einer Palette nachbildet und die Prüfkraft genau auf die normalen Auflageflächen an den Kästen überträgt.

Die Erfassung der Stauchung erfolgt digital mittels hochpräziser Sensoren eines optisch-taktilen Messsystems, welches selbst kleinste Verformungen detektieren und eine detaillierte Analyse der Belastungsverteilung innerhalb der Kastensäulen ermöglicht. Dabei kommt ein 3D-Fertigungsmesssystem (Modell: XM-5000) der Firma Keyence zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Handwerkzeugen wie Messschiebern oder Maßbändern, die jeweils nur eindimensionale Messungen ermöglichen, erlaubt ein 3D-Koordinatenmessgerät präzise Messungen in allen drei Raumrichtungen (x, y und z). Eine größere Anzahl von Messpunkten kann über eine größere Fläche auf dem Kasten erfasst werden, um die Oberfläche abzubilden und zur Prüfung von Wölbungen und Biegungen herangezogen werden.

Die in den Versuchsreihen erfassten Daten zeigen, dass die signifikantesten Verformungen innerhalb der ersten 24 Stunden auftreten und die Verformungskurve anschließend abflacht. Dies bestätigt die Annahme, dass auf Basis früherer Messwerte zuverlässige Langzeitprognosen erstellt werden können.

Vergleich mit dem klassischen Verfahren

Ein direkter tabellarischer Vergleich zwischen dem traditionellen Palettenwirktest und dem Mini-PW verdeutlicht die Vorteile des neuen Verfahrens:

Der Mini-PW ermöglicht somit eine Reduzierung der Testdauer um bis zu 75 % und verringert den Ressourcenbedarf erheblich. Die wirtschaftlichen Vorteile sind dabei vielfältig. Weniger Prüfmuster und kürzere Testzeiten senken die Material-, Lager- und Personalkosten erheblich. Durch den geringeren Platzbedarf ist eine Dezentralisierung der Tests möglich, sodass Prüflabore das Verfahren effizienter nutzen können. Kastenherstellern ermöglicht es eine beschleunigte Produktentwicklung, denn neue Kastentypen können schneller auf ihre Stabilität getestet werden und damit ihre Markteinführung beschleunigt werden.

Auf Basis der Forschungsergebnisse wurde eine Patentanmeldung eingereicht (DE102024127739), die sowohl das methodische Vorgehen als auch die technischen Ausgestaltungen umfasst. Langfristig könnte sich der Mini-PW als neuer Standard für die Stabilitätsprüfung von Mehrweggetränkekästen etablieren und in entsprechenden Normen berücksichtigt werden. Dazu werden Gespräche mit den Branchenverbänden Deutscher Brauer-Bund und pro-K erfolgen.

Fazit und Ausblick

Das Forschungsprojekt EFoPa zeigt, dass eine Kombination aus präziser Messung von experimentellen Daten mithilfe des 3D-Fertigungsmesssystems von Keyence und die Anwendung von mathematischen Modellen, erhebliche Verbesserungen bei der Stabilitätsprüfung von Getränkekästen ermöglicht. Mit dem Mini-PW steht ein Verfahren zur Verfügung, das schneller, platzsparender und genauer arbeitet als herkömmliche Tests. Die erzielten Erkenntnisse können künftig weiterentwickelt werden, um beispielsweise klimatische Einflüsse oder unterschiedliche PalettenKonstruktionen in den Testprozess zu integrieren.

Das Forschungsprojekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deut-

Vergleich herkömmlicher und optimierter Palettenwirktests

Parameter Klassischer Test Neuer Test (Mini-PW)

Testdauer 21+1 bis 28+1 Tage 7+1 Tage

Anzahl der benötigten Kästen 40 bis 80 6 bis 24

bis 3200 kg bis 1600 kg

Messmethode Manuell (mit Maßband) Digital (optisch taktil)

schen Bundestages gefördert (FKZ: 49MF220230). Die Ergebnisse dieser Forschung bieten nicht nur der Getränkeindustrie wirtschaftliche Vorteile, sondern leisten auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem Prüfressourcen effizienter genutzt werden.

Kontakt: packaging@vlb-berlin.org

Mini-Palettenwirktest mit geviertelter Europalette und sechs Kästen in der Stauchdruckpresse

Foto: VLB Berlin/Paul Rothe

Erfolgreiche VLB Africa Brewing Conference 2025 in Südafrika

Vom 2. bis 4. Juni 2025 fand die 5. VLB Africa Brewing Conference in Johannesburg, Südafrika, statt. Nach den vorherigen Veranstaltungen in Äthiopien (2019) und Kamerun (2023) und zwei Online-Ausgaben war die Tagung einmal mehr ein wichtiger Treffpunkt für die Brauwirtschaft in Afrika.

(oh) Rund 130 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen nutzten die Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch, zur Weiterbildung und zum Networking. Zum Auftakt boten Charlene Louw, Geschäftsführerin der Beer Association of South Africa (BASA), und Christopher Day vom Marktforscher Euromonitor International interessante Einblicke in den südafrikanischen Biermarkt. Während weltweit in vielen Regionen ein Rückgang des Bierkonsums zu verzeichnen ist, zeigt sich Afrika weiter als Wachstumsmarkt – mit Südafrika an der Spitze. Dort liegt der Pro-Kopf-Konsum bei etwa 60 Litern jährlich, die Gesamtproduktion liegt bei rund 40 Mio. hl Bier. Der Markt wird dominiert von AB InBev (South African Breweries, SAB) und Heineken. Daneben ringen die United Breweries (ehemals Diageo, produzieren hauptsächlich Sorghum-Bier) einige mittelständische Brauer sowie rund 200 Craft-Brauereien um die Gunst der Biertrinker in diesem Land. Rund 75 % des Biers wird in den urbanen Regionen konsumiert. Das Lager ist mit Abstand die beliebteste Sorte, gefolgt von Stout und Dark Beer. Auch der Beitrag der Brau -

wirtschaft zur Wirtschaftsleistung ist groß: Neben rund 5,2 Mrd. USD Steuern hängen rund 210 000 Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen (Landwirtschaft, Gastronomie und Handel) von der Brauwirtschaft ab. In einem Land mit hoher Arbeitslosigkeit ein bedeutender Faktor.

Nach Darstellung der BASA sind die größten Herausforderungen aktuell hohe Steuern, strenger werdende gesetzliche Regulierungen, zunehmende Ressourcenknappheit bei Wasser und Energie sowie der weitverbreitete Schmuggel und die illegale Alkoholproduktion.

Das Marktforschungsinstitut Euromonitor International prognostiziert ein weiteres Wachstum des afrikanischen Biermarkts – sowohl in Volumen als auch im Umsatz. Besonders alkoholfreie Biere bieten attraktive Entwicklungschancen. Die rasante Verbreitung von Smartphones in Afrika eröffnet zudem großes Potenzial für digitale Lösungen entlang der Lieferkette, in der Gastronomie und bei Verbraucherinteraktionen.

Die junge, innovationsfreudige Bevölkerung wird dabei den Markt zunehmend prägen, stellt aber auch Ansprüche: Sie möchte innovative

Getränke, zeigt weniger Markentreue und hat andere Vorlieben als traditionelle Biertrinker. Im weiteren Verlauf der Konferenz standen dann brautechnologische Themen im Fokus – darunter Rohstoffe wie Braugetreide, Wasser und Hopfen, Nachhaltigkeit, Hefe- und Gärungstechnologie sowie moderne Abfüll- und Verpackungslösungen. Im Rahmenprogramm wurden bei den Besichtigungen der Alrode Brewery (AB InBev) und der Sedibeng Brewery (Heineken) spannende Einblicke in zwei der größten Braustätten Südafrikas geboten. Das diskussionsfreudige Publikum und ein geselliger Abend in der Gilroy's Pub Brewery rundeten die VLB Africa Brewing Conference 2025 ab.

Die nächste VLB Africa Brewing Conference ist für 2027 geplant.

5th AFRICA BREWING CONFERENCE
Republic of South Africa 2025
Fotos: Heineken (3), Jan Biering (2), Olaf Hendel (2)

1) Charlene Louw, Geschäftsführerin der Beer Association of South Africa (BASA), berichtete über die Herausforderungen des Biermarktes

2) Phumlani Zwane (r.), Braumeister und Betriebsleiter der Heineken Sedibeng Brewery, mit Mitarbeitern

3) Gruppenbild im Vortragssaal

4) Im Sudhaus der Alrode Brewery von AB InBev

5) Auch für die Zulieferindustrie ist Afrika ein spannender Markt: Florian Schneider (Ziemann Holvrieka), Dr. Roland Pahl-Dobrick (Pall), Dr. Josef Fontaine (VLB), Dominik Wiese (Ziemann Holvrieka) und Manuel Kersting (Künzel)

6) Erfahrungsaustausch und Networking in der Fachausstellung

6./7. Oktober 2025 – VLB Berlin

Fachveranstaltung für die Brau-, Malz- und Getränkeindustrie

Sonntag, 5. Oktober 2025

 Get-together

Montag, 6. Oktober 2025

 Sitzung des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) (auf besondere Einladung)

 Technik-Session 1: Zukunftsfähige Konzepte für die Brau- und Getränkeindustrie

 Mitgliederversammlung der Versuchsund Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

 Begrüßungsabend

Dienstag, 7. Oktober 2025

 7. VLB-Forschungskolloquium

 Technik-Session 2: Zukunftsfähige Konzepte für die Brau- und Getränkeindustrie

 54. Internationales Braugersten-Seminar

 VLB-Wassersymposium

 Ausklang an der VLB

– mit begleitender Fachausstellung –

VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org www.vlb-berlin.org/okt2025

Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Beurteilung von Malz

Die Malzqualität hat einen entscheidenden Einfluss auf den Brauprozess und damit auch auf die Bierqualität. Um zu prüfen, ob die gelieferten Malze den vereinbarten Spezifikationen entsprechen, ist eine regelmäßige Kontrolle der eingehenden Malzpartien erforderlich. Dabei kommen sehr unterschiedliche Methonden zum Einsatz.

Die Aufgaben stellte Studienrat

1. Die Handbonitierung dient als erste Wareneingangskontrolle des Malzes. Was kann durch die Handbonitierung nicht beurteilt werden?

a) Farbe

b) Geruch

c) Malzsorte

d) Glasigkeit

e) Grad der Verunreinigung

2. Die Beurteilung des Malzes kann durch mechanische Untersuchungen und durch chemischtechnische Untersuchungen durchgeführt werden. Welche der folgenden Untersuchungen fällt nicht unter die Kategorie „mechanische Untersuchung“?

a) Kochfarbe

b) Bestimmung der Mürbigkeit

c) Sinkerprobe

d) Bestimmung der Tausendkornmasse

e) Sortierung

3. Durch ungenügende Mürbigkeit kann es im Brauprozess zu Schwierigkeiten bei der Klärung der Würze kommen. Mit welchem Hilfsmittel wird die Mürbigkeit bestimmt?

a) System Lausmann

b) Sortimat

c) Plansichter

d) Trieur

e) Friabilimeter

4. Während des Mälzungsprozesses steigt der Wassergehalt im Korn zunächst stark an und sinkt beim Darren wieder deutlich ab. Welchen Wassergehalt sollte das fertige Malz haben?

a) zwischen 10 % und 11%

b) zwischen 7 % und 8 %

c) zwischen 3 % und 5%

d) zwischen 1 % und 2 %

e) zwischen 0 % und 1 %

5. FAN steht für freier Aminostickstoff und gibt hauptsächlich Auskunft über…

a) die Gesamtstickstoffmenge, die in Lösung gegangen ist.

b) den Eiweißgehaltes des Malzes.

d) die Viskosität der Würze.

e) die für die Hefenahrung wichtigen Verbindungen.

Andreas Großmann (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt) (Lösungen

c) die amylolytische Lösung des Malzes.

6. Viele der Untersuchungsmöglichkeiten sind bei der MEBAK zu finden. Was bedeutet das Akronym MEBAK?

a) Mitteleuropäische Brauereikontroll-Kommission

b) Mechanische Brauanlagen-Kommission

c) Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission

d) Mälzerei- und Brauereikommission

e) Methodenkreis Europäischer Brauereianalytik

7. In der Malzanalyse ist auch die Viskosität aufgeführt. Der Wert gibt hauptsächlich einen Hinweis auf…

a) die zu erwartende Läuterzeit.

b) auf die Kolbachzahl.

c) auf die Glasigkeit des Malzes.

d) auf die zu erwartende Kochzeit.

e) auf den Wassergehalt des Malzes.

8. Welche der folgenden Aussagen ist falsch?

a) Aus dem VZ 45°C lässt sich sortenspezifisch etwas über die amylolytische Lösung ableiten.

b) Aus dem Friabilimeterwert lässt sich etwas über die Cytolyse ableiten.

c) Der Eiweißlösungsgrad wird auch Kolbachzahl genannt.

d) Kochfarbe und Würzefarbe werden in EBC ausgedrückt und müssen immer identisch sein.

e) Die Einheit von „Löslicher Stickstoff in TrS“ ist „mg/100g“.

Rechnung

Es werden 27 t Münchner Malz angeliefert. Auf der Malzanalyse sind bei der Sortierung folgende Werte aufgeführt.

Sortierung: 2,8 mm -> 86,4%

Sortierung: 2,5 mm -> 11,6%

Sortierung: 2,2 mm -> 1,8%

Ausputz: 0,2%

Berechne die Masse der 1 Sorte. (0,1 dt)

 VLB-FRÜHJAHRSTAGUNG 2025

Transformation auf der Tagesordnung

Am zweiten Vortragstag der Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB Berlin am 27. März in Kulmbach standen die Themen Energieeffizienz und Prozessoptimierung in der Brauerei im Fokus, außerdem neue Entwicklungen im Bereich Bier- und Getränkeabfüllung.

(oh) Zum Einstieg beleuchtete Prof. Dr. Frank Behrendt von der TU Berlin den aktuellen Stand der Transformation zu einer regenerativen Energieversorgung . Er betonte, dass die Energiewende weniger durch eine Ressourcenverknappung, sondern vor allem durch die Notwendigkeit zur Reduktion der CO₂-Emissionen getrieben werde. Während Reserven mit heutiger Technologie förderbar seien, sind Ressourcen bislang unerschlossen oder deren Förderung ist noch unwirtschaftlich.

Behrendt machte deutlich, dass E-Fuels nur für Nischenanwendungen wie den Flugverkehr oder bestimmte maritime Einsätze sinnvoll seien. Für den breiten Einsatz im Verkehrssektor seien sie keine Alternative. Zwar lag der Anteil erneuerbarer Energien im Stromsektor 2024 in Deutschland bei beachtlichen 54 %, doch in der Wärmeversorgung (18 %) und im Verkehrssektor (7 %) ist der Einsatz eher niedrig. Insgesamt betrug der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch lediglich 22 %. Behrendt

wies darauf hin, dass gerade in den energieintensiven Bereichen Wärme und Verkehr die erforderlichen tiefgreifenden Veränderungen wesentlich schwerer zu realisieren seien.

Er hob die Bedeutung einer stärkeren Sektorenkopplung hervor: Von der Stromerzeugung über die Speicherung bis hin zur Nutzung müssten durchgängige Lösungen geschaffen werden. Pumpspeicherwerke allein reichten nicht aus – auch Batterien, Wasserstoff und andere Speichertechnologien müssten weiterentwickelt werden. Sicherheitsaspekte bei erneuerbaren Energien spielten laut Behrendt in Konfliktsituationen keine fundamental neue Rolle: Jede Art der Energieerzeugung bleibe potenziell angreifbar, sei es physisch oder über IT-Infrastrukturen.

Klimaneutralität im Mittelstand: Transformationsprozess bei der Altenburger Brauerei war Thema von Norbert Ottmann (Krones). Die mittelständische Brauerei mit rund 50 Mitarbeitenden und einem Jahresausstoß von 150 000 hl verfolgt das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Grundlage des Konzepts sind drei Säulen: Klimaschutz, Ressourcenschonung und Digitalisierung.

Den Auftakt bildete ein umfassendes Energieaudit. Der Fokus lag auf Scope 1- und 2-Emissionen, wobei rund 80 % des Energieverbrauchs erfasst und den Verursachern zugeordnet werden konnten. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln des Bundes. Herausforderungen ergaben sich durch Änderungen der Förderrichtlinien während der Antragstellung, die eine Anpassung des Konzepts und einen hohen Abstimmungsaufwand mit sich brachten. Als größte

Stromverbraucher wurden die Kälteanlage, die Niederspannungshauptverteilung und die Flaschenwaschmaschine identifiziert. Die geplante Reduktion des CO₂-Ausstoßes verläuft in Etappen: von 1440 t (2022) über 861 t (2032) bis 2045 die Null erreicht werden soll. Insgesamt wurden dazu 15 Maßnahmen definiert. Davon sollen vier bis 2030 umgesetzt werden, darunter eine CO₂Rückgewinnungsanlage mit einem ROI von 4–8 Jahren, der Umstieg auf EMobilität, der Ausbau der Photovoltaik sowie ein Umbau des Sudhauses.

Der Weg zur Klimaneutralität erfordert eine präzise Datenerfassung, eine komplexe Entscheidungsstruktur und einen langen Planungshorizont – gute Daten bleiben dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor, so Ottmann.

Markus Zutz von GEA skizzierte mögliche Wege für eine Brauerei in eine nachhaltige Zukunft . Das Unternehmen verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften, und unterstützt seine Kunden aktiv bei der Dekarbonisierung der Bierproduktion. Am Anfang eines solchen Transformationsprozesses steht stets ein umfassendes Audit, das die Ausgangssituation im Betrieb genau analysiert. Zutz wies jedoch darauf hin, dass der Weg zur Dekarbonisierung nicht kurzfristig zu realisieren sei. Schnelle Investitionsrenditen, etwa innerhalb von zwei Jahren, seien in diesem Bereich nicht realistisch

Prof. Dr. Frank Behrendt
Norbert Ottmann
Markus Zutz
Fotos: ew

– auch nicht unter Einbeziehung staatlicher Förderprogramme. Vielmehr müsse die Branche langfristig denken, wenn es um die Umsetzung ressourcenschonender Technologien gehe.

Ein Beispiel aus der Praxis ist die CO₂-Rückgewinnung. GEA empfiehlt für Brauereien mit einem Jahresausstoß von einer Million Hektolitern den Einsatz einer Rückgewinnungsanlage mit einer Kapazität von 500 kg CO₂ pro Stunde. Die Investitionskosten liegen bei rund 500 000 Euro. Neben der internen Optimierung der Energieflüsse ist diese Technologie ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Bierproduktion.

Auch im Bereich industrieller Wärmepumpen ist GEA führend. Referenzprojekte, etwa bei Heineken UK in Manchester, bei Intermalt in Vietnam oder bei innocent drinks in den Niederlanden, zeigen, dass große Energieeinsparungen und CO₂-Reduktionen bereits heute realisierbar sind.

Über den Einfluss von Gerstenmalzproteinen auf die Bittere des Bieres berichtete Dr.-Ing. Mariana

Carvalha l (TU Berlin, Fachgebiet Brau- und Getränketechnologie). Proteine übernehmen im Brauprozess vielfältige Funktionen: Sie sind teils erwünscht, etwa als Nährstoff für die Hefe oder zur Schaumbildung, können aber auch zur unerwünschten Trübungsbildung beitragen. Eine zentrale Fragestellung des vorgestellten Projekts war: Beeinflussen Hopfeninhaltsstoffe die Ausfällung von Gerstenmalzproteinen?

Um diese Wechselwirkungen zu untersuchen, wurden Bierwürzen mit und ohne Hopfengaben analysiert und der Einfluss der Hopfenbitterstoffe auf das Verhalten der Gerstenproteine untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass das Proteom von Gerste, also die Gesamtheit der vorkommenden Proteine, stark von der verwendeten Gerstensorte abhängt. Dieses Proteom wiederum beeinflusst die Reaktion mit den Hopfenbitterstoffen maßgeblich. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich die Eiweißausfällung vor allem durch die Eigenschaften der Würze steuern lässt. Zudem gehen die Hopfenbitterstoffe gezielt Wechselwirkungen mit den Proteinen ein, was sich auf die Isomerisierung der Bitterstoffe auswirkt. Hopfengaben verändern das Proteinprofil der Würze, wobei insbesondere kleinere Proteine offenbar eine wichtige Rolle spielen. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Gerstenproteom ein bislang unterschätzter Faktor bei der Bitterstoffausnutzung ist – und somit einen neuen Ansatzpunkt bieten könnte, um die Bitterstoffausbeute im Brauprozess zu steigern.

Rainer Rosenberg von der Kulmbacher Brauerei stellte die besonderen Herausforderungen bei der Abfüllung von Bügelverschlussflaschen vor. Am Standort Kulmbach werden jährlich 1,9 Mio. hl Bier produziert, davon 1,3 Mio. hl in Bügelflaschen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sind in der Abfülllinie mehrere Zusatzkomponenten integriert: Bügelöffner, Dichtgummiwechsler und eine Klöppeletikettierung am Flaschenhals. Dennoch zeigt die Praxis, dass beim Auspacken der Kästen etwa 3–5 % der Flaschen zurück in den Kasten fallen, häufig weil sie noch verschlossen sind. Diese Flaschen

müssen maschinell geöffnet und nachbehandelt werden, da verschlossene Leerflaschen ansonsten nicht gereinigt werden können und zudem durch Fehlgummi Fehlaromen aufnehmen können. Besondere Bedeutung erhält hier die direkte Beheizung der Flaschenwaschmaschine, um selbst hartnäckige Rückstände zu entfernen. Da die Abfüllhalle unmittelbar an ein Wohngebiet grenzt, waren zusätzliche Emissionsschutzmaßnahmen für Leergut, Vollgut und die Entsorgung notwendig. Etwa 15 % des Leerguts kommen verschlossen zurück und werden deshalb separat sortiert, geöffnet und nachbehandelt. Um die hohen Durchsätze von 52 000 Flaschen pro Stunde zu bewältigen, setzt die Brauerei zwei Bügelverschließer mit je maximal 30 000 Flaschen/h ein. Da sich der Bügelverschluss einer abgefüllten Flasche relativ leicht öffnen lässt, wird zur Produktsicherung ein zusätzlicher Siegel-Etikettstreifen über den Bügel geklebt. Insgesamt veranschaulicht der Erfahrungsbericht, dass nur durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus technischer Ausstattung, Prozessoptimierung und zusätzlichem Qualitätsmanagement eine effiziente und sichere Abfüllung von Bügelverschlussflaschen möglich ist. Ressourcenoptimierung in der Flaschenreinigung war Thema von Otmar Hien (Tensid Chemie). Der aktuelle Frischwasserverbrauch bei der Reinigung von Mehrwegflaschen aus Glas liegt typischerweise bei rund 150 ml pro Flasche. Für den

Dr. Mariana Carvalhal
Rainer Rosenberg

eigentlichen Reinigungsprozess würden etwa 80 ml ausreichen. Allerdings erfordert die Rückkühlung der aufgeheizten Glasflaschen zusätzliche Wassermengen. Ein weiteres Problem bei einer stärkeren Reduzierung der Wassermengen ist die steigende Konzentration von Mikropartikeln in den Reinigungsflüssigkeiten. Dies kann unter anderem die Gefahr des Gushings im abgefüllten Bier erhöhen. Auch ist das weitverbreitete Gießkannenprinzip bei der Überschwallung der Flaschen in der Waschmaschine ungünstig: Es führt zu einer übermäßigen Wärmeübertragung sowie zu einer stärkeren Laugenverschleppung als dies über die Transportbänder der Fall ist. Als Lösung präsentierte Hien das TC-Ecosjet-System, das mit einem schwallartigen Wasserfluss arbeitet, der gezielt auf die Leerflaschen aufgebracht wird. In einer Praxisanwendung an einer älteren KronesFlaschenwaschmaschine konnte mit dieser Technik der Wasserverbrauch von 270 ml auf 170 ml pro Flasche gesenkt werden – eine Einsparung von 37 % – bei weiterhin hervorragender Reinigungsqualität. Perspektivisch sind Wasserverbräuche unter 100 ml pro Flasche denkbar, müssen jedoch individuell geprüft werden. Der Return on Investment (ROI) für die Nachrüstung des TC-Ecosjet-Systems liegt bei etwa zwei bis drei Jahren, so der Referent.

Frank Pauli , Leiter Abfüllung bei der Brauerei C.&A. Veltins, stellte im Vortrag Zukunftsinvestition

in zwei neue Abfüllanlagen am Standort Grevenstein die umfassende Modernisierung vor. Am Traditionsstandort betreibt Veltins bislang vier Flaschenlinien, eine Keg-Anlage und zwei Dosenanlagen. Da Abfüllanlage 3 bereits 1987 in Betrieb ging und nun sanierungsbedürftig war, starteten 2018 die Planungen für zwei hochmoderne Linien. 2021 entstand dafür eine neue Abfüllhalle.

Aufgrund des Markterfolgs des „Pülleken“ und diverser Mischgetränke veränderte man die Reihenfolge der Inbetriebnahmen: Zunächst nahm 2022 Anlage 6 ihren Betrieb auf. Mit einem Durchsatz von 50 000 Flaschen/h fungiert sie als Multifunktionsanlage für verschiedene Multipacks und verfügt über eine Pasteur-Einheit, die speziell Mischgetränken zugutekommt.

2023 folgte der Aufbau von Anlage 5, für ebenfalls 50 000 Flaschen/h. Diese verarbeitet 0,5-l- und 0,33-lReliefflaschen sowie die markanten Steinie-Flaschen, besticht durch eine integrierte Sixpack-Verpackung, kurze Umrüstzeiten und einen Vollflascheninspektor für höchste Produktsicherheit. Aktuell stehen zwei weitere Projekte im Fokus: Die Reduktion des Wasserverbrauchs in den Flaschenwaschmaschinen durch optimierte Spültechnik und Wärmerückgewinnung sowie der Bau eines vollautomatisierten Materiallagers zur Beschleunigung logistischer Abläufe und Minimierung von Beständen. Mit diesen Maßnahmen will Veltins langfristig Effizienz, Flexibilität und hohe Umweltstandards in der Abfülltechnik sichern.

Jan Fischer (VLB Berlin) thematisierte in seinem Vortrag die Identifizierung von Einsparungspotenzialen in der Flaschenreinigung – neue Forschungsansätze zu standardverschmutzten Flaschen Im Fokus stand die Frage, ob die Reinigung von Mehrwegflaschen bei niedrigeren Temperaturen oder reduziertem Chemieeinsatz noch ausreichende Ergebnisse liefert. Aktuell wird der Restverschmutzungsgrad visuell anhand von Standard-verschmutzen Testflaschen beurteilt. Damit können zwar Variationen auf einer Anlage beurteilt werden, absolute Aussagen über den Reinigungserfolg sind

jedoch nicht möglich. Auch liefert das Verfahren keine exakten Erkenntnisse darüber, welche Prozessschritte –Laugenbehandlung oder Spritzverfahren – maßgeblich zur Schmutzlösung beitragen. Darüber hinaus sind die derzeit an der VLB eingesetzten Testflaschen aus Stärke und Guano-Dünger aufwendig herzustellen und schwer standardisierbar.

Zur Entwicklung eines validierbaren Verfahrens wurde daher ein Forschungsantrag eingereicht. Er sieht vor, eine neue Rezeptur standardverschmutzter Flaschen zu definieren und optische Messverfahren für eine objektive, zahlenbasierte Auswertung einzusetzen. So sollen fundierte Aussagen zur Schmutzablösung möglich und eine absolute Bewertung des Reinigungsprozesses erzielt werden. Geplante Versuche sollen zudem die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf industrielle Reinigungsanlagen prüfen.

Die Bestrebungen zur Ressourcenoptimierung in Flaschenreinigungsmaschinen sind vielversprechend, doch bestehende Systeme sind noch optimierungsfähig. Der Validierung veränderter Reinigungsprozesse kommt eine große Bedeutung zu, insbesondere bei Mehrwegflaschen. Die bisher eingesetzten Standardverschmutzten Flaschen werden aktuell an der VLB hinsichtlich ihrer Eigenschaften und in Bezug auf ihre Korrelation zu den tatsächlichen Reinigungsprozessen in der Praxis optimiert. Die nächste Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der VLB findet vom 24.–26. März 2025 in Erding statt.

Otmar Hien
Frank Pauli
Jan Fischer

Schon 55 Plätze gebucht: SLYRS lädt IfGBForum in seine neue Whisky-Brennerei ein

Das IfGB-Forum am 15. und 16. September im Hotel Bayerischer Hof in Miesbach steht unter einem guten Stern. Im Januar war Richtfest beim Hauptsponsor SLYRS – da meldeten sich am IfGB bereits die ersten Tagungsteilnehmer an. Anlässlich des Tags des Deutschen Whiskys am 28. Juni eröffnete SLYRS seine komplett neu errichtete Whisky-Brennerei in Neuhaus am Schliersee. Am Sonntag, 29. Juni, legten die Whisky-Experten gleich mit einem Tag der offenen Tür nach. Im September folgt dann das IfGB-Forum als erste große Branchenveranstaltung in der neuen Brennerei.

(WiK) „Wir sind so froh, dass SLYRS diese mutige Investition getätigt hat – und uns mit dem IfGB-Forum einlädt“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. „Über SLYRS hatten wir auch gleich spannende Vorträge rund um Nachhaltigkeit, Effizienzsteigerung und Prozess -

optimierung akquiriert.“ In der heutigen Zeit Zukunftsfähigkeit zu präsentieren macht Hoffnung für die ganze Branche. Die SLYRS Destillerie hat mit ihrem Neubau nicht nur die gesamte Brennerei, Maischebereitung, Läuterbottiche und Hefepropagation auf modernsten Stand gebracht, sondern auch ihre Kapazitäten fast verfünffacht. Hans Kemenater, Geschäftsführer und Destillateurmeister von SLYRS, betont: „Dieser Neubau ist ein großer Schritt in die Zukunft unserer Destillerie. Wir schaffen hier nicht nur zusätzliche Kapazitäten für unsere Produktion, sondern setzen auch neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und modernster Technik.“

VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine merkt an: „Wir haben bei SLYRS die einzigartige Möglichkeit, einen Großteil dessen, was in den Zulieferer-Vorträgen vorgestellt wird, anschließend während der Betriebsführung live zu erleben.“ Der erste Tagungstag fokussiert sich auf das SLYRS-Projekt und die dort realisierten Best-Practice-Lösungen. Der Dienstag widmet sich den Rahmenbedingungen der Branche. „Gerade in dieser angespannten Zeit ging es uns darum, die Situation nicht nur klar zu analysieren, sondern auch über unterschiedliche Lösungsansätze zu sprechen mit sowohl kommunikativen als auch operativen Maßnahmen“, erläutert Künnemann das Programm. „Auch beim Themenblock rund um alkoholfreie Spirituosen-Ersatzprodukte war es uns wichtig, unterschiedliche Produktionsmethoden zu erörtern, aber auch auf Risiken und Risiko-Lösungen hinzuweisen.“

Bereits 55 Teilnehmer registriert „Dass wir noch vor Veröffentlichung des Tagungsprogramms so gut gebucht sind, spricht für die Bedeutung, die der SLYRS-Neubau für die Branche hat“, sagt die Tagungskoordinatorin. „Das spricht aber auch für das Vertrauen der Branche in die hohe Qualität der IfGB-Veranstaltungen“, spielt Hans Kemenater den Ball zurück. „Wir freuen uns sehr auf diese gemeinsame Veranstaltung.“ Ende Juni waren bereits 55 Teilnehmende registriert. Das IfGB-Forum findet parallel zu den ersten beiden Tagen der drinktec statt. Manch Firma, die dort ausstellt, hat auch einen Stand im Tagungshotel gebucht. Die ersten Stände in der begleitenden Fachausstellung waren schnell vergeben. Im Tagungshotel ist Platz für weitere Aussteller.

Teilnehmende Unternehmen und Institutionen:

Arnold Holstein, Bar GarÇon, Berkel, BrauKon, BMLEH, BSI, Destilla, Ethimex, Euro-Alkohol, evorhei it, fermentis, Flensburger Spirituosen Manufaktur, Generalzolldirektion, Hardenberg-Wilthen, Hertz&Selck, Idea Distillers, IfGB, Iprona, Jägermeister, Lautergold, Nordbrand Nordhausen, NWDN, Oakbarrels.shop, Prinz, Räckers, Rheinland Distillers, Rittergut Manufaktur, Rotkäppchen-Mumm, Salco, Schladerer, Schwarze und Schlichte, Solos, Spirituosenschmiede, SLYRS Destillerie, Stiftungsbrennerei Edith-Haberland-WagnerStiftung, St. Kilian, Vereinigung der Destillateurmeister, VLB Berlin, Weyermann® und Wilhelm Eder. www.spirituosen.ifgb.de/ Schliersee2025

Hauptsponsor

RAHMENPROGRAMM MONTAG:

+ Besichtigung der neuen SLYRS Destillerie

+ Begrüßungsabend in der SLYRS-Erlebniswelt auf Einladung von SLYRS, BrauKon, Arnold Holstein und Wilhelm Eder

Moderation: Hans Kemenater und Helmut Knöpfle, SLYRS

23.

If

GB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI

15./16. September 2025 in Miesbach und Schliersee

+ Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung im deutschsprachigen Raum

+ Modernisierung und Nachhaltigkeit in der Whiskybrennerei

+ Alkoholfreie Spirituosen-Ersatzprodukte

+ Hefen in der Brennerei

MODERNISIERUNG UND NACHHALTIGKEIT IN DER WHISKY-BRENNEREI

SLYRS – Alles muss neu! Geschichte, Neubau und Nachhaltigkeit

Many Dimensions of SLYRS

BrauKon eKon – das zukunftssichere Energiesystem

Modernste Brennereitechnologie – Automatisierung und Energieeinsparung

Fässer – Manege frei für Whisky-Stars

Säurefeste keramische Industriebodenbeläge in der Getränkeindustrie

Brevo – zielgerichtete Digitalisierung der Spirituosenherstellung

Europa im Glas

Co-Sponsoren

Hans Kemenater SLYRS Destillerie, Schliersee

Helmut Knöpfle SLYRS Destillerie, Schliersee

Uwe Janssen BrauKon, Seeon-Seebruck

Stefan Hafen

Markus Eder

Marcel Serafin

Arnold Holstein Destillieranlagen, Markdorf

Wilhelm Eder, Bad-Dürkheim

Keramischer Säurebau Räckers, Ahaus

Simon Zunftmeister evorhei it, Herbolzheim

Mario Messig Bar GarÇon, München

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM

Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/an der VLB

Aktuelle Herausforderungen für die Spirituosenbranche

Aktuelles aus dem Spirituosenrecht

Herausforderungen im deutschsprachigen Spirituosensektor –und wie Champions der Branche sie meistern

Das ist eine Zumutung! – mutige Spirituosenkommunikation

HEFEN UND ALKOHOLFREIE

SPIRITUOSEN-ERSATZPRODUKTE

Leistung verschiedener Hefestämme bei unterschiedlicher Melasse-Qualität

Mikrobiologische Herausforderungen alkoholfreier SpirituosenErsatzprodukte

Ist die Zukunft alkoholfrei?

Alkoholfreie Spirituosen – neue Möglichkeiten mit Solos Technologie

Dr. Josef Fontaine IfGB/VLB Berlin

Angelika Wiesgen-Pick BSI, Bonn

Werner Albrecht BMLEH, Bonn

Johan ten Dornkaat NWDN Corporate Finance & Business Transformation, Hatten

Christian Schrade Idea Distillers, Heppenheim

Stefan Lupprich Fermentis by Lesaffre, Marquette-lez-Lille, F

Dr. Martin Hageböck VLB Berlin

Gerald Koenen Rheinland Distillers, Bonn

Claudia Geyer Rudolf Hermann

Solos Spirits, München

links:

Destillationstag in der Deutschen Spirituosen Manufaktur in Berlin-Marzahn mit Philipp Schwarz und Max Nielsen

rechts:

Fachpraktischer Unterricht Likörherstellung mit Siegbert Hennig von der Meissener Spezialitätenbrennerei

Destillateur-Aufbaukurs 2025 erfolgreich

Am 20. Juni gratulierten Mitarbeitende von IfGB und VLB Berlin den Absolventen des DestillateurAufbaukurses zur erfolgreich abgelegten Prüfung. In der Weiterbildung trafen Mitarbeitende von Brennereien und Spirituosenherstellern auf Aromenhersteller. Eine Teilnehmerin kam aus dem pharmazeutischen Bereich, einer aus privatem Interesse. Nach zwei Wochen intensiven Lernens waren alle froh, so viel neues Wissen verinnerlicht und am Ende auch die Prüfung bestanden zu haben. Die Teilnehmenden waren aus ganz Deutschland und der Schweiz angereist.

(WiK) „Es hat uns sehr viel Freude bereitet, mit euch zusammenzuarbeiten“, waren sich Wiebke Künnemann und Chris Bergtholdt am Ende einig. „Ihr habt gut mitgearbeitet, habt kluge Fragen gestellt und wie die guten Prüfungsergebnisse zeigen, sehr viel gelernt.“

Der Kurs bot u. a. Unterricht von Brennereitechnologie über Produktentwicklung bis zur Spirituosenkunde, vom Fachrechnen über Betriebswasser bis hin zur Betriebs- und Qualitätskontrolle. Da sich Dinge, die man selbst gemacht hat, am besten einprägen, umfasst der Destillateur-Aufbaukurs umfangreiche praktische Unterrichtseinheiten von der Sensorik zum fachpraktischen Unterricht Likörherstellung.

In der Sensorik erklärte Kursleiter Chris Bergtholdt eingangs die Funktionsweise der Nase, den Unterschied zwischen der norma -

len und der retronasalen Atmung. „Wenn wir etwas genau erkennen wollen, müssen wir schnuppern.“ Konzentriertes Riechen und Schmecken war auch in der Drogenkunde gefordert – die auch Dank der von der Fa. Vögele gesponserten facettenreichen Drogensammlungen eine eindrucksvolle Erfahrung war. Weiterer fachpraktischer Unterricht fand im im Qualitätssicherungslabor statt: Alkoholbestimmung und Titration.

Ein ganz besonderes Highlight war auch in diesem Jahr der Destillationstag in der Deutschen Spirituosen Manufaktur (DSM) in Berlin-Marzahn. Dort konnten die Teilnehmenden gemeinsam mit dem dortigen Produktionsleiter Max Nielsen ein Wacholderdestillat produzieren. „Bei Wacholder hat sich der Einsatz von zwei Verstärkerböden bewährt“, erläuterte er dabei. Während das Geistgerät lief,

schälten die Teilnehmenden Zitronen und Orangen, hackten Dill und Gurke und mahlten Pfeffer sowie Koriander etc. So setzten sie eigene Mazerate an und produzierten später auf Mikro-Destillen Zitrus-, Gurken- und andere Destillate. Am Ende konnte jeder aus den unterschiedlichen frischen Destillaten und einem bereits gelagerten Wacholderdestillat einen individuellen Gin erstellen. Nicht nur dieser Tag hinterließ bleibende Eindrücke. „Ich habe eine neue Sicht auf meine Tätigkeit bekommen“, sagte ein Teilnehmer zum Abschied. Ein anderer resümierte: „Ich habe einen tiefen Einblick in die Spirituosenwelt erhalten.“ Ein dritter freute sich: „Für mich war das eine gute Vorbereitung auf den Destillateurmeisterkurs“

Der nächste Destillateur-Aufbaukurs findet im Mai/Juni 2027 statt (2026 ist Meisterkurs)

Fotos (2): WiK

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.

Der DLG-Ausschuss Alkoholische Getränke an der VLB

Am 7. Mai trafen sich die gut 20 Mitglieder des DLG-Ausschusses Alkoholische Getränke an der VLB Berlin. Die Vertreter der Bier-, Wein- und Spirituosenhersteller sowie der dazugehörenden Branchenverbände und Institute präsentierten in ihrer 3. Sitzung die Berichte aus den Qualitätsprüfungen Bier, Spirituosen und Wein.

(BF) Mit den Worten: „Herzlich willkommen an der VLB Berlin“, begrüßte Dr. Nils Rettberg, Leiter des VLBForschungsinstituts für Rohstoffe und Getränkeanalytik (FIRGA), die Gäste. Er dankte seinen Mitarbeitenden Ludmila Linke, Christopher Bergtholdt und Dr. Christian Schubert für die Vorbereitung der Veranstaltung. „Kommen Sie auch gern zwischendurch zu uns in die Laboratorien – unsere Türen stehen Ihnen offen“, lautete Dr. Rettbergs Einladung. Weiterhin wünschte er gutes Gelingen für das Experten-Meeting, ehe er das Wort an DLG-Vizepräsident Dr. Diedrich Harms weiterreichte. Dr. Harms, als ehemaliger Leiter des Zentrallaboratoriums der VLB, dankte und eröffnete die Sitzung. Den konstruktiven Diskussionen über die DLG-Prüfungen Bier, Wein und Spirituosen folgte eine Bierverkostung zur Veranschaulichung der DLG-Bierprüfung. Darüber hi -

naus gab es Gesprächsrunden zu branchenübergreifenden Themen wie Alkohol und Gesundheit in der Öffentlichkeit.

Nach der Sitzung besichtigten die Besucher das VLB-Technikum mit Versuchsbrauereien, die Laboratorien und die Likör-Manufaktur MXPSM.

Der DLG-Ausschuss Alkoholische Getränke

Der DLG-Ausschuss Alkoholische Getränke setzt sich aus Experten und Expertinnen verschiedener Branchen zusammen. Dazu zählen Vertreterinnen und Vertreter aus

den Bereichen Wein und Sekt, Bier sowie Spirituosen. Schwerpunkte des Ausschusses liegen in der sensorischen Grundlagenarbeit sowie in Sonderprojekten im Bereich Getränketechnologie und Nachhaltigkeit. Mit einem klaren Fokus auf Innovation, Tradition und Verbraucherschutz bewertet der Ausschuss kontinuierlich verschiedene Produkte, um Verbrauchern hochwertige Getränke zu garantieren. Das Gremium kommt zweimal pro Jahr digital und in Präsenz an möglichst wechselnden Orten zu einer Sitzung zusammen. Die Teilnahme von Gästen ist auf Anfrage möglich.

Gelöste Stimmung nach der Ausschusssitzung

Destillateur-Aufbaukurs mit Kursleiter Chris Bergtholdt (2. v. r.), IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann (4. v. r.) und Philipp Schwarz, dem Dozenten für Brennereitechnologie (l.)
Foto: ew

 VERBÄNDE

Korn und Anlagenbau – Vereinigung der Destillateurmeister tagte im Emsland

Vom 15. bis zum 17. Mai trafen sich rund 90 Fachteilnehmer sowie Begleiterinnen und Begleiter im emsländischen Meppen zur Jahrestagung der Destillateurmeister. Die Private Kornbrennerei Heydt und der Sondermaschinenbauer Alwid hatten zu Betriebsführungen eingeladen. Anstelle eines Vortragsprogramms gab es in diesem Jahr wieder den beliebten Table-Talk.

(WiK) Die eigentliche Veranstaltung startete am Freitag, 16. Mai, mit der Besichtigung der Kornbrennerei Heydt. Hendrik Heydt begrüßte die Besucher: „Diese Jahrestagung ist ein tolles Zeichen für die Vereinigung der Destillateurmeister – denn sie steht für den Zusammenhalt der Zunft.“ Er dankte besonders seinem Destillateurmeister Edmund Schulte, der das Gros der Organisation geleistet hat. „Es ist uns eine besondere Ehre, hier die geballte Branchenkompetenz begrüßen zu dürfen“, betonte Heydt. Sein Blick auf die mehr als 500-jährige Kornbrennertradition von Haselünne erfülle ihn mit Stolz, gehört er doch bereits in die 5. Generation. Gregor Thormann, erster Vorsitzender der Destillateurmeistervereinigung bedankte sich bei Hendrik Heydt für die Einladung und überreichte eine Mikro-Destille als Gastgeschenk. Dann ging es auch schon in Kleingruppen los zur Betriebsbesichtigung von der Brennerei übers Fasslager hin zu Abfüllung und schließlich Palettierung. Anschließend konnten unterschiedlichste Heydt-Produkte verkostet werden.

Dieses umfasst neben klassischem auch gelagerten Korn, Whisky, Obstbrände sowie unterschiedlichste Spirituosen und Liköre. Nach einem Mittagsimbiss fuhren die Teilnehmer nach Dinklage zum Anlagenbauer Alwid. Bei der spannenden Führung interessierten sich die Destillateurmeister besonders für die kompakten Abfüllanlagen. Anschließend richtete das Unternehmen die Abendveranstaltung mit Büffet und Live -Musik aus. Samstagvormittag war dem Table-Talk gewidmet, auf dem sich Zulieferer und Dienstleister präsentierten. Im Dialog zeigten sie ihr Portfolio, führten wahlweise Kurzvideos vor, ließen Muster verkosten oder führten Messgeräte o. ä. vor. Mit dabei waren auch die VLB Mitgliedsunternehmen Arnold Holstein, Klockemann Industrievertretungen und Wilhelm Eder.

Mitgliederversammlung

Am Samstagnachmittag schloss sich die Mitgliederversammlung an. Nach den Vereinsformalien und dem Totengedenken berichtet Sabine Droste vom Fritz Henßler-

Berufskolleg der Stadt Dortmund über die dortige Destillateurausbildung. Die Begeisterung für diesen Beruf ist ungebrochen. In den drei Jahrgängen (1.-3. Ausbildungsjahr) seien einmal 18 und zweimal 25 Auzubildende aus den unterschiedlichsten Betrieben. Martin Erdmann vom Prüfungsausschuss für Gesellen stellte seine Mitprüfer vor. Friedrich Hoffmann, der Vorsitzende vom Prüfungsausschuss für Destillateurmeister, berichtete von den Nachprüfungen für den Jahrgang 2023 – inzwischen haben fast alle Kandidaten bestanden. Nur einer muss sich 2026 erneut der Prüfung stellen. Bis Mai 2025 hat der Ausschuss 6 Kandidaten zur Prüfung 2026 zugelassen. Wiebke Künnemann berichtete über die Vorarbeiten für den Meisterkurs am Institut und dankte allen Destillateurmeistern, die diesen mit ihrer Arbeit als Dozenten unterstützen. Sie habe 6 weitere Anfragen, sodass sie mit einer Kursgröße von 10 bis 12 Kandidaten rechne. Am Samstagabend traf man sich

dann im Hotel Via Plaza, Meppen, zum gemeinsamen Abendessen und zur Verkostung der von den Mitgliedern mitgebrachten Spirituosen-Vielfalt.

Die nächste Jahrestagung der Destillateurmeister findet vom 7. bis 10. Mai 2026 in Bad Dürkheim auf Einladung des Fassbauers Wilhelm Eder statt.

Abbildungen

1. Eine Mikro-Destille als Dank an Hendrik Heydt (l.)

2. Freuen sich über eine sehr gelungene Veranstaltung: Hubert Heydt, Edmund Schulte und Gregor Thormann (v. l.)

3. Table-Talk in der Stadthalle

4. Begrüßung durch den Alwid-Geschäftsführer

5. Einige Destillateurmeisterinnen und Destillateurmeister 2023 mit Chris Bergtholdt (l.) und Wiebke Künnemann (2. v. r.)

6. Glückwünsche für 40-jährige Mitgliedschaft: Heinz-Detlef Fritz, Bernd Görig und Wolfgang Fischer (v. l.)

 FORTBILDUNG

Destillateurmeister 2026: Die Vorbereitung startet

Die handlungsspezifische Prüfung zum Geprüften Destillateurmeister 2026 findet vom 19. bis 21. Oktober 2026 vor der IHK-Berlin statt. Wer dabei sein möchte, muss jetzt bei der IHK-Berlin die Zulassung beantragen, die Prüfung zum Ausbildereignungsschein (IHK) bestehen und die Prüfung der Basisqualifikationen ablegen.

(WiK) Destillateurmeister und Des tillateurmeisterinnen sind als Industriemeister technische Fach- und Führungskräfte in der Spirituosenherstellung. Die Prüfungstermine für die Basisqualifikationen liegen auf dem 5. und 6. November 2025. Die Termine für die Frühjahrsprüfung sind im April/Mai 2026. Mitarbeitenden von kleineren Brennereien und Spirituosenherstellern sowie Aromenhäusern wird ein Praktikum in der Spirituosenindustrie empfohlen. Vorgesetzte sollten Meisterkandidaten früh Verantwortung übertragen.

Der Kurs Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister vertieft vorhandenes Wissen und eröffnet neues. Eine Bildungsmaßnahme kann aber weder Lebens- noch Berufserfahrung ersetzen.

Die Anmeldung für den Kurs Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister (Destillateurmeisterkurs) am IfGB wird im Juli 2025 freigeschaltet. Im Einzelfall kann der Kurs als eigenständige Fortbildung genutzt werden.

Die VLB Berlin ist nach AZAV zertifiziert, wodurch auch die Destillateurmeisterkandidaten Aufstiegsbafög bewilligt bekommen. Der Abschluss des Geprüften Destillateurmeisters ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) mit DQR6 dem Bachelor gleichgestellt. Diese Einstufung sichert z. B. die Auszahlung eines Meisterbonus nach bestandener Prüfung.

IHK-Berlin Prüfungen zum/ zur Destillateurmeister/Destillateurmeisterin

Vereinigung der Destillateurmeister www.destillateurmeister.de

IfGB/VLB www.spirituosen.ifgb.de/ destillateurmeisterkurs

Foto: Springob

GGBW-Jahrestagung besucht Abtei, Brennereien und Zulieferbetriebe

Am 4. und 5. April 2025 hat die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e. V. (GGBW) ihre Jahrestagung mit Mitgliederversammlung durchgeführt. Rund 40 Mitglieder und Gäste waren nach Amorbach, Landkreis Miltenberg im Bayerischen Odenwald, gekommen, um das facettenreiche Besichtigungsprogramm wahrzunehmen. Dieses reichte vom Brennereianlagenbauer über einen Obsthof bis zu renommierten Brennereien.

(WiK) Der 4. April, startete mit der Besichtigung des Brennereianlagenbauers Adrian in Großheubach. Der 1811 gegründete Betrieb produziert alles von der Spezialitätenbrennerei bis zur Hobbydestille. Anschließend besuchte die Gruppe die Brennerei Ziegler in Freudenberg. Das Unternehmen ist im Jahr 1865 als Brauerei mit Brennrecht gestartet. Seit den 1980er-Jahren sind vor allem die hochwertigen Brände auch in der Spitzengastronomie zu finden. Nach drei Jahrzehnten bei Hawesko kaufte eine Investorengruppe die Brennerei. Nach der spannenden Führung mit Verkostung gab es einen MittagsImbiss, ehe es weiter ging nach Rüdenau zu den St. Kilian Distillers. Dort fühlte man sich direkt nach Schottland versetzt: Brennblasen mit Schwanenhälsen vom schottischen Anlagenbauer Forsythes, hölzerne Maisch- und Gärbottiche. Die unterschiedlichen Whiskys waren dann wieder recht eigenständig – auch wenn das Team von Mario Rudolf auch Versuche mit getorften Malzen nicht schreckt.

Die Seite des Rohstofflieferanten beleuchtete der Besuch von Münkel’s Beerenhof bei Miltenberg. Anschließend empfing Peter Schmitt, Bürgermeister von Amorbach, die Teilnehmenden der Jahrestagung.

GGBW-Präsident Alois Gerig dankte dem Bürgermeister: „Wir sind glücklich darüber und stolz darauf, mit unserer Gesellschaft in Amorbach zu Gast sein zu dürfen.“ Der Mitgliederversammlung (BF 4-5/2025, S. 24) war eine Führung durch die Abtei vorgeschaltet.

Alle Teilnehmenden waren begeistert vom abwechslungs- und erkenntnisreichen Tagungsprogramm. GGBW-Präsident Alois

Gerig und GGBW-Geschäftsführer Werner Albrecht dankten einander für ihr großes Engagement bei der Vorbereitung des Programms. Werner Albrecht bereicherte außerdem die Versammlung mit einem Vortrag zu historischen Daten der Spirituosenherstellung in Europa.

Die GGBW-Jahrestagung vom 23. bis 25. April 2026 folgt der Einladung des GGBWMitglieds Josef Rosche in die gleichnamige Brennerei nach Haselünne im Emsland. Information und Anmeldung: geschaeftsfuehrer@geschichte-branntwein.de

Abbildungen

1. Was Brenner in der Abteibibliothek entdecken

2. Empfang bei Peter Schmitt, Bürgermeister von Amorbach, (hinten r.) mit Andreas Fürst zu Leiningen (vorn l.)

3. In der Brennerei Ziegler

4. St. Kilian Distillers: Das kommt mir schottisch vor... „Bruchladdich ist unser Idol!“

Fotos (3): WiK
Foto: Springob

VERBÄNDE

Nachwahlen in das BSI-Präsidium

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI) hat am 28. Mai 2025 in Frankfurt am Main Nachwahlen zum Präsidium durchgeführt. Die nächsten regulären Präsidiumswahlen führt der Verband im Mai 2027 durch. Traditionell gehören zur Mitgliederversammlung ein Begrüßungsabend, der in diesem Jahr im Clubhaus der Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e. V. stattfand, und ein Vortragsblock zu aktuellen Themen von Wirtschaft und Politik.

(F.) BSI-Präsident Thomas Ernst wies in seiner Einleitungsrede auf die steigenden Herausforderungen für die Spirituosenbranche hin. Unter den gegebenen Voraussetzungen der fragilen Wirtschaftslage in Deutschland erwarten die Mitglieder des BSI von der neuen Bundesregierung auch 2025 weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Standortes Deutschland. Denn, so Ernst weiter: „Aufgrund der vorliegenden Faktenlage wird es stetig wichtiger, für die Spirituosenbranche Freiräume zu erhalten, die für eine positive und nachhaltige Wertschöpfung entscheidend sind.“ Des Weiteren diskutierten die Mitglieder Themen zu geopolitischen und politischen Entwicklungen und den umfassenden Strategien des BSI.

Nachwahlen

Als neue Präsidial-Mitglieder wurden gewählt: Matthew Glenn, Geschäftsführer, Campari Deutschland,

und Markus Kramer, Geschäftsführer, William Grant & Sons Deutschland.

Aktuelles Präsidium (seit Mai 2025)

• Thomas Ernst, Geschäftsführender Gesellschafter, August Ernst GmbH & Co. KG (BSI-Präsident)

• Nicole Ehlen, Managing Director Germany, France & Northern Europe, Beam Suntory Deutschland GmbH (Stellvertretende Präsidentin)

• Torsten Römsch, Geschäftsführer, Mast-Jägermeister Deutschland GmbH (Stellvertretender Präside Diese drei Personen bilden den BSIVorstand.

Weitere Präsidial-Mitglieder

• Dr. Andreas Brokemper, CEO, Henkell-Freixenet

• Nicolaus Fehling, Vorstand/ CEO, Hardenberg-Wilthen AG

• Julien Hemard, CEO Nor-

thern Europe, Pernod Ricard Deutschland GmbH

• Thomas Mempel, Vorstand, Semper idem Underberg AG/ Geschäftsführer, Diversa Spezialitäten GmbH

• Dr. Patrick Mier, Geschäftsführender Gesellschafter, Schilkin GmbH & Co. KG

• Katharina Schwarze, Geschäftsführerin, Schwarze und Schlichte GmbH & Co. KG

• William Verpoorten, Geschäfts führender Gesellschafter, Verpoorten GmbH&Co. KG.

Aus dem Präsidium ausgeschieden sind Christof Queisser (im Präsidium 2013 – 2025, Präsident des BSI von 2015 – 2017) und Andrea Neri (im Präsidium 2023 – 2025). Beide stellen sich seit Anfang 2025 neue nberufliche Herausforderungen. Der BSI bedankte sich bei Ihnen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Namen der Spirituosenbranche.

Torsten Römsch, Geschäftsführer Mast-Jägermeister Deutschland, Angelika Wiesgen-Pick, BSI-Geschäftsführerin, Markus Kramer, Geschäftsführer William Grant & Sons Deutschland, Matthew Glenn, Geschäftsführer Campari Deutschland, Nicole Ehlen, Managing Director Germany, France & Northern Europe, Beam Suntory Deutschland, Thomas Ernst, BSI-Präsident (v.l.)

Foto: BSI

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Brauriesen mit verhaltenem Start 2025

Bis Ende April 2025 stabilisierten sich die deutschen Börsen wieder. Der Dax 40 (MDax) gewann zum Aprilultimo gegenüber Märzschluß +1,5 (+4,9) % auf 22 497 (28 738) Punkte.

Die Umlaufrendite der Bundesanleihen berechnete sich am 30. April mit durchschnittlich 2,33 %, die Euro-Inflationsrate lag bei 2,20 %, und für 1 € waren 1,137 US-$ zu zahlen.

Kulmbacher mit Absatzplus 2024

Der Konzern um die Kulmbacher Brauerei AG hat im Geschäftsjahr 2024 (2023/2022) seinen Getränkeabsatz um +2,0 (+0,3/+3,8) % auf 3,640 (3,568/3,559) Mio. hl ausweiten können. Dieses Volumen versteht sich ohne Lohnbrau und -abfüllung. (Im 1. Halbjahr 2024 hatte sich der Getränkeabsatz im Vergleich zum Vorjahr stabil gezeigt mit 1,788 Mio. hl dank AfG.) Dabei sei Bier +1,4 (+1,4/+2,0) % vorangekommen. Einmal mehr herausgestellt wurden die „Mönchshof“Bügelverschlussbiere mit +4,9 (+1,0/+0,7) % auf mehr als 1,3 Mio. hl: Dort sei das Hell +11 % gesprungen, Freude machten die Radler und alkoholfreien Angebote auch mit Novität „Natur Radler Blutorange“ (50 Thl). Die Marke „Kulmbacher“ legte +7,4 % zu (dabei „Edelherb“: +4,3 %). „Kapuziner“ habe mit -10,3 %, auch durch Preisstellung, den insgesamt rückläufigen Weißbiermarkt gespürt. In Mainfranken gewann „Keiler“ +6,1 % (dank Hellem und Kellerbier), während die Würzburger Hofbräu +1,7 % Mehrabsatz gezeigt habe (dank „Würzburger Hell“). Sternquell Plauen habe auch durch Preisanpassungen -7,5 % weniger verkauft (dabei „Sternquell Pilsner“: -8,7 %). „Braustolz“, „EKU“, „Kitzmann“ und Scherdel Hof hät-

ten über das gesamte Sortiment hinweg Absatz abgegeben. Zu den AfG-Mehrverkäufen habe „Bad Brambacher“ +5,3 % bzw. +39 Thl beigetragen auf dann rechnerisch gut 0,77 Mio. hl (zu 42 % in GlasGebinden), vornehmlich dank „Garten-Limonade“ (+19,4 % auch dank 20x0,5-l-Glas-MW), die mittlerweile für knapp 30 % vom Bad Brambach-Absatz stehe.

Heute in der Brau-BörsenBilanz

• AB InBev

• Boston Beer

• Carlsberg

• Heineken

• Kulmbacher

• Molson Coors

Mehr Umsatz und Gewinn an der Plassenburg

Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Kulmbach stieg 2024 (2023) netto überproportional um +3,1 % auf 290,9 (282,0) Mio. € (Auslandsanteil: 8,1 nach 7,8 Mio. €). Nach Kanälen wurden im Handel +4,1 % und in der Ausfuhr +3,4 % mehr erlöst, während in der Gastronomie -0,8 % und im Veranstaltungsgeschäft (wetterbedingt) -3,7 % weniger umgesetzt wurden. Der Materialaufwand zeigte sich wenig verändert (+0,1 % auf 113,5 Mio. €), dank niedrigerer Einkaufspreise für Energie und Malz. Der Personalaufwand hingegen stieg deutlich (+7,1 % auf 63,8 Mio. €), auch durch mehr Mitarbeiter (durchschnittlich +2,2 % auf 913 nach 893) und einmalige Inflationsausgleichszahlungen. Höher auch der sonstige betriebliche Aufwand. Das Betriebsergebnis erhöhte sich auf 12,5 (10,0) Mio.

€. Das Finanzergebnis saldierte sich vornehmlich höherer Sollzinsen halber auf -2,1 (-1,4) Mio.

€ Aufwand. Nach -3,4 (-2,6) Mio.

€ Ertragsteuern schloss die Plassenburg mit 7,01 (5,99) Mio. € Konzerngewinn. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,70 (+0,29) Mio. € Minderung (Vorjahr: Mehrung) aus der Neubewertung der Pensions -

rückstellungen (Diskontierungszins 3,15 nach 3,95 %). Die Konzernbilanz bei der Tochter der Paulaner Brauerei Gruppe und damit der Häuser Schörghuber und Heineken längte sich zum Ultimo 2024 (2023) auf 256 (251) Mio. €. Auf der Vermögensseite stieg die Kasse deutlich stärker, als die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückgingen. Auf der Finanzierungsseite standen etwas mehr Finanzschulden, Rückstellungen und vor allem Eigenkapital (Quote 33,2 nach 32,7 %), hingegen weniger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, dies auch durch rückläufigen Invest: Netto cash investiert wurden 2024 (2023) -21,7 (-28,5) Mio. €, u. a. in Hefebierrückgewinnung, Erweiterung des Kombi-Gär- und Lagerkellers sowie Abwasserreinigung in Kulmbach und in Brauwasseraufbereitung in Würzburg. Für sein Geschäftsjahr 2025 erwartete der Kulmbach-Konzern, der neu auch mit „Mönchshof Alkoholfrei Hell“ kommt, Ende Februar Mehrumsatz im unteren einstelligen Prozentbereich und ein EBIT über 2024 (12,7 Mio. €). Die Investitionen sollen erneut unter dem Niveau der Vorjahre herauskommen.

ABI: Absatzminus im 1. Quartal 2025 bis auf Südamerika Der Konzern von Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev hat für das 1. Quartal 2025 (2024) einen Getränkeabsatz von 136,3 (139,5/140,5) Mio. hl gemeldet. Der Rückgang kam mit -3,0 Mio. hl bzw. -2,2 % aus dem laufenden Geschäft und mit -0,3 Mio. hl aus Konzernveränderungen (vornehmlich Nordamerika und Asien/Pazifik). Dabei standen Bier für 116,8 (119,7)

Hohe Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Personal sowie der Preisdruck durch die führenden LEH-Ketten wegen desÜberangebotsanBiermarken und der Aktionspreise der großen Brauereikonzerne werden die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage regionaler Brauereien, die zu deutlich höherenStückkostenproduzieren, noch verschärfen und den Konzentrations- und Kapazitätsanpassungsprozess in einemlangfristigrückläufigen Getränkemarkt in Deutschland weiter beschleunigen..

Aus dem Geschäftsbericht der Kulmbacher Brauerei AG für 2024

Mio. hl und sonstige Getränke für 19,5 (19,9) Mio. hl. Auf der Ebene Getränkeabsatz gab Nordamerika am stärksten ab auf 19,8 (21,4) Mio. hl (vergleichbar -1,4 Mio. hl bzw. -6,4 %): In den USA gab der Großhändler absatz (STW) -6,7 % nach, Kanada verkaufte gleichfalls im mittel einstelligen Prozentbereich weniger. Ähnlich stark verlor Asien/Pazifik auf 19,6 (21,0) Mio. hl (vergleichbar -1,3 Mio. hl bzw. -6,2 %): China brach -9,2 % ein und damit stärker als der Markt, während Südkorea etwas über +10 % sprang. Mittelamerika zeigte sich -1,7 % leichter auf 35,1 (35,7) Mio. hl: Dort kam Kolumbien klein einstellig voran, Mexiko sowie Peru gaben mit

dem Markt klein einstellig ab, Ekuador verlor mittel einstellig. Europa/ Nahost/Afrika verkaufte -1,3 % weniger auf 20,8 (21,0) Mio. hl: Südafrika und Europa gaben klein einstellig ab, Nigeria-Bier mittel einstellig, während Mosambique und Tansania Freude machten. Allein Südamerika verkaufte +0,5 Mio. hl bzw. +1,3 % mehr Getränke auf 40,9 (40,3) Mio. hl: Brasilien-Getränke zeigten sich +1,4 % freundlich (Bier: +0,8 %)

auf einen neuen Absatzrekord, während Argentinien noch mittel einstellig verlor.

Leuven mit solidem Gewinn

Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI daraus im 1. Quartal 2025 (2024) konzernweit 13,6 (14,5) Mrd. US-$. (1 € galt zum Ultimo 2024 gut 1,04 US-$ um am 3. April 2025 1,11 US-$.) Der vergleichbare Umsatz stieg dabei +0,2 Mrd. US-$ bzw. +1,5 %punkte (hl-Umsatz: +3,7 %), während die Währungsumrechnung -1,1 Mrd. US-$ aufzehrte. Bis auf Asien/Pazifik entwickelten sich die vergleichbaren Umsätze besser als die vergleichbaren Absätze, aber nur in Europa/Nahost/ Afrika lagen die Berichtsumsätze leicht über dem Vorjahresquartal. Die direkten Umsatzkosten sanken deutlich auf 6,04 (6,65) Mrd. US-$. Das Betriebsergebnis vor kleinen Einmaleffekten stellte sich auf 3,59 (3,64) Mrd. US-$. Das Finanzergebnis verbesserte sich dank Einmaleffekten auf -0,3 (-1,3) Mrd. US-$ Aufwandssaldo (es enthielt -1,0 nach -1,2 Mrd. US-$ Nettofinanzkosten). Nach -0,7 (-0,8) Mrd. US-$ Ertragsteuern schloss Leuven mit +2,54 (+1,49) Mrd. US-$ Quartalsgewinn, von dem 2,15 (1,09) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. ABI sprach von einem soliden Start 2025. Anfang Mai bestätigte Leuven ihre Prognose fürs Gesamtjahr 2025 mit 4-8 % Plus beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) und 3,5-4 Mrd. US-$ Nettoinvest.

Heineken: Absatzminus im 1. Quartal 2025 bis auf Asien/Pazifik Im Konzern der Heineken N.V. stellte sich der Getränkeabsatz im 1. Quartal 2025 (2024) auf 61,0 (62,7/61,0) Mio. hl. Im laufenden Geschäft wurden -1,5 (+2,6) Mio. hl gleich -2,4 (+4,3) % weniger verkauft, Konzernveränderungen in Afrika/Nahost standen für -0,2 Mio. hl. Heineken verwies auf einen späteren Ostertermin, ein früheres Tet-Fest in Vietnam und den fehlenden 29. Februar im Vergleich zu 2024. Bier schloß etwas besser mit 54,1 (55,4/54,8) Mio. hl (-1,2 Mio. hl gleich -2,1 % vergleichbar), AfG gaben ab auf 5,3 (5,6) Mio. hl (vergleichbar -0,2 Mio. hl gleich -3,4 %), und Handelsware auf 1,6 (1,7) Mio. hl. Ihren Gruppenbierabsatz nannte Amsterdam unter Einbeziehung von 3,6 (3,1) Mio. hl

Lizenzbier bei Dritten und ihren Absatzanteilen bei Beteiligungen mit 64,1 (65,3) Mio. hl. Auf der Ebene Konzern-Getränkeabsatz verlor Europa am stärksten, -0,9 Mio. hl gleich -4,9 % auf 17,0 (17,9) Mio. hl, trotz knapp behaupteter sonstiger Getränke: In Großbritannien gaben Bier und Zider im klein einstelligen Prozentbereich ab, während Bier im übrigen Europa mittel einstellig verlor, vornehmlich in Frankreich (vergleichbar über -10 %), während Spanien und die Niederlande im europäischen Schnitt lagen (dank Premium) und Italien-Bier nur klein einstellig abgab; rückläufig auch Ungarn und Polen, während Rumänien und Griechenland mehr verkauften. Amerika gab -0,7 Mio. hl gleich -3,1 % ab auf 21,1 (21,8) Mio. hl, trotz +0,1 Mio. hl Mehrvolumen von den sonstigen Getränken: US-Bier brach hoch einstellig ein, Brasilien-Bier verlor vergleichbar mittel einstellig, und Mexiko-Bier gab mit dem dortigen Gesamtmarkt klein einstellig ab. Leichter zeigte sich Afrika/Nahost auf 11,1 (11,5) Mio. hl (vergleichbar -0,2 Mio. hl gleich -1,5 %), wo im laufenden Geschäft kleine Bier-Mehrverkäufe von Absatzverlusten bei den son stigen Getränken überkompensiert wurden: Ägypten-Bier sprang im Bereich zwischen +10 und +20 %, Äthiopien-Bier legte hoch einstel lig zu, Nigeria verkaufte klein ein stellig mehr (bei stabilem Bier), Heineken Beverages mit den Getränken in Süd- und Ostafrika gaben auf der Ebene Konzernabsatz mittel einstellig ab, und die Demokratische Republik Kongo verlor vergleichbar im Bereich zwischen -10 und -20 %. Fester tendierte nur die Region Asien/Pazifik mit +0,2 Mio. hl bzw. +2,1 % auf 11,8 (11,5) Mio. hl: VietnamBier sprang im Bereich von +15 % und habe damit besser geschlossen als der dortige Markt, Indien-Bier gewann mittel einstellig zu, IndonesienBier kam klein einstellig voran, während Malaysia-Bier mittel einstellig verlor und Kambodscha-Bier im Bereich von -35 % einbrach, hingegen Laos-Bier um bald +40 % gesprungen sei. Konzernweit kam die Marke „Heineken“ +4,6 % voran auf 14,4 (13,8) Mio. hl mit Zuwachs in allen Regionen bis

auf Europa (-4,1 %): Gelobt wurde „Heineken Silver“ in Vietnam und China, während „Heineken 0.0“ konzernweit -2,7 % abgab. Das Premiumbiersegment habe sich +1,8 % fester gezeigt, auch dank „Kingfisher Ultra“ (mit zweistelligem Plus in Indien), „Legend“-Stout in Nigeria und „Murphy’s“ in Großbritannien. Mit -0,2 % stabil lag das Konsumsegment, gelobt wurden „Larue“ in Vietnam, „Kingfisher“ in Indien, „Cruzcampo“ in Großbritannien und „Amstel“ in Brasilien und China (wo es als erschwingliches Premium positioniert sei).

Amsterdam bestätigt Ausblick für das Gesamtjahr 2025

Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Heineken stellte sich im 1. Quartal 2025 (2024) auf netto

6,54 (6,85) Mrd. €. Im laufenden Geschäft wurden +0,06 Mrd. € bzw. +0,9 % mehr erlöst (hl-Umsatz: +3,3 %), Konzernveränderungen standen für -0,02 Mrd. €, und die Wechselkurse verzehrten -0,35 Mrd. € (in den Segmenten Amerika sowie Afrika/Nahost). Der vergleichbare Umsatz tendierte in Europa im Gleichlauf zum Absatz -4,9 %, in den anderen Regionen lag er über dem Mengentrend, vornehmlich in der Region Afrika/Nahost, die deshalb ebenso wie Asien/Pazifik auch unter Einbeziehung von Konzernveränderungen und Wechselkursen Mehrumsatz zeigte. Amsterdam sprach von einem Quartalsergebnis im Rahmen der Erwartungen. Für ihr Gesamtjahr 2025 bestätigte Heineken Mitte April ungeachtet eines schwankungsanfälligen Umfelds ihre Erwartung an ein vergleichbares Betriebsergebnisplus vor Einmaleffekten und Abschreibungen auf akquisitionsbedingte immaterielle Vermögenswerte zwischen +4 und +8 %.

Carlsberg: Absatz- und Umsatzsprung im 1. Quartal 2025 nur durch Britvic Im Konzern der Carlsberg A/S stellte sich der Bierabsatz im 1. Quartal 2025 (2024) um -1,6 % auf 23,3 (23,7) Mio. hl. Der Rückgang kam vornehmlich aus Westeuropa, wo 5,5 (5,9) Mio. hl verkauft wurden (-7,3 %), und dort vornehmlich aus dem Verlust der „San Miguel“-Mar-

kenrechte für Großbritannien. Asien lag -0,6 % leichter auf 11,1 (11,2) Mio. hl. Die Region Mittel- und Osteuropa und Indien gewann +1,8 % auf 6,7 (6,6) Mio. hl, da die neuerliche Konsolidierung des Nepal-Geschäfts (+2,9 %punkte) das leichtere laufende Geschäft (-1,1 %punkt) übertraf. „Tuborg“ kam konzernweit +3 % voran, „Carlsberg“ +1 %. Das Premiumbier-Segment habe bereinigt um „San Miguel“ +4 % mehr verkauft, alkoholfreie Braugetränke seien +15 % gesprungen, während das Kern-Konsumsegment vergleichbar -3 % abgegeben habe (wobei Indien Freude machte). Die sonstigen Getränke sprangen durch die erstmalige Konsolidierung des zugekauften britischen AfG-Konzerns Britvic zum 16. Januar 2025 um +84,5 % auf 10,1 (5,5) Mio. hl. 87 %punkte vom Plus gleich 4,7 Mio. hl kamen von Britvic, die im gesamten 1. Quartal 2025 (2024) vergleichbar -4,1 % abgegeben habe, auch durch gezielte Beendigung einzelner Verträge außerhalb von Großbritannien und der Republik Irland. Das laufende Geschäft zeigte sich -2,5 %punkte schwächer, vornehmlich in Laos und Kambodscha, mit Zuwachs allein in Westeuropa. Der Getränkeabsatz von Kopenhagen stieg so +14,5 % auf 33,4 (29,2) Mio. hl (+16,8 %punkte aus Konzernveränderungen, -2,3 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Bei den vergleichbaren Getränkeverkäufen in Westeuropa kamen Polen (im Bereich von +15 %), Norwegen und Großbritannien (klein einstellig) voran, während Frankreich klein

Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 1. Quartal 2025 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss).

US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze.

EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

Brauerei

AB InBev: 1. Quartal 2025 und 2024 im Vergleich

einstellig abgab. Die von Britvic unberührte Region Asien gab -2,1 % Absatz ab auf 12,4 (12,7) Mio. hl: Das China-Geschäft sei in einem klein einstellig engeren Gesamtmarkt um +2 % vorangekommen, rückläufig zeigten sich Laos (mittel einstellig), Vietnam (zweistellig auch wegen Preiskämpfen im Konsum-Segment) und Kambodscha-Energy drinks. Bei den vergleichbaren Absätzen in Mittel- und Osteuropa und Indien legte Indien zweistellig zu, die Ukraine zeigte sich freundlicher, während Kasachstan einen nachgiebigen Markt spürte. Umgesetzt hat der Konzern von IFRS-Bilanziererin Carlsberg daraus im 1. Quartal 2025 (2024) netto 20,1 (17,1) Mrd. DKK. (1 € stand für 7,46 Dänenkronen.) Die Konzernveränderungen trugen +18,4 %punkte zu den Mehrerlösen bei, wobei Britvic für 3,0 Mrd. DKK stand (1. Quartal vergleichbar: -5,3 %), und die Wechselkurse +0,5 %punkte, während das laufende Geschäft -1,5 %punkte weniger umsetzte (vergleichbarer hl-Umsatz: +1 % mit positivem Beitrag aus allen Regionen, bei stabilem China). Die Region Asien setzte dank Währungsumrechnung +1,2 % mehr um auf 5,84 (5,77) Mrd. DKK (+1,6 %punkte aus Wechselkursen, -0,4 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Carlsberg sprach von einem zurückhaltenden Start 2025 und lobte China, Indien und das vergleichbare Großbritannien. Für ihr Gesamtjahr 2025 bestätigte Kopenhagen, die auf ihre Partnerschaft mit der UEFA setzt, Ende April ihre Prognose mit einem vergleichbaren Betriebsgewinnplus zwischen +1 und +5 % und ca.7-8 Mrd. DKK Invest. Von Britvic würden ca. 250 Mio. GBP Betriebsgewinn 2025 erwartet. Für das Britvic-Brasilien-Geschäft würden derzeit strategische Optionen geprüft. Carlsberg-Tochter Mecklenburgische Brauerei Lübz (Ausstoß >1 Mio. hl p. a. mit ca. 220 Beschäftigten) feierte am 25. April das Richtfest ihrer neuen Lagerhalle (7.500 qm mit 36 Tsd. Palettenstellplätzen).

MCBC mit Absatzverlusten im 1. Quartal 2025

Im Konzern der Molson Coors Beverage Co. stellte sich der Getränkeabsatz im 1. Quartal 2025 (2024) um -14,3 % auf 15,4 (18,0/17,0) Mio. hl. Dieses financial volume ist

der Großhändlerabsatz (STW) incl. Lohnproduktion und Handelsgetränken. Die Region Amerika brach dabei -15,6 % ein auf 11,7 (13,9) Mio. hl: Für den Rückgang namhaft gemacht wurden das auf den USBiermarkt drückende Marktumfeld, Lageraufbau bei Großhändlern im Vorjahr und im Umfang von ca. -4 %punkten die Beendigung von Lohnbrauverträgen in den USA und Kanada. Die übrige Welt verlor -9,7 % auf 3,7 (4,1) Mio. hl durch schwächere Nachfrage und höheren Wettbewerb. Netto umgesetzt hat der Konzern von US GAAP-Bilanziererin MCBC daraus im 1. Quartal 2025 (2024) -11,3 % auf 2,30 (2,60) Mrd. US-$ (Absatz -14, 3 %punkte, Preis/Absatzmix +3,9 %punkte, Währungsumrechnung -0,9 %punkte). Die Region Amerika trug 1,88 (2,15) Mrd. US-$ bei (-12,3 %), die übrige Welt 0,43 (0,45) Mrd. US-$ (-6,0 %). Die direkten Umsatzkosten entwickelten sich mit -11,0 % auf 1,45 (1,63) Mrd. US-$ im Gleichlauf zum Umsatz. Der Betriebsgewinn lag bei 0,19 (0,31) Mrd. US-$ und der Quartalsgewinn bei 0,12 (0,21) Mrd. US-$. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden +0,04 (-0,08) Mrd. US-$ Mehrung (Vorjahr: Minderung), überwiegend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die Bilanzsumme zeigte sich zum 31. März 2025 (Ultimo 2024) wenig verändert bei 25,9 (26,1) Mrd. US-$ (EK-Quote 51,2 nach 51,0 %). Netto cash in Sachanlagen investiert hat MCBC im 1. Quartal 2025 (2024) -0,24 (-0,21) Mrd. US-$. Übernommen wurde die Fevertree USA, Inc. im Zusammenhang mit einer Lizenz über Produktion, Vermarktung und Verkauf von „Fever-Tree“-Produkten in den Staaten, und verbunden mit einer minderheitlichen Beteiligung an der Fevertree Drinks plc. Die Prognose für ihr Gesamtjahr 2025 hat Golden/Montreal Anfang Mai abgesenkt auf einen klein einstelligen Rückgang beim währungsbereinigten Nettoumsatz wie auch beim währungsbereinigten Vorsteuergewinn vor Einmaleffekten, sowie auf ca. 0,65 Mrd. US-$ Invest.

Boston Beer verkauft im 1. Quartal 2025 mehr

Der Konzern der Boston Beer Co., Inc. schließlich hat in den ersten 13 Wochen 2025 (2024) seinen Getränkeabsatz (shipments) um +5,3

(+0,9) % ausweiten können auf knapp 2,0 (knapp 1,9/1,85) Mio. hl (Basis: 1 US Beer barrel=1,173 hl). Gelobt wurden „Sun Cruiser“, „Hard Mountain Dew“ und „Twisted Tea“, während „Truly Hard Seltzer“ abgab. Die Endkundenabsätze (depletions) hätten dabei ca. -1 % leich -

ter tendiert. Netto erlöst hat die US GAAP-Bilanziererin daraus 454 (426) Mio. US-$ (+6,5 %; hl-Umsatz ca. 231 nach ca. 228 US-$). Da die Umsatzkosten um -2,1 % auf 235 (240) Mio. US-$ zurückgingen, stieg die Rohertragsmarge auf 48,3 (43,7) % vom Nettoumsatz. Nach kräftig ausgeweitetem Marketing- und Vertriebsaufwand und niedrigerem Verwaltungsaufwand kam das Betriebsergebnis auf 34 (15) Mio. US-$ voran. Nach +2 (+3) Mio. US-$ Zinsergebnissaldo und -11 (-6) Mio. US-$ Ertragsteuern schloss Sam mit 24 (13) Mio. US-$ 13-Wochen-Gewinn.

Die Konzernbilanz kürzte sich zum 29. März 2025 (28. Dezember 2024) auf 1,24 (1,25) Mrd. US-$ (EK-Quote 72,3 nach 73,3 %). In Sachanlagen investiert hat Sam in den ersten 13 Wochen 2025 (2024) netto cash -10 (-16) Mio. US-$. Für ihr Gesamtjahr 2025 bestätigte Boston Beer in der 2. Aprilhälfte ihre Prognose mit einem Absatz (shipments und depletions), der im klein einstelligen Prozentbereich unter oder über 2024 herauskommen könnte, und 90-110 Mio. US-$ Invest. In 2024 (2023), beide Steuerjahre zählten 52 Wochen, hatte sich der Konzernabsatz (shipments) -2,4 % auf 8,79 (9,01) Mio. hl gestellt, während sich der Nettoumsatz +0,2 % behauptete auf gut (knapp) 2,01 Mrd. US-$. Die direkten Umsatzkosten gingen -3,2 % zurück auf 1,12 (1,16) Mrd. US-$. Einschließlich -50 (-22) Mio. US-$ Wertberichtigungen auf Anlagen und -26 (0) Mio. US-$ Kosten für die Anpassung von Lieferverträgen schloss Sam mit 60 (76) Mio. US-$ Jahresgewinn. Und netto cash in Sachen investiert hat Boston 2024 (2023) -76 (-62) Mio. US-$. S.W.

BarthHaas-Bericht 2024/2025: Deutsche Brauer unter den Top 40 der Welt weiter stark vertreten

Deutschland ist mit sechs Brauereigruppen in der Liste der 40 größten Bierhersteller weltweit vertreten. Das zeigt der aktuelle BarthHaas-Bericht Hopfen 2024/2025, der jährlich einen Überblick über globale Entwicklungen auf dem Bier- und Hopfenmarkt gibt.

(F.) An der Spitze des deutschen Feldes steht erneut die Radeberger Gruppe, die mit einem Ausstoß von 10,4 Mio. hl den 23. Platz belegt. Es folgen die TCB Beteiligungsgesellschaft (Platz 28/7,5 Mio. hl, u. a. mit dem Frankfurter Brauhaus, der Feldschlößchen/Dresden und der Gilde Brauerei), die Oettinger Gruppe (Platz 30/6,6 Mio. hl), die Paulaner Gruppe (Platz 31/6,3

TOP 40 BRAUEREIEN

Die 40 größten Brauereien der Welt

Mio. hl), die Krombacher Gruppe (Platz 32/5,94 Mio. hl) sowie die Bitburger Braugruppe (Platz 33/5,78 Mio. hl). Weltweit verringerte sich der Ausstoß der 40 größten Brauereigruppen leicht um 0,6 % auf insgesamt 1639 Mio. hl. Damit setzt sich ein rückläufiger Trend fort. Die ersten elf Plätze der Rangliste blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. An der Spitze des Rankings

stehen AB InBev (495,5 Mio. hl), Heineken (240,7 Mio. hl) und China Res. Snow Breweries (108,8 Mio. hl). Gemeinsam erzielten die drei Unternehmen mehr als die Hälfte des weltweiten Bierausstoßes der Top40-Brauereien.

Rückkehr Russlands ins Ranking Bewegung gab es dennoch: Mit Baltika kehrt die größte Brauerei der Russischen Föderation auf Platz 12 zurück in die Rangliste – nach der Verstaatlichung durch die russische Regierung firmiert sie nun unabhängig von ihrem früheren Mutterkonzern Carlsberg. Neu unter den Top 40 ist zudem die russische Gruppe OPH Vereinigte Brauereien, einst Teil von Heineken, die nun auf Platz 24 gelistet wird. Parallel zur geopolitischen Verschiebung zeigt sich ein strategischer Kurswechsel bei vielen Konzernen: Statt auf Diversifikation und Craftbier-Expansion setzen die Großbrauereien zunehmend auf ihre internationalen Leitmarken. So veräußerte Molson Coors mehrere US-Brauereien, inklusive Marken, an den Konzern Tilray – ein Schritt, den AB InBev bereits 2023 vollzogen hatte.

In Afrika trennte sich Diageo von seiner Mehrheit an Guinness Nigeria und übergab die Anteile an Tolaram aus Singapur. Der dänische Carlsberg-Konzern inves tiert jenseits des Biers und übernahm mit BritVic den führenden britischen Anbieter von alkoholfreien Erfrischungsgetränken. Während sich die Großkonzerne neu ausrichten, wächst der Druck auf kleinere und mittelgroße Brauereien weltweit. Gestiegene Rohstoff- und Energiekosten lassen sich vielerorts kaum durch höhere Endverbraucherpreise kompensieren. Betriebsaufgaben, Fusionen und Marktaustritte sind die Folge – nicht nur in Europa. Der vollständige BarthHaas-Bericht 2024/2025 erscheint am 22. Juli.

Ausgezeichnete deutsche Brauereien

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) hat zwölf Brauereien mit dem Bundesehrenpreis für Bier geehrt, der höchsten Qualitätsauszeichnung der deutschen Brauwirtschaft. Gemeinsam mit dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer würdigte der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, die Preisträger mit Urkunden und Medaillen. Die zwölf ausgezeichneten Brauereien erzielten bei der DLG-Qualitätsprüfung für Bier die besten Gesamtergebnisse. In diesem Jahr hatten sich insgesamt 130 Brauereien aus ganz Deutschland mit über 700 Bieren an dem Wettbewerb beteiligt.

(F.) Bundeslandwirtschaftsminister Rainer sagte im Rahmen der feierlichen Preisverleihung Ende Mai in Berlin: „Unsere Bierbrauerinnen und Bierbrauer verstehen ihr Handwerk: Sie verarbeiten regionale Rohstoffe mit Erfahrung, traditionellen Rezepten und moderner Technik zu hochwertigem Bier – das beweisen die ausgezeichneten Produkte unserer Preisträgerinnen und Preisträger. Was unsere Betriebe leisten, kann sich sehen lassen – und genau das macht der Bundesehrenpreis deutlich.“ Folgende Brauereien erhielten die Bundesehrenpreise 2025:

Bundesehrenpreis in Gold und „Brauerei des Jahres“

‰ Biermanufaktur ENGEL GmbH & Co. KG, Crailsheim

Bundesehrenpreis in Silber

‰ Hochdorfer Kronenbrauerei Otto Haizmann KG, Nagold-Hochdorf

Weitere Bundesehrenpreise:

‰ Schlossbrauerei Maxlrain GmbH & Co. KG, Tuntenhausen

‰ Brauerei Ustersbach Adolf Schmid KG, Ustersbach

‰ Frankfurter Brauhaus GmbH, Frankfurt/Oder

‰ Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH, Meißen

‰ Privatbrauerei Waldhaus Joh. Schmid GmbH, Waldhaus

‰ Schwarzbräu GmbH, Zusmarshausen

‰ Schönbuch Braumanufaktur GmbH & Co. KG, Böblingen

‰ Privatbrauerei Ernst Barre GmbH, Lübbecke

‰ Westerwald-Brauerei H. Schneider GmbH & Co. KG, Hachenburg

‰ Brauerei Ganter GmbH & Co. KG, Freiburg

Der Bundesehrenpreis für Bier wird jährlich an die Top-12-Brauereien der DLG-Qualitätsprüfung für Bier verliehen. Mit ihren strengen Prüfkriterien, Laboranalysen sowie einer Experten-Jury, die sich aus sensorisch geschulten Prüfern zusammensetzt, gehört die DLGQualitätsprüfung für Bier zu den wissenschaftlich anspruchsvollsten Qualitätsprüfungen der Braubranche. Die Qualitätsprüfung wird in enger Zusammenarbeit mit den beiden führenden Brauerei-Instituten durchgeführt, der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. und dem Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität.

Vier deutsche Brauereien holen den World Beer Cup

Auch im Rahmen des WorldBeer-Cups Anfang Mai in Indiana (USA) wurden vier Brauereien aus Deutschland mit Preisen für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Insgesamt wurden zehn europäische Brauereien prämiert. Mehr als 8000 Biere von rund 1800 Brauereien aus 49 Ländern waren für den Wettbewerb eingesandt und von mehr als 250 unabhängigen Juroren aus 37 Ländern bewertet worden. Während der siebentägigen Verkostungspanels wurden die besten Biere in 112 Bierstilen ausgewählt. Der World Beer Cup zählt zu den renommiertesten Bier-Awards der Welt.

Ausgezeichnet wurden folgende vier deutsche Brauereien:

Brauerei-Gasthof Kundmüller aus Viereth-Trunstadt (Gold)

‰ Brauerei Aying Franz Inselkammer (Silber)

‰ Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan aus Freising (Bronze)

‰ Westerwald-Brauerei H. Schneider aus Hachenburg (Bronze)

Ein Festakt zur Ehrung der Bundesehrenpreisträger sowie zur Verleihung der Preise für den World Beer Cup an europäische Brauereien und insbesondere die deutschen Teilnehmer wird am 10. Juli 2025 im Rahmen des Deutschen Brauertages in Berlin stattfinden.

Bundesminister Alois Rainer (rechts) überreichte in Berlin gemeinsam mit DLG-Präsident Hubertus Paetow (links) Urkunden und Medaillen an die Bundesehrenpreisträger 2025

DLG/Marius Schwarz

Anstoß auf die Verlängerung:

v.l.: André Stelling (Warsteiner), Timo Rohwedder (GF Olympiastadion Berlin GmbH), Christoph Meyer, (Olympiastadion Berlin GmbH),Marco Paul (Warsteiner)

Foto: Thomas Margraf

 NEUHEITEN

BRLO Naked Hell: alkoholfreies Helles aus Berlin

BRLO erweitert seine erfolgreiche

alkoholfreie Naked Range: Mit Naked Hell bringt die Berliner Brauerei jetzt ein alkoholfreies Helles auf den Markt, das BiergartenFeeling vermitteln soll.

(F.) Ehrlich, erfrischend, vollmundig und ohne am nächsten Tag durch die Hölle zu gehen – so beschreibt

BRLO sein neues alkoholfreies Helles. Die neue Sorte bringt das goldgelbe, spritzige Geschmackserlebnis eines klassischen Bierstils ins alkoholfreie Segment – floral, erfrischend und malzig, mit weniger als 0,5 % Alkohol. Erhältlich ist Neked Hell im Fass, als 0,33-lEinzelflasche, im praktischen 4erOpen-Basketträger sowie in der Logipack-Kiste (24 x 0,33 l).

Die Nachfrage boomt: Alkoholfreies Bier entwickelt sich zunehmend vom Nischenprodukt zum festen Bestandteil des Biermarktes. Getrieben wird der Trend vor allem von der jungen Zielgruppe, die Wert auf einen bewussteren Lebensstil legt und zu alkoholfreien Alternativen greift, die zu jeder Tageszeit passen – ohne negative Effekte. Alkoholfreies Bier wird zum Lifestyle-Getränk und BRLO liefert mit seinem neuen Bier eine Antwort auf diese Entwicklung. Mit Naked Hell baut BRLO auf dem Erfolg des Naked Originals auf, das sich als starker Volumentreiber im Portfolio etabliert hat. Gleichzeitig wird die Popularität des BRLO Helles, dem Bestseller im Biergarten, ins alkoholfreie Segment übertragen.

Haus Cramer Gruppe

Warsteiner Brauerei und Olympiastadion Berlin verlängern bis 2030

Die Warsteiner Brauerei und das Olympiastadion Berlin setzen ihre erfolgreiche Partnerschaft fort: Der bestehende Vertrag wurde bis 2030 verlängert. Die Vereinbarung umfasst alle Musik-Events und Großveranstaltungen im Olympiastadion – von internationalen Konzerten bis hin zu Festivals.

(F.) Die Partnerschaft zwischen dem traditionsreichen Familienunternehmen Warsteiner und dem Olympiastadion Berlin besteht bereits seit 17 Jahren. Mit der nun geschlossenen Verlängerung bekräftigen beide Seiten ihr langfristiges Engagement für Qualität, Erlebnis und Gastfreundschaft im Rahmen von Events mit internationaler Strahlkraft.

„Das Olympiastadion Berlin steht für unvergessliche Musikmomente – von Bruce Springsteen und Linkin Park bis zu AC/DC haben wir auch dieses Jahr wieder eine Reihe von Weltstars auf der Bühne. Dass wir mit Warsteiner weiterhin einen starken, zuverlässigen und geschmackvollen Partner an unserer Seite wissen, freut uns sehr“, sagt Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH.

„Diese Partnerschaft ist nicht nur langjährig, sondern lebt von echtem gegenseitigem Vertrauen.“ Warsteiner bleibt damit exklusiver

Bierpartner des Olympiastadions Berlin und versorgt Gäste auch in Zukunft mit einem vielfältigen Produktsortiment von Pilsener bis Helles.

„Das Olympiastadion Berlin ist eine Bühne für Emotionen – und genau dort fühlen wir uns mit unseren Marken zu Hause. Diese Partnerschaft ist für uns nicht nur eine Frage der Sichtbarkeit, sondern Ausdruck einer echten Herzensangelegenheit“, betont André Stelling, Leiter Key Account Gastronomie der Warsteiner Brauerei. „Wir freuen uns auf viele weitere emotionale, friedliche und feierfreudige Veranstaltungen bis mindestens 2030 – mit dem passenden Bier in der Hand.“

Mit der Vertragsverlängerung unterstreichen beide Partner ihren Anspruch, auch in den kommenden Jahren für Qualität, Vielfalt und besondere Momente einzustehen – sowohl für Berlinerinnen und Berliner als auch für Gäste aus aller Welt.

Neues Design für Löwenbräu oder ein Bier für Trier

Löwenbräu – das Bier für Trier – präsentiert sich ab sofort im neuen Gewand: moderner, jünger und selbstbewusster. Mit einem komplett überarbeiteten Design schlägt das Traditionsbier den Bogen zwischen seiner langen Geschichte und einem zeitgemäßen Auftritt, der vor allem eine jüngere Zielgruppe anspricht – ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen.

(F.) Im Fokus des neuen Erscheinungsbildes steht das überarbeitete Wappen: Die stilisierten Initialen LB kombiniert mit einem traditionellen Löwenbildnis in Weiß auf kräftigem Rot verleihen dem Etikett eine markante Präsenz. Begleitet wird das neue Design von Weizenähren und dem prägnanten bekannten Slogan: „Löwenbräu –Das Bier für Trier.“ Auch das Prädikat Edelpils unterstreicht nochmals die Qualität und Wertigkeit des Bieres. „Mit dem neuen Design verbinden wir Tradition und Moderne. Wir möchten damit die starke regionale Identität von Löwenbräu un -

terstreichen und gleichzeitig eine zeitgemäße, markante Optik schaffen“, sagt Henning Baltes, Product Manager Strategic Brands. „Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die Marke in Trier und darüber hinaus zu stärken – und das mit einem Bier, das so authentisch ist wie die Menschen dieser Region.“ Die moderne Optik passt auch perfekt zu der kultigen Stubbiflasche, die mit dem neuen Etikett zu einem Hingu -

cker wird – zeitgemäß und trotzdem bodenständig. Die bewährte Qualität bleibt dabei selbstverständlich erhalten: Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot überzeugt das Edelpils mit seinem goldenen Glanz, feinporigem Schaum und einem vollmundigen, milden Geschmack.

Die Traditionsmarke "Löwenbräu –das Bier für Trier" gehört zum Karlsberg Verbund, Homburg.

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe Sachsen

Fachveranstaltung bei Beyer Maschinenbau

Geschäftsführer Till Beyer mit seinen Vertriebskollegen Gerd Groß und Thorsten Weinmann empfing die Landesgruppe Sachsen im DBMB am 25.April zur Fachveranstaltung in den Werkshallen der Beyer Maschinenbau GmbH in Roßwein.

Gerd Groß spricht

über den Auftrag für die Firma Menschel Limonade

Till Beyer und Landesgruppenvorsitzender Bernd Heitmann begüßten die 26 Gäste aufs Herzlichste. Till Beyer zeigte sich erfreut, nach 14 Jahren wieder einmal die Landesgruppe bei Beyer Maschinenbau in Roßwein empfangen zu dürfen und lud zur Firmenpräsentation in den

gemütlichen Aufenthaltsraum der Montagehallen ein. Die Firmengeschichte startete im Jahre 1862 mit manueller und nach 1918 mit industrieller Blechbearbeitung. Im Jahre 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht. 1988 erfolgte die Neugründung durch Dieter Beyer als Maschinen- und Ratiomittelbau Beyer, und so begann die Firma zum Spezialisten für Pack- und Palettieranlagen für den Getränke- und Lebensmittelbereich zu werden. Das Tätigkeitsfeld umfasste Planung, Entwicklung und Bau von Sortier- und Umpackanlagen. Mittlerweile gibt es diverse Palettiererbaureihen als Säulen- und als Portalpalettierer. Auch energetisch hat sich das Unternehmen modern aufgestellt und hat seit 2012 die Dächer mit PV-Anlagen und die Fertigungs- und Montagehallen mit LEDs ausgestattet. Das aktuelle Portfolio reicht nun von der Her-

Team der VLB beim Berliner Firmenlauf vertreten

stellung von Einzelaggregaten und der Planung und Installation von Komplettanlagen.

Thorsten Weinmann sprach über einen Trockenteil für die Dithmarscher Brauerei und Gerd Groß über eine komplette Abfüllanlage mit Tanks für die Firma Menschel Limonade in Großschönau.

Nach den überaus interessanten Ausführungen bedankte sich Bernd Heitmann im Namen der Landesgruppe und überreichte Gastgeschenke.

Mit der Eröffnung des Buffets ging der Abend in den gemütlichen Teil über und bot Raum für weitern Erfahrungsaustausch.

Der besondere Dank der DBMBLandesgruppe Sachsen gebührt dem Sponsor, der einmal mehr einen rundum gelungenen Abend ermöglichte.

Udo Schiedermair

(BF) Unter dem Motto „Verdammt Lust auf Bier“ haben sich 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VLB Berlin am Abend des 21. Mai 2025 am Brandenburger Tor eingefunden, um am Berliner Firmenlauf teilzunehmen. Rund 19 000 Teilnehmer von 1078 Firmen liefen 5,5 km um den Großen Tiergarten.

Nach getaner „Arbeit“ freuten sich das sportliche VLB-Team und seine Unterstützer auf eine kühle Erfrischung am Zieleinlauf – vor traumhaft schöner Abendkulisse mit Tausenden von Zuschauern.

Foto: jb
Foto: DBMB

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Aktuelle Stellenangebote:

 Sachbearbeiter (w/m/d) im Bereich Datenpflege am Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik

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Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin

1. Vorsitzender: Klaus Niemsch (Planegg)

2. Vorsitzender (geschäftsführend): Jan Biering (Berlin)

Kontakt: VLB Berlin, c/o Vereinigung ehem. VLBer

Seestraße 13, 13353 Berlin ehemvlber@vlb-berlin.org

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Brauerei Forum

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 22. August 2025

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VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine 2025/2026

 23. IfGB Forum Spirituosen und Brennerei 15./16. September 2025, Miesbach

 Mitgliederversammlung VLB Berlin e.V. 6. Oktober 2025, Berlin

 VLB-Oktobertagung 2025 – mit BraugerstenSeminar, Forschungskolloquium, SupplyChain-Management-Forum und Wassersymposium, 6./7. Oktober 2025, Berlin

 VLB-Braumeisterkurs 2025/2026

13. Oktober 2025 bis 2. Oktober 2026

 Praxiskurs Mikrobiologie 2025

3. bis 7. November 2025, Berlin

 15th Ibero-American VLB Symposium 2025

10. bis 12. November 2025, Ponta Grossa, Brasilien

 VLB Sensory and Packaging Workshop 13. November 2025, Ponta Grossa, Brasilien

 Training Applied Microbiology 2025 17. bis 21. November 2025, Berlin

 Kompaktseminar "Brauen für Nicht-Brauer" 3./4. Dezember 2025, Berlin

 VLB Certified Brewmaster Course 2026

7. Januar bis 26. Juni 2026, Berlin

 27. VLB-Logistikfachkongress

3. bis 5. März 2026, Meschede

 110. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung

24. bis 26. März 2026, Erding

Weitere Termine

 Deutscher Brauertag Berlin 10. Juli 2025

 DBMB Berlin-Brandenburg, Sommerausflug 19. Juli 2025

 ASBC/MBAA Brewing Summit 2025 13.-15. August 2025, Palm Desert (CA), USA

 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB), Mitgliederversammlung 12. September 2025, Kulmbach

 DBMB Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung in Frankfurt (Oder) 26. September 2025

 Treffpunkt Mehrweg 18./19. November 2025, Dortmund

 Deutscher Braumeistertag des DBMB 6. Juni 2026, Magdeburg

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