Brauerei Forum 12/2014

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ehem. VLBer

Prag: Goldene Stadt der 100 Türme Am 31. Oktober 2014 begann in Prag für zwölf Mitglieder der Bezirksgruppe Sachsen ein erlebnisreiches Wochenende. Nach dem Einchecken im Hotel machten wir uns auf den Weg zur Brauerei Staropramen („alte Quelle“) in den Stadtteil Smichov. Im Besucherzentrum der 1869 gegründeten Brauerei, die heute zur nordamerikanischen Molson-Coors-Gruppe gehört, nahmen wir an einer Führung teil. Für uns alle war die Art der Brauereiführung in-

teressant: Im historischen Teil der Brauerei wurden uns Geschichte und Brauereitechnik der Staropramen Brauerei vorgestellt. Wir wurden ausschließlich mit Audio- und Bildhinweisen in deutscher Sprache durch diesen Teil der Brauerei geführt. Am Ende dieser höchst professionellen Führung wurden wir von Herrn Lux (Staropramen) empfangen, der uns nun die „aktive“ Brauerei zeigte. Wir waren beeindruckt von einer modernen Brauerei (Ausstoß 2,8 Mio. hl), in der Themen wie Qualität, Sauberkeit und Arbeitssicherheit höchste Beachtung finden. Erstaunt waren wir über die Entwicklung hin zur PET-Einwegflasche im Produktportfolio der Brauerei: Mittlerweile beträgt der Absatzanteil bei den Flaschengrößen 1,5 und 2 l ca. 10 % des Ausstoßes. Die Besichtigung wurde durch die Verkostung von wohlschmeckenden Staropramen Bieren im Besucherzentrum abgerundet. Den Abend des ersten Tages verbrachten wir in gemütlicher Runde in der Brauerei U Fleku. Im Zentrum der Prager Altstadt Foto: Wikipedia/Magnus Manske

Die Bezirksgruppe Sachsen der ehem. VLBer genoss die Zeit in Prag

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Brauerei Forum  –  Dezember 2014

gelegen, wurde sie im Jahr 1499 gegründet. In diesem traditionsreichen Haus konnten wir die Brauerei, die heute ca. 8000 hl dunkles Bier produziert und ausschließlich im Brauereiausschank absetzt, besichtigen und uns im Anschluss daran von der Qualität des Bieres überzeugen. Als ein „leichtes Dunkelbier für jede Jahreszeit – karamellig und mit einem Hauch von Autoreifen“ wird das U Fleku Bier von Tim Webb und Stephen Beaumont in der Bierbibel beschrieben. Obwohl wir nicht wissen, wie sich eine Autoreifennote organoleptisch darstellt, hat uns das Bier ausgezeichnet geschmeckt. Mälzerei-Besichtigung Am Samstagvormittag machten sich die Männer der Exkursionsgruppe staugeplagt auf den Weg in das ca. 60 km von Prag entfernte Nymburk, um die dortige Mälzerei Sladovny Soufflet CR zu besichtigen. Wir wurden sehr herzlich von den Herren Nemasta und Paulu begrüßt. Von 350 000 t Malz, die die Soufflet Gruppe in Tschechien in insgesamt fünf Mälzereien herstellt, kommen 110 000 t Pilsner Malz aus der Mälzerei in Nymburk. Wir erlebten eine gut ausgestattete, moderne und sehr saubere Mälzerei, die sich dem hohen Qualitätsstandard einer internationalen Mälzereigruppe verpflichtet fühlt.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Nemasta und Herrn Paulu von Sladovny Soufflet. Vor allem Herr Nemasta hat uns über die Besichtigung bei Soufflet hinaus mit großem persönlichen Einsatz geholfen, dass die gesamte Exkursion zu einem tollen Erlebnis für uns wurde. Prager Altstadt Am Samstagnachmittag wurde die Prager Altstadt im Rahmen einer Stadtführung besichtigt. Prag, die goldene Stadt der 100 Türme, präsentierte sich an diesem sonnigen Spätherbsttag eindrucksvoll. Wir waren sehr angetan von den zahlreichen Baudenkmälern und der Atmosphäre der Altstadt. Nach der dreistündigen Führung endete der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel U Prince in unmittelbarer Nähe des Altstädter Rathauses mit der berühmten Aposteluhr (Altstädter Astronomische Uhr). Auf einer beheizten Dachterrasse konnten wir die herrlich illuminierte Prager Altstadt aus „gehobener“ Position genießen. Am Sonntag stand nach dem Frühstück die Abreise an. Sieben Teilnehmer der Exkursion verbanden die Rückreise mit einem Besuch der Stadt Melnik. Hier am Zusammenfluss von Moldau und Elbe befindet sich die bedeutendste Stadt für den Weinbau in Böhmen. Leider konnten wir auf Grund des nebligen Wetters nicht viel vom Zusammenfluss dieser bekanntesten tschechischen Flüsse sehen, waren aber beeindruckt vom berühmten Melniker Beinhaus in der Krypta der Probstkirche, wo wohl geordnet die Gebeine von ca. 15 000 Toten liegen. Nebel, November – die Vergänglichkeit wurde an dieser Stelle besonders bewusst. Eine schöne erlebnisreiche Exkursion liegt hinter uns – wir freuen uns schon auf die nächste. Paul Panglisch Die Prager Rathausuhr, auch Aposteluhr oder Altstädter Astronomische Uhr, stammt aus dem Jahr 1410. Sie ist ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft und Technik und ein wertvolles Kulturdenkmal


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