Brauerei Forum 10/2023

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BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 10 | 9. Oktober 2023 | 38. Jahrgang | ISSN 0179-2466

Brau· Beviale 23

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INHALT

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 VLB aktuell: Die VLB Berlin konnte 2023 weitere neue Mitglieder gewinnen 6 Nachrichten: Rotkäppchen-Mumm und Dr. Mike Eberle gehen getrennte Wege / Einbecker Brauhaus: Schließung der Braumanufaktur Härke / Traueranzeige: Heinz Linden verstorben

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7 Feierliche Inbetriebnahme der Weyermann-Caramelmalzkathedrale 8 14 junge Nachwuchskräfte starten in der Krombacher Brauerei ins Berufsleben / Paulaner Brauereigruppe: Neue Leitung für den Bereich Internationale Märkte 9 Ziemann Holvrieka: Das Unternehmen geht mit neuem Erscheinungsbild in eine nachhaltige Zukunft

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

Die VLB freut sich auch 2023 über guten Zuspruch. In diesem Jahr hat die VLB weitere Mitglieder aus Deutschland, Dänemark, den USA und aus West­afrika gewinnen können

10 Internationale Veranstaltungen: Iberoamerikanisches VLB-Symposium „Brewing & Filling Technology“ in Kolumbien 12 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Gersten- und Malzanalyse 13 Flottweg: Der Separator bietet Vorteile im Brauprozess

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 IfGB AKTUELL 16 21. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei in Bamberg – zu Gast bei Weyermann® 18 Verbände: Parlamentarischer Abend des BSI zu Corporate Social Responsibility 19 Penninger Blutwurz – unterwegs im Libanon

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá fand Anfang September das 13. Iberoamerikanische Symposium der VLB statt. 185 Teilnehmer aus 21 Nationen waren begeistert von dem abwechlungsreichen Programm

20 Brau-Börsen-Bilanz: Internationaler Biermarkt mit durchwachsenem 2. Quartal

 MARKT & MARKEN 24

Nachrichten: Bitburger ist Offizieller Bierpartner der UEFA EURO 2024TM / Haus Cramer Gruppe beteiligt sich an der Vermarktungsplattform Bierothek

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25 Statistik: Bierpreise in Europa unterscheiden sich deutlich 26 Würzburger Hell – das neue Bier für Würzburg / Brauerei C. & A. Veltins: Das helle Pülleken direkt vom Fass 27 Hachenburger ist wieder da

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE 28 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. (GGB): Bericht von der 85. Mitgliederversammlung in Berlin

Das IfGB-Forum tagte mit mehr als 100 Teilnehmern in Bamberg. Vorträge, Besichtigungen und der Begrüßungsabend bei Mich. Weyermann® machten die Tagung zu einer gelungenen Veranstaltung

 SONSTIGES 31 Deutscher Brau- und Malzmeister-Bund (DBMB): Dr.-Sarx-Gedächtnispreis 2024 / Lösungen Brauer-Schule / Impressum

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32 Veranstaltungskalender

 redaktion@brauerei-forum.de

Am 8. September fand die 85. Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) an der VLB Berlin statt. Alexander Hofmann berichtet

Brauerei Forum – Oktober 2023

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 VLB AKTUELL

Die VLB Berlin konnte 2023 weitere neue Mitglieder gewinnen Im Laufe des Jahres 2023 konnte die VLB Berlin wieder einige neue Mitglieder willkommen heißen. elf Unternehmen aus Deutschland, Dänemark und den USA schlossen sich dem Netzwerk der VLB an. Auch auf dem afrikanischen Kontinent konnte die VLB ihren Mitgliederkreis erweitern. Denn im Sommer kam erfreulicherweise noch die westafrikanische Union Camerounaise de Brasseries (UCB) hinzu. nachhaltige Energienutzung, Abfallreduzierung sowie Verbesserung industrieller Produktionstechnologien. www.kurita.eu

New Belgium Brewing Company, Fort Collings, USA (inkl. Bells) Nach der Übernahme des langjährigen VLB-Mitglieds Bell's Brewery in Michigan, USA, hat die New Belgium Brewery sich entschlossen, die Zusammenarbeit mit der VLB wieder zu intensivieren und die Mitgliedschaft ab diesem Jahr auf beide Brauereien auszudehnen. Sowohl Bell's als auch New Belgium zählen zu den Pionieren der Craft-Bier-Szene in den USA. Inzwischen gehören beide Unternehmen über die australische Lion zur japanischen Kirin-Gruppe. www.newbelgium.com

KURITA EUROPE GmbH, Mannheim Das vor mehr als 70 Jahren gegründete Unternehmen ist einer der Weltmarktführer in der industriellen Wasser- und Prozessaufbereitung. Mit mehr als 7500 Mitarbeitern weltweit liefert die Kurita Gruppe bewährte Lösungen, die die Effizienz der Anlagen steigern und gleichzeitig zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen. Die wichtigsten Geschäftsaktivitäten von Kurita sind Wassermanagement,

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Kehrwieder Kreativbrauerei, Hamburg Seit der Gründung 2011 hat die kleine, unabhängige Familienbrauerei aus Hamburg-Sinstorf bereits über 100 verschiedene Biere gebraut und wurde dafür mit über 40 internationalen Auszeichnungen geehrt. Kehrwieder zählt zur ersten Generation der kreativen Brauereien Deutschlands und ist Gründungsmitglied des Vereins Deutsche Kreativbrauer e.V. Kehrwieder ist Umweltpartner der Stadt Hamburg und positioniert sich mit ihrer „Kein Bier für Nazis“-Kampagne gegen Ausgrenzung und Rassismus und legt Wert auf soziales und gesellschaftliches Engagement. www.kehrwieder.beer UWE MÜLLER GmbH & Co. KG, Loßburg-Betzweiler Seit ihrer Gründung 1993 entwickelt und produziert die Uwe Müller GmbH Eigenmarken aus dem Bereich Liköre und Spirituosen für namhaf te europäische Handelskonzerne. In den betriebseigenen Laboren entwickelt das Unternehmen neue Produkt­ ideen und passt

bestehende Produkte an sich verändernde Marktanforderungen an. Die neuen Rezepturen werden im Labor produziert und regelmäßig von unabhängigen Instituten getestet. Das Sortiment reicht von Frucht- und Kräuterlikören über Boonekamp und Obstbrände bis hin zu Premix-Cocktails. www.uwemueller.de Union Camerounaise de Brasseries (SA-UCB), Douala, Kamerun Das 1972 von Joseph Kadji gegründete Unternehmen ist heute die führende Privatbrauerei im westafrikanischen Kamerun. Die SAUCB produziert Bier und Getränke, die in Glasflaschen, PET-Flaschen und Fässern vermarktet werden. Neben drei eigenen Biermarken

produziert Union Camerounaise de Brasseries ebenfalls eine Reihe von Erfrischungsgetränken sowie eine Mineralwassermarke www.sa-ucb.com Steinbeis Papier GmbH, Glückstadt Die Steinbeis Papier GmbH ist ein Unternehmen der Steinbeis Holding und ist bereits seit über 40 Jahren auf dem Markt. Unter dem Dach der Holding sind verschiedene Unternehmen aus Segmenten der ökologischen Papiererzeugung, der Kreislaufwirtschaft und der umweltfreundlichen Energieerzeugung


vereint. Das Portfolio von Steinbeis Papier speist sich zu 100 % aus Altpapier und entsteht ressourcenschonend in einer der modernsten Papierfabriken Europas. www.stp.de banke GmbH, Taufkirchen Die banke GmbH, gegründet 2006, entwickelt Modernisierungskonzepte für Brauereien und bietet Energieoptimierungslösungen für vorhandene Anlagen sowie Prozesskomponenten zur Effizienzsteigerung. Das innovative Energiekonzept des Unternehmens findet sich auch in neuen Anlagen wie Gesamtbrauereien, Turnkey-Sudhäusern sowie dem Kompaktsudhaus „Sud Sixty Six“ wieder. Neben Hopfen-

technologie für Late und Dry Hopping liefert die banke GmbH auch Prozesseinheiten zur Entalkoholisierung, Bierfiltration sowie zur Reinigung. www.banke.de Sophus Fuglsang Export-Malt­ fabrik A/S, Thisted, Dänemark Sophus Fuglsang Export-Maltfabrik A/S stellt hochwertiges Malz her – hauptsächlich für den Export, aber auch für dänische Brauereien. Als die Mälzerei Dragsbaek Malt fabrik in Norddänemark 2006 zur Fuglsang-Gruppe kam, erhöhten sie die Gesamtkapazität auf 157 000 Tonnen. Damit ist die Sophus Fuglsang Export-Maltfabrik A/S die größte Mälzerei Dänemarks und hält damit auch ihre Position als eine der großen, unabhängigen Mälzereien in Nord­europa. Sophus Fuglsang liefert dunkles Malz, Pilsner Malz und Pale Ale Malz in die ganze Welt. www.fuglsangmalt.dk Enviro Group GmbH, Haiger Die Enviro Group GmbH, mit Hauptsitz im hessischen Haiger, wurde

1981 gegründet. Das Unternehmen ist auf Verpackungs-, Stretchfoliensowie Packbandoptimierung spezialisiert und hilft seinen Kunden, mit innovativen Produkten den Materialeinsatz zu reduzieren bzw. das Packergebnis zu verbessern. Enviro unterstützt den Kunden dabei,

durch innovative Packlösungen die Umwelt weniger zu belasten, gleichzeitig die Kosten zu reduzieren, ohne die Ladungssicherheit zu gefährden. www.enviro-group.de Schulz Systemtechnik GmbH, Visbek Die Schulz Systemtechnik GmbH ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das sich seit 1954 auf Automatisierungstechnik, Mechanik, Elektrotechnik und Informatik spezialisiert hat und an zahlreichen Standorten aktiv ist. Die Unternehmenszentrale hat ihren Sitz im niedersächsischen Visbek. Vom firmeneigenen Prozessleitsystem über Steuerungstechnik bis hin zu

Schaltanlagen und Energiemanagement bietet das Unternehmen Lösungskonzepte an. Die Digitalisierung spielt bei dem umfassenden Angebot eine wesentliche Rolle. schulz.st ATB Systemetiketten GmbH, Kulmbach Die ATB Systemetiketten GmbH liefert Druck- und Weiterverarbeitungstechnologien für die Etikettenherstellung. Das Unternehmen hat sich neben Food, Beverage, Personal Care und industriellen Anwendungen auch auf Etiketten für Spezialanwendungen in jeglichen Formaten spezialisiert. Aktuell fertigt das Unternehmen Etiketten an drei Standorten – in Deutschland, Tschechien und Polen. Mit

jeweils modernsten Maschinen ist es ihnen möglich, nicht nur die verschiedensten Branchen zu bedienen, sondern auch auf spezielle und hochwertige Druck- und Veredelungswünsche einzugehen. www.atb-etiketten.de

Die VLB-Mitgliedschaft Die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. – gegründet 1883 – ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. Zweck ist die Förderung der Wissenschaft und der Berufsausbildung im Bereich des Brauwesens, der Getränkeindustrie und der Biotechnologie. Wer kann Mitglied werden? Eine stimmberechtigte Mitgliedschaft steht allen Brauereien/Brauereigruppen, Getränkeherstellern und Handelsmälzereien offen. Eine Mitgliedschaft ohne Stimmrecht („Fördermitgliedschaft“) ist für alle natürlichen und juristischen Personen sowie Körperschaften der Wirtschaft, des Staates und der Wissenschaft möglich. Was bewirkt eine VLB-Mitgliedschaft? Die Mitgliedsbeiträge machen einen Anteil von etwa 10 % des Jahresetats aus. Dieses Geld wird u.a. eingesetzt für • Finanzierung der Stiftungsprofessur Brauwesen an der Technischen Universität Berlin • Vorhaltung einer modernen Infrastruktur für Fortbildung und Forschung für die Brau- und Getränkeindustrie • Finanzierung der erforderlichen Eigenanteile bei der Durchführung von geförderten Forschungsprojekten • den Betrieb des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) und des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA), die unseren Mitgliedern zur Verfügung stehen • die Sicherung von rund 130 hochqualifizierten Arbeitsplätzen am Standort Berlin Interessiert an einer VLB-Mitgliedschaft? Kontakt: Dr. Josef Fontaine Mitglieder@vlb-berlin.org

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 NACHRICHTEN

Rotkäppchen-Mumm und Dr. Mike Eberle gehen getrennte Wege Foto: Rotkäppchen-Mumm

Der promovierte Diplom-Ingenieur Dr. Mike Eberle verantwortete seit 2019 als Geschäftsführer und COO die Bereiche Produktion, Technik, Qualitätsmanagement, Einkauf und Supply Chain. Mitte September gab Rotkäppchen-Mumm den Weggang Eberles bekannt. (F.) Seine Amtszeit war geprägt durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie und der sich anschließenden geopolitischen Veränderung. „Wir danken Mike Eberle für sein hohes Engagement in den zurückliegenden Jahren und für seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Unternehmens. Gemeinsam haben

Dr. Mike Eberle verlässt Rotkäppchen-Mumm, das hat das Unternehmen Mitte September bekannt gegeben

wir in unsicheren Zeiten mit weitsichtigem Kontraktmanagement die uneingeschränkte Lieferfähigkeit sicher- und somit RotkäppchenMumm zukunftssicher aufgestellt. Ein besonderer Dank gilt seinem Einsatz für die Realisierung unserer Rotkäppchen Erlebniswelt in Freyburg (Unstrut). Für seine private und berufliche Zukunft wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg“, sagte CEO Christof Queisser. Die bisher von Dr. Mike Eberle verantworteten Bereiche werden interimistisch von CEO Christof Queisser (Produktion, Technik, Qualitätsmanagement) und CFO Frank Albers (Einkauf und Supply Chain) übernommen.

Wir trauern um unseren Geschäftsführer

Einbecker Brauhaus AG

Heinz Linden 1966 - 2023

Am Samstag, 26. August 2023, ist unser Geschäftsführer, Herr Rechtsanwalt Heinz Linden, im Alter von 57 Jahren völlig überraschend verstorben. Herr Linden trat am 1. Januar 2002 als juristischer Mitarbeiter in die Dienste des Arbeitgeberverbandes Rheinisch-Westfälischer Brauereien und Mälzereien e.V.. Am 1. Juli 2017 übernahm er die Geschäftsführung des Verbandes und begleitete die Zusammenlegung beider Verbände im Jahr 2018. Herr Linden hatte aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Sachkenntnisse einen exzellenten Ruf bei den Mitgliedern des Verbandes und seinen Kollegen der Schwesterverbände in Deutschland. Herr Linden war darüber hinaus ein äußerst fairer und konstruktiver Gesprächs- und Verhandlungspartner. Er hat die Interessen seiner Mitglieder immer sehr zielführend vertreten. Der Verband verliert mit Heinz Linden einen sehr sympathischen, offenen und zuverlässigen Geschäftsführer. Wir werden Heinz Linden allzeit ein ehrendes Andenken bewahren.

BRAUEREIVERBAND NRW e.V Michael Hollmann Vorsitzender

Düsseldorf, 30. August 2023

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Alexander Rolff Vorstand

Schließung der Braumanufaktur Härke Die Braumanufaktur Härke GmbH ist eine 100%-Tochter der Einbecker Brauhaus AG. Die Braustätte in Peine wurde 2013 aus der Insolvenz übernommen. Bereits seit 2011 füllt das Einbecker Brauhaus die Härke-Biere ab und betreibt die Logistik. (F.) Mit Meldung vom 11. September 2023 gab Einbecker bekannt, dass der Braubetrieb in Peine zum Jahresende eingestellt wird. Die Biere der Marke Härke werden in vollem Umfang und in gewohnter Qualität ab 2024 in Einbeck hergestellt. Nach COVID hat die weitere Verschlechterung hinsichtlich fehlender Absätze in den vergangenen Monaten zu dieser Entscheidung geführt. Es ist mit einer jährlichen Einsparung von Fixkosten in Höhe eines mittleren sechsstelligen Bereichs zu rechnen, so EinbeckerVorstand Martin Deutsch.


 NACHRICHTEN

Feierliche Inbetriebnahme der Weyermann-Caramelmalzkathedrale Ende August 2023 wurde ein weiterer rot-gelber Meilenstein erreicht, indem ein großes Bauprojekt – vielleicht sogar das größte Bauprojekt in der Geschichte von Weyermann – in Betrieb genommen wurde: die Weyermann-Caramelmalzkathedrale.

des Projekts beigetragen haben. Erwähnung fanden dabei Weyermann-Gesamtbetriebsleiter Jürgen Buhrmann und Weyermann-Projektleiter Maschinentechnik Frank Lunkenbein, „der dieses Projekt zu seinem Lebensinhalt gemacht hat“,

so Sabine Weyermann. „Ihr alle wart spitze!“ – mit diesen Worten beendete Sabine Weyermann ihre Rede und eröffnete damit das Grillfest mit hauseigenen Brauspezialitäten. Die Kathedrale konnte selbstverständlich besichtigt werden.

(F.) Sabine Weyermann, Weyermann-Geschäftsführerin in 4. Generation, eröffnete am 31. August die Weyermann-Caramelmalzkathedrale mit einer feierlichen Rede. Darin erinnerte sie an die Vision ihres Uhrahns, der 1904 den Grundstein für eine pneumatische Mälzerei legte. Dieses beeindruckende Gebäude zeichnete sich durch seine symmetrische Struktur, Ecktürme und Spitzblendenbögen aus und beherbergte innovative Technologien wie Keimtrommeln und Saugluftförderanlagen. Sie hob hervor, dass das Gebäude heute ein einzigartiges IndustrieEinzeldenkmal in der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg sei und viele Herausforderungen mit sich bringe. Sie führte die Zuhörer durch die Zeit und erzählte z. B. von ihrem Einstieg in den amerikanischen Markt im Jahr 1996, was zu einem rapiden Wachstum und dem Bedarf an mehr Platz führte. Es war ihr Ehemann Thomas Kraus-Weyermann, ebenfalls Geschäftsführer in der 4. Generation, der aufgrund des Platzbedarfs die Idee zur Generalsanierung des Gebäudes hatte. Sabine Weyermann würdigte die Zusammenarbeit mit 35 beteilig­ ten Handwerksfirmen. Es folgten außerdem Danksagungen an die Gesellschafter und Mitarbeiter, die zur erfolgreichen Umsetzung

Die Familie Weyermann versammelt sich vor der Rösttrommel der neuen Caramelmalzkathedrale

Foto: Weyermann

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 NACHRICHTEN

14 junge Nachwuchskräfte starten in der Krombacher Brauerei ins Berufsleben Die neuen Auszubildenden am Standort in Krombach mit Ausbildungsleiterin Milena Jannek (r.)

Die Krombacher Brauerei hat in diesem Jahr 14 neue Auszubildende und dual Studierende im Team willkommen geheißen – davon vier am Standort in Steinfurt. Damit zählt das Familienunternehmen in Summe 35 Azubis und 13 dual Studierende, die in insgesamt 14 Foto: Krombacher

verschiedenen kaufmännischen und technischen Berufsfeldern ausgebildet werden. (F.) Diese hohe Zahl an Nachwuchskräften zeigt: Die Krombacher Brauerei legt großen Wert auf die Förderung junger Talente. „Den eigenen Nachwuchs auszubilden und durch ein attraktives Arbeitsumfeld langfristig zu halten, ist das wirksamste Mittel gegen den Fachkräftemangel“, erklärt Ausbildungsleiterin Milena Jannek. „Viele unserer Mitarbeitenden haben ihre Karriere bei uns mit einer Ausbildung begonnen. Unser Ausbildungskonzept ist darauf ausgerichtet, dass die Fachkräfte von morgen durch eine fundierte und praxisnahe Ausbildung auf die zukünftigen beruflichen Herausforderungen vorbereitet werden und Kompetenzen aufbauen, die das Unternehmen perspektivisch benötigt, um im Markt weiter er-

folgreich zu sein.“ Mit dem Start der Ausbildung hat für die Neuen eine spannende Zeit begonnen. In der traditionellen Einführungswoche stand ein umfangreiches Programm an, bei dem die Neuzugänge die Geschäftsführung, Ausbilder sowie die Azubis und Studierenden aus höheren Lehrjahren kennenlernten. Mitte September fand für den kompletten Ausbildungsjahrgang die erste Krombacher-Azubiakademie statt – ein zweitägiger Workshop, bei dem sie ihr Netzwerk auch standortübergreifend ausbauen können. Mit einem gemeinsamen Fahrsicherheitstraining endete der erste Ausbildungsmonat. Auch in Zukunft ist die Krombacher Brauerei darum bemüht, junge Menschen für eine Ausbildung bei dem inhabergeführten Familienunternehmen zu begeistern. Für den Ausbildungsjahrgang 2024 suche man bereits.

Paulaner Brauerei Gruppe

Neue Leitung für den Bereich Internationale Märkte

Mit Marcus Thieme ist sich die PaulanerFührung sicher, das internationale Wachstum ihrer Marken weiter vorantreiben zu können

(F.) Marcus Thieme bringt weitreichende Erfahrung im internationalen Vertrieb, Marketing und in strategischer Planung mit. Auch mit der Getränkebranche ist er bes­tens vertraut: Über 15 Jahre lang war Thieme für Mast-Jägermeister tätig, einen Großteil davon im Ausland, unter anderem als Regional Director für Westeuropa, Middle East / Africa (MEA) und Nordamerika. Anschließend wechselte er ins Brauereigeschäft und verantwortet aktuell bei der BRLO GmbH den nationalen und internationalen Vertrieb sowie die

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Bereiche Supply Chain, Einkauf und Logistik. „Wir freuen uns, mit Marcus Thieme einen ausgewiesenen Fachmann für die Leitung des Bereichs Internationale Märkte gewinnen zu können. Aus seinen bisherigen Karrie­ restationen bringt er profundes Wissen aus vielen Bereichen der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Vertrieb mit. Ebenso kennt er sowohl die Arbeit im Konzern als auch in Familienunternehmen“, beschreibt Sebastian Strobl, CFO Paulaner Brauerei Gruppe, Thiemes umfassende Expertise. „Besonders überzeugt hat er uns mit seiner Vision zur strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung unseres internationalen Ge-

schäfts. Wir sind uns somit sicher, dass wir mit Marcus Thieme das internationale Wachstum unserer Marken noch weiter vorantreiben werden“, fügt Strobl hinzu.

Foto: Paulaner

Zum 1. Januar 2024 wird Marcus Thieme als Vertriebsdirektor International die Verantwortung für die Auslandsmärkte übernehmen und den Ausbau des internationalen Paulaner-Geschäfts weiter vorantreiben.


Ziemann Holvrieka GmbH

Das Unternehmen geht mit neuem Erscheinungsbild in eine nachhaltige Zukunft Was die beiden Unternehmen Ziemann und Holvrieka schon lange leben, nämlich aus zwei mach eins, zeigt sich jetzt auch im neuen Auftritt: Die Ziemann Holvrieka GmbH hat ihr Corporate Design modernisiert. (F.) „Wir wollen unsere lange, gemeinsame Tradition noch sichtbarer als Einheit präsentieren, aber auch unsere Orientierung Richtung Zukunft“, erklärt Geschäftsführer Florian Schneider den Relaunch der Marke Ziemann Holvrieka. Ein einprägsamer Schriftzug, ein neues Icon und frische Farben vereinen sich im Logo. Das Symbol greift die Formen der Tanks und Gefäße von Ziemann Holvrieka auf und strebt nach oben – ein Ausdruck von Hightech, Wandel und Dynamik.

Seit mehr als 170 Jahren liefert Ziemann Holvrieka zukunftsfähige Technologien für die Brau-, Getränke- und Liquid-Food-Industrie. Zum Portfolio gehören Prozesstechnik und Tanks für die unterschiedlichen Branchen, aber auch die Themen digitale Transformation und flexible Anlagen treiben die Spezialisten mit ihren Entwicklungen voran. Die Firmengruppe steht trotz ihres Erfolgs nicht still: „Wir sehen noch viel Potenzial in unseren Branchen und haben den Vorteil, dass wir auf das individuelle Know-how aus allen Schwesterunternehmen zugreifen können“, erläutert Florian Schneider. Um weiterhin möglichst nah am Kunden zu sein, baut das Unternehmen zudem seine weltweiten Standorte stetig aus. Florian Schneider betont: „Was bleibt, ist

Foto: Ziemann Holvrieka

die hohe Qualität unserer Lösungen und die intensive Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Damit können wir gemeinsam die Zukunft gestalten und unsere Branchen voranbringen.“

Building on tradition. Processing Your Future. Seit 1852 entwickelt unser herausragendes Team innovative Lösungen, die Ihre Prozesse optimieren. Dabei treibt uns ein hoher Anspruch an die Qualität unserer Arbeit an: Wir wollen die Besten der Welt sein mit dem Fokus auf einer sicheren, effizienten und nachhaltigen Produktion. Unsere wegweisenden Technologien ermöglichen maßgeschneiderte Konzepte für Ihren Erfolg.

Wir halten, was wir versprechen ziemann-holvrieka.com

Florian Schneider, Geschäftsführer der Ziemann Holvrieka GmbH: „Unser modernisiertes Corporate Design steht für Gemeinschaft, Tradition und Zukunft“


TECHNIK & TECHNOLOGIE

 INTERNATIONALE VERANSTALTUNGEN

Iberoamerikanisches VLB-Symposium „Brewing & Filling Technology“ in Kolumbien Das 13. Iberoamerikanische Symposium der VLB fand vom 4. bis 6. September 2023 in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, statt. Mit 185 Teilnehmern aus 21 Nationen festigte diese Veranstaltung damit einmal mehr ihren Status als einer der wichtigsten Kommunikations- und Wissensplattformen für technische Führungskräfte der Brauindustrie Lateinamerikas.

Fotos: Brauwelt/W.-D. Schoyerer

Die Tagungsgäste zu Besuch bei der Cervecería Bavaria in Tocancipá: Das Rahmenprogramm bot spannende Einblicke in die Brauereipraxis Roberto Biurrun, VLB Berlin, und Juan A. Vasquez Arango, Central Cervecera de Colombia, pflanzen einen Baum (r.)

(BF) Das Iberoamerikanische Symposium der VLB Berlin hat sich seit 2008 im spanischen und portugiesischen Sprachraum als hochklassige Fachveranstaltung für technische Führungskräfte aus der Brauund Getränkeindustrie etabliert. Nach Stationen unter anderem in

Auch auf Seiten der Teilnehmer wurde die Veranstaltung begeistert aufgenommen: „Eine tolle Veranstaltung. Danke an alle, die unsere Brauerei besichtigt haben“ (Andrés Barón, Central Cervecera de Colombia/3 Cordilleras) / „Danke für die große Gastfreundschaft an die Kollegen aus Kolumbien!“ (Joseduardo Armas, Cervecería Polar) / „Eine bereichernde Gelegenheit, sein Wissen zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen“ (Carlos Donizete Parra, Engarrafador Moderno) / „Exzellente Veranstaltung, ich habe die Tage genossen!“ (Daniela El Alam, Pentair Haffmans) / „Gute Leute, interessante Inhalte und tolles Format – wir freuen uns auf 2024!“ (David Alegre, BayWa Hops) / „Es war uns eine Ehre, diesen Spitzenevent als Platinum-Sponsor unterstützen zu dürfen“ (Florian Schneider, Ziemann Holvrieka).

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Spanien, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Chile oder Guatemala war in diesem Jahr Kolumbien erstmalig das Gastgeberland dieser Veranstaltungsreihe. Mit rund 52 Mio. Einwohnern und einer jährlichen Bierproduktion von etwa 28 Mio. hl ist das Land nach Brasilien die zweitgrößte Biernation Südamerikas. Klarer Marktführer ist die zu AB InBev gehörende der Cervecería Bavaria. Ein weiterer bedeutender Player im Bier- und Getränkemarkt ist die Central Cervecera de Colombia, ein Joint-Venture der kolumbianischen Grupo Postobon und der Compañía Cervecerías Unidas SA (CCU) aus Chile. Daneben hat sich in dem bieraffinen Land aber auch eine lebhafte Craft-Beer-Szene entwickelt. Umfangreiches Programm Das Vortragsprogramm behandelte aktuelle Aspekte und Innovationen in den Bereichen BrauereiRohstoffe, Sudhaustechnologie, Fermentation, Hefemanagement,

Bierfiltration bis hin zur Digitalisierung der Brauprozesse. Präsentiert wurden die Vorträge von Experten der VLB, geladenen Referenten aus Brauereien und kompetenten Industrievertretern. Wie gewohnt wurde das Symposium in englischer und spanischer Sprache mit Simultanübersetzung durchgeführt.


Auch die Einblicke in die Brauereipraxis kamen nicht zu kurz: So konnten im Rahmenprogramm die Brauereien von Cervecería Bavaria in Tocancipá und der Central Cervecera de Colombia in Sesquilé besichtigt werden. Und der gesellige Begrüßungsabend fand auf

Einladung von Platinum-Sponsor Ziemann Holvrieka in der CraftBrauerei „3 Cordilleras“ in Bogotá statt. “Im Namen der VLB und allen Teilnehmern danken wir insbesondere den Teams von Cervecería Bavaria und Central Cervecera de Colombia

für ihre fantastische Unterstützung und ihre Gastfreundschaft,“ so Roberto Biurrun, leitender Organisator des Iberoamerikanischen Symposiums seit 2015. „Gleiches gilt für unsere Sponsoren, von denen ich Ziemann Holvrieka, Fermentis, Anton Paar, Hopsteiner, KHS, Steinecker und Pall besonders hervorheben möchte.“ Das nächste Iberoamerikanische Symposium der VLB ist für den September 2024 geplant. Land und Ort wird noch bekanntgegeben.

Das Auditorium war gut besucht (l.); Tagungsmappe war gut bestückt (r.) Auch PlatinumSponsor Ziemann Holvrieka zeigte sich sehr zufrieden (u.)

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Foto: VLB Berlin/R. Biurrun

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Gersten- und Malzanalyse Neben physiologischen Untersuchungen (u.a. Keimenergie, Keimfähigkeit, Wasserempfindlichkeit) kommt auch der Kornbeschaffenheit (z. B. Auswuchs oder Kornanomalien) eine besondere Bedeutung zu. Ein weiterer wichtiger Gegenstand der Analyse sind die Inhaltsstoffe, z.B. der Eiweiß-, Wasser- und Stärkegehalt. Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

1. Vor der Vermälzung erfolgt eine Untersuchung der Rohware. Dabei kommt der Keimkasten nach Aubry zum Einsatz. Welches Kriterium wird dabei bewertet? a) Keimfähigkeit b) Keimenergie c) Weichgrad d) Wasserempfindlichkeit e) Auswuchs 2. Die Schrotbarkeit eines Malzes wird in der Malzanalyse nicht explizit ausgewiesen. Daher führen die Brauereien selbst eine Schrotanalyse durch. Für die Schrotsortierung verwendet man nach MEBAK welches Gerät? a) Sortimat b) Pfungstädter Plansichter c) Vitascope d) Barth-Eckartscher-Probenehmer e) Friabilimeter 3. Welcher Wert wird beim Kongressmaischverfahren weder direkt noch indirekt ermittelt? a) Enzymwirkung b) Extraktgehalt wfr. c) Endvergärungsgrad d) Farbe nach EBC e) Mürbigkeit 4. Eine Messgröße, um den Zellwandabbau beim fertigen Malz beurteilen zu können, ist der Friabilimeterwert. Das Malz wird dafür a) 5 Minuten gekocht b) 5 Minuten geschrotet c) 5 Minuten zerdrückt d) 8 Minuten geschrotet e) 8 Minuten zerdrückt

Foto: ew

5. Mit welchen Daten aus der Malzanalyse lässt sich am besten die Zellwandlösung des Malzes beurteilen? a) Würzefarbe, Eiweißgehalt, Extraktgehalt wfr. b) Friabilimeterwert, Eiweißgehalt, Extraktgehalt wfr. c) Würzefarbe, Friabilimeterwert, Extraktgehalt wfr. d) Grobschrot-Feinschrot-Differenz, Eiweißgehalt, Extraktgehalt wfr.

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e) Grobschrot-Feinschrot-Differenz, Friabilimeterwert, Filtrationsdauer beim Kongress maischverfahren 6. Welcher Analysenwert gibt den geringsten Hinweis auf die Schrotbarkeit eines Standardmalzes? a) Eiweißgehalt b) Filtrationsdauer beim Kongressmaischverfahren c) Friabilimeterwert d) Grobschrot-Feinschrotdifferenz e) Würzefarbe 7. Mit welcher Kennzahl wird die Wirksamkeit der malzeigenen Enzyme bezeichnet? a) Diabolische Kraft b) Dialytische Kraft c) Diastatische Kraft d) Diastolische Kraft e) Diuretische Kraft 8. Erklären Sie, welche Rückschlüsse Sie aus der Grobschrot-Feinschrot-Differenz ziehen können. Diese Frage ist entsprechend den neuen Prüfungsvorschriften für Brauer und Mälzer frei zu beantworten Fachrechnen 1. Bei der Bestimmung der Keimfähigkeit mit dem Vitascope nach MEBAK ergab sich folgende Versuchsauswertung: Vier Halbkörner wiesen keine Rotfärbung auf. Berechnen Sie die Keimfähigkeit. (volle %) 2. Eine Mälzerei hat drei Analysezellen die jeweils 60 t fassen. Zelle 1 ist zu einem Drittel mit einem Malz mit einer Farbe von 5,0 befüllt. Zelle 2 ist zur Hälfte mit Malz mit einer Farbe von 4,9 befüllt. Die Zelle 3 ist komplett mit Malz mit einer Farbe von 4,5 befüllt. Welche Malzfarbe wird erreicht, wenn alle drei Zellen komplett in das Verladesilo gebechert werden? (0,1 EBC)

(Lösungen S. 31)


 FLOTTWEG

Der Separator bietet Vorteile im Brauprozess Julia Deliano, Flottweg SE

Die Anforderungen an die Auslegung der Brauprozesse sind sicher so individuell wie die Brauereien, ihre Größe oder das jeweilige Produktportfolio selbst. Konstant hohe Produktqualität, wirtschaftlich optimierte Herstellungsprozesse, Produktionssicherheit, verfahrenstechnische Optimierung bestehender oder neuer Prozesse sind ebenso entscheidend für Technik- und Technologieauswahl wie Flexibilität und hohe Bedienerfreundlichkeit. War ein Separator aus wirtschaftlicher Sicht ursprünglich nur für Großbrauereien interessant, bieten mittlerweile verschiedene technische und technologische Entwicklungen immer neue Anwendungsmöglichkeiten, auch für kleine Betriebe. Separatoren in der Brauerei Der erste Separator im Brauprozess war ein Klärseparator und wurde zur Hefeabtrennung eingesetzt. Technische Neuerungen wie ein Greifer zur schaumarmen Flüssigkeitsabführung, eine Trommel mit selbsttätigem Feststoffaustrag, hermetische Abdichtungssysteme, produktschonende Zuläufe, hygie­ nisches Design und nicht zuletzt energiesparende Antriebskonzepte waren die Basis für den weiteren Einsatz in der Ursprungsanwendung und Türöffner für zusätzliche Brauereianwendungen. Steuerungstechnische Fortschritte ermöglichten zudem eine Einbindung in Komplettanlagen, was die Bedienerfreundlichkeit und folglich die Akzeptanz deutlich erhöhte. Der Separator kann alle heute gängigen Klärprozesse in der Brauerei

übernehmen. Unter Ausnutzung des Dichteunterschieds zwischen Feststoffteilchen und Flüssigkeit, wird die Zentrifugalkraft zur Beschleunigung des natürlichen Sedimentationsvorgangs eingesetzt. Bei dieser Fest-Flüssig-Trennung werden Hefe, Heißtrub und Hopfenbestandteile kontinuierlich aus der Würze oder dem Bier abgetrennt. Funktionsweise des Separators Der eigentliche Separiervorgang findet im Inneren der Separa­ tortrommel (1), speziell im dort eingebauten Tellerpaket statt. Das Flüssigkeits-Feststof f-Gemisch wird hierzu durch das stillstehende Einlaufrohr (2) in die rotierende Trommel geleitet und durch den Verteiler (3) beim Eintritt schonend durch Mitnahmeelemente auf die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel beschleunigt. Am Außenrand des Tellerpakets wird das Produkt nach oben geführt. Ein Teil der Feststoffe setzt sich aufgrund der auf das Produkt einwirkenden Zentrifugalkraft bereits außen im doppelkonischen Teil der Trommel ab und sammelt sich im Feststoffraum (4). Die Flüssigkeit mit den restlichen Feststoffen wird durch das Tellerpaket (5) nach innen geführt. Zwischen den einzelnen Tellern, welche je nach Anwendungsfall einen Abstand von 0,4 oder 0,5 mm aufweisen, erfolgt die weitere Abtrennung der feinen Feststoff­ par tikel. Durch die sehr kurzen Sedimentationswege zwischen den Tellern ist in die-

sem Bereich auch das Abtrennen feiner Trubstoffe möglich. Die abgetrennten Feststoffe werden durch die nach außen wirkende Zentrifugalkraft an die Unterseite des nächsten Tellers geleitet, gleiten an diesem nach unten und sammeln sich ebenfalls im Feststoffraum. Ein kleiner Teil der Feststoffe verbleibt in der Flüssigkeit und wird mit dieser nach oben zum stillstehenden Greifer (6) geführt. Dieser ist mit einem Pumpenrad vergleichbar, welches die separierte Flüssigkeit unter Druck zu den weiteren Prozessschritten fördert. Die mit Wasser gefüllte Sperrwasserkammer (7) dichtet nach außen zur Atmosphäre hin hydrohermetisch ab und verhindert somit den Sauerstoffeintrag in das Produkt. Einflussgrößen auf die Separierleistung Die Auslegung der Separatoren erfolgt werkseitig unter Berücksichtigung der geplanten Einsatzbedingungen. Parameter wie gewünschter Durchsatz und zu erwartende Feststoffbelastung sowie der angestrebte Abscheidegrad müssen hierbei berücksichtigt werden. Nach Inbetriebnahme der Maschine kann in einem vorgegebenen Rahmen ebenfalls noch Einfluss auf die Separierleistung genommen werden. Verschiedene Produkteigenschaften, wie z. B. Viskosität oder Dichteunterschied zwischen Feststoff und Flüssigkeit, stellen grundsätzlich die Basis für eine gute Abscheidung dar. Die nachfolgende Tabelle 1 soll einen kurzen Überblick geben, mit welchen Parametern die Separierleistung (Abscheidegrad) positiv beeinflusst werden kann. Die wesentliche Maßzahl für das Leis­ Brauerei Forum – Oktober 2023

Schnittbild: Trommel des Separators mit Gehäuse

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

Tabelle 1: Überblick, wie die Separierleistung (Abscheidegrad) theoretisch erhöht werden kann tungsvermögen eines Separators ist die äquivalente Klärfläche, in deren Berechnung die Schleuderziffer einfließt. Letztere wird auch als Zentrifugenkennzahl, c-Wert oder Beschleunigungsfaktor bezeichnet.

Versuchsanlage AC 1200-420 hyg.

Langfristige Anschaffung Man wird sich natürlich selten ewig an eine Maschine binden. Werden die empfohlenen Wartungsintervalle eingehalten, ist es jedoch keine Seltenheit, dass Separatoren bis zu 20 Jahre oder länger im Einsatz sind. Neben den wichtigen Aspekten der passenden Auslegung und dem Einfluss auf die Qualität des Bieres ist dies ein Grund mehr, sich bei der Auswahl umfangreich beraten zu lassen. Viele Hersteller bieten deshalb zur Unterstützung der Entscheidungsfindung Versuchsanlagen in verschiedenen Größen mit unterschiedlichen Durchätzen an. Ein Versuch über mehrere Tage oder Wochen kann Aufschluss und

Sicherheit geben, ob der Einsatz des Separators den gewünschten Einfluss auf Prozess und Qualität mit sich bringt. Die Anlagen sind insbesondere bei kleineren Durchsätzen (10 – 100 hl/h) so konzipiert, dass sowohl eine Einbringung in die Brauerei als auch eine schnelle Einbindung in den bestehenden Prozess in kürzester Zeit möglich sind. Auf der Abbildung unten ist als Beispiel eine Kompaktanlage mit Schaltschrank, Ventilknoten und dem Flottweg Bierseparator AC 1200-420 hyg. (10 – 70 hl/h) abgebildet. Sie muss nur noch elektrisch angeschlossen werden und die Zu- und Ablaufleitung müssen mit Schläuchen verbunden werden. Nachfolgend sollen kurz die verschiedenen Anwendungsgebiete im Brauprozess, in denen heute Separatoren zum Einsatz kommen, beschrieben werden. Heißtrubabtrennung Bei der Heißtrubabtrennung können Separatoren eine Alternative zum Whirlpool darstellen. Der Whirlpool ist aufgrund des einfachen Aufbaus die bessere Alternative in Bezug auf laufende Kosten. Der Separator hat jedoch Vorteile hinsichtlich Platzbedarf und einer möglichen Verkürzung der Gesamtzeit bis Kühlmitte, was eine geringere Hitzebelastung zur Folge hat. Kühltrubabtrennung Die Kühltrubabscheidung mittels Separator kann beim klassischen Brauprozess sowohl vor der Vergärung als auch bei der Herstellung von alkoholfreien malzbasierten Getränken Anwendung finden. Somit kann auf den Batchbetrieb verzichtet und ein kontinuierlicher Prozess realisiert werden.

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Jungbierklärung Die Einstellung der gewünschten Hefezellzahl beim Schlauchen kann als Basis für eine definierte und kontrollierte Nachgärung und Reifung notwendig sein. Der Separator kann hier mit all seinen Möglichkeiten der Hefezellzahleinstellung (über Trübungseinstellung) genutzt werden. Bierklärung vor der Filtration Am häufigsten wird der Separator zur Reduzierung der Hefefracht oder zur Einstellung einer weitestgehend gleichmäßigen Hefezellzahl (über Trübung) vor der Filtration eingesetzt. Auf diese Weise kann nicht nur der Verbrauch von Kieselgur reduziert werden, der entscheidende Vorteil einer Filterstandzeitverlängerung von teilweise mehr als 50 % bestätigte sich mehrfach in Praxisbeispielen. Gestoppte Gärung Die Hefeentfernung durch das Separieren der leicht angegorenen Würze ist bei der Herstellung von alkoholfreien Bieren ein schneller und effektiver Weg, um die Gärung zu stoppen. Trübungseinstellung bei naturtrüben Bieren Die Kundenanforderungen hinsichtlich Gleichmäßigkeit bei naturtrüben Bieren beschränken sich nicht nur auf den Geschmack, auch die Optik muss passen. Der Separator kann dabei durch das Abtrennen der Hefe gezielt einen Trübungsbildner beeinflussen und die im Produkt verbleibende Hefetrübung definieren. Für diesen Anwendungsfall stehen auch steuerungstechnisch verschiedene Möglichkeiten wie Bypassregelung, manuelle Drehzahlregelung, automatische Drehzahlregelung


oder Durchsatzregelung zur Verfügung. Bierklärung (als letzte Stufe vor der Abfüllung) Der Einsatz des Separators als letzte Stufe vor der Abfüllung kann länderspezifisch, sortenabhängig oder in der Qualitätsphilosophie der Brauerei begründet sein. Es ist nur zu beachten, dass durch einen Separator keine 100 %ige Abscheidung möglich ist und zum Teil Hefe und Feststoffpartikel mit vorwiegend < 1µm sowie eine Eiweißtrübung im Bier verbleiben können. Kieselgurfreie Bierfiltration Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu realisieren, ist bei einem großen Teil der angebotenen Systeme zur kieselgurfreien Bierfiltration ein vorgeschalteter Separator zur Entfernung von Hefe, Trubstoffen und in vorausgehenden Prozessstufen eingesetzten Filterhilfs- und Stabilisierungsmitteln erforderlich.

Bierrückgewinnung aus Gelägerhefe Zur Bierrückgewinnung aus Gelägerhefe kann ebenfalls ein Separator eingesetzt werden. Im Vergleich zu alternativen Systemen ist für einen störungsfreien und vor allem wirtschaftlichen Prozess bei hoher Hefekonzentration im Zulauf eine Verdünnung des Gelägers mit Wasser notwendig. Cider-Produktion Die Cider-Produktion erfreut sich aktuell im nordamerikanischen Raum großer Beliebtheit und wird von vielen Brauereien als zusätzlicher Geschäftszweig ausgebaut. Die Trennaufgabe ist je nach Anforderung ähnlich der Bierklärung oder der Trübungseinstellung und kann von klassischen Bierseparatoren übernommen werden. Viele Anwendungen – 1 Separator Technisch können alle vorher beschriebenen Separator-Anwendungen mit der gleichen Maschine

ausgeführt werden. Eine Aussage, wann eine Mehrfachnutzung sinnvoll ist, kann pauschal nicht getroffen werden. Für diese Überlegung müssen Einsat zzeiten, Anwendungskombinationen, Anforderungen und Erwartungen in den Einzelanwendungen von Fall zu Fall betrachtet werden. Fazit Auch wenn man jetzt und in Zukunft Bier grundsätzlich ohne zentrifugale Trenntechnik brauen kann, so hat sich dennoch der Separator für den Brauprozess zu einem wichtigen Aggregat entwickelt. Der Separator ist nicht nur aus wirtschaftlichen und qualitativen Gründen eine Alternative, er bietet auch großes Optimierungspotenzial für die verschiedenen Teilprozesse.

Weiterführende Infos unter www. flottweg.com oder auf der BrauBeviale in Nürnberg, Halle 9, Stand 343

PRAXISKURS BIERFILTRATION UND STABILISIERUNG Fortbildungsreihe für Praktiker aus Brauereien 4. bis 8. Dezember 2023, Berlin 5-tägiger Intensivkurs über Filtration und Stabilisierung des Bieres in Theorie und Praxis Theoretische Vertiefung: Klassische Bierfiltration / Alternative Filtrationsverfahren / Filtrierbarkeit: Einflüsse, Bewertung, Auswirkungen / Stabilisierung: Grundlagen / Anlagen & Hilfsmittel / Messtechnik & Automatisierung / Qualitätskontrolle / Geschmacksstabilität / Filtrationsprobleme / High Gravity Brewing Praktische Vertiefung: Filtration mittels Schichtenfilter, Anschwemm-Kerzenfilter, Crossflow-Membranfilter / Separation / Analytik: Trübungsmessung & Identifizierung / Bierparameterbestimmung / Grundlagen der mikrobiologischen Analytik www.vlb-berlin.org/bierfiltration VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

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IfGB AKTUELL

 TAGUNGEN

21. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei in Bamberg – zu Gast bei Weyermann® Am 25. und 26. September tagte das IfGB mit mehr als 100 Teilnehmern aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol in Bamberg. Die Vorträge drehten sich um die Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung, den Herausforderungen für Kontinental-Whisky sowie unterschiedliche Dimensionen von Whisky. Daneben kamen aber auch Analytik, Inspektion und Nachhaltigkeit nicht zu kurz. Besichtigungen und Begrüßungsabend beim Hauptsponsor Mich. Weyermann® GmbH & Co. KG machten die Tagung zu einer rundum gelungenen Veranstaltung. Mit Unterstützung von

(WiK) Highlight des ersten Tages war die Besichtigung bei Weyermann®. Der Vortrag der Weyermann ® Experten Ulrich Ferstl und Philipp Schwarz hatte die Teilnehmer sehr gut eingestimmt. Ferstl hatte dabei die Historie der Familie Weyermann und ihrer Firma vom Getreideschiffer, über Malzkaffeeröster hin zum diversifizierten Weltmarktführer für Spezialmalze skizziert. Schwarz stellte als Leiter der Destillerie die Einsatzmöglichkeiten der Weyermann® Spezialmalze nicht nur für die Whiskybrennerei vor. Am Weyermann ® Gästezentrum hielt das Team von Gülcan Mühlhauser einen Begrüßungscocktail bereit, in dem auch Produkte

der Weyermann® Destillerie zum Tragen kamen. Nach entspannten Plaudereien holten die Weyermann® Mitarbeiter die Besuchergruppen ab. Nun ging es zu den unterschiedlichen Schwerpunkten der Besichtigung. Im QS-Labor, in Mälzerei, Braumanufaktur, Backmanufaktur und Destillerie sowie im Logistikzentrum standen die entsprechenden Experten bereit, um Rede und Antwort zu stehen. „Ich bin begeistert, dass wir alles sehen durften und keine Frage unbeantwortet blieb“, sagte ein Besucher und gab damit die positive Gesamtstimmung wider. Die Gäste trafen auf ebenso engagierte wie kompetente Weyermann® Mitarbeiter und

erlebten hoch moderne Technik in perfekt denkmalgerecht sanierten Gebäuden. Anschließend eröffnete Geschäftsführer Thomas Kraus-Weyermann in Anwesenheit der Geschäftsführerinnen Sabine und Franziska Weyermann den Begrüßungsabend in ihrem Gästezentrum. Thomas Kraus-Weyermann sagte: „Sie haben sich davon überzeugen können, wie ein Familienbetrieb in der 4. und 5. Generation geführt wird. Wir haben kontinuierlich jedes Jahr investiert und unsere historischen Gemäuer mit modernster Technik ausgestattet. Unser Team arbeitet mit großer Begeisterung und betreut Sie als Kunden mit höchster Kompetenz.“

22. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI 16. bis 18. September 2024 im Eventhotel Pyramide in Vösendorf bei Wien Die führende deutschsprachige Fachtagung für Brenner und Spirituosenhersteller Aromen für Spirituosen und Liköre ... Obstbrennerei... Digitalisierung... Nachhaltigkeit... Spezialhefen für die Brennerei... Rahmenbedingungen... Spirituosenanalytik... Mit Unterstützung von

IfGB c/o VLB Berlin e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin  +49 30 450 80-270, Fax: +49 30 450 80-210,  kuennemann@ifgb.de

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www.spirituosen.ifgb.de/Wien2024


Thomas Kraus-Weyermann, Geschäftsführer des Hauptsponsors Mich. Weyermann®, begrüßt gemeinsam mit VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Dr. Markus Grumann, Geschäftsführer des Co-Sponsors miho Inspektionssysteme, die Tagungsteilnehmer zum Begrüßungsabend im Weyermann® Gästezentrum (v. l.)

MALT MATTERS

unten: Großer Applaus nach der Begrüßung als Dank für die spannenden Betriebsführungen und das zauberhafte Abendessen auf Einladung des Hauptsponsors. Am rechten Bildrand die Weyermann® Geschäftsführerinnen Sabine und Franziska Weyermann Kraus-Weyermann ging auf die lange gemeinsame Geschichte der Familie Weyermann und der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin ein. Die Fa. Weyermann ® gehört zu den langjährigen Mitgliedern der VLB, hat z. T. ihre Familienmitglieder in Berlin ausbilden lassen und auch Posten im VLBVerwaltungsrat bekleidet. Auch im Brennereisektor hat sich die Mich. Weyermann ® GmbH & Co. KG früh engagiert – heute mit vier modernen Brenngeräten. „Als es mit Craft Whisky los ging, waren wir mit

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unseren Spezialmalzen schon sehr gut dafür aufgestellt“, sagte Kraus-Weyermann nicht ohne Stolz. „Wir sind authentisch“, betonte er: „Alles, was Sie bei uns trinken, haben wir selbst produziert.“ Neben den Bierspezialitäten aus der Braumanufaktur gab es Brände, Gins und Whiskys aus der Weyermann® Destillerie zu verkosten VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine bedankte sich überschwänglich: „Danke für die wunderbare Tagung, für die tolle Besichtigung mit euren Experten – mehr Passion, mehr

Engagement für Weyermann® geht gar nicht.“ Anschließend dankte Dr. Fontaine dafür, dass das Unternehmen Weyermann® die IfGB-Destillateurkurse durch die Entsendung von Philipp Schwarz als Dozenten unterstützt. Dr. Markus Grumann vom CoSponsor miho Inspektionssysteme betonte in seinem Grußwort: „Ich bin beeindruckt, wie sehr sich die Malzfabrik Weyermann® in die Kundenperspektive hineinversetzt und Kundenkontakte pflegt.“ (Tagungsberichterstattung folgt)

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IfGB AKTUELL

 VERBÄNDE

Parlamentarischer Abend des BSI zu Corporate Social Responsibility Am 19. September 2023 diskutierte der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) mit rund 80 Gästen in Brüssel das Thema „Corporate Social Responsibility im Rahmen von Genuss, Tradition und Kultur“. Die Veranstaltung in der Vertretung des Landes NordrheinWestfalen bei der Europäischen Union in Brüssel brachte deutsche Politik- und Wirtschaftsvertreter in den Dialog mit Beamten der Europäischen Kommission und Abgeordneten des Europäischen Parlaments sowie Vertretern weiterer europäischer Institutionen.

Axel Voss, Norbert Lins und Ulrike Müller (alle Mitglied des Europäischen Parlaments), Dr. Wolfgang Trunk, Generaldirektion Umwelt bei der Europäischen Kommission, BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick sowie BSI-Präsident Thomas Ernst (v. l.)

(F.) „Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure ist nicht nur der Dachverband, der die Zahlen und Fakten der Spirituosenwirtschaft kennt, sondern sich auch mit den Problemen, die der Alkoholkonsum mit sich bringen kann, beschäftigt und dieses Thema im Rahmen des ‚Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung‘ sensibilisiert. Insofern unterstütze ich diese Aufklärungsmaßnahmen gerne“, sagte Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU/EVP). Ulrike Müller, Mitglied des Europäischen Parlaments (Freie Wähler/ Renew Europe), resümierte: „Seit Jahren bin ich Genuss-Botschafterin – für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken. Dies ist für mich eine Verantwortung und ein Versprechen, den BSI im Rahmen seiner Aktivitäten des

Foto. BSI

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‚Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung‘ zu unterstützen, ein Versprechen, dass ich auch ein Teil der ‚Corporate Social Responsibility‘ bin. Denn dieses ist eine Verantwortung, die wir Politiker neben Verbänden und Wirtschaft ebenso tragen müssen: Verbände können zur Lösung sozialer Probleme viel beitragen: Sie können Menschen, Altersgruppen, Hintergründe und Interessen zusammenbringen und darauf Einfluss nehmen. Demokratie verpflichtet uns alle zu verantwortlichem Handeln – Genuss ist auch Verantwortung!“ Norbert Lins, Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU/EVP), legte den Fokus auf das Thema „Kennzeichnung“: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol sei unerlässlich. „Es spricht nichts gegen ein Glas Alkohol, wenn dieses maßvoll und mit Genuss zu sich genommen wird. Bei der Kennzeichnung sollten wir darauf schauen, dass wir Maß und Mitte nicht verlieren. ‚Responsible Drinking Messages‘ sind selbstverständlich notwendig. Dennoch sollte dies nicht zu einer Abschreckung der Verbraucher führen.“ In seinem Grußwort sagte Dr. Wolfgang Trunk, Team Leader, Generaldirektion Umwelt bei der Europäischen Kommission: „Die Neuordnung des Verpackungsrechts baut auf allen drei Pfeilern der Nachhaltigkeit auf. Die konkreten Maßnahmen bringen neben den dringend notwendigen Verringerungen der negativen Auswirkungen des Verpackungssektors auf die Umwelt und das Klima auch signifikante Verbesserungen im sozialen und ökonomischen Bereich, also Effizienzsteigerungen bei den Verpackungs- und Entsorgungsunternehmen.“

Thomas Ernst, Präsident des BSI, erklärte in seiner Begrüßung, dass Spirituosenprodukte zum Genuss und zur Lebensfreude beitragen und ein Teil der Kultur sind, aber auch einen ernstzunehmenden Wirtschaftsfaktor darstellen: „Der Spirituosenumsatz in Deutschland umfasste im Jahr 2022 rund 4,75 Mrd. € . Die Einnahmen des Bundes aus der Alkoholsteuer für Spirituosen beliefen sich auf rund 2,2 Mrd. €. Der Pro-Kopf-Konsum lag bei 5,2 L. Das Gesamtmarktangebot betrug rund 724 Mio. Flaschen à 0,7 L. Damit ist der deutsche Spirituosenmarkt weiterhin der größte der EU.“ Thomas Ernst appellierte an die Akteure vor Ort: „Zu einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaftsordnung gehört es, dass Konsumenten eine informierte und eigenverantwortliche Entscheidung für ihre Produkte treffen. Die dazu notwendige sachliche Information und Transparenz zur Förderung der Eigenverantwortung und der Risikokompetenz sollten dabei im Zentrum des Handelns sowohl der Wirtschaft als auch der Politik stehen.“ BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick ergänzte: „Unsere Mitgliedsunternehmen sind so bunt und vielfältig wie Europa – es gibt kleine Brennereien, traditionsreiche Familienunternehmen und weltweit agierende Firmen. Sie alle streben danach, qualitativ hochwertige Produkte für maßvollen Konsum zu produzieren. Aus diesem Grund ist uns nicht nur die Vertretung der Interessen unserer Mitglieder wichtig, sondern insbesondere auch die Verantwortung gegenüber den Verbrauchern und Verbraucherinnen.“


 NACHRICHTEN

Penninger Blutwurz – unterwegs im Libanon Jedes Getränk hat seine Zeit und seinen Ort – ein komplexes Umfeld verlangt auch nach komplexen Getränken. Als sich der Journalist und Cocktailreise Penninger Blutwurz – unterwegs im Libanon nde Martin Stein für eine Reportage nach Beirut aufmachte, hatte er deshalb auch einige Flaschen Penninger Blutwurz als flüssige Kulturbotschaft mit im Gepäck.

(F.) Zu Gast war Martin Stein im Dead End Paradise beim international renommierten Bartender Jad Ballout, dessen vorherige Bar bei der großen Explosion 2020 vollständig zerstört wurde, ebenso wie fast das ganze westlich geprägte Hafenviertel mit seinen unzähligen Bars und Lokalen. Die Katastrophe damals wurde als der letzte Sargnagel für ein offenes, freies Leben in einer von allen Seiten unter Druck stehenden Gesellschaft gesehen, und kaum jemand glaubte daran, dass sich Beirut davon erholen könne. Aber Beirut ist wieder da – obwohl die Narben überall sichtbar sind, gibt es sie wieder, die Bars, die eine exzellente Qualität anbieten, die der Politik, der Inflation und den Stromausfällen trotzen und deren Betreiber in ihrer Heimat bleiben, obwohl ihnen das wahrlich nicht leicht gemacht wird. Der Menschenschlag, der aus solchen Umständen hervorgeht, nötigt großen Respekt ab, und er erinnert auch nicht zufällig an die Charaktere aus dem Bayrischen Wald, die in vielen entbehrungsreichen Generationen gelernt haben, ihre Stärke aus sich

selbst zu ziehen, anstatt sich auf ferne Institutionen zu verlassen. Gerade deshalb war es auch gar nicht so ungewöhnlich, mit Blutwurz von Penninger in den Libanon zu reisen. Ein Land, das als Markt von den renommierten Spirituosenfirmen eher links liegen gelassen wird. Die Bartender dort haben voller Begeisterung mit den intensiven Kräuteraromen experimentiert und beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht – wenig verwunderlich angesichts der Erfahrung mit der reichen Aromenvielfalt des Nahen Ostens. Blutwurz in Beirut: eine an sich ganz naheliegende Geschichte. Die 1905 in Hauzenberg gegründete Hausbrennerei Penninger ist seit jeher in Familienhand und produziert seit mehr als 100 Jahren Spirituosen. Das Traditionsunternehmen zog im Frühjahr 2020 nach Waldkirchen um. Bekannt ist es vor allem für die Kräuterspirituosen Blutwurz und Bärwurz. Reinhard Penninger war von 1987 bis 2014 alleiniger Inhaber und Geschäftsführer. Seit dem Jahr 2017 ist sein Sohn

Stefan neuer geschäftsführender Gesellschafter. Stefan Penninger ist Betriebswirtschaftler und jahrgangsbester Destillateurmeister 2017. Inzwischen unterstützt er die Destillateurkurse am IfGB, die er einst selbst besucht hat, als Dozent. Bereits sein Vater war 2009 Vortragsreferent des IfGB-Forums – eine Tradition, die Stefan Penninger als Moderator der Spirituosentagung fortsetzt. Penninger beschäftigt am Stammsitz und in acht Filialen annähernd 60 Mitarbeiter.

Martin Stein mixt PenningerCocktails in der libanesischen Hauptstadt Beirut

Foto. Penninger

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BETRIEBSWIRTSCHAFT

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Internationaler Biermarkt mit durchwachsenem 2. Quartal Die deutschen Börsen tendierten im Sommer 2023 leichter. Der Dax 40 (FAZ-Index) ging bei 15 947 (2424) Punkten aus dem August, das war ein Rückgang im Vergleich zum Junischluss um -1,2 %. Die Umlaufrendite der Bundesanleihen lag am 31. August 2023 bei 2,53 %, die €-Inflationsrate bei 5,3 %, und 1 € kostete 1,087 US-$.

Energie, sowie der sonstige betriebliche Aufwand auf 35,6 (32,0) Mio. € (+11,0 %). Allein der Anstieg dieser beiden Positionen zehrte den Mehrumsatz reichlich auf. Der Kulmbacher: Absatzplus 1. Halbjahr Betriebsgewinn stellte sich auf 3,1 Der Konzern um die Kulmbacher (7,85) Mio. €. Das Finanzergebnis Brauerei AG hat seinen Bierabsatz sank vornehmlich höherer Sollim 1. Halbjahr 2023 (2022) ohne zinsen halber auf -0,5 (-0,3) Mio. € Lohnfertigung um +2,8 % auswei- Aufwandssaldo. Vor Ertragsteuern ten können auf 1,292 (1,258) Mio. verdiente der Kulmbach-Konzern hl. Die Oberfranken verglichen 2,61 (7,56) Mio. € und danach 1,85 sich mit einem um -2,9 % rückläu- (5,37) Mio. €. Beschäftigt wurden figen Bierausstoß der deutschen durchschnittlich 899 (914) Mitarbeiter. Brauereien. Ihre Eigenmarken setzten +4,1 % Die Bilanz längte sich Heute in der mehr ab. „Mönchshof“ zum 30. Juni 2023 (UltiBrau-Börsenhabe weitere Wachsmo 2022) auf 248 (244) Bilanz tumsimpulse gesetzt. Mio. €. Auf der Vermö• ABI Sehr gut verkauft hätgensseite erhöhte sich • Carlsberg ten sich „Kulmbacher das Umlauf vermögen • Heineken Edelherb“ und „Keiler auch durch mehr Vor• Kulmbacher räte; die Forderungen Helles“ in Nordbayern • Schörghuber sow ie „Sternquell“ aus Lieferungen und und „Braustol z“ in Leistungen (auch durch West sachsen. Auch einen umsat zstarken die „Kapuziner“-Weißbiere hät- Juni) stiegen etwas stärker als die ten gegen den Sortentrend mehr Kasse abnahm. Auf der Finanzieabgesetzt. Der AfG-Absatz zeigte rungsseite erhöhten sich die kurzsich +1,0 % freundlicher auf 0,496 fristigen Verbindlichkeiten, vor (0,491) Mio. hl. Dabei habe die allem die Rückstellungen. Etwas Marke „Bad Brambacher“ +6,7 % höher lagen auch die langfristigen zugelegt (allein „Garten-Limonade“ Finanzverbindlichkeiten. Das Ei+25,5 %). Ihren Gesamtabsatz konn- genkapital stellte sich auf 77,7 te die Plassenburg damit um +2,2 % (80,9) Mio. € (31,3 nach 33,2 % steigern auf 1,788 (1,749) Mio. hl. EK-Quote). Die Buchinvestitionen in Sachen und immaterielle Werte Kosteninflation wirkt auf den lagen im 1. Halbjahr 2023 (2022) Erfolg bei brutto 11,8 (13,3) Mio. €. Sie Ihren Konzernumsatz konnte IFRS- flossen vornehmlich in den AusBilanziererin Kulmbach im 1. Halb- bau von Produktion und Logistik in jahr 2023 (2022) netto +9,2 % Kulmbach sowie in MW-Gebinde. ausweiten auf 135,3 (123,9) Mio. €, 0,7 (0,5) Mio. € Wirtedarlehn wurden auch durch Preiserhöhungen. Die neu ausgereicht. Die Einzahlungen sonstigen betrieblichen Erträge aus Anlagenabgängen sanken auf stellten sich auf 1,3 (3,8) Mio. € (Vor- 1,0 (4,9) Mio. €. Im 2. Halbjahr 2023 jahr mit Ertrag aus dem Verkauf des wollten die Oberfranken vor allem Güterbahnhofgeländes Kulmbach). bei „Mönchshof“ und „Keiler“ soSämtliche betriebliche Aufwands- wie im Handel vorankommen, positionen lagen über Vorjahr: Am gleichfalls bei der Ausfuhr in die stärksten sprangen der Materialauf- Italien-Gastronomie, und bei den wand auf 56,3 (47,3) Mio. € (+19,1 %), AfG-Wachstumsmarken. Die Gevor allem bei Malz, Limonaden- schäftsentwicklung hänge dabei am Grundstoffen, Verpackungen und Inflationstrend mit seinen Auswir-

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Brauerei Forum – Oktober 2023

kungen auf Unternehmenskosten wie Kundenkaufkraft. Schörghuber: Umsatzplus 2022 von Seafood und Hotellerie Der Konzern von IFRS-Bilanziererin Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG hat 2022 (2021) seinen Umsatz aus Bauen & Immobilien, Hotel und Seafood auf 721 (608) Mio. € ausweiten können (2019: 744 Mio. €). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit 99 (279) Mio. € angegeben. Es sei niedriger ausgefallen als erwartet, vor allem durch den nur geringfügig gestiegenen Marktwert des Immobilienbestands. Geschlossen hat der SchörghuberKonzern 2022 mit 48 (175) Mio. € Jahresüberschuss. Beschäftigt wurden 3153 (2.748) Mitarbeiter. Im Teilkonzern der Bayerischen Hausbau stellte sich der Umsatz 2022 (2021) mit 224 (205) Mitarbeitern auf 275 (353) Mio. €. Die Umsatzentwicklung wurde erklärt mit dem Abschluss der großen Teilprojekte am früheren Paulaner-Standort Nock­herberg in München sowie mit einer seit Mitte 2022 infolge der Zinserhöhungen verlangsamten Vertriebsgeschwindigkeit. Der Gesamtumsatz lag gleichwohl im Plan. Der Wert des Immobilien-Portfolios betrug 2022 (2021) 3,62 (3,49) Mrd. €. Die Bayerische Hausbau solle Herbst 2023 in zwei Schwestergesellschaften für Bestand und Development geteilt werden. Im Teilkonzern Seafood mit der Zucht von Atlantik- und Pazifiklachs in Chile sprang der Umsatz auf 262 (155) Mio. € bei 1343 (1121) Beschäftigten. Und die Hotellerie (17 konzerneigene oder angemietete Häuser und 11 Golfplätze) sprach für 2022 von einer Gästerückkehr nach der Pandemie vielerorts schneller als erwartet: Ihr Teilkonzern-Umsatz sprang auf 188 (108) Mio. € bei 1449 (nach 1282/1.070/1591) Mitarbeitern. Die Teilkonzernumsätze verstehen sich vor Konsolidierung im Gesamtkonzern.


Weitere mögliche inflationsbedingt erhöhte Einkaufspreise für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien sowie für Dienstleistungen können nicht im selben Maß an die Verbraucher weitergegeben werden, sodass dies weiteren Druck auf das operative Ergebnis auslöst. Aus dem Zwischenbericht der Kulmbacher Brauerei AG zum 1. Halbjahr 2023

Paulaner mit Absatz- und Umsatzsprung 2022 70-Prozent-Tochter Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, zu der neben Kulmbacher auch Fürstlich Fürstenberg, Hoepfner und Schmucker gehören, wird als Gemeinschaftsunternehmen mit Heineken at equity bilanziert und erscheint in der Gewinn- und Verlustrechnung des Schörghuber-Konzerns erst unterhalb vom Betriebsergebnis, im Beteiligungsergebnis. Sein Volumen konnte der Paulaner-Teilkonzern 2022 (2021) kräftig ausweiten: Der Bierabsatz legte +7,0 % zu auf 6,300 (5,887) Mio. hl. Der Getränkeabsatz insgesamt sprang sogar +11,6 % auf 9,344 (8,373) Mio. hl. Umgesetzt hat der Teilkonzern daraus überproportional +20,7 (+7,7) % mehr auf 808 (669/622/702) Mio. €. Der Betriebsgewinn (EBIT) wurde mit 53,2 (29,9) Mio. € angegeben und der Jahresüberschuss mit 32,6 (16,0) Mio. €. Beschäftigt wurden 2386 (2439) Mitarbeiter. Die Bilanz längte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 1,05 (1,01) Mrd. € (EK-Quote 29,1 nach 28,8 %). Zur Einbindung des von Oettinger übernommenen Brauereistandorts Gotha (170 Mitarbeiter), auch für „Paulaner Spezi“, wurde die Paulaner-Produktion und Logistik Gesellschaft (PPLG) gegründet. ABI: Absatzminus und Umsatzplus im 2.Quartal 2023 Bei Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev stellte sich der Getränkeabsatz im 2. Quartal 2023 (2022) konzernweit um -2,1 Mio. hl gleich -1,4 % auf 147,6 (149,7) Mio. hl. Dabei gab Eigenbier -2,4 Mio. hl gleich -1,8 % ab auf 128,75 (131,1) Mio. hl. Der Rückgang kam vor allem aus Nordamerika, wo die Getränkeverkäufe -3,9 Mio. hl gleich gut -14 % einbrachen auf 23,5 (27,4)

Mio. hl: In den USA tendierte der Großhändlerabsatz (STW) -15,0 %, auch durch „Bud Light“, in einem deutlich weniger schwachen Biermarkt, und Kanada gab mittel einstellig ab. Südamerika-Getränke zeigten sich -0,7 Mio. hl gleich -1,9 % leichter auf 35,7 (36,4) Mio. hl: Brasilien gab -2,5 % ab (allein Bier: -2,6 %), wobei „Spaten“ zweistellig sprang. Argentinien verkaufte klein einstellig weniger (während Bier klein einstellig zugewann). Europa/ Nahost/Afrika zeigte sich behauptet bei 22,9 (22,8) Mio. hl: Nigeria gab hoch einstellig ab und Eu­ r opa mittel einstellig, Südafrika legte hoch einstellig zu. Mittelamerika lag mit +0,1 Mio. hl gleich +0,3 % gut behauptet bei 37,9 (37,8) Mio. hl: Mexiko gab klein einstellig ab auch durch den Oster-Termin; klein einstellig leichter tendierte Peru, während Kolumbien und Ekuador klein einstellig zugewannen. Asien/ Pazifik hingegen legte +2,4 Mio. hl gleich +9,5 % zu auf 27,5 (25,1) Mio. hl Getränke: China sprang +11,0 %, während Südkorea klein einstellig abgab. Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin ABI legte im 2. Quartal 2023 (2022) zu auf netto 15,1 (14,8) Mrd. US-$. Aus dem laufenden Geschäft kamen +1,1 Mrd. US-$ gleich +7,2 % (hl-Umsatz: +9,0 %), die Währungsumrechnung verzehrte -0,9 Mrd. US-$ (vornehmlich in Südamerika sowie Europa/Nahost/ Afrika und Asien/Pazifik), weitere Effekte saldierten sich auf +0,1 Mrd. US-$. Nordamerika setzte dabei 4,0 (4,4) Mrd. US-$ um (vergleichbar -0,4 Mrd. US-$ gleich -9,0 %). In den anderen Regionen lag der berichtete Umsatz über Vorjahr: Südamerika erlöste 2,7 (2,6) Mrd. US-$ (vergleichbar +0,6 Mrd. US-$ gleich +23,8 %). Europa/Nahost/ Afrika kam voran auf 2,2 (2,1) Mrd. US-$ (vergleichbar +0,3 Mrd. US-$ gleich +12,0 %). Asien/Pazifik erlöste 2,0 (1,8) Mrd. US-$ (vergleichbar +0,3 Mrd. US-$ gleich +14,5 %). Und Mittelamerika setzte 4,1 (3,6) Mrd. US-$ um (vergleichbar +0,4 Mrd. US-$ gleich +10,2 %). 1. Halbjahr mit mehr Umsatz, Gewinn und Invest Im 1. Halbjahr 2023 (2022) hat ABI ihren Getränkeabsatz im Konzern mit -0,9 Mio. hl gleich -0,3 % knapp behauptet auf 288,1 (289,1) Mio. hl. Eigenbier stellte sich -1,9 Mio. hl

gleich -0,8 % auf 249,8 (251,7) Mio. hl. Umgesetzt hat Leuven daraus netto 29,3 (28,0) Mrd. US-$ (vergleichbar +2,8 Mrd. US-$ gleich +10,0 % bei +10,6 % hl-Umsatzplus, Währungsumrechnung -1,5 Mrd. US$). Dabei stand Nordamerika für 47,4 (51,4) Mio. hl Getränke (vergleichbar -4,1 Mio. hl gleich -8,0 %) und 7,9 (8,2) Mrd. US-$ Nettoumsatz (vergleichbar -0,2 Mrd. US-$ gleich -2,5 %, Währungsumrechnung -0,1 Mrd. US-$). Zurück zum Konzern: Die direkten Umsatzkosten stiegen +5,9 % auf 13,5 (12,8) Mrd. US-$ (vergleichbar sprangen sie +11,5 %). Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten behauptete sich mit 7,07 (7,11) Mrd. US-$. Einmaleffekte saldierten sich auf konstant -0,1 Mrd. US-$ Aufwand. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -3,1 (-3,3) Mrd. US-$ Aufwandssaldo (2023 ohne -1,1 Mrd. US-$ Wertberichtigung auf AB InBev Efes in 2022, dafür mit Einmalbelastungen), es enthielt -1,63 (-1,68) Mrd. US-$ Sollzinsen. Nach knapp (gut) -1,2 Mrd. US-$ Ertragsteuern schloss Leuven das 1. Halbjahr 2023 mit 2,66 (2,47) Mrd. US-$ Konzerngewinn, von dem 1,98 (1,69) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Netto cash investiert hat ABI im 1. Halbjahr 2023 (2022) -2,1 (-1,9) Mrd. US-$. Im Gesamtjahr 2023 wollte ABI aus Sicht von Anfang August ihren Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) im Bereich von 4 bis 8 % steigern, ihren Umsatz noch stärker. Investiert werden sollten netto 4,5-5 Mrd. US-$. Heineken: 2. Quartal 2023 mit weiter gedrücktem Absatz Im Konzern um die Heineken N.V. sank der Getränkeabsatz im 2. Quartal 2023 (2022) um -5 Mio. hl auf 74,0 (79,0) Mio. hl. Vergleichbar gab Amsterdam -5,8 Mio. hl gleich -7,3 % ab, aus Konzernveränderungen in Afrika/Nahost/Osteuropa (vor allem Zukauf von Distell und NBL) kamen +0,8 Mio. hl. Allein Bier stellte sich auf 65,3 (70,4) Mio. hl (dabei -5,4 Mio. hl gleich -7,6 % aus dem laufenden Geschäft). Alle Berichtsregionen verkauften im laufenden Geschäft weniger Getränke, vor allem Asien/Pazifik auf 11,3 (13,3) Mio. hl (-15,3 %) und Europa auf 27,3 (29,2) Mio. hl (-6,5 %). Amerika ging zurück auf 22,3 (23,7) Mio. hl (-5,8 %). Afrika/Nahost/Osteuropa gab vergleichbar -0,5 Mio. hl ab Brauerei Forum – Oktober 2023

21


BETRIEBSWIRTSCHAFT

(-3,7 %), der Anstieg auf 13,1 (12,8) Mio. hl kam aus zugekauften +0,8 Mio. hl. Der Heineken-Gruppenbierabsatz, er enthält zusätzlich 3,1 (2,2) Mio. hl Lizenzbier und den Amsterdam-Absatzanteil von Beteiligungen, ging nur auf 76,3 (79,8) Mio. hl zurück. Die Marke „Heineken“ verkaufte +1,2 % mehr auf 14,2 Mio. hl. Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Heineken stieg in diesem Zeitraum auf netto 8,1 (7,7) Mrd. € (vergleichbar +0,4 Mrd. € gleich +4,9 %, +0,2 Mrd. € aus Konzernveränderungen, -0,2 Mrd. € aus Wechselkursen). 1. Halbjahr 2023 mit Absatzminus, Umsatz- und Investplus Im 1. Halbjahr 2023 (2022) hat der Heineken-Konzern damit 135,0 (142,2) Mio. hl Getränke verkauft (-7,7 Mio. hl gleich -5,4 % im laufenden Geschäft, +0,6 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Dabei stand Bier für 120,1 (126,9) Mio. hl (-7,1 Mio. hl gleich -5,6 % im laufenden Geschäft). Beim Gesamtabsatz verlor Asien/Pazifik, sie sei die profitabelste Region, auf 21,8 (25,0) Mio. hl: Vietnam brach um ca. -25 % ein und Kambodscha im Bereich von -15 %, Indien- und Malaysia-Bier gaben mittel einstellig ab, Indonesien-Bier gewann mittel einstellig zu, und die Marke „Heineken“ sprang in China knapp +60 %. Europa gab ab auf 45,9 (47,9) Mio. hl, mit Minus aus dem Handel: Frankreich-Bier verlor hoch einstellig, Großbritannien-Getränke und Polen-Bier gaben mittel einstellig ab und Italien-Bier leicht, SpanienBier lag klein einstellig freundlicher. Afrika/Nahost/Osteuropa stellte sich auf 24,2 (25,3) Mio. hl (-1,6 Mio. hl vergleichbar, +0,5 Mio. hl aus Konzernveränderungen): Nigeria verlor im niedrigen -20-%-Bereich und Südafrika hoch einstellig, während Ägypten mittel einstellig mehr verkaufte und Äthiopien im niedrigen +20-%-Bereich sprang. Am besten schlug sich Amerika mit 43,2 (43,9) Mio. hl: Mexiko und die USA gaben klein einstellig ab. Die Marke „Heineken“ setzte +1,7 % mehr ab auf 26,3 Mio. hl. Während die Region Europa, sie wurde am stärksten von der Inflation getroffen, im Rahmen der Erwartungen zurückgegangen sei, sprach Amsterdam von einem beträchtlich schwächeren Asien/Pazifik-Absatz als prognostiziert.

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Brauerei Forum – Oktober 2023

Der Nettoumsatz stieg auf 14,5 (13,5) Mrd. € (vergleichbar +0,9 Mrd. € gleich +6,6 % bei +12,7 % hl-Umsatz, Konzernveränderungen +0,2 Mrd. €, Wechselkurse -0,1 Mrd. €). Die Preiserhöhungen seien angesichts der beispiellosen Inflation bei Rohstoffen und Energie nötig gewesen: Der Materialaufwand sprang +13,1 % auf 9,7 (8,6) Mrd. €. Der Betriebsgewinn stellte sich auf 1,6 (2,1) Mrd. €. Das Finanzergebnis verschlechterte sich auch durch höhere Sollzinsen auf -0,4 (-0,1) Mrd. Mrd. € Aufwandssaldo. Nach -0,1 (-0,5) Mrd. € Ertragsteuern schloss der Konzern mit 1,19 (1,46) Mrd. € Halbjahresgewinn, von dem 1,16 (1,27) Mrd. € den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Amsterdam sprach von einer finanziellen Leistung unter den Erwartungen. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,22 (+1,20) Mrd. € Minderung (Vorjahr: Mehrung), 2023 vornehmlich aus Kurssicherungsgeschäften. Netto cash investiert hat Amsterdam im 1. Halbjahr 2023 -1,5 (-1,0) Mrd. €, so in Brasilien-Kapazitätsausbau. Und für die Akquisition von Töchtern und Beteiligungen wurden -1,2 (-0) Mrd. € gezahlt. Russland-Geschäft abgegeben Für ihr 2. Halbjahr 2023 erwartete Heineken zum Juli-Ultimo eine zurückhaltendere Preisstellung und einen sukzessive verbesserten Absatztrend hin zu einem nur noch klein einstelligen Minus. Fürs Gesamtjahr 2023 wurde die Erwartung an den Betriebsgewinn vor Einmaleffekten und Markenabschreibungen gesenkt auf eine Bandbreite zwischen Stabilität und mittel einstelligem vergleichbarem Plus (zuvor mittel bis hoch einstelliges Plus). Am 25. August 2023 meldete Amsterdam die Abgabe ihres Russland-Geschäfts mit 7 Braustätten für 1 (einen) € an die russische Arnest-Gruppe, die Kosmetik, Haushaltsartikel und Metallverpackungen herstellt. Der Käufer übernahm für die 1800 Mitarbeiter Beschäftigungsgarantien in den kommenden 3 Jahren. Eine Call-Option für die Rückkehr nach Russland bestehe nicht. Der mit dem Ausstieg aus Russland verbundene, nicht zahlungswirksame Verlust summiere sich für Heineken auf -0,3 Mrd. € (einschließlich der aktuell im Eigenkapital stehenden Verluste aus der Währungsumrechnung). Dies

berücksichtige die Rückzahlung von ca. 100 Mio. € IntercompanySchulden des Russland-Geschäfts, die in der Vergangenheit gegenüber dem Heineken-Konzern aufgelaufen waren, durch den Käufer. Den Ausblick von Amsterdam auf 2023 beeinflusse die Transaktion nicht. Ende Mai verkaufte die mexikanische Femsa, nach einer 1. Tranche Mitte Februar (BF April 2023, S. 22), ihre verbliebene Beteiligung am Heineken-Konzern: Aktien von Heineken und Heineken Holding für ca. 3,3 Mrd. € und eine Umtauschanleihe im Nominalwert von bis zu 0,25 Mrd. € auf Heineken Holding-Aktien. Davon kaufte Heineken am 31. Mai 2023 ca. 2,5 Mio. Stück HeinekenAktien für 235 Mio. € und ca. 1,3 Mio. Stück Heineken Holding-Aktien für 98 Mio. €. Aus der 1. Tranche hatte Amsterdam Aktien zum Preis von 1,0 Mrd. € übernommen, und hat damit für den Rückkauf insgesamt 1,333 Mrd. € gezahlt. Carlsberg entkonsolidiert Baltika Nachdem Baltika mit dem RusslandGeschäft von Carlsberg durch Präsidentendekret vom 16. Juli 2023 in die zeitweilige Verwaltung der Russischen Föderalen Agentur für Staatliche Vermögensverwaltung überführt wurde, wird Baltika beim dänischen Konzern seit Juli 2023 entkonsolidiert. Damit verbunden ist im 2. Halbjahr 2023 die Umgliederung der mit ca. -41,9 Mrd. DKK (ca. -5,6 Mrd. €) negativen Währungsumrechnungsreserve mit Bezug zu Russland aus dem KonzernEigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung, nach deren Abschluss sie in den gleichfalls im Eigenkapital stehenden Gewinnrücklagen erfasst wird. Dies gilt auch für -0,5 Mrd. DKK negative Reserve aus Sicherungsgeschäften. Diese Negativbeträge werden überkompensiert durch die vorhandenen Gewinnrücklagen (Juni-Ultimo 2023: 69,5 Mrd. DKK). Eigenkapital und Kasse von Kopenhagen ändern sich dadurch nicht (vgl. BF 6-7/2022, S. 28-29). Ausgewiesen werden diese Verluste in der Gewinn- und Verlustrechnung beim Nettoergebnis des zum Verkauf stehenden RusslandGeschäfts. 1. Halbjahr 2023 mit Absatz-, Umsatz- und Investplus Im 2. Quartal 2023 (2022) hat der Carlsberg-Konzern 29,3 (29,5) Mio. hl


Bier verkauft. Dabei legte Asien zu auf 12,8 (12,2) Mio. hl. Westeuropa gab ab auf 8,4 (8,9) Mio. hl. Mittelund Osteuropa stellte sich auf 8,1 (8,4) Mio. hl. Sonstige Getränke stiegen auf 6,9 (6,8) Mio. hl mit Plus aus Asien. Umgesetzt hat der Konzern von IFRS-Bilanziererin Carlsberg daraus netto 21,4 (20,5) Mrd. DKK mit Plus aus allen Regionen, vor allem aus Westeuropa. Im 1. Halbjahr 2023 (2022) tendierte der Gesamtabsatz von Carlsberg damit +1,0 % freundlicher auf 64,8 (64,2) Mio. hl (vergleichbar +0,8 %punkte, +0,2 %punkte von Waterloo Brewing ab März). Bier stand dabei für 52,4 (52,0) Mio. hl. In Asien machten China, Laos, Vietnam und Indien Freude. Mehrabsatz kam auch aus der Ukraine, Griechenland und Serbien, während Italien, Bulgarien und Kroatien Inflationsdruck spürten. Polen-Bier verlor hoch einstellig. Bei den Marken kamen „Tuborg“ +3 % und „Carlsberg“ +1 % voran, „Somersby“ gab -7 % ab. Der Nettoumsatz konnte +6,6 % angehoben werden auf 37,8 (35,4) Mrd. DKK (+11,2 %punkte vergleichbar, darin +10 % hl-Umsatz, +0,5 %punkte Zukauf, -5,1 %punkt Wechselkurse). Die direkten Umsatzkosten sprangen +9,8 % auf 20,9 (19,0) Mrd. DKK. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten stellte sich auf 6,3 (6,4) Mrd. DKK. Die Einmaleffekte saldierten sich auf -0,2 (-0,9) Mrd. DKK Aufwand. Nach verbessertem Finanzergebnis und etwas höheren Ertragsteuern schloss das laufende Geschäft mit 4,56 (3,95) Mrd. DKK Halbjahresgewinn. Aus dem zum Verkauf stehenden Russlandgeschäft kamen -0,40 (-8,62) Mrd. DKK Verlust auf dann +4,16 (-4,66) Mrd. DKK Halbjahresgewinn (Vorjahr: Verlust), von dem +3,50 (-5,28) Mrd. DKK den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -2,43 (-0,36) Mrd. DKK Minderung (2023 weitgehend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern). Der Betriebsinvest stieg im 1. Halbjahr 2023 (2022) netto cash auf -1,8 (-1,4) Mrd. DKK. Ihre Erwartung an das Gesamtjahr 2023 hat Kopenhagen Mitte August nochmals angehoben auf ein vergleichbares Wachstum beim Betriebsgewinn zwischen +4 und +7 % (zuvor -2 bis +5 %). Und investiert werden sollen heuer währungsbereinigt ca. 5 Mrd. DKK. S.W.

Konzernabschlüsse im Überblick 1. Halbjahr 2023 (30.06.)

AB InBev

Heineken

Carlsberg

Konzernabschluss nach

IFRS

IFRS

IFRS

Abschlusswährung

US-$

DKK

Halbjahresdurchschnitt Abschlusswährung/EUR

1,08

7,45

Umsatz netto

27 211

14 524

5075

Betriebsergebnis vor Einmaleffekten

6560

1939

842

24,1

13,4

16,6

-99

-328

-23

-2990

-435

-45

Beteiligungsergebnis

97

100

(38 im Betr.-erg.)

Sonstiges Ergebnis

Mio. €

Betriebsergebnis-Marge vor Einmaleffekten (%) Einmaleffekte (Heineken: mit Abschreibung immaterielle Werte aus Akquisition)

Finanzergebnis*

-1106

-89

-163

Ergebnis aus nicht fortgeführtem Geschäft

-54

Konzernhalbjahresüberschuss

2463

1187

558

Umsatzrendite (%) inkl. Einmaleffekte

9,1

8,2

11,0

Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung

2674

-216

-327

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

1481

1032

820

Cashflow aus Investitionstätigkeit

-1912

-2679

-312

davon Betriebsinvest netto (MC: inkl. Verkauf sonst.)

-1914

-1499

-237

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

-2619

1175

-40

Halbjahresultimo Abschlusswährung/€

1,09

7,45

Bilanzsumme

199 109

56 913

16 248

Immaterielle Vermögenswerte in den Aktiva

144 617

22 653

6583

Liquidität in den Aktiva

6302

2168

1509

Zum Verkauf stehende Aktiva

32

374

1354

Eigenkapital in den Passiva

81 707

22 063

4124

Eigenkapitalquote (%)

41,0

38,8

25,4

ca. 167 000

>90 000

Konsolidierter Getränkeabsatz

288,1

135,0

64,8

Konsolidierter Bierabsatz (ABI: Eigenbier; MC: financial volume inkl. sonst. Getränke)

249,8

120,1

52,4

140,9

Ertragsteuern

Mio. €

Mitarbeiter Allgemeine Angabe Mio. hl

Gruppenbierabsatz (mit Lizenzbier)

*ABI-Finanzergebnis mit -1512 Mio. € laufendem Nettozinsaufwand. CarlsbergCashflow ohne Anteile aus nicht fortgeführtem Geschäft. Brauerei Forum – Oktober 2023

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MARKT & MARKEN

 NACHRICHTEN

Bitburger ist Offizieller Bierpartner der UEFA EURO 2024TM Als nationaler Partner wird die Marke Bitburger Offizieller Bierpartner der UEFA EURO 2024™, die vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland unter dem Motto „United by Football. Vereint im Herzen Europas“ stattfindet.

Dr. Stefan Schmitz (Geschäftsführung Bitburger Braugruppe), Markus Stenger (Geschäftsführer der Euro 2024 GmbH), Markus Spanier und Jan Niewodniczanski (beide Geschäftsführung Bitburger Braugruppe), v.l.n.r..

(F.) Das Turnier mit 51 Spielen, die in zehn Stadien in Deutschland ausgetragen werden, wird in der Münchener Arena eröffnet, das Finale findet im Olympiastadion in Berlin statt. „Die Welt ist zu Gast in Deutschland – als Gastromarke Nummer eins leben wir bei Bitburger dieses Motto seit jeher tagtäglich. Als Offizieller Bierpartner der UEFA EURO 2024™ ist es für uns etwas Besonderes, dazu beizutragen, Deutschland als Top-Gastgeberland zu präsentieren“, betont Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer der Bitburger Braugruppe. Bitburger wird in allen Stadien sowie in den offiziellen Fanzonen und bei

Veranstaltungen der Austragungsstädte erhältlich sein. „Aber auch für unsere Partner in der Gastronomie und im Handel außerhalb der Stadien haben wir tolle Promotions und attraktive Aktionen rund um den Fußball geplant“, so Niewodniczanski. „Die UEFA freut sich, mit

Bitburger für die UEFA EURO 2024™ zusammenzuarbeiten. Bitburger ist eine bekannte deutsche Biermarke mit einer langen Tradition und einer engen Verbindung zum Fußball und zu Fußballfans“, fügt Guy Laurent Epstein, Marketingdirektor der UEFA Events SA, hinzu.

Foto: Bitburger

Haus Cramer Gruppe beteiligt sich an der Vermarktungsplattform Bierothek Nach den Beteiligungen an der irischen Rye River Brewing Company und dem Augsburger GetränkeStart-up hye geht die Haus Cramer Gruppe den nächsten Schritt im Ausbau ihres vielfältigen Angebots. Seit Ende August ist die international agierende Getränkegruppe mit einer Beteiligung Partner der Bierothek. (F.) Die Vermarktungsplattform hat sich mittlerweile als führender Händler für außergewöhnliche Bierspezialtäten im europäischen Raum etabliert. Das große Potenzial der Bierothek hat das Familienunternehmen aus Warstein erkannt und will mit seiner Beteiligung die Zukunft des Vermarkters mitentwickeln. Im Fokus

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Brauerei Forum – Oktober 2023

der Zusammenarbeit zwischen der inhabergeführten Getränkegruppe und der Bierothek stehen unter anderem der weitere Ausbau des digitalen Online-Marktplatzes zum europäi­schen Direktvertrieb sowie die Entwicklung von Lösungen für Geschäftskunden. „Wir haben sehr ambitionierte Ziele hinsichtlich des Ausbaus unseres digitalen Geschäfts in Europa. Wir haben bereits den grenzüberschreitenden Direktvertrieb von alkoholhaltigem Bier rechtssicher möglich gemacht und wollen nun dieses neuartige Vertriebsmodell im großen Stil ausrollen“, erklärt Bierothek-Gründer Christian Klemenz die Hintergründe zur Beteiligung der Haus Cramer Gruppe. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Haus Cramer Gruppe sowie CEO & CFO Helmut Hörz ergänzt: „Die Bierothek ist dabei, mit einer

technisch anspruchsvollen Lösung für Brauereien neue Vertriebswege zum End-, aber auch Geschäftskunden zu ermöglichen. Mit unserer Beteiligung und unserer Vertriebserfahrung möchten wir diese innovative Entwicklung unterstützen, da sie sich mit unseren langfristigen Zielen deckt und sich Synergien mit unserem Portfolio ergeben.“ Gleichzeitig will die Haus Cramer Gruppe dadurch den Trend hin zu verschiedenen Liefermodellen mitgestalten. Aktuell sind bereits Produkte der Haus Cramer Beteiligung Rye River auf dem Online-Marktplatz erhältlich und auch für die eigenen Produkte der Getränkegruppe bietet der Online-Marktplatz ein großes Potenzial. Die operative Zusammenarbeit sowie gemeinschaftliche Zukunftsprojekte werden gerade von den beiden Partnern gemeinsam entwickelt.


 STATISTIK

Bierpreise in Europa unterscheiden sich deutlich In Islands Hauptstadt Reykjavik schlägt ein Bier bei einem Restaurantbesuch mit knapp zehn Euro zu Buche. In Prag hingegen kostet ein Bier in einer Gaststätte nur etwa ein Viertel davon. Und die Preise in Berlin? Die liegen im unteren Drittel des europäischen Durchschnitts. (F.) Was kosten Lebensmittel und der Besuch eines Restaurants im Ausland? Ein Indikator dafür sind die Bierpreise, die je nach Land erheblich differieren, wie die Statista-Grafik auf Basis von Informationen der Onlinedatenbank Numbeo zeigt. Am teuersten sind 0,5 l Bier in Restaurants in der isländischen Hauptstadt: 9,53 € werden in Reyk­javik fällig. Im Supermarkt sind es noch 2,90 €, was nur noch

von Dub­lin (Irland) überboten wird (3,02 €). Die Preise in Deutschland erscheinen dagegen niedrig: 4,00 bis 5,00 Euro kos­tet der halbe Liter im Restaurant in Berlin und im Supermarkt bekommt man Bier mit 1,01 € in keinem der ausgewählten Länder günstiger. Deutschland ist vor Großbritannien, Spanien und Polen der mit Abstand größte Biermarkt Europas. Pro Kopf verbrauchen nur die Tschechen und Österreicher mehr. Dennoch ist der Bierkonsum in Deutschland rückläufig, der versteuerte Bierabsatz nimmt seit Jahren tendenziell ab. Der monatliche Bierabsatz in Deutschland unterliegt hingegen starken Schwankungen: Im Januar wird am wenigsten Bier getrunken, im Juni und Juli am meisten. (Quelle: de.statista.com)

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MARKT & MARKEN

 NACHRICHTEN

Würzburger Hell – das neue Bier für Würzburg Biergenießer können sich ab sofort auf ein neues Geschmackserlebnis freuen. Seit Anfang September liefert die Würzburger Hofbräu das neue Würzburger Hell aus und will damit ein Zeichen setzen: Aus der Region, für die Region. (F.) Würzburg verbindet man mit der Residenz, der Festung Marienberg und mit der Würzburger Hofbräu, die schon seit 1643 für Spitzenqualität und Biergenuss steht. Bekannt ist die Brauerei vor allem für Würzburger Hofbräu Pilsner. Jetzt kommt mit

Würzburger Hell eine neue Brauspezialität hinzu. „Unsere Braumeister haben mit viel Liebe zum Detail in den letzten Monaten vorhandene Rezepturen verfeinert und ein neues Hellbier kreiert. Einzigartig macht die Rezeptur insbesondere der Einsatz des Ariana-Aromahopfens. Gepaart mit brauereieigenem Brunnenwasser und heimischem Gerstenmalz ist unser neues Bier ein richtig tolles Helles geworden!“, schwärmt Produktmanager Mat thias Klingbeil von der neuen Kreation des Braumeis­ terteams. Auch Äußerlich

macht das Bier was her: Die neue Etikettenausstattung habe man behutsam auf Basis des bisherigen Würzburger-Hofbräu-Markenauftritts weiterentwickelt. „Die Nachfrage nach Hellbieren ist in den letzten Jahren immens gewachsen. Das möchten wir mit unserer neuen Hellbier-Spezialität beantworten, dem Würzburger Hell, mit einer Stammwürze von 11,8 % und einem Alkoholgehalt von 5,1 %“, erklärt Michael Haupt, technischer Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu. Der Rohhopfen sei harmonisch und mild und vermittle fruchtige Aromaeindrücke. „Das Bier schmeckt besonders frisch und einzigartig vollmundig“, ergänzt Haupt.

Brauerei C. & A. Veltins

Das helle Pülleken direkt vom Fass Der Genuss und die Markenwelt des hellen Pülleken sind endlich auch in der Gastronomie erlebbar. Auf vielfachen Wunsch rollen die neuen Pülleken-Fässer jetzt untern Tresen – das junge Helle gibt’s frisch gezapft. (F.) Dieses Angebot werde ein sympathischer Impuls im Thekenge-

schäft sein, denn es sei schon etwas Besonderes, wenn die Gastronomie nach einem Fassbier ruft: „Wir motivieren Gastronomiepartner und Gäste gleichermaßen, sich einfach von der Marken- und Sortenbegeis­ terung vieler Menschen im ganzen Land mittragen zu lassen“, betont Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins. Passendes Equipment Das süffige helle Pülleken mit 5,2 Vol.-% Alkohol im 30-l-KEG ist Mitte September in die Auslieferung gegangen und die zahlreichen Vorbestellungen signalisieren gastronomischen Zuspruch. Dr. Volker Kuhl ist überzeugt: „Wir haben das Pülleken vom Fass zuvor in umfangreichen gastronomischen Markttests geprüft und bei Gästen eine durchweg positive Resonanz gefunden.“ Grund genug also, das erste Anschlagen des neuen Fassbiers am gastronomischen Zapfhahn mit passendem Marken-Equipment zu

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Brauerei Forum – Oktober 2023

begleiten. Der konturgestanzte Thekenaufsteller mit den drei bekannten Protagonisten des Etiketts, aber auch Tischaufsteller und das unverzichtbare Zapfhahn-Schild sorgen in der Gastronomie fortan für viel Aufmerksamkeit. Für den perfekten Biergenuss stehen mit dem typischen Brauhaus-Becher passende Markengläser in den Größen 0,3 l und 0,5 l zur Verfügung. Abgerundet wird die Fassbierpräsenz mit der hölzernen „Bierplanke“, sodass sechs 0,3-l-Gläser helles Pülleken am Stück serviert werden können. „Drei Jahre nach Einführung des hellen Pülleken sind die Nachfrage und Begeisterung für Geschmacks- und Markenwelt unverändert groß. Das individuelle Produkt-Marken-Konzept gibt uns Recht und schafft ein klares Bierprofil“, sagt Dr. Volker Kuhl. Es sei damit eine logische Schlussfolgerung gewesen, rechtzeitig zum Herbstbeginn den nächsten Schritt zu gehen und das Pülleken in der Gastronomie an den Hahn zu bringen.


 NACHRICHTEN

Westerwald Brauerei: Hachenburger Special ist wieder da 2020 hat die Familienbrauerei aus dem Westerwald ihr Hachenburger Special zurückgebracht. Ein Winterbier, dass es so ähnlich in früheren Zeiten schon einmal gab. (F.) Seitdem schaut Benny Walkenbach, Vertriebsleiter Gastronomie & Handel bei der WesterwaldBrauerei, immer mit Vorfreude auf das letzte Jahresquartal. Denn das Saisonbier ist ein Absatzgarant. „Hachenburger Special ist ein Paradebeispiel für die Markentreue unserer Hachenburger Bier-Freunde. Sie waren es, die sich vor einigen Jahren daran zurückerinnert haben. Daraufhin wurden unsere Kundenberater zur Winterzeit auf Festen und auch in den Getränkemärkten immer wieder darauf angesprochen. Wir hatten gar keine andere

Wahl, als Hachenburger Special zurückzubringen“, erklärt Benny Walkenbach. Statt jedoch einfach eine alte Sorte wiederzubeleben, wurde der Geschmack des Hachenburger Special durch eine Reihe interner Verkostungen neu definiert. Herausgekommen ist eine moderne und charaktervoll-kräftige Bierspezialität, die perfekt zur kalten Jahreszeit passt. Mit drei Malzsorten eingebraut und mit 5,8 Vol.-% ist das Bier ein Begleiter für gesellige Runden zum Jahresende. Bernsteinfarben und mit einem feinporigen Schaum macht

es auch auf der Festtags-Tafel eine gute Figur. „Mit Hachenburger Special beweisen unsere Braumeister ihre Kreativität und Kompetenz. In der Gastronomie überzeugt Hachenburger Special im Serviergebinde 0,33-l-Longneck, auch vom Lebensmitteleinzelhandel wird die Sorte nachgefragt. Dies liegt nicht zuletzt am ansprechend gestalteten Sechserträger. „Während wir allgemein einen rückläufigen Trend der Saisonbiere verzeichnen, entwickelt sich Hachenburger Special in allen Bereichen positiv“, berichtet Walkenbach. Das Bier ist ab sofort vorbestellbar.

Halle 6 Stand 105

28. – 30. November 2023 Nürnberg, Germany

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. (GGB)

Bericht von der 85. Mitgliederversammlung in Berlin Anläßlich des 110-jährigen Jubiläums fand am Freitag, 8. September 2023, in Berlin die 85. Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. (GGB) statt. Nachdem in den Jahren 2017 und 2018 die GGB in die GGB-eigene Schultze-Berndt-Bibliothek in das damals neu errichtete Aus- und Weiterbildungszentrum der VLB Berlin umzog, nutzten gut 70 Teilnehmer die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten mitsamt der kürzlich eröffneten Bitburger-Dachterrasse bei bestem Spätsommerwetter zu besichtigen.

Genießen bestes Spätsommerwetter auf der Bitburger-Dachterrasse: an der VLB: Rudolf Wahl, Bitburger Braugruppe, GGB-Vorsitzender Dr. Josef Fontaine, Christian Kestel, Malzfabrik Weyermann, Ingrid Schmidt und Dr. Bernd Schmidt (ehemals Wernesgrüner Brauerei)

Der Nachmittag startete mit einer Kurzvorstellung der VLB Berlin durch Dr. Josef Fontaine. Unter fachkundiger Begleitung der Fachbereichsleiter erhielten die Teilnehmer einen praxisorientierten Einblick in die einzelnen Abteilungen. Die Bedeutung brauereihistorischer Dokumente für die brauwissenschaftliche Forschung zeigten anschaulich die sich anschließenden Fachvorträge auf. Einen Abriss über die sauren Fermentate der vergangenen 140 Jahre aus Sicht der mikrobiologischen Abteilung der VLB skizzierte Dr. Martin Senz, VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser. Die Erkenntnisse teils weit zurückliegender Forschungsarbeiten über Fermentat ionsproduk te wie Kombucha, Wasserkefir oder Kvass und die dafür verantwortlichen Mikroorganismen legten die Grundlage für die Kombination von Mikroorganismen in symbiotischen Kulturen zur Herstellung von Getränken, die durch ihre unterschiedlichen Metabolite einen positiven Beitrag für die menschliche Gesundheit leisten können. So rücken antibiotische, antioxidative, aber auch blutdrucksenkende oder cholesterolsenkende Wirkungen in

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Brauerei Forum – Oktober 2023

den Blick von Verbrauchern. Eine besondere nutritive Wertigkeit durch erhöhte Gehalte an Vitaminen, organischen Säuren, kurzkettigen Fettsäuren (Short-Chain Fatty Acids, SCFA), ein geringer Zuckergehalt, gute Verdaulichkeit oder eine Modulation des Immunsystems durch z. B. Postbiotika sind Zielstellungen bei der Entwicklung sauer fermentierter Getränke. Hierbei besteht die Herausforderung in der detaillierten Kenntnis der relevanten Stoffwechselwege und der eindeutigen Auswahl der richtigen Mikroorganismenspezies, um eine gleichbleibende Produktqualität unter kontrollierten Bedingungen herstellen zu können. Alkoholfreie Herausforderung Einem der 1990er-Jahre noch belächelten und heute immer bedeutungsvoller werdenden Getränks

widmete sich Jan Biering, VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion. In seinem Vortrag „Alkoholfreies Bier: Moderner Bierstil oder Revival“ ging er auf die etablierten Herstellverfahren wie Entalkoholisierung, gestoppte Gärung oder die Verwendung spezieller Mikroorganismen ein. Überraschenderweise ist an sich der Begriff „alkoholfrei“ je nach Region sehr unterschiedlich gefasst. Während zum Beispiel in Deutschland „alkoholfrei“ mit weniger als 0,5 % ABV und „0,0“ mit weniger als 0,05 % ABV definiert sind, dürfen in den USA "alcohol free" Biere maximal 0,05 % ABV haben. Biere mit weniger als 0,5 % ABV werden als „non-alcohol beer“ deklariert. Wer nun denkt, das das alkoholfreie Bier eine Errungenschaft der jüngeren Vergangenheit ist, wird beim Blick in die wissenschaftlichen PuFotos: Alexander Hofmann


blikationen und Patente bis in die Zeit um 1900 überrascht feststellen, welche fortschrittlichen Überlegungen und heute etablierten Vorgehensweisen bereits damals eingehend beschrieben wurden. Bereits 1896 wurde eine Patentschrift des Kaiserlichen Patentamtes zur Herstellung alkoholfreien Bieres mittels Entalkoholisierung publiziert, wenig später wurde sogar die Vakuum-Entalkoholisierung für Bier patentiert. In den sich anschließenden Jahren folgte eine Reihe weiterer Patentveröffentlichungen, die die Verwendung spezifischer Mikroorganismen (1902) oder die gestoppte Gärung mittels Zentrifuge (1925) zum Thema hatten. Die größte Herausforderung bei der Herstellung alkoholfreier Biere ist die Kundenerwartung an ein Produkt, das geschmacklich dem alkoholhaltigen Vergleichsbier möglichst nahekommt. Um dies zu erreichen, werden inzwischen verschiedene Verfahren kombiniert, um die jeweiligen Nachteile auszugleichen. So kann ein etwas leererer Biergeschmack aus einer Vakuum-Entalkoholisierung z.B. durch Herstellverfahren mit maltosenegativen Hefen oder gestoppter Gärung kompensiert werden, da diese jeweils etwas mehr Süße oder Vollmundigkeit mit sich bringen. Im Verschnitt ergibt sich ein ausgewogeneres Produkt, das die Verbraucherakzeptanz erhöht. Fakt ist, dass der Markt für alkoholfreies Bier stetig wächst. Der Marktanteil wird für 2024 mit weltweit ca. 78 Mio hl prognostiziert (Quelle: Statista). Interessant dürfte dabei sein, dass die erzielbaren Preise am Markt oft deutlich über denen des herkömmlichen Bieres liegen. Blick in die Vereinsarbeit Im Anschluss an die Fachvorträge eröffnete der GGB-Vorsitzende Dr. Josef Fontaine die Mitgliederversammlung und leitete an GGB-Geschäftsführer Alexander Hofmann über, der den anwesenden Vorstand kurz vorstellte und einen Einblick in die zurückliegende Vereinsarbeit gab. Durch Neuankäufe aus Antiquaria­ ten und durch die Sicherung von werthaltigen Nachlässen wurden die Literaturbestände in der GGBeigenen Schultze-Berndt-Bibliothek weiter vergrößert. Zu aktuellen Forschungsthemen wie auch in der Medienberichter-

Nach einer kurzweiligen Führung durch das Nikolaiviertel mit Anekdoten zur Berliner Stadtgeschichte bot die Spreerundfahrt leichte Abkühlung

stattung wurde die GGB 2023 wieder um Unterstützung angefragt. Die neue Investition des Buchscanners sorgt nun dafür, dass wertvolle Dokumente eine schonende Digitalisierung erfahren. Mit Schaffung einer Praktikumsstelle im Bereich Bibliothekswissenschaften wird die tägliche Arbeit der Bibliothekarin Michaela Knör unterstützt und die Aufmerksamkeit für die GGB auch außerhalb der Brauereilandschaft weiter verstärkt. Für die kommenden Jahre ist die Einrichtung geeigneter Archivräumlichkeiten zur Sicherstellung wertvoller Schriften vorgesehen. Hierzu werden entsprechende Mittel zurückgestellt, um im Idealfall die Räumlichkeiten durch Installation moderner Rollregale gut nutzbar zu gestalten. Nach der einstimmigen Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung schloss der erste der beiden Tage mit einem reichhaltigen Büfett und guten Gesprächen. Und auf der neuen Bitburger-Dachterrasse der VLB konnte man den Berliner Nachthimmel bestaunen Rahmenprogramm Zur GGB-Mitgliederversammlung gehört traditionell ein Rahmenprogramm am darauffolgenden Tag, das allen Mitgliedern die Möglichkeit bietet, sich bei gemeinsamen Erlebnissen besser kennenzulernen. Nachdem der eigentliche Startpunkt, der geführte Blick auf Berlin von der Dachterrasse des Humboldt-Forums nicht stattfinden konnte, wurde kurzerhand umdisponiert. Eine kurzweilige Führung vom Roten Rathaus über das Nikolaiviertel bis zur Museumsinsel

mit vielen netten Anekdoten zur Berliner Stadtgeschichte traf bei allen Anwesenden auf große Begeisterung. Bei hohen Spätsommertemperaturen erwartete ein eigens für die GGB gebuchtes Schiff mit offenem Deck die Teilnehmer zur Spreerundfahrt. Diese führte vorbei an den Sehenswürdigkeiten Regierungsviertel und Berliner Museen. Beim gemeinsamen Mittagessen im Brauhaus Lemke am Hackeschen Markt erwartete die GGB ein Willkommensgetränk im großen Gastraum mit Blick auf die Brauanlage. Die vielfältigen Bierstile weckten die Probierfreude zu Unbekanntem, nicht nur bei den deutschen Vereinsmitgliedern. Einmaligkeit als Antrieb Wenig später stand bereits die Führung durch die Michelberger X Preussische Spirituosen Manufaktur (MXPSM), Berlin, auf dem Programm. Diese startete mit einem Empfang unter Schatten spendenden Bäumen, bei dem fruchtbetonte Spezialitäten der MXPSM als Mix mit leichten Secco verkos­ tet werden konnten. Im Namen der MXPSM gab Gerald Schroff einen Einblick in sechs Generationen Forschung zur Spirituosenfabrikation, die 1874 im noch heute genutzten Gebäude der ehemaligen Likörfabrik der Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation und Fermentationstechnologie (VLSF) ihren Anfang nahm. Über den langen Zeitraum hinweg wurden rund 180 000 Versuchsreihen dokumentiert, deren Aufzeichnungen allesamt noch vorhanden sind und Brauerei Forum – Oktober 2023

Das Buch kann bestellt werden unter www.ggbberlin.de oder oder vlb-books. myshopify.com

GGB-Jahrbuch 2023 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) e.V.: Jahrbuch 2023, 288 S., Paperback, 20 €, ISSN 1860-8922

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Bierverkostung mit Industriecharme in der Vagabund Brauerei

einen wohl weltweit einmaligen Erfahrungsschatz zur Erzeugung hochwertiger Destillate und Mazerate garantieren. Rund 220 Blätter, Schalen, Baumharze, Früchte und viele weitere Zutaten ruhen im Drogenschrank und finden Verwendung in der täglichen Herstellung. Hierbei sei weniger manchmal mehr, wie Schroff betonte. Nicht ohne Stolz verwies er auf die Marke Adler Spirituosen, die bereits vor mehr als 100 Jahren einen außerordentlich wohlschmeckenden Gin aus deutscher Herstellung hervorbrachte, dessen Grundlage am Standort der MXPSM gelegt wurde. Der Übergang in den gemeinsamen Abend führte die GGB in die nahegelegene Vagabund-Brauerei, ein mit gut zehn Jahren vergleichsweise junges Projekt, das von drei US-Amerikanern gegründet zunächst mit einem Tap-Room und einer 240-l-Kleinstanlage im Berliner Wedding startete und heute im ehemaligen Kesselhaus der Osram-Höfe seit 2021 seine neue Heimat hat. Unter den ehemaligen

Kohlebunkern und mit Blick auf das neue Sudwerk der Bamberger Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt GmbH wurden verschiedene Biere zur Verkostung gereicht, bevor es zum gemeinsamen Abend in die von Generationen von Brauern besuchten Traditionsgaststätte Deichgraf ging. Mit schmunzelnden und

staunenden Blicken auf unzählige Emailleschilder aus vergangenen Epochen endete ein sehr schönes Wochenende in Berlin. Die nächste Mitgliederversammlung findet am 13. September 2024 bei der Brauerei C.& A. VELTINS GmbH & Co. KG in Meschede statt. Alexander Hofmann

VLB LABOTECH – IHR SPEZIALIST FÜR LABOR-AUSRÜSTUNG Laborinstrumente und mikrobiologische Nährmedien für die Analyse von Rohstoffen, Zwischen- und Endprodukten sowie Nebenprodukten für & European Symposium for craft and micro brewers from Germany

countries

+ die BrauMalzindustrie 7 November 2016, und Nuremberg, Germany + die Spirituosenindustrie

+ Hersteller von alkoholfreien Erfrischungsgetränken

+ Brennereien VLB LaboTech GmbH, Seestraße 13, 13353 Berlin Tel.: 030 450 80-220, Fax: 030 453 55 17 labotech@vlb-berlin.org

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Brauerei Forum – Oktober 2023

labotech-shop.vlb-berlin.org


IMPRESSUM

Brauerei Forum Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin

Deutscher Brau- und Malzmeister-Bund (DBMB)

Dr.-Sarx-Gedächtnispreis 2024 (F.) Die Stiftung des Deutschen Brau- und Malzmeister-Bundes (DBMB) zeichnet regelmäßig eine herausragende Forschungsarbeit aus, die innovative Ergebnisse für die Praxis der Brau- und Malzbranche erbracht hat. Der DBMB-Stiftungspreis ist mit 5000 € dotiert. Es können sich nur natürliche Personen bewerben, die eine wissenschaftliche Arbeit mit praxisbezogenen Themen erstellt haben. Zur Bewerbung sollen folgende Unterlagen eingereicht werden: Die auszuzeichnende wissenschaftliche Publikation Eine Darstellung der Arbeit und ihrer Bedeutung für die Praxis (max. 300 Wörter) Lebenslauf Einsendeschluss ist der 31.12.2023

Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch.

Fachfragen 1. b) / 2. b) / 3. c) / 4. e) / 5. e) / 6. e) / 7. c) 8. Die Differenz sollte unter 2 liegen. Sie gewährt einen Ausblick auf die Zell-wandlösung des Malzes. Je niedriger der Wert ist, desto besser ist der Inhalt des Mehlkörpers für die Enzyme erreichbar, da die umgebenden Zellwände abgebaut sind. Je niedriger der Wert, desto niedriger ist der Einfluss der Schrotung auf die Maischarbeit. Fachrechnen 1. Für die Ermittlung der Keimfähigkeit werden 100 Körner halbiert. Anschließend werden von diesen 100 Halbkörnern 50 in Spezialküvetten eingelegt und mit Triphenyl-Tetrazoliumchlorid behandelt. Danach die nächsten 50 erneut ins Vitascope gegeben. Nicht verfärbte Halbkörner sind nicht keimfähig. 100 verfärbte Körner  100 % (100 – 4)  x% = 96 %

2. Siloinhalte: 60 t ∙ 1/2 = 30 t in Silo 2

Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-251 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de

Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 12

60 t ∙ 1/3 = 20 t in Silo 1

Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin

Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew), e.wiesgrill@vlb-berlin.org Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org

Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung ausschließlich in deutscher Sprache, als pdf-Dateien und per E-Mail an stiftung@dbmb.de ein. Die Entscheidung über die beste Publikation und den Gewinn des Dr. SarxGedächtnispreises wird bis Ende März 2024 bekannt gegeben.

100 ∙ 96 x = 100

ISSN 0179–2466

60 t ∙ 1 = 60 t in Silo 3

Mischungsformel: Menge 1 ∙ Wert 1 + Menge 2 ∙ Wert 2 + Menge 3 ∙ Wert 3 x = Gesamtmenge

=

20 t ∙ 5,0 EBC + 30 t ∙ 4,9 EBC + 60 t ∙ 4,5 EBC x = (20 + 30 + 60) t

= 4,7 EBC

Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Die Mindestvertragslaufzeit beträgt ein Jahr. Danach ist das Abonnement vier Wochen zum Monatsende kündbar. Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­­v ielfältigung oder Weiterverarbei­ tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung. Hinweis der Redaktion: Um die Lesbarkeit unserer Publikation zu vereinfachen, verzichten wir weitgehend auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass unsere Verwendung der männlichen Form als geschlechtsneutral zu verstehen ist.

Brauerei Forum – Oktober 2023

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 27. November 2023

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine 2023/2024  VLB-Oktobertagung mit BraugerstenSeminar, Wassersymposium, VLBSupply-Chain-Management-Forum und Mitgliederversammlung VLB Berlin e.V. 9./10. Oktober 2023, Berlin  Praxiskurs Mikrobiologie 6. bis 10. November 2023, VLB Berlin  Training „Applied Microbiology“ 20. bis 24. November 2023, VLB Berlin  Praxiskurs Bierfiltration & Stabilisierung 4. bis 8. Dezember 2023, VLB Berlin  Kompaktkurs „Brauen für Nicht-Brauer“ 6./7. Dezember 2023, VLB Berlin  VLB Certfied Brewmaster Course 2024 8. Januar bis 28. Juni 2024, Berlin  25. VLB-Logistikfachkongress 4. bis 6. März 2024, Chemnitz  Workshop „Micro Malting in Practice“ 10. bis 17. März 2024, VLB Berlin  108. int. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung 13. bis 15. März 2024, Groningen, NL

 Fortbildung "Zertifizierter Bier- und Spirituosensommelier" 15. bis 26. April 2024, Berlin  Bangkok Brewing Conference 2024 9.-11. Juni 2024, Bangkok, Thailand

Weitere Termine  DBMB-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Fachexkursion nach Polen 12. bis 14. Oktober 2023  72. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker 12. bis 14. Oktober 2023, Salzburg  BrauBeviale 2023 28. bis 30. November 2023, Nürnberg  DBMB-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Mitgliederversammlung an der VLB Berlin 8. Dezember 2023, Berlin  8th BioProScale Symposium 9. bis 11. April 2024, Berlin  Craft Brewers Conference 2024 21. bis 24. April 2024, Las Vegas, USA

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