Brauerei Forum 8/2023

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FORUM BRAUEREI

für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 8 | 11. August 2023 | 38. Jahrgang | ISSN 0179-2466

IN DIESER AUSGABE: IfGB AKTUELL – Informationen für Brennereien und Spirituosen-Hersteller

 140-jähriges Jubiläum: VLB Berlin weiht

Bitburger-Dachterrasse ein

 Brau-Börsen-Bilanz:

Das Bilanzgewicht der Vorräte steigt

 VLB LaboTech – ein hochspezialisierter

Dienstleister für die Getränkebranche

 Nachrichten ehem. VLBer – Brewers of Berlin

Fachzeitschrift
Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt
Brauerei in Berlin www.brauerei-forum.de
für

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2023

Die ordentliche Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. findet am Montag, dem 9. Oktober 2023, um 18.15 Uhr im Gebäude der VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin, im Rahmen der VLB-Oktobertagung 2023 statt.

Tagesordnung

1. Begrüßung durch den Vorsitzenden des Verwaltungsrates und Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung

2. Vorlage des festzustellenden Jahresabschlusses zum 31.12.2022 mit Lagebericht, Bericht der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates sowie Bericht des Abschlussprüfers

3. Abstimmung der Mitgliederversammlung über Feststellung des Jahresabschlusses 2022

4. Information an die Mitgliederversammlung über die Verrechnung des Jahresfehlbetrages mit den bestehenden Rücklagen

5. Entlastung der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2022

Kontakt: mitglieder@vlb-berlin.org

Anmeldung erbeten unter: www.vlb-berlin.org/mgv2023

6. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2023

7. Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2023

a) Wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr

b) Standortentwicklung Campus Seestraße

8. Zuwahl zum Verwaltungsrat

Wahlvorschlag:

Jens Hoffmann, Warsteiner Brauerei Haus Cramer KG

9. Verabschiedung von Horst Müller und Ulrich Brendel aus dem Verwaltungsrat und Verleihung der VLB-Ehrennadel an Horst Müller

10. Verschiedenes

Vorbereitungskurs zum/r Brau- und Malzmeister/in

Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin

Beginn: 16. Oktober 2023 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch

Kursziel:

Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brau- und Malzmeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meis terausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens.

Aufbau des Kurses:

Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen online durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung ab.

Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

www.vlb-berlin.org/braumeister

VLB Berlin, Jan Biering: biering@vlb-berlin.org

Ulrich Rust Vorsitzender des Verwaltungsrates der VLB Berlin e.V.

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN

4 Brauer zeichnen Johannes Vogel als neuen „Botschafter des Bieres“ aus / Nachruf: Dr. Jobst Kayser-Eichberg im Alter von 82 Jahren verstorben

5 Jörg Biebernick: Paulaner Gruppe holt neuen CEO / Stefan Blaschak wird CEO der OeTTINGER Brauerei

6 Bayern-Bündnis: YONTEX – drinktec und BrauBeviale schließen sich zusammen

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

7 Henrich-Funke-Pschorr-Preis: Preis für einen tiefen Blick ins Bieruniversum

8 Forschung aktuell: Mitobene als gesundheitsförderndes Erfrischungsgetränk aus Bierwürze

10 Deutscher Brauer-Bund und pro-K erneuern Anforderungskatalog für Flaschenkästen

11 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Flaschenreinigungsmaschine

12 VLB LaboTech – ein hochspezialisierter Dienstleister für die gesamte Getränkebranche

14 Erster DLG-Verkosterabgleich Bier nach der Pandemie zeigt gute Übereinstimmung

 IfGB AKTUELL

16 Verbände: Bundesverband Wein und Spirituosen International präsentiert neuem Vorstand / BSI: Herausforderungen für die Spirituosenindustrie in Deutschland

17 Programm 21. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei am 25. und 26. September 2023 in Bamberg

18 Qualität: Die DLG-Testergebnisse des ersten Prüftermins 2023 für Spirituosen liegen vor

20 Zu Besuch bei Grassl – die Vereinigung der Destillateurmeister in Berchtesgaden

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

22 Brau-Börsen-Bilanz: Bilanzgewicht der Vorräte steigt

 VEREINIGUNG EHEM. VLBER – BREWERS OF BERLIN

26 Bericht Mitgliederversammlung 2023 der Vereinigung ehem. VLBer

27 Bezirksgruppe Bayern & Österreich traf sich in Fulda / 45. Lehrgang der VLB-Brauerlehranstalt traf sich in Bad Segeberg

28 Certified Brewmaster Course 2023: 21 frisch gebackene „Certies“ verabschieden sich

29 VLB-Sommerfest: Der 140. Geburtstag beschert der VLB die 1. Dachterrasse

30 „Bitburger Dachterrasse“ an der VLB Berlin eingeweiht

 SONSTIGES

31 Lösungen Brauer-Schule / Impressum

32 Veranstaltungskalender

Die VLB LaboTech ist ein Tochterunternehmen der VLB Berlin und bietet spezielle Instrumente für die Qualitätsanalytik an. Zielgruppe ist die gesamte Getränkeindustrie

Malz, Whisky und KI: Das 21. IfGBForum ist bereits gut gebucht –doch noch gibt es Plätze, auch für die Führungen u.a. durch die Weyermann® Mälzerei und Destillerie

Und wieder heißt es Abschiednehmen: Am 21. Juli haben 21 Absolventen ihre Zertifikate erhalten und damit erfolgreich den Certified Brewmaster Course 2023 abgeschlossen

Um eine Attraktion reicher: Beim diesjährigen Sommerfest feierte die VLB Berlin ihr 140-jähriges Bestehen und eröffnete die neue „Bitburger Dachterrasse“

3 Brauerei Forum – August 2023 INHALT INHALT
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Titelfoto: oh / Die Einweihung der neuen Bitburger-Dachterrasse der VLB Berlin wurde beim diesjährigen Sommerfest Anfang Juli gebührend gefeiert
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LaboTech
redaktion@brauerei-forum.de

Dr. Jörg Lehmann, scheidender DBBPräsident (l.), zeichnet mit Johannes Vogel, FDP, den neuen „Botschafter des Bieres“ aus

Brauer zeichnen Johannes Vogel als neuen „Botschafter des Bieres“ aus

Der FDP-Politiker Johannes Vogel ist neuer „Botschafter des Bieres“. Mit diesem Ehrentitel wurde der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion und stellvertretende FDP-Vorsitzende auf dem Deutschen Brauertag am 22. Juni in Berlin ausgezeichnet.

(F.) Die Laudatio für den neuen „Botschafter des Bieres“ hielt sein Vorgänger, der Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD). Zu dem Festakt hatte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) als Dachverband der Brauwirtschaft in die Vertretung des Landes BadenWürttemberg in

Berlin eingeladen. Der scheidende DBB-Präsident, Dr. Jörg Lehmann, würdigte Johannes Vogel als engagierten Wirtschaftspolitiker, der sich mit großer Leidenschaft für Familienbetriebe, Handwerk und Mittelstand einsetze. Vogel sagte in seiner Rede, die Politik müsse sich mit der Frage befassen, wie die Rahmenbedingungen für Handwerksunternehmen und Mittelstand noch verbessert werden könnten. Mit Blick auf die Brauwirtschaft nannte er auch die Bekämpfung des Fachkräftemangels und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur als drängende Themen. Er betonte zugleich den Stellenwert von Prävention:

„Bier ist ein Kulturgut, aber es muss dabei immer um bewussten Genuss gehen. Es ist wichtig, dass der Brauer-Bund Kampagnen wie Don't Drink and Drive auf den Weg bringt.“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der vom DBB 2014 als „Botschafter des Bieres“ aus -

Nachruf: Dr. Jobst Kayser-Eichberg im Alter von 82 Jahren verstorben

Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Dr. Jobst Kayser- Eichberg am 2. Juli 2023 im Alter von 82 Jahren gestorben. Das gab die Dinkelacker AG bekannt, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis zuletzt war. Mit seinem Tod verliert die Branche eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit.

(ew) Von 1982 bis 1988 leitete Jobst Kayser-Eichberg als stellvertretender Vorsitzender, dann als Vorsitzender den Beirat sowie den Aufsichtsrat der Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA. Ab 1994 war er, auf Wunsch der Inhaberfamilie Sedlmayr, als geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter in der Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA verantwortlich für Finanzen, Immobilien und Logistik, später für die Gesamtleitung des Unternehmens. 1997 schlossen sich Spaten-Franziskaner-Bräu und Löwenbräu zur Spaten-Löwenbräu-Gruppe zusammen. 2003 folgte der Verkauf an den belgischen Konzern Interbrew (heute AB InBev), ohne jedoch die Brauerei-Immobilien mit zu veräußern. Ein Coup, der seinesgleichen sucht. Nicht zuletzt damit hat er den Grundstein dafür gelegt, dass die

gezeichnet worden war, gratulierte seinem FDP-Kollegen und verkündete die diesjährigen Gewinner der Bundesehrenpreise für Bier (s. BF 6-7/2023). „Weit über Deutschland hinaus genießen deutsche Biere höchste Anerkennung“, so Özdemir. Grundlagen für den Erfolg seien „Erfahrung und Tradition, Wissen und Innovation“. Deutschlands Brauereien stehen für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze, Stabilität und Fortschritt – auch wenn die vergangenen Jahre herausfordernd gewesen seien, so der Minister. Ein weiterer Höhepunkt des Brauertages war die Verleihung der Preise für den „World Beer Cup“ an europäische Brauereien.

Der seit mehr als 150 Jahren stattfindende Deutsche Brauertag ist das größte Branchentreffen der Brauwirtschaft. Rund 350 Gäste aus Wirtschaft, Verbänden und Politik folgten dieses Jahr der Einladung des DBB nach Berlin.

Münchner Brauereien Spaten, Franziskaner und Löwenbräu bis heute finanziell erfolgreich sind und sich die Biere national wie internatonal großer Beliebtheit erfreuen.

Kayser-Eichberg kam am 13. März 1941 in Oberstdorf zur Welt und wuchs in München auf. Er studierte Jura in Tübingen und München. 1970 begann er als junger Rechtsanwalt bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Peat Marwick (heute KPMG), wo er nach einigen Auslandsaufenthalten 1978 zum Partner berufen wurde. 1985 wechselte der Jurist, der mittlerweile auch das Fachexamen zum Steuerberater abgelegt hatte, in die Geschäftsführung von Bristol-Myers Squibb GmbH.

Kayser-Eichberg war Mitglied der Familie Sedlmayr, er war verheiratet mit der Tochter des ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Ernst Sedlmayr. Mit ihr hatte er drei Töchter und einen Sohn. Im Kreise seiner Familie ist er am 2. Juli 2023 verstorben. Foto: Sedlmayr Grund & Immobilien

4 Brauerei Forum – August 2023 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 
NACHRICHTEN
Foto: DBB/CHL PhotoDesign

Jörg Biebernick: Paulaner Gruppe holt neuen CEO

Das enorme nationale und internationale Potenzial der Paulaner Brauerei Gruppe und ihrer starken Marken zu heben – mit diesem Bekenntnis zu einer nachhaltig profitablen Wachstumsstrategie stellt die Paulaner Brauerei Gruppe die Weichen für die Zukunft. Als neuen CEO für diesen Weg hat das Unternehmen zum 1. September 2023 Jörg Biebernick verpflichtet. Er hat bereits mit namhaften Marken bewiesen, Wachstumsambitionen in die Realität umsetzen zu können.

(F.) Weltweit als Weißbier-Spezialist beliebt, hat das Unternehmen auch den Hellbier-Trend der vergangenen Jahre entscheidend mitgeprägt, nicht zuletzt durch den erfolgreichen Markteintritt von Chiemseer und dem gelungenen Relaunch von Paulaner Hell. Die Kulmbacher Brauerei wiederum hat sich mit Mönchshof als Marktführer im Bügelverschluss-Sortiment etabliert. Nun soll die nächste Stufe des Erfolgs genommen werden. Die Shareholder der Paulaner Brauerei Gruppe, die Schörghuber Gruppe und Heineken sind überzeugt

von ihrem neuen CEO. „Wir freuen uns, in Jörg Biebernick eine herausragende Führungspersönlichkeit und einen international erfahrenen Experten für Fast Moving Consumer Goods gefunden zu haben. Im Laufe seines Top-Manager-Lebens hat er gezeigt, dass er große Organisationen leiten, Menschen motivieren und starke Marken noch stärker machen kann“, sagt Nico Nusmeier, Vorsitzender des Shareholder Committee der Paulaner Brauerei Gruppe.

Der neue CEO Jörg Biebernick betont: „Mit den weit über zweitausend hoch motivierten Kolleginnen und Kollegen in der Paulaner Brauerei Gruppe die ehrgeizigen Wachstumsziele energisch anzugehen, ist eine reizvolle Herausforderung. Die Marken der Gruppe besitzen eine enorme Strahlkraft und ich bin mir sicher, dass wir ihren Erfolg sowohl in Deutschland als auch international weiter ausbauen werden.“

Dem scheidenden CEO sprechen die Shareholder ihren ausdrücklichen Dank aus: „Dr. Jörg Lehmann kam 2018 in einer Phase in die Gruppe, in der es vor allem galt, die

anspruchsvollen Produktions- und Logistikprozesse am neuen Brauereistandort in München-Langwied präzise zu ordnen. Dass wir nicht nur diese Herausforderungen, sondern auch die durch Pandemie, Energie- und Rohstoffkosten und Ukrainekrieg hervorgerufenen Krisen erfolgreich gemeistert haben, ist nicht zuletzt ihm zu verdanken. Er hat das Unternehmen sicher durch diese schwierigen Zeiten geführt und steht für die hohe Qualität unserer Biere“, sagt Nico Nusmeier.

Foto: Paulaner

Jörg Biebernick ist ab 1. September 2023 der neue CEO der Paulaner Gruppe

Stefan Blaschak wird CEO der OeTTINGER Brauerei

Stefan Blaschak (54) wurde Ende Juni vom Beirat der Oettinger Brauerei berufen, um ab sofort die Brauerei als CEO zu führen. Damit soll das Management maßgeblich verstärkt werden.

(F.) Nach verschiedenen Positionen bei Coca-Cola Deutschland war Stefan Blaschak Mitglied des Vorstands bei Hochland und Kamps. Danach leitete er die international agierende Berentzen Gruppe als Vorstandsvorsitzender und begleitete im Anschluss Veränderungsprozesse in einer Reihe von

mittelständischen Unternehmen. Hauptgesellschafterin und Beiratsvorsitzende der Oettinger Brauerei GmbH, Pia Kollmar, freut sich, dass Stefan Blaschak seine Branchen-, Marketing- und Finanzexpertise in das Unternehmen einbringen wird:

„Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viele notwendige Veränderungsprozesse angeschoben und zum Teil bereits erfolgreich umgesetzt. Jetzt treten wir mit Stefan Blaschak in eine neue Phase ein. Es gilt, die begonnenen Projekte zielgerichtet voranzutreiben sowie die Stärken unseres Unternehmens

im Markt herauszustellen.“ Gemeinsam mit dem neuen CEO werde man mit voller Kraft die Zukunft gestalten.

5 Brauerei Forum – August 2023  NACHRICHTEN

YONTEX: drinktec und BrauBeviale schließen sich zusammen

Die beiden international wichtigsten Messen der Getränke- und Liquid-Food-Industrie bündeln ihre Kräfte und verstärken damit ihre Position auf dem Weltmarkt: Die drinktec aus München, Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie, und die Nürnberger BrauBeviale, die führende Investitionsgütermesse für die Getränkeindustrie in Europa, haben sich zum 1. Juli 2023 zum Joint Venture YONTEX zusammengeschlossen. Sitz der Gesellschaft ist Nürnberg.

(F.) Beide Fachmessen bleiben weiter eigenständige Marken, behalten ihre Namen und bleiben als Veranstaltungen an ihren jeweiligen Standorten in München und Nürnberg – unter dem gemeinsamen Dach von YONTEX. Damit wird der Freistaat zum Stammtisch für die globale Getränkeindustrie und schafft für seine Messekunden Synergien. Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat: „Die Kooperation zwischen der NürnbergMesse und der Messe München im Bereich der Getränketechnologie festigt Bayerns Führungsrolle in diesem Messesegment weltweit!“

Der Zusammenschluss der Messen drinktec und BrauBeviale in einerGesellschaft ist die bislang größte Fusion zweier Messe-Flaggschiffe in Deutschland, die sich inhaltlich ideal ergänzen. Beide Fachmessen können ihr individuelles Wachstum ungehindert fortsetzen, ihre Reichweite an Kundenkontakten erhöhen und ihre Ressourcen zum Nutzen ihrer Aussteller und Besucher bündeln. „Uns verbindet ein gemeinsames Ziel“, erklären die beiden Münchner Messechefs Dr. Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel: „Mit dieser Zusammenlegung sichern wir die Zukunft der drinktec in München und der BrauBeviale

in Nürnberg. Denn beide Messen wollen ihre starke Position im wettbewerbsgetriebenen, weltweiten Umfeld bewahren und ausbauen.“ Das Bundeskartellamt hat dieser Kooperation bereits zugestimmt.

Wie gewohnt

Mit der BrauBeviale vom 28. bis 30. November 2023 in Nürnberg wird sich die neue Gesellschaft YONTEX zum ersten Mal präsentieren. Beide Messen werden weiter an den gewohnten Standorten stattfinden, behalten ihren renommierten Markennamen und die bekannten Ansprechpartner. Auch der jeweilige Turnus bleibt erhalten: Die drinktec findet weiter alle vier Jahre auf dem Messegelände München statt mit dem nächsten Termin 2025 und die BrauBeviale wird auch künftig jährlich im Messezentrum Nürnberg stattfinden – mit Ausnahme der „drinktec-Jahre“.

Die drinktec hat neben München noch zwei Standorte in Indien –drink technology India mit einer jährlichen Messe – und in China mit der China Brew China Beverage, die alle zwei Jahre stattfindet.

Ein 19-köpfiges Team aus erfahrenen drinktec-, BrauBeviale- und neuen Messemenschen sind künftig die Köpfe hinter YONTEX. Neben Geschäftsführer Rolf M. Keller gehören Petra Westphal, bisher Projektleiterin der drinktec und deren Auslandsmessen, als Executive Vice President, Andrea Kalrait als Executive Director BrauBeviale, Markus Kosak als Executive Director drinktec Cluster und Moritz Müller als Executive Director Operations zur Führungsspitze.

6 Brauerei Forum – August 2023 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 
BAYERN-BÜNDNIS
(v. l.) Peter Ottmann, CEO NürnbergMesse Group, Dr. Reinhard Pfeiffer, CEO Messe München, Rolf Keller, CEO YONTEX, Petra Westphal, Executive Vice President YONTEX, und Stefan Rummel, CEO Messe München Foto: Yontex/Jan Frommel

Preis für einen tiefen Blick ins Bieruniversum

Der von der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft e.V. (WiFö) zum zehnten Mal ausgelobte Henrich-Funke-Pschorr-Preis wurde im Rahmen des Deutschen Brauertages am 22. Juni in Berlin an Dr. Stefan Pieczonka verliehen. In seiner Dissertation „Umfassende Charakterisierung des Bier- und Braumetaboloms“ entwickelte er eine analytische Strategie, die komplexe Zusammensetzung und die molekulare Vielfalt der Biere sichtbar zu machen.

( F.) Für den Beirat der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft, der als Jury den neuen Träger des Henrich-FunkePschorr-Stiftungspreises auswählte, stand die Entscheidung schnell fest: Stefan Pieczonka ist es in seiner Arbeit mithilfe hochmoderner analytischer Verfahren und Nachweismethoden sowie computergestützter Auswertesysteme gelungen, ganz tief in die komplexe Zusammensetzung unserer Biere zu blicken. Ein Meilenstein, vergleichbar mit dem Blick des Hubble-Weltraumteleskops in das Universum – in diesem Fall: in das Bieruniversum. Wobei nicht nur das Bekannte, sondern insbesondere auch das Unbekannte erfasst, charakterisiert und in sogenannten molekularen Netzwerken miteinander verknüpft und ausgewertet wird.

Ganz große Bühne

Unter anderem gelang es dem Preisträger, die Natur eines über 130 Jah -

re alten Bieres zurückzuverfolgen. Dieses Bier, das aus der Deutschen Kaiserzeit stammt, wurde in Lübbecke in Ostwestfalen gebraut. Seine chemische Zusammensetzung stellt eine einzigartige Quelle der Braukultur im späten 19. Jahrhundert dar. Verschiedene Produktionsschritte des Brauprozesses konnten nachverfolgt werden, der Vergleich mit 400 modernen Bieren zeigte die Signatur eines typischen Lagerbieres auf, das nach dem damals gültigen Reinheitsgebot gebraut wurde. Auch die Malzaufbereitung, Filtration und der Einsatz der kurz zuvor entwickelten Kältemaschine waren rückverfolgbar. Als einmalige Gelegenheit konnte das historische Bier zudem hinsichtlich chemischer Veränderungen in einem seit Jahrzehnten versiegelten Gemisch analysiert werden. Die 10. Verleihung des HenrichFunke-Pschorr-Stiftungspreises konnte nach pandemiebedingter Pause nun wieder im Rahmen des Deutschen Brauertages auf großer Bühne erfolgen. In seiner Laudatio bezeichnet Dr. Stefan Kreisz, Vorsitzender des Beirats der Wissenschaftsförderung, die Promotionsarbeit von Stefan Pieczonka im Feld der analytischen Brauwissenschaft als besonders innovativ und zukunftsweisend.

In der Praxis könnten diese ganzheitlichen analytischen Ansätze dafür genutzt werden, Biere und Brauprozesse umfassend zu charakterisieren, eine Qualitäts- und Authentizitätsprüfung einschließlich gesundheitsrelevanter Parameter vorzunehmen, Abweichungen genau zu bestimmen, aber auch Produkt- und Pro -

zessentwicklungen zielgerichtet zu begleiten. Die Komplexität der Promotionsarbeit von Dr. Stefan Pieczon ka wird allein dadurch deutlich, dass sie betreut von zwei Doktorvätern, Prof. Dr. Michael Rychlik and Prof. Dr. Philippe Schmitt-Kopplin, an zwei Forschungseinrichtungen, nämlich an der TU München und am Helmholtz Zentrum München, durchgeführt wurde.

DBB-Präsident Christian Weber, der Preisträger Dr. Stefan Pieczonka und Dr. Stefan Kreisz, Vorsitzender der Stiftungspreis-Jury (v.l.n.r.)

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7 Brauerei Forum – August 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE HENRICH-FUNKE-PSCHORR-PREIS
Foto: DBB

Mitobene als gesundheitsförderndes Erfrischungsgetränk aus Bierwürze

Das Schweizer Start-up Cerefort hat ein Getränk namens Mitobene entwickelt, das mithilfe eines patentierten Fermentationsverfahrens aus Getreide hergestellt wird und einen hohen D-LaktatGehalt besitzt. Dieser hohe D-Laktat-Gehalt wirkt gesundheitsfördernd, indem die MitochondrienFunktion positiv beeinflusst wird.

Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten von Max-Planck-Wissenschaftlern wurde gezeigt, dass der Wirkstoff D-Laktat die Mitochondrien-Funktion revitalisieren kann [1]. D-Laktat stabilisiert das Membranpotential der Mitochondrien und trägt so zum Überleben der Zellen und Neuronen bei [2]. Untermauert wird dies durch weitere Untersuchungen, in denen D-Laktat eine neuroprotektive Wirkung zeigte [3].

Innovatives Produkt

Die Cerefort GmbH wurde im Jahr 2022 von einem Team aus Biotechnologen, Molekularbiologen und Chemikern gegründet. Der Sitz des Unternehmens ist im Kanton Nidwalden in der Nähe von Luzern in der Schweiz. Zusammen mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam sowie der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin wurde Mitobene als gesundheits-

förderndes Erfrischungsgetränk aus Bierwürze entwickelt.

Mitobene verbessert die Mitochondrien-Aktivität. Diese sind die primäre Quelle der Stoffwechselenergie. Daher hängen die Vitalität und das Wohlbefinden von der Funktion der Mitochondrien ab. Mit zunehmendem Alter neigen diese Zellorganellen dazu, weniger dicht und mehr fragmentiert zu sein und weniger Energie zu erzeugen.

Mit der Einnahme von Mitobene kann die tägliche Aufnahme von DLaktat signifikant vereinfacht werden, da bereits Größenordnungen von 100 ml ausreichend sind. Mitobene ermöglicht damit die Aufnahme von D-Laktat in konzentrierter Form entsprechend dem Verzehr von 1 kg bulgarischem Joghurt, der oft von Parkinson-Patienten konsumiert wird. Einige Parkinson-Patienten, die seit Längerem selbstgemachten Joghurt nach bulgarischer Art konsumieren, berichten von einer subjektiven Symptomverbesserung.

Mitobene wird durch Fermentation von Bierwürze hergestellt. Im Falle des Mitobene-Produkts handelt es sich um ein Milchsäurebakterium, das ganz bestimmte Kohlenhydrate in Bierwürze nutzen und ohne die Bildung weiterer Nebenprodukte effektiv D-Milchsäure produzieren kann. Mit der zunehmenden Säurebildung sinkt der pH-Wert im Medium schrittweise und muss

8 Brauerei Forum – August 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE FORSCHUNG AKTUELL
Prof. Dr. Dr. Gunter Festel, Dr. Michael Baumann, Dr. Tim Friedrichson, Cerefort GmbH; Dr. Joachim Venus, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB); Jan Biering, Florian Mischke, Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) Fotos/Abb.: Cerefort Vertriebspartner gesucht: Prototypen zeigen, wie das Endprodukt Mitobene ausse
hen könnte

möglichst kontinuierlich auf einen optimalen Wert geregelt werden.

Das Endprodukt schmeckt trotz des hohen D-Laktatgehalts nur leicht säuerlich. Da Mitobene weitgehend geschmacks- und geruchsneutral ist, eignet sich das Getränk perfekt als Blendingkomponente für eine Reihe von Basisprodukten. Es kann beispielsweise mit Fruchtsäften, Milch oder Joghurt gemischt werden. Da nur eine geringe Menge erforderlich ist, bleibt der Charakter des Basisprodukts vollständig erhalten.

Systematische Produktentwicklung

Nach vielen Versuchen mit Fruchtsäften und Melasse hat sich ungehopfte Bierwürze als bestes Substrat für die Fermentation mit den speziellen Milchsäurebakterien erwiesen. Ein erster Scale-up-Versuch wurde in der 5-hl-Brauanlage der Versuchsbrauerei der VLB durchgeführt. Für diesen Versuch wurde im Sudhaus eine Würze vorbereitet und zunächst in der Würzepfanne ohne Hopfen atmosphärisch gekocht, um ein steriles Substrat zu erzeugen. Diese Würze wurde nach anschließender Heißtrubabtrennung im Whirlpool über den Würzekühler auf 30°C gekühlt. Abweichend vom eigentlichen

Brauprozess wurde die Würze für diesen Versuch wieder in die Würzepfanne und nicht in einen Gärtank ausgeschlagen. Dies begründet sich zum einen in der erhöhten mikrobiologischen Sicherheit, da lebende Milchsäurebakterien nur im Heißbereich der Brauerei geführt werden können. Zum anderen stellt die anschließende Milchsäuregärung bei 30°C eine gewisse Herausforderung für die Brauerei dar, da solche Temperaturen im Gärkeller nicht ohne Weiteres konstant gehalten werden können. Deshalb entschied man sich für das sogenannte „Kettle Souring“-Verfahren. Nach ca. 3,5 Tagen Gärung bei konstantem pH-Wert und konstanten 30°C konnte eine ausreichende Laktatkonzentration erreicht werden. Abschließend wurde der Ansatz nochmals aufgekocht, um die Milchsäurebakterien abzutöten. Zudem wurde eine Heißseparation durchgeführt, bevor das Produkt gekühlt und abgefüllt werden konnte (siehe Abb. 1).

Das Geheimnis des MitobeneProzesses besteht in der pHKontrolle, um einen D-Laktatgehalt von über 30 g/l zu erhalten. Übliche Milchsäurefermentationen von Bierwürze und anderen Substraten, z.B. bei der Herstellung von Berliner Weisse, kommen auf Lak-

tatwerte von maximal 5 g/l. Zu dem Verfahren, inklusive der pH-Kontrolle, wurde ein Patent angemeldet und eine Apparatur entwickelt, die während der Fermentation den pH-Wert in Echtzeit misst und entsprechend der Vorgaben korrigiert (siehe Abb. 2). Wichtig für eine gute Prozesskontrolle ist die Analytik, die speziell für diesen Prozess angepasst wurde. Derzeit werden die meisten Prozessparameter noch offline erfasst, d.h. die periodisch entnommenen Proben werden im Nachgang per HPLC [4] untersucht, um den Gehalt an Zuckern, Milchsäure inklusive deren optischer Reinheit sowie eventuell entstandene Nebenprodukte zu bestimmen.

Gesundheitsfördernde Wirkung

In einer ersten explorativen Studie erhielten die Teilnehmer, bei denen es sich um gesunde Personen und auch Parkinson-Patienten handelte, über sechs Wochen eine definierte Tagesdosis Mitobene. Vor Beginn und nach Abschluss der Einnahme wurde Blut entnommen. Die Parameter der mitochondrialen Aktivität wurden von dem deutschen Diagnostiklabor Biovis in Limburg gemessen und der Bioenergetic Health Index (BHI) bestimmt. Dem BHI kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Das Prinzip des bioenergetischen Profils basiert auf der Messung mitochondrialer Sauerstoffverbrauchsraten. Ein Vorteil dieses Tests ist, dass mehrere Parameter bestimmt werden, die in ihrer Gesamtheit eine Aussage über die Gesundheit der Mitochondrien erlauben. Nach sechswöchiger Einnahme von Mitobene verbesserte sich der BHI insbesondere der Parkinson-Patienten.

Aufbauend auf der ersten Studie wurde im Jahr 2022 eine weitere Untersuchung durchgeführt. Die Teilnehmer, bei denen es sich um gesunde Personen handelte, nahmen täglich 100 ml Mitobene über einen

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Abb. 1: Schema der 5-hl-Brauanlage der VLB-Versuchsbrauerei. Die Abfüllung erfolgte in Kegs zur Lagerung für die weitere Verwendung

Abb. 2: Bildung von D-Milchsäure (D-Laktat) in ungehopfter Würze bei der Reinkultur-Fermentation eines spezifischen Milchsäurebakterienstammes mit entsprechend korreliertem Verbrauch des Gesamtzuckers

Zeitraum von einem Monat ein. Dabei wurde täglich die körperliche Leistungsfähigkeit nach einem standardisierten Verfahren bewertet. Bei der Gesamtheit der Probanden zeigte sich ein kontinuierlicher Anstieg, der nach etwa zwei Wochen in ein Plateau überging. Die subjektive Bewertung zeigte einen Anstieg um 47,5 %. Damit konnte gezeigt werden, dass Mitobene einen positiven Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat.

Kooperationspartner gesucht

Da die Stärken des Teams bei Cerefort in der frühen Phase der

Produktentwicklung, von der Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse bis zur Entwicklung eines Produktionsverfahrens, liegen, ist Cerefort nun auf der Suche nach Kooperationspartnern für die weitere Produktentwicklung und Markteinführung.

Das Ziel ist, durch Lizenzvergabe an Brauereien und Getränkehersteller mit deren Produktions- und Distributionsmöglichkeiten eine schnelle Umsetzung zu realisieren. Entsprechende Prototypen wurden bereits entwickelt.

Die Umsetzung in der Brauerei ist problemlos möglich, da vorhan -

Deutscher Brauer-Bund und pro-K erneuern Anforderungskatalog für Flaschenkästen

Getränke-Flaschenkästen sind mit ihrer Lebensdauer von bis zu 15 Jahren und ihrer Wiederverwertbarkeit ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Mit den neu aufgelegten „Speziellen Technischen Liefer- und Bezugsbedingungen für Flaschenkästen aus PE-HD“ (STLB-Flaschenkästen) liefern der Deutsche Brauer-Bund (DBB) und der pro-K Industrieverband das Rüstzeug für Anwender und Hersteller in Bezug auf Materialeigenschaften und Funktionalität.

(F.) In einer gemeinsamen Vereinbarung regeln die beiden

Verbände die Anforderungen für Flaschenkästen aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD). Die Spezifikationen reichen von der Gestaltung der Kästen über Qualitäts- und Messkritierien bis hin zum Einsatz von Sekundärmaterial – Letzteres ist bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil hiesiger Flaschenkästen.

Nötig wurde die Neuauflage, da die letzte STLB noch aus dem Jahr 2004 stammte. „Da die technischen und regulatorischen Anforderungen weiter gestiegen sind, war es uns ein wichtiges Anliegen, die Spezifikationen in beidseitigem Interesse auf den

dene Apparaturen verwendet werden können. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Getränk auch von Interesse für den Fitness-Markt sein könnte, da mitochondriale Fitness Voraussetzung für sportliche Leistung ist.

Kontakt: Dr. Tim Friedrichson Cerefort GmbH tim.friedrichson@cerefort.com

Literatur:

[1] https://parkinson.mpi-cbg.de (abgerufen am 11.06.2023)

[2] Toyoda, Y.; Erkut, C.; Pan-Montojo, F.; et al.: „Products of the Parkinson's disease-related glyoxalase DJ-1, Dlactate and glycolate, support mitochondrial membrane potential and neuronal survival”, Biol Open, 2014, 3(8), 777-784

[3] Castillo, X.; Rosafio, K.; Wyss, M.-T.; et al.: “A Probable Dual Mode of Action for Both L- and D-Lactate Neuroprotection in Cerebral Ischemia”, Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism, 2015, 35(10), 1561-1569

[4] Alexandri, M.; Hübner, D.; Schneider, R.; Fröhling, A.; Venus, J.: “Towards efficient production of highly optically pure D-lactic acid from lignocellulosic hydrolysates us-ing newly isolated lactic acid bacteria”, New BIOTECHNOLOGY, 72, 2022, 1-10

aktuellen Stand zu bringen“, betont DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Frank Reininghaus, Vorsitzender der pro-KFachgruppe Flaschenkästen, ergänzt: „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer beiden Verbände zahlt sich hier einmal mehr aus: Mit der neuen STLB werden genaue Standards beschrieben – transparent, nachvollziehbar und institutsgeprüft. Damit wird die Erfolgsgeschichte Flaschenkasten fortgeschrieben.“

Unter www.vlb-berlin.org kann der neue Anforderungskatalog eingesehen werden.

10 Brauerei Forum – August 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE

 BRAUER-SCHULE

Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Flaschenreinigungsmaschine

Hygiene und Produktsicherheit sind das oberste Gebot in puncto Flaschenreinigung. Hinzu kommen knifflige Reinigungsaufgaben wie z.B. schwer lösliche Etiketten. Gleichzeitig sollte eine Flaschenreinigungsmaschine die kostbare Ressource Wasser sparsam einsetzen. Moderne Anlagen bewerkstelligen diesen Spagat problemlos.

1. Die Flasche durchläuft in der FlaReiMa verschiedene Behandlungsstationen. Nach dem Flascheneinschub erfolgt die Restentleerung. Welche Reihenfolge der Stationen ist am sinnvollsten? (Spritzung = Spr.)

a) Frischwasserspr., Kaltwasserspr., Warmwasserspr., Laugenspr., Laugenbad, Vorweiche

b) Vorweiche, Laugenbad, Laugenspr., Warm wasserspr., Kaltwasserspr., Frischwasserspr.

c) Vorweiche, Kaltwasserspr., Laugenspr., Frischwasserspr., Warmwasserspr., Laugenbad

d) Frischwasserspr., Kaltwasserspr., Warmwasserspr., Laugenspr., Laugenbad, Vorweiche

e) Kaltwasserspr., Frischwasserspr., Laugenbad, Warmwasserspr., Laugenspr., Vorweiche

2. Welcher der genannten Arbeitsschritte in der FlaReiMa dauert am längsten?

a) Frischwasserspritzung

b) Warmwasserpritzung

c) Laugenspritzung

d) Vorweiche

e) Laugenbad

3. Es werden zwei Bauformen von FlaReiMa unterschieden. Welches der folgenden Paare zeigt die zwei gängigsten Bauformen von FlaReiMa?

a) Laugenspritzungsmaschine und Dreiendmaschine

b) Laugentauchbadmaschine und Flascheneinhubmaschine

c) Einendmaschine und Doppelendmaschine

d) Umwälzmaschine und Vorweichmaschine

e) Flaschenabgabemaschine und Zellenträgermaschine

4. Zu den wichtigen Bauteilen einer FlaReiMa gehören die Wrasenabsaugung und die Wasserstoffgasabsaugung. Die Wasserstoffgasabsaugung dient der Entfernung von Knallgas. Wodurch kann in einer FlaReiMa Knallgas entstehen?

a) Laugenverschleppung

b) gelöste Papieretiketten in der Lauge

c) Eintragung von Scherben in die Lauge

d) Eintragung von Aluminiumfolie in die Lauge

e) Eintragung von Alkohol in die Lauge

5. Nach einer gewissen Zeit ist die Reinigungswirkung der Lauge erschöpft. Zusätzlich setzt sich Schlamm ab und die Lauge muss aufbereitet werden. Welche Methode zur Aufbereitung gehört in der Aufzählung nicht dazu?

a) Absetztank b) Zentrifuge

c) Fallstromverdampfer d) Membranfilter

e) Sieb

6. Die FlaReiMa enthält in der Regel eine Natronlaugelösung als Reinigungslauge. Welche der folgenden Summenformeln stellt die Natronlauge dar?

a) NaHCO3 b) NaCO3

c) NaCl d) NaOH

e) Na3PO4

7. Im Laugenbereich werden verschiedene Additive zugesetzt. Welches der folgenden Additive macht keinen Sinn?

a) Steinverhütungsmittel

b) Scuffingmindernde Mittel

c) Tenside

d) Antischaummittel

e) Kontrastmittel

8. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?

a) Um die Lauge zu „reinigen“, wird diese durch eine Umkehrosmose-Anlage geleitet.

b) Die Spritzungen in der FlaReiMa erfolgen durch rotierende Spritzrohre.

c) Bei der Doppelendmaschine befinden sich Flaschenaufgabe und -abgabe an einer Stirnseite.

d) Um das Innere der Flasche zu säubern, erfolgen die Spritzungen in die Flasche von oben.

e) Stapelwasser wird zum Vorweichen der Flaschen verwendet.

Rechnungen

Der Wasserbedarf für die Reinigung einer 0,5-L-Flasche liegt bei einer modernen FlaReiMa bei 150 mL.

a) Wie viel % Frischwasser wird allein für die Abfüllung von 1 hL Bier in der Flaschenreinigungsmaschine benötigt? (0,1 hL)

b) Um wie viel % sinkt der Wasserverbrauch, wenn er bei einem älteren Modell bei 185 mL pro Flasche lag? (0,1 %)

(Lösungen S. 31)

Die Aufgaben stellte Andreas Großmann, Staatliche Berufsschule Main-Spessart

11 Brauerei Forum – August 2023
Foto: KHS

VLB LaboTech – ein hochspezialisierter Dienstleister für die gesamte Getränkebranche

Mit einem gestrafften Lieferprogramm, einem personellen Umbau und einem neuen Online-Katalog präsentiert sich die VLB LaboTech GmbH ihren alten und neuen Kunden als zuverlässiger Partner. Das Tochterunternehmen der VLB ist auf die Ausstattung von Laboratorien der Brau-, Malz-, Getränke- und Spirituosenindustrie spezialisiert.

(oh) Die Arbeit der VLB LaboTech GmbH geht zurück auf die 1876 vom Verein für Spiritusfabrikanten in Berlin gegründete „Glasbläserei“. Das 100%-ige Tochterunternehmen der VLB Berlin bietet seit mehr als 20 Jahren spezielle Instrumente und Materialien für die Qualitätsanalytik an. Zielgruppe sind Laboratorien in Brauereien, Mälzereien sowie der Getränke- und Spirituosenindustrie – und das sowohl national als auch international. Neben der reinen Handelstätigkeit steht dabei auch die Beratung im

Fokus. Hier kann LaboTech auf die große Erfahrung der VLB in allen Bereichen der Getränke-, Rohstoffund Verpackungsanalytik zurückgreifen – ein Alleinstellungsmerkmal zum Nutzen der Kunden.

Neustart 2020 war erforderlich I n den vergangenen drei Jahren sah sich das Kerngeschäft von LaboTech mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: Lieferengpässe, eine unsichere Branchenentwicklung und die galoppierende Preisentwicklung

mussten umschifft werden. Darüber hinaus wurde eine personelle Neuaufstellung erforderlich. „Wir waren 2020 an einem Punkt, an dem wir das gesamte Geschäftsmodell unseres Tochterunternehmens auf den Prüfstand stellen mussten“, so Dr. Josef Fontaine, der auch Geschäftsführer der VLB LaboTech GmbH ist. „Da wir von dem Potenzial nach wie vor überzeugt sind, haben wir ein Team zusammengestellt, das LaboTech wieder auf Spur bringen sollte. Ich denke, der Neustart ist gelungen!“

Labor-Equipment und mikrobiologische Nährmedien für die Analyse von Rohstoffen, Zwischen- und Endprodukten sowie Nebenprodukten für + die

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12 Brauerei Forum – August 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE
Symposium for craft and micro brewers from Germany & European countries
November 2016, Nuremberg, Germany VLB LaboTech GmbH, Seestraße 13, 13353 Berlin Tel.: 030 450 80-220, Fax: 030 453 55 17 labotech@vlb-berlin.org
LABOTECH –
VLB
IHR SPEZIALIST FÜR LABOR-EQUIPMENT
+ Brennereien
Erfrischungsgetränken labotech-shop.vlb-berlin.org
Brau- und Malzindustrie + die Spirituosenindustrie
+ Hersteller von alkoholfreien

Ein erster Schritt war die Sichtung und Straffung des Lieferprogramms: „Wir verfügen über ein sehr spezielles Produktportfolio, das in dieser Form von vielen großen Laborfachhändlern nicht vollständig abgedeckt wird“, sagt Markus Wildegans, Bereichsleiter Kundenbetreuung und Kleinmälzung am VLB-Forschungsinstitut für Rohstoffe und Getränkeanalytik. Wildegans koordiniert auch die Neustrukturierung von LaboTech. „Bei unseren Optimierungsmaßnahmen mussten wir natürlich auch die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse unserer zahlreichen nationalen und internationalen Kunden berücksichtigen. Wir müssen die klassischen Einzelbestellungen von Geräten oder Maschinen bis hin zu komplexen Sammelbestellungen effizient und kundenorientiert abbilden.“ Insbesondere bei den ausländischen Kunden stellen Versand, Zollabwicklung und ab und an auch Anpassung von elektrischen Anlagen spezielle Herausforderungen dar, die sich nicht immer standardisieren lassen. „Customer Convenience ist ein Thema, an dem wir hart arbeiten“, erklärt Wildegans.

Zum Kundenstamm der VLB LaboTech gehören kleine und große Laboratorien weltweit. Es wird aber auch an speziellen Angeboten für Craft Brauereien gearbeitet. Und nebenbei musste auch noch der Versand des VLB-Fachbuchprogramms neu organisiert und optimiert werden, der seit 20 Jahren ebenfalls über LaboTech erfolgt.

Spezielles Lieferprogramm

Das auf die Getränkeindustrie fokussierte Lieferprogramm umfasst die Bereitstellung von mikrobiellen Nährmedien sowie Geräte zur Rohstoff- und Malzanalytik. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Vorgaben der methodischen Vorschriften der Mitteleuropäischen Brautechnischen Analysenkommission (MEBAK) oder der „EBC Analytica“ der

European Brewery Convention gelegt.

Darüber hinaus gehören unterschiedlichste Glasgeräte wie Alkoholmeter, Saccharimeter, Thermometer, Pipetten oder Haltbarkeitsflaschen in verschiedenen Größen zum Kerngeschäft. Ergänzt wird das Angebot durch Geräte der chemisch-technischen Analyse und Qualitätssicherung sowie durch allgemeine Verbrauchsmaterialien für Laboratorien in der Brauerei-, Spirituosen- und Getränkeproduktion.

Gerade in diesem Segment hat die jüngste Vergangenheit gezeigt, wie anfällig die Lieferketten gegenüber internationalen Krisen sind.

Um die Lieferfähigkeit bei schnelldrehenden Produkten zu gewährleisten, wurde daher die Lagerhaltung punktuell ausgeweitet. Weiterhin wurde ein zweisprachiger Online-Katalog aufgebaut, der inzwischen in einer Basisversion unter labotech-shop. vlb-berlin.org in Deutsch und Englisch erreichbar ist.

Inbetriebnahme und Schulung

Aber LaboTech versteht sich auch als zuverlässiger Ansprechpartner und Lieferant kompletter Laborausstattungen. Je nach Anforderung und Einsatzbereich wird dabei entsprechend des gewünschten Analysenspektrums das erforderliche Equipment zusammengestellt und geliefert. Auf Kundenwunsch geht die Unterstützung dann bis hin zur Inbetriebnahme des Labors und Schulung de Laborpersonals.

„LaboTech ist jetzt zwar kein klassisches Start-up, aber unser junges Team ist hochmotiviert und wir sind sicher, dass wir mit hochwertigen Produkten in Kombination mit erstklassigem Kundenservice in dieser doch sehr speziellen Marktnische auf Dauer erfolgreich sein werden“, sagt Wildegans.

Kontakt: labotech@vlb-berlin.org labotech-shop.vlb-berlin.org

107. VLB-OKTOBERTAGUNG 2023

Sonntag, 8. Oktober 2023

 Get-together

Montag, 9. Oktober 2023

 Sitzung des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) (auf besondere Einladung)

 Technik-Sessions: Energieversorgung und -management –ein Dauerbrenner… / Filtrationsoptimierung und Einsatz gepulster elektrischer Felder im Prozess

 Mitgliederversammlung VLB Berlin e.V.

 Begrüßungsabend

Dienstag, 10. Oktober 2023

 5. VLB-Forschungskolloquium

 VLB Supply-Chain-Management-Forum

 Technik-Session: Trends in der Fermentation

 52. Internationales Braugersten-Seminar

 VLB-Wassersymposium: Ressource Wasser in Zeiten des Klimawandels

 Ausklang an der VLB

Mit besonderer Unterstützung von

13 Brauerei Forum – August 2023
VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org
www.vlb-berlin.org/okt2023

Erster DLG-Verkosterabgleich Bier nach der Pandemie zeigt gute Übereinstimmung

Am 21. Juni hat die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) die Ausrichtungsprüfung der Sensorik-Sachverständigen für Bier aus Bayern und Berlin durchgeführt. In diesem Jahr hat die Berliner Prüfbevollmächtigte Ludmila Linke gemeinsam mit der Bereichsleiterin Sensorik PatrÍcia Diniz Fischer und ihrem Team die Veranstaltung ausgerichtet. Die Verantwortung für den Qualitätswettbewerb Bier und Biermischgetränke teilt sich Ludmila Linke in einer Doppelspitze mit dem Prüfbevollmächtigten Dr. Martin Zarnkow vom Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, der dieses Ehrenamt seit 2022 bekleidet. Von der DLG war der Projektleiter Bier, Thomas Burkhardt, vor Ort.

(WiK) Am Vorabend des 21. Juni hatte Thomas Burkhardt, DLG-Projektleiter Bier, in das Lindenbräu im SonyCenter eingeladen. Manche Sensoriksachverständige nahmen zum ersten Mal am Verkosterabgleich teil, andere kennen sich bereits seit Jahrzehnten. Umso größer war die Freude, nach 2019 das erste Mal wieder persönlich zusammenzukommen. Die Ausrichtungsverkostung dient der Feinabstimmung der beiden Sensorik-Panels. Die bayerischen Experten stammen sowohl vom Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittelqualität als auch vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der TU München in Freising-Weihenstephan. Die Berliner Sensoriker sind in den unterschied -

lichsten Forschungsinstituten der VLB Berlin angesiedelt. Der Abgleich ist ein Teil der Vorbereitung auf die DLG-Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke. Die analytische und sensorische Bewertung der Proben aus dem Qualitätswettbewerb wird jeweils zur Hälfte von den beiden Forschungs- und Lehrstandorten vorgenommen. Die „Kalibrierung“ der zwei Prüferpanels im Vorfeld der Qualitätsprüfung ist somit eine wesentliche Voraussetzung für die einheitliche sensorische Bewertung.

Der Abgleich

Zur Ausrichtungsverkostung treten jeweils zehn Sensorik-Experten aus Berlin und Weihenstephan an. Beide Panels verkosteten blind Goldme -

daillen-Gewinner des DLG-Qualitätstests des aktuellen Jahres. Zur Überprüfung der Geschmacksstabilität wird in der klassischen Bierprüfung jeweils ein vier Wochen altes Produkt mit seinem frischen Pendant verglichen. Das dabei angewandte 5-Punkte-Schema der DLG bewertet Geruch, Reinheit des Geschmacks, Vollmundigkeit, Rezenz und Qualität der Bittere. Für den Abgleich werden stets relevante Bierstile ausgewählt. In diesem Jahr waren das ein alkoholfreies Bier, ein Pils, ein Helles, ein Kellerbier sowie ein Hefeweizen und ein Doppelbock.

Die Doppelspitze der Prüfbevollmächtigten wird flankiert durch die Koordinatoren der Verkosterabgleiche, Hubert Walter für Weihenste -

14 Brauerei Forum – August 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE  NACHRICHTEN
Fotos (3): ew 1 2

phan und Patr Ícia Diniz Fischer für Berlin. In diesem Jahr war das VLBSensorik-Team an der Reihe. Diesem stand bei den Probenvorbereitungen auch der von der DLG 2018 mit der Max-Eyth-Denkmünze ausgezeichnete Mirko Geier zur Seite. Christopher Bergtholdt als routinierter Sensoriksachverständiger unterstützte Ludmila Linke bei der Moderation des Verkos terabgleichs. Zum ersten Mal wurde die Ausrichtungsverkostung digital durchgeführt. Die VLB verwendete das bereits intern bewährte Programm Compusense. Die Verkosterinnen und Verkoster konnten so ihre Bewertungen direkt auf dem Tablet oder Smartphone eingeben. Patr Ícia Diniz Fischer und VLB-PanelLeiter Timo Lützenberger führten die Auswertung live durch. Auf diesem Weg konnten die Auswertungen schnell präsentiert und mit den Verkosterpanels diskutiert werden, um ggf. signifikante Unterschiede in den Bewertungen zu klären. „Die Entscheidung, den Ablauf zu digitalisieren war genau die richtige“, sagte Ludmila Linke. „An dieser Stelle möchte ich unserem Sensorik-Team danken, das bereits im Vorfeld alle Worst-CaseSzenarien durchgespielt und damit entscheidend zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat.“ Über die Ergebnisse des Verkos terabgleichs zeigte sich Christopher Bergtholdt zufrieden: „Die Übereinstimmung beider Panels war gut. Daneben ist der wissenschaftliche Austausch

zwischen den Instituten ein sehr wichtiger Aspekt des jährlichen Verkosterabgleichs.“

Neue Verantwortlichkeiten

Ludmila Linke , Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V., hat bei der DLG die wissenschaftliche Leitung der Internationalen Qualitätsprüfung für Bier- und Biermischgetränke übernommen. Die Laborleiterin der Getränkeanalytik im Forschungsinstitut für Rohstoffe und Getränkeanalytik der VLB tritt damit die Nachfolge von Tim Fuchs an. Nach dem Studium der Chemieund Pharmatechnik an der Berliner Hochschule für Technik (ehem. Beuth Hochschule) verfasste Ludmila Linke ihre Diplomarbeit an der VLB Berlin, betreut von Dr. Rolf Hardt . 2004 begann sie dort ihre berufliche Karriere. In der VLB-Veranstaltungsorganisation baute sie den russischsprachigen Brauerkurs auf, außerdem organisierte und betreute sie Messeauftritte und VLB-Seminare im russischsprachigen Ausland. 2016 wechselte sie ins Zentral-Labor der VLB. Die Betreuung nationaler und internationaler Kunden gehört dort ebenso zu ihrem Aufgabenbereich wie u. a. die Qualitätssicherung nach DIN EN ISO/IEC 17025. Im Jahr 2018 avancierte Ludmila Linke zur stellvertretenden Laborleiterin, bevor sie 2023 die Leitung der Getränkeanalytik übernahm. Sie ist Mitglied des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses, im Unterausschuss Qualitätswesen und Analysetech -

niken. Seit 2018 kümmert sie sich um den VLB-Anteil der Organisation und Durchführung des analytischen Teils der DLG-Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke. Wertvolle Erfahrungen sammelte Ludmila Linke auch als stellvertretende Prüfbevollmächtigte für Spirituosen bei der DLG. Der US-Amerikaner Christopher Bergtholdt ist in Deutschland geboren und in Virginia, USA, aufgewachsen. Nach Jahren in einer US-amerikanischen Brauerei absolvierte er 2014 an der VLB Berlin den Certified Brew master Course und blieb. Als Mitarbeiter des Zentral-Laboratoriums der VLB bestand er im selben Jahr die Prüfungen zum Sensoriksachverständigen der DLG für Bier und Biermischgetränke sowie für Spirituosen. Heute ist er innerhalb des Forschungsinstituts für Rohstoffe und Getränkeanalytik Dozent für chemisch-technische Analytik und Sensorik in den Brauerkursen. Künftig ist er auch der SensorikDozent in den Destillateurkursen der VLB, die unter dem Label „IfGB“ stattfinden.

Ausblick 2024

Thomas Burkhardt von der DLG zeigte sich sehr zufrieden mit dem Grad der Übereinstimmung beider Panels. „Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausrichtungsverkostung, die 2024 von dem Weihenstephaner Team unter Leitung von Dr. Martin Zarnkow in Weihenstephan stattfinden wird.“

Fotos

1. Christopher Bergtholdt

2. konzentrierte Verkoster: Links das Team aus Weihenstephan, rechts das Berliner Panel

3. Ludmila Linke

4. Beide SensorikPanels mit VLBSensorikteam und Thomas Burkhardt (vorn sitzend), Ludmila Linke (rechts stehend),Dr. Martin Zarnkow und Christopher Bergtholdt, Mirko Geier (l.), davor Patrícia Diniz Fischer, Timo Lützenberger (obere Reihe 3. v. l.)

15 Brauerei Forum – August 2023
Foto: privat 3 4

Ministerin mit Präsidium und Geschäftsführern von BWSI und VDS: Markus Jost, Christof Queisser (VDS), Daniela Schmitt, Landwirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz, Christoph Mack, Kathy Féron, Dr. Alexander Tacer (alle BWSI), v. l.

Bundesverband Wein und Spirituosen International präsentiert neuem Vorstand

(F.) Die Mitglieder des Bundesverbandes Wein und Spirituosen International e.V. (BWSI) haben auf ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung am 6. Juni 2023 in Wiesbaden einen neuen Vorstand gewählt. Dabei wurden Christoph Mack (Mack & Schühle AG) sowie Kathy Féron (Jaques' Wein-Depot GmbH) in ihren Ämtern als Präsident bzw. Vizepräsidentin einstimmig bestätigt. Neu in den Verbandsvorstand gewählt wurde Matthias Schwunk (Les Grands Chais de France SAS).

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Dirk Gloden (Schloss Wachenheim AG), Rudolf Knickenberg (Schlumberger Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG), Andreas Saffer (Saffer Wein GmbH) und Dirk Schneider (Schenk GmbH) wurden allesamt

in ihren Ämtern bestätigt. Ein Novum in der Verbandsgeschichte des BWSI war die Ausrichtung einer gemeinsamen Mitgliederversammlung mit den Mitgliedern des Verbandes Deutscher Sektkellereien e.V. (VDS).

BSI

Herausforderungen für die Spirituosenindustrie in Deutschland

Der Ukrainekrieg mit seinen Folgen verunsichert auch den deutschen Spirituosenmarkt. Trotzdem gehörten Spirituosen im Jahr 2022 erneut zu den umsatzstarken Warengruppen im LEH (Distribution rd. 76 %). Der Spirituosenkonsum 2022 stabilisierte sich bei rd. 724 Mio. Flaschen à 0,7 L. Dies ist auch auf die leicht steigende Nachfrage in Gastronomie, Fachhandel etc. zurückzuführen (rd. 24 %).

(F.) Die Nachwehen der Pandemie, Energiekrise und Inflation gehen einher mit deutlich eingeschränkter Planungssicherheit. Die Möglichkeit nachhaltiger Entscheidungen für Investitionen, Innovation und Arbeitsplatzerhaltung sind deutlich erschwert. Diese Unsicherheiten wirken sich auch auf Verbraucherstimmung aus. Im Jahr 2022 kauften rd. 67 % aller Haushalte in Deutschland mindestens einmal Spirituosen ein. Für die Verbraucherstimmung analysierte die GfK im März 2023 ein uneinheitliches Bild: Eine Erholung setzt sich zwar fort, aber mit nachlassender Dynamik. „Obwohl die Einkommensaussichten in Deutsch -

land von zuletzt spürbar gesunkenen Preisen für Energie, Benzin und Heizöl profitieren, wird die Inflation wohl weiterhin spürbar bleiben. Die damit verbundene Sparneigung dürfte ihre Auswirkung auch im Spirituosenbereich zeigen“, sagte BSI-Präsident Thomas Ernst und forderte Planungssicherheit von der Politik. Nach Analysen der Marktforschung Circana sank der Absatz an Spirituosen im LEH (inkl. Aldi/Lidl/ Norma) im Jahr 2022 um 2,2 % auf rd. 551 Mio. Flaschen à 0,7 L. Die größten mengenmäßigen Marktanteile verbuchten klare Spirituosen (ca. 37,7 %), Liköre (rd. 35,7 %) und Whisk(e)ys (rd. 9,9 %). Zu den Gewinnern zählten 2022 u. a. Liköre,

Whisk(e)ys, Tequila, Jagertee, Grappa, Raki, Ouzo, Brandy, Doppelkümmel und Armagnac. Das Umsatzvolumen im LebensmittelEinzelhandel betrug 2022, wie im Vorjahr, rd. 4,9 Mrd €. Das ist gut ein Viertel des Umsatzes aller alkoholhaltigen Getränke im LEH. Die Spirituosenbranche hatte 2022 eine stagnierende Umsatzentwicklung mit geschätzten rd. 4,75 Mrd. €

darin enthalten sind rd. 2,2 Mrd. € an Alkoholsteuern für Spirituosen. Der Konsum pro Kopf von Spirituosen lag 2022 wie 2021 bei rd. 5,2 L Fertigware (vorläufige Zahl des ifo Instituts). Im internationalen Vergleich belegte Deutschland damit im Jahr 2020 (Zahlen für das Kalenderjahr 2021 lagen noch nicht vor) Platz 48 – unter anderem hinter Südkorea, Belarus, Lettland, Estland und Bulgarien. Bei den Verbrauchsteuern für alkoholhaltige Getränke in Höhe von 3172,7 Mio. € (2021: 3031,1 Mio. €) entfiel auf Spirituosen ein Anteil von 69,1 %. Die Spirituosenbranche befindet sich in einem anhaltenden Konzentrationsprozess. Im Jahr 2022 ergab sich in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten, laut Statistischem Bundesamt eine Zunahme auf 3195 Mitarbeiter (+2,0 %), die in 52 Betrieben (–1,9 %) beschäftigt waren. Die zusätzlichen Herausforderungen seit dem Ukraine-Krieg haben in Deutschland zu starken Beeinträchtigungen der Lieferketten und der Rohstofflieferungen geführt. Überdies kämpft das Land mit steigenden Energiepreisen und Inflation. Auch im Jahr 2023 ist Deutschland von einer Normalisierung der wirtschaftlichen Lage weit entfernt. Insbesondere die enormen Preissteigerungen für Rohstoffe, Glas, Transport und die Energieversorgung beschäftigen die Spirituosenbranche nachhaltig.

16 IfGB AKTUELL Brauerei Forum – August 2023
 VERBÄNDE
BWSI Foto: © Bundesverband Wein und Spirituosen International e. V.

21. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI

25. und 26. September 2023 in Bamberg

+ Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung

+ Herausforderungen und Perspektiven für Kontinental- Whisky

+ Unterschiedliche Dimensionen von Whisky

+ Innovationen / Nachhaltigkeit und Inspektion

Hauptsponsor

RAHMENPROGRAMM MONTAG: + Betriebsbesichtigung in der Weyermann®Mälzerei, Destillerie, Brau- und Backmanufaktur sowie im Logistikzentrum.

+ Begrüßungsabend im Weyermann®Gästezentrum

Co-Sponsor

Moderation: Stefan Penninger, Alte Hausbrennerei Penninger, Waldkirchen / Kai Elmendorf, Brennerei Elmendorf, Hamburg

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG

Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/an der VLB

Aktuelle Themen der Spirituosenbranche

Aktuelle Fragen des Spirituosenrechts

Das Online-Geschäft mit gefälschten Getränken boomt –Wie KI helfen kann, schnell und effektiv dagegen vorzugehen

Dr. Josef Fontaine IfGB/VLB Berlin

Angelika Wiesgen-Pick BSI, Bonn

Werner Albrecht BMEL, Bonn

Nicole Jasmin Hofmann Sentryc, Berlin

HERAUSFORDERUNGEN UND PERSPEKTIVEN FÜR KONTINENTAL-WHISKY

NDMA in Malz, Bier und Whisky

Die Mich. Weyermann® GmbH & Co. KG – Partner von Brauern und Brennern: Spezialmalze im Einsatz in der Brennerei

UNTERSCHIEDLICHE DIMENSIONEN VON WHISKY

Malts of Germany – neue Marke für deutschen Whisky

Dr. Kerstin Kugemann LGL Bayern, Erlangen

Ulrich Ferstl Philipp Schwarz Mich. Weyermann® Bamberg

Steffi Klöckner Malts of Germany, Leinefelde-Worbis

Einfluss von Spezialmalzen auf das Aromaprofil von Whisky-New-Makes Prof. Dr. Jens Voigt Hochschule Trier

Hefevielfalt und Aromabildung in der Whiskyherstellung

INNOVATIONEN

Stefanie Poltinger Maria Nachetova

Lallemand Biofuels & Distilled Spirits, München/Tallinn

Brennereitechnologie – Automatisierung und Energie-Einsparung Alexander Plank Carl, Eislingen

Der mobil einsetzbare Methanoldetektor

NACHHALTIGKEIT UND INSPEKTION

Nachhaltigkeit in kleinen Brennereien: Wärmerückgewinnung und Nutzung von Nebenprodukten zur Verbesserung der Ökobilanz

Pfandflaschen und Bag-in-Box-Gebinde für Spirituosen

Etiketten in Zeiten der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit – Einweg?/Mehrweg? – Auflagen des Gesetzgebers und Qualitätserwartungen der Konsumenten

Johannes Fuchs, Dr. Claudia Bauer-Christoph

LGL Bayern, Würzburg

Dr. Isabel Schestak Bangor University Bangor, UK

Frank Wigger Heimat Heroes, Schöppingen

Stefanie Kasper CCL Label, Meerane

Dr. Markus Grumann Herbert Liebich

miho Inspektionssysteme Ahnatal

17 Brauerei Forum – August 2023
www.spirituosen.ifgb.de/bamberg2023
–ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN –

Die DLG-Testergebnisse des ersten Prüftermins 2023 für Spirituosen liegen vor

Mehr als 400 Spirituosen von 90 Herstellern beteiligten sich an der diesjährigen Internationalen DLG-Qualitätsprüfung für Spirituosen. Die hohe Produktqualität überzeugte die Experten. Das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat in diesem Jahr rund 400 Brände, Geiste, Liköre, Wodka- und Rumsorten sowie zahlreiche weitere Trendprodukte wie Gin und Whisky an der VLB Berlin untersuchen lassen.

(BF) Im Rahmen der Experten-Tests wurden die Spirituosen umfangreichen Laboranalysen und Deklarationskontrollen sowie einer sensorischen Qualitätsbewertung unterzogen. Neben international und national vertriebenen Spirituosen wurden auch zahlreiche regionale Spezialitäten bewertet. Regionalität ist auch im Spirituosen-Sektor ein Trendthema. Von der Verbraucherlust auf Regionales profitieren u. a. Obstbrände, die mit wiederentdeckten Obstsorten und Destillationen in kleinen Chargen für geschmackliche Abwechslung aus der Region sorgen. Im Mittelpunkt der DLG-Qualitätsprüfung für Spirituosen steht die sensorische Produktanalyse. Dabei werden Aussehen, Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack, Typizität und Harmonie bewertet. Die daraus

resultierenden Ergebnisse werden durch Laboruntersuchungen sowie Kennzeichnungsprüfungen ergänzt. „Die DLG prüft Spirituosen in aufwändigen Verfahren und unterstützt Brennereien mit einem neutralen Expertenurteil dabei, die Qualität ihrer Produkte sichtbar zu machen“, erklärt DLGProjektleiter Thomas Burkhardt.„Erneut präsentierten die rund 400 im Wettbewerb eingesandten Proben das volle Spektrum der zurzeit am Markt erhältlichen Produkte. Zudem stellten sich auch spannende Neukreationen dem Wettbewerb der DLG“, ergänzt der Prüfbevollmächtigte Christian Schubert, VLB Berlin. „Alles in allem zeigte sich wieder die hohe Produktqualität der produzierenden Betriebe, die im Rahmen des DLG Wettbewerbs untersucht wurden.“

Die VLB Berlin gratuliert den Unternehmen für ihre Auszeichnungen, besonders ihren Mitgliedern (s. u.).

Alte Kurhaus Brennerei Hertleins, Streitberg Gold

• Hertleins Streitberger (HS) Alt-Bitter

• HS Schwarzer Johannisbeerlikör

• HS Haselnuss-Sahne-Likör

• HS Pilgertropfen

Silber

• HS Vogelbeergeist

• HS Pilgertropfen

Berentzen-Gruppe, Minden Gold

• Adelstreue – Doppelweizenkorn

• Bojaroff Wodka

• Captain Comark Echter ÜberseeRum 54 % vol

• Capt'n Jack Echter Übersee-Rum 40 und 54 % vol

• Casella Amaretto

• Feiges Früchtchen – Feigen-Likör

• Highland River, Blended Scotch

• Jagdhorn Kräuterlikör

• Lunikoff Wodka Energy

• Jagdhorn Kräuterlikör

• Kronenhof Apfelkorn

• Lunikoff Wodka

• Mayflower Apfellikör

• Mayflower Edelkirsch-Likör

• Mayflower Sahnelikör

• Noris Weinbrand

• Regulator Boonekamp

• Safir Premium Gin

• Sheffer Fort Bourbon Whiskey

• St. John's Weißer Rum

• White Blossom White Rum

• White Boscabana White Rum

• Wietjes Bessen Genever

Silber

• Arktis Premium Vodka

18 IfGB AKTUELL Brauerei Forum – August 2023 
QUALITÄT
Foto. WiK
Alle Ergebnisse unter www.dlg. org/spirituosenpreistraeger

• Captain Comark Echter Übersee Rum 40 % vol

• Henley London Gin

• High Mountains Sahnelikör

• Noris Weinbrand mit Cola

Birkenhof Brennerei

Gold

• Alte Kirsche

• Fading Hill Single Malt Whisky

• Fading Hill Single Rye Whisky

• Alte Quetsch – feine Spirituose

• Cassis

• Toffeekuss Karamell-Sahnelikör

• Haselnuss – Feine Spirituose

• Williams Birnenbrand

• Westerwälder Kümmel

• Gentle 66 – Gin

• Chocolate & Mint

• LUK, Handcrafted Vintage Korn

Silber

• Alte Marille – feine Spirituose

• Alte Williams-Birne – feine Spirituose

• Marillenbrand

Henkell Freixenet, Wiesbaden

Gold

• Kuemmerling Pfefferminz

• Pott Echter Übersee-Rum 40 % vol

• Wodka Gorbatschow 50 % vol

• Pott Echter Übersee-Rum 54 % vol

• Wodka Gorbatschow Citron

• Wodka Gorbatschow

• Fürst Bismarck Doppelkorn

• Pott Eierlikör

• Fürst Bismarck Otto Von Schrot & Korn, im Eschenfass gereift

• Mangaroca Batida de Côco

Silber

• Mangaroca Batida Pura Côco

• Schloss Gin von der Domäne Schloss Johannisberg

• Kuemmerling Kräuterlikör

„Da die analytische Kontrolle von Spirituosen immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat die DLG eine neue Prüfung ins Leben gerufen, die eine sensorisch und anaytisch abgesicherte Möglichkeit zum Qualitätsvergleich bietet.“

(Prof. Klaus Misselhorn, 1974)

Jobelius Spirituosen, Valwig Gold

• Weiße Schokolade Jobelius

• Jobelius Salted Caramel-Likör

• New Generation Moselfeuer

• Haselnusslikör Jobelius

• Jobelius Williams Christ, Birne Deluxe

Rola Weinbrennerei u. Likörfabrik, Rottenburg an der Laaber Gold

• Sahnelikör Blackstone

• Amaro Romanzini Italienischer Kräuterlikör

• Williams-Christ Birnenbrand

Mitterhof

• Gin Premium Wellinghouse

• Weißer Rum Old Hopking

• Bastei Eierlikör Advocaat

• Ravini Amaretto

• Italienischer Aperitiv Apice

• Polnischer Vodka 37,5 % vol

Silber

• Wodka Zaranoff

• Akropolis Griechische Spirituose

Weyermann® Destillerie, Bamberg Gold

• Weyermann® Rum

• Weyermann® Doppelwacholder

• Weyermann® Double Cask Single Malt Whisky

50 Jahre DLG Qualitätswettbewerb Spirituosen

Ab 1955 schickte die DLG im Rahmen ihrer „Tropen- und Exportprüfung“ Spirituosen auf Schiffsreisen geschickt, um ihre Geruchs-, Geschmacks- und Farbstabilität zu testen. Das Ziel, „eine qualitative Einordnung zu erhalten“ (Misselhorn 1974), konnte damit allerdings nicht optimal erreicht werden. 1973 berief die DLG den ersten SpirituosenAusschuss, der den Qualitätswettbewerb Spirituosen entwickelte. Die sensorische Prüfung dazu fand im Juni 1974 in der Landeslehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, Wein und Gartenbau in Bad-Kreuznach statt. 97 Betriebe schickten 292 Produkte. Manche von denen, die bereits vor 50 Jahren dabei waren,

sind es heute noch. In Hochzeiten verkosteten rund 40 Sensoriksachverständige mehr als 500 Proben. Die großen Spirituosenverkostungen in Präsenz fanden mit der CoronaPandemie ein Ende. Die DLG plant, im April 2024 die Gruppenverkostungen wieder aufzunehmen.

Neuer Prüfbevollmächtigter

Im Jahr 2023 berief die DLG Christian Schubert zum Prüfbevollmächtigen für Spirituosen. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut für Rohstoffe und Getränkeanalytik an der VLB Berlin Teamleiter gewerbliche Spezialanalytik und Laborleiter Spirituosenanalytik. Der gelernte Brauer und Mälzer schloss 2016 das Masterstudium (M.Sc.) im Studiengang Brauerei und Getränketechnologie an der Technischen Universität Berlin ab. Er hält außerdem einen M.Eng. (2021) in Industrial Engineering und Management der Berliner Hochschule für Technik (damals Beuth-Hochschule). Sein Promotionsverfahren an der Technischen Universität Berlin steht kurz vor dem Abschluss.

Prüfbevollmächtigte für Spirituosen

19 Brauerei Forum – August 2023 Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
von bis Name Institut 1974 2001 Dr. Klaus Misselhorn VLSF/IfGB, Berlin 2002 2003 Dr. Richard Nusser VLB/IfGB, Berlin 2004 2010 Dr. Thomas Senn Uni Hohenheim, Stuttgart 2011 2018 Dr. Rolf Hardt VLB/IfGB, Berlin
2022 Johannes Fuchs VLB/IfGB, Berlin
2023 Tim Fuchs VLB/IfGB, Berlin
Christian Schubert VLB/IfGB, Berlin
2018
2022
2023
Prof. Klaus Misselhorn, 1973 Christian Schubert, 2023 Foto: ew Foto: IfGB

links: Table-Talk

rechts: Florian Beierl (3. v. l.) führt durch die historische Ausstellung der Enzianbrennerei Grassl

Zu Besuch bei Grassl – die Vereinigung der Destillateurmeister in Berchtesgaden

Vom 15. bis 18. Juni führte die Vereinigung der Destillateurmeister e. V. (VD) ihre Jahrestagung mit Mitgliederversammlung in Berchtesgaden durch. Neuwahlen standen an, aber auch das Jubiläum des 60-jährigen Bestehens, das durch die besondere Location im Hotel Edelweiss und ein spannendes Rahmenprogramm gewürdigt wurde. Im benachbarten Alpen Congress Centrum gab es Table-Talk und Vortragsprogramm. Die Enzianbrennerei Grassl lud zur Betriebsführung.

(WiK) Gut 100 Teilnehmer hatte die Veranstaltung: Destillateurmeisterinnen und Destillateurmeister mit ihren Begleitern sowie Gäste und Fördermitglieder. Der Freitag startete dann mit einer Table-Talk-Session der Zulieferer und Dienstleister, darunter auch VLB-Mitglieder wie Weyermann®, Arnold Holstein und endress + hauser. Jeder Aussteller hatte an seinem Tisch Platz für zehn Teilnehmer, denen er Anlagenteile oder Produktmuster vorstellte. Manch einer hielt eine Kurzpräsentation vom Laptop, andere stiegen direkt in den Dialog mit den Destillateurmeistern ein. Alle 15 Minuten hieß es für die Teilnehmer, sich erneut für einen anderen Tisch zu entscheiden, eine andere Firma mit anderen Dienstleistungen und Produkten.

Am Nachmittag fuhren alle Teilnehmer zur Enzianbrennerei Grassl, die heute von den Geschäftsführenden Gesellschaftern Florian und Martin Beierl geführt wird. Schnell war die große Versammlung aufgeteilt und in Kleingruppen ging es durch das Unternehmen – von dem musealen Eingangsbereich mit historischen Brenngeräten über die Brennerei zu den modernen Lagertanks über die Abfüllung zur Kommissionierstation in der stark automatisierten Logistik. Im Jahr 1692 erhielt die Familie Grassl vom Berchtesgadener Fürstpropst Joseph Clemens von Bayern das Recht, Enzianwurzeln auszugraben und Wacholderbeeren zu sammeln. Damit sieht sich das Unternehmen als Deutschlands älteste Bergbrennerei. Seit 331 Jahren verarbeitet man bei Grassl Enzian-,

Meisterwurz- und Wacholderbeeren. Das Produktportfolio wuchs im Laufe der Zeit um Kräuterliköre, Gin, Obstbrände bis hin zu Sahne-, Milch- und Fruchtlikören. Bis heute gehören fünf Brennhütten zur Enzianbrennerei Grassl. Dort oben wird mit Sondergenehmigung die Wurzel des gelben Enzians ausgegraben, gehackt, eingemaischt, vergoren und gebrannt. Die Enzianwurzel besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Stärke und Fruchtzucker, sodass sowohl eine Brand- als auch eine Geistherstellung möglich ist. Im Tal erfolgt zum einen die Weiterverarbeitung des Enziandestillats vom Berg, zum anderen die Verarbeitung von gezüchteten Enzianwurzeln aus dem Tal. Die Destillate lagern in Eschenholzfässern in einem tiefen Felsenkeller, 3 Jahre der klassische

20 IfGB AKTUELL Brauerei Forum – August 2023  VERBÄNDE
Fotos (4): WiK

„Gebirgs-Enzian“ und 5 bis 7 Jahre die Grassl-Spezialitäten „Edelwurz“und „Funtensee-Enzian“. Am Freitagnachmittag hielt Florian Beierl, M.A., einen Vortrag zum Kehlsteinhaus im Kontext des Obersalzbergs. Florian Beierl ist nicht nur Destillateur, sondern auch der Historiker, der sich durch zahlreiche Publikationen zur NS-Geschichte des Berchtesgadener Landes einen Namen gemacht hat. Er war außerdem Fachberater bei entsprechenden Fernsehdokumentationen.

Mitgliederversammlung

Samstagfrüh startete die Mitgliederversammlung mit dem Totengedenken. In seinem Geschäftsbericht erläuterte der 1. Vorsitzende Gregor Thormann die Aktivitäten des Vorstands, zu denen auch ein Treffen mit dem neuen Prüfungsausschuss für Destillateurmeister gehörte, eine überfällige Einbindung des Prüfungsausschusses in die Vereinigung der Destillateurmeister. Der scheidende Schatzmeister Friedrich Hoffmann stellte einen ausgeglichenen Haushalt vor. Der Entlastung von 1. Vorsitzendem, Vorstand und Schatzmeister schlossen sich die Neuwahlen an. Gregor Thormann wurde als 1. Vorsitzender wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Georg Zwiehoff mit seiner Stellvertreterin Clara Löffler. Als Schatzmeister wurden Dany Mailah und sein Stellvertreter Florian Susemichel gewählt. Martin Erdmann wurde als Schriftführer bestätigt

und erhielt Julian Machinek als Stellvertreter.

Martin Erdmann berichtete vom Prüfungsausschuss für die Gesellen darüber, dass das Interesse am Destillateurberuf weiter ungebrochen ist und die einzelnen Jahrgänge bis zu 26 Auszubildende haben. Der neue Vorsitzende des Prüfungsausschusses der IHK für die Destillateurmeisterprüfung Friedrich Hoffmann dankte im Namen des Ausschusses für die Unterstützung durch die Vereinigung der Destillateurmeister. „Das ist unsere Zukunft, die nächste Generation der Destillateurmeister. Wir sind verantwortlich für die Nachwuchsförderung“, betonte Hoffmann. Wiebke Künnemann vom Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin (IfGB) berichtete ebenfalls von einem starken Jahrgang mit 14 Anmeldungen zum Meisterkurs.

Nach der Mitgliederversammlung referierte Werner Albrecht über europäisches und nationales Spirituosenrecht und Angelika Wiesgen-Pick , online zugeschaltet, zu aktuellen Themen der Spirituosenbranche in einer außergewöhnlichen Zeit Anschließend ging es hinauf zum Kehlsteinhaus. Der Abschiedsabend im Hotel Edelweiss mit von den Teilnehmern bestückter Spiritituosenbar bot einen krönenden Abschluss. Vom 23. bis 26. Mai 2024 lädt die Vereinigung der Destillateurmeister nach Bensheim mit Besichtigung von Gregor Thormanns „Spirituosenschmiede“ .

links: Networking am Berg

rechts: Der neue Vorstand – Georg Zwiehoff, Martin Erdmann, Gregor Thormann, Dany Mailah, Clara Löffler und Florian Susemichel (v. l.)

21 Brauerei Forum – August 2023
Zu Besuch in der Enzianbrennerei Grassl Foto: Stefan Hafen

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Bilanzgewicht der Vorräte steigt

Der Dax 40 (FAZ-Index) schloss den Juni 2023 bei 16 148 (2453) Punkten und damit einem Plus von 16,0 (11,7) % im Vergleich zum Jahresultimo 2022.

Die Umlaufrendite unserer Bundesanleihen lag zum Juni-Schluss bei 2,53 % und der EZB-Kurs bei 1,087 US-$ für 1 EUR. Die Euro-Inflationsrate wurde mit 6,10 % angegeben. Rewe bewarb ihren letzten gedruckten Prospekt für die 26. Woche 2023.

Oetker-Konzern 2022: Umsatzsprung auf vergleichbarer Basis

Die Gruppe um die Dr. August Oetker KG Bielefeld, die bereits 2017 ihre Schifffahrt (Hamburg Süd) abgegeben hatte, vollzog am 2. November 2021 ihre Aufteilung in zwei unabhängig voneinander handelnde Unternehmensgruppen. Unter dem Dach der KG stehen seitdem noch der größere Teil der Nahrungsmittelsparte mit Dr. Oetker und Coppenrath & Wiese, das komplette Bierund AfG-Geschäft der Radeberger Gruppe, und von den weiteren Interessen Lieferdienst flaschenpost, ITDienstleisterin OEDIV, die Grandhotels in Baden-Baden und Antibes aus der Hotellerie, weiter Beschaffungsund Logistikunternehmen sowie Oetker Digital. (Aufgegeben und nun geführt von der neuen Geschwister Oetker Beteiligungen KG werden das komplette Sekt-, Wein- und Spiri -

tuosengeschäft, die Martin-BraunGruppe bei den Nahrungsmitteln, und von den weiteren Interessen die Chemie, die weitere Hotellerie, die Forfaitierungs-Tochter und Weinhändler Belvini – BF 8-2022, S. 20.) Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, hat die Dr. August Oetker KG ihre Berichtszahlen 2020 und 2021 aus dem Konzernabschluss des Vorjahres an ihr fortgeführtes Geschäft angepasst (Tabelle). Seinen Nettoumsatz in diesem fortgeführten Geschäft konnte der nach HGB bilanzierende Konzern 2022 im Vergleich zum angepassten 2021 trotz Pandemie und Krieg in der Ukraine um +11,6 % kräftig ausweiten auf 6,51 (5,83/5,54) Mrd. €. Währungs- und Konsolidierungseffekte trugen dazu +1,3 %punkte bei. Im April 2022 waren nur ca. 6 Mrd. € Nettoumsatz für 2022 erwartet worden. Bielefeld wies auf Inflationsraten hin, die 2022 global ein historisch hohes Niveau von 9,4 % (2021: 7,1 %) erreicht hätten. Bei Nahrungsmitteln und Getränken hätten folglich zum

Netto-Konzernumsatz der Dr. August Oetker KG 2020 bis 2022 (Mrd. €)

Teil kostengetriebene Preiserhöhungen zu Mehrumsätzen geführt. In der FAZ-Liste der größten deutschen Unternehmen erreichte die Oetker-Gruppe 2022 nach ihrem Umsatz Platz 121, und Platz 49 der größten deutschen Familienunternehmen.

Heute in der Brau-BörsenBilanz

• Carlsberg

• Einbecker

• Karlsberg

• Krones

• MinKGaA

• Oetker

• Radeberger

Dabei kamen die Nahrungsmittel, nun ohne Martin Braun-Gruppe, nach stabilem Nettoumsatz 2021 in 2022 um +7,5 % voran auf 3,96 (3,69/3,69) Mrd. €, davon +1,8 %punkte aus Wechselkursen und Konzernveränderungen. Gelobt wurden die Pizzen, das Außer-Haus-Geschäft und das Coppenrath & Wiese-Markengeschäft. Der fortgeführte Teil der Nahrungsmittelsparte beschäftigte 16 924 (16 933) Mitarbeiter (VBE) und investierte 125 (136/156) Mio. €. Geschlossen wurde der Standort Ettlingen. Und abgegeben hat Bielefeld alle Anteile ihrer russischen Dr.-Oetker-Organisation an die bisherigen russischen Geschäftsführer, verbunden mit nennenswertem Einmalaufwand.

Quellen: Geschäftsberichte der Dr. August Oetker KG für 2022 und 2021

Große Konzernveränderungen:

Berichtet = fortgeführt: Weitere Interessen - Konsolidierung flaschenpost SE zum 31.12.2020

Aufgegeben nach Gruppenteilung/Entkonsolidierung zum 02.11.2021: Sekt, Wein und Spirituosen komplett; Martin-Braun-Gruppe bei Nahrungsmitteln; Chemie-Gruppe, Teile der Hotel-Gruppe u. a. bei weiteren Interessen

22
Forum – August 2023 BETRIEBSWIRTSCHAFT
Brauerei
Geschäftsbereich 2020 berichtet 2020 fortgeführt 2021 berichtet 2021 fortgeführt 2022 Nahrungsmittel 4,137 3,687 4,104 3,685 3,963 Bier, AfG 1,625 1,625 1,621 1,621 1,858 Sekt, Wein, Spirituosen 0,970 0,788 Weitere Interessen 0,598 0,229 0,900 0,527 0,687 Nettoumsatz (HGB) 7,330 5,541 7,413 5,834 6,508

Die Radeberger Gruppe geht davon aus, dass 2023 alle temporär an den Handel verlorenen Absätze wieder in die Gastronomie zurückgeflossen sein werden.

Radeberger Gruppe mit Absatzund Umsatzplus

Die Radeberger Gruppe sprang nach gleichfalls stabilem Nettoumsatz 2021 in 2022 um +14,6 % auf

1,86 (1,62/1,63) Mrd. € (vergleichbar: +14,4 %) und habe leicht über Plan gelegen. Ihr Getränkeabsatz sei dabei knapp +6 % gestiegen auf

11,8 (nach 11,2 und ca. 12) Mio. hl. Der Bierabsatz sei +2,8 % vorangekommen (unter Einrechnung eines beendeten Russland-Geschäfts), beim Inland-Bier gewann der Deutschland-Marktführer +4 %. Dabei hätten die nationalen Marken insgesamt +2 % mehr verkauft („Radeberger Pilsner“ zur 150. Jubelfeier +5,6 % auch dank „Alkoholfrei“ nach -8,3 %). Bei den nationalen Spezialitäten, die +11,5 % sprangen, seien „Allgäuer Büble Bier“ sehr erfolgreich und „Oberdorfer“ Helles erfreulich gelaufen, während „Clausthaler“ erneut abgab. Bei den mit ca. +5 % Mehrabsatz „recht erfreulichen“ regionalen Premiumbieren habe die stärkste Marke „Ur-Krostitzer“ nach stabilem 2021 in 2022 abgegeben, wegen Kapazitätsengpässen in der Produktion, wofür „Freiberger“ (2021 moderat rückläufig) entsprechend zugewann. Auch „Berliner Kindl“ (im 150. Jahr) und „Berliner Pilsner“, beide gaben 2021 moderat ab, hätten wie die meisten anderen Marken im Segment mehr verkauft. Rückläufig habe die Bierausfuhr tendiert, vornehmlich nach den Staaten sowie durch die RusslandAufgabe. Bei den Sorten machten vor allem Alkoholfrei (knapp +10 % Mehrabsatz) und Hell Freude. Der AfG-Absatz habe dank Erholung von der Pandemie deutlich zugelegt. Die GAM (Getränke Hoffmann) gaben mit der Pandemie-Erholung wieder Absatz an andere Kanäle ab, wovon auch die RadebergerGFH (DrinkPort) profitierten. Die gemeinsam mit Veltins betriebene Streckenlogistik (DGL) habe kosten-

intensive Störungen der Lieferkette erfolgreich bewältigen können. Und Leergut-Sortierer Leiter wurde als entscheidende Stütze zur Sicherung der Lieferfähigkeit bezeichnet. Beschäftigt wurden 6122 (6169) Mitarbeiter, und investiert 65 (99/82) Mio. € vornehmlich in Radeberg (Entalkoholisierung) sowie Dortmund (neue Dosenabfüllung) und Krostitz (neue HefebierRückgewinnung). Rückgebaut worden sei der Standort Köln-Mülheim nach Verlagerung von Produktion und Abfüllung zum strategischen Partner Cölner Hofbräu Früh bereits 2021. Herbst 2022 beschlossen wurde die Schließung des Standorts Frankfurt.

Die fortgeführten weiteren Interessen, die nach Konsolidierung der flaschenpost SE Münster bereits 2021 einen Umsatzsprung zeigten, sprangen nochmals +30,3 % auf 0,69 (0,53/0,23) Mrd. €. Auch die Mitarbeiterzahl sprang dort weiter auf 6353 (4846/2877) VBE. Die Mehrerlöse kamen erneut vornehmlich von flaschenpost, die sich seit März 2022 vom Getränkelieferanten zum Online-Supermarkt wandelt. OEDIV habe mehr Drittkundenumsätze gemacht, und die beiden Hotels hätten über 2019 gelegen. Investiert wurden 41 (42/26) Mio. €.

Bielefeld sah sich 2022 in einem herausfordernden Umfeld behauptet und sprach von einem durchaus ordentlichen Ergebnis, wobei die Preiserhöhungen auf der Beschaffungsseite nur teilweise an die Kunden hätten weitergegeben werden können. Diese Ergebnislücke habe durch Spar- und Effizienzprogramme in großem Umfang ausgeglichen werden können. Die Konzernbilanz kürzte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 5,69 (6,10)

Mrd. €. Der Rückgang kam bei den Aktiva vornehmlich aus dem Anlagevermögen (2,9 nach 3,2 Mrd. €) bei den immateriellen Werten (hauptsächlich durch Abschreibungen, überwiegend planmäßig). Das Umlaufvermögen (2,7 nach 2,9 Mrd. €) ging zurück bei den Finanzmitteln (0,8 nach 1,2 Mrd. €), während Vorräte (erhöhte Vorratshaltung) sowie Forderungen stiegen. Bei den Passiva sanken Eigenkapital (2,28 nach 2,44

Mrd. €; EK-Quote konstant 40,0 %) und Verbindlichkeiten (2,1 nach 2,3 Mrd. €). Der Buchinvest stellte sich im Oetker-Konzern 2022 brutto auf 0,29 Mrd. € (dabei 0,21 Mrd. € Sachanlagen).

Bielefeld plant Umsatzplus auch 2023

Für 2023 erwartete die OetkerGruppe Anfang April ein neuerlich deutliches Umsatzplus vor allem aus dem laufenden Geschäft. Auch heuer könnten die Kostensteigerungen nur teilweise weitergegeben werden, womit Effizienzprogramme auf der Tagesordnung blieben. Die Investitionen sollten auf ca. 425 Mio. € steigen, vornehmlich in die Nahrungsmittel sowie in flaschenpost und die Hotels. Für den deutschen Biermarkt erwartete Oetker 2023 bestenfalls Stagnation. Die Radeberger Gruppe plane zusätzliche Mengeneffekte bei Hell und AfG sowie aus Neuprodukten. Mit Saison-Beginn 2023/24 löst „Binding“ das „Krombacher“ bei der Frankfurter Eintracht ab. Und der Binding-Kulturpreis (50 Tsd. €) ging 2023 an den Lichter Filmkultur e.V. mit seinem Lichter Filmfest Frankfurt International.

Baltika unter zeitweilige staatliche Verwaltung gestellt Die Carlsberg A/S meldete am 16. Juli 2023, dass durch ein von der russischen Regierung an diesem Tag, einem Sonntag, veröffentlichtes Präsidentendekret die russische Carlsberg-Tochter Baltika in die zeitweilige Verwaltung durch die Russische Föderale Agentur für Staatliche Vermögensverwaltung überführt worden ist. Die Carlsberg-Gruppe sei von russischer Behördenseite über dieses Dekret

23 Brauerei Forum – August 2023
Aus dem Geschäftsbericht des Oetker-Konzerns für 2022

oder dessen Folgen für Baltika nicht offiziell informiert worden. Angesichts ihrer Tätigkeit in Übereinstimmung mit den russischen Regeln und Vorschriften sprach Kopenhagen von einer unerwarteten Entwicklung, wollte nun deren rechtliche und betriebliche Auswirkungen bewerten und alle notwendigen Schritte unternehmen, um auf diese Entwicklung zu reagieren, sich zunächst aber mehr Informationen verschaffen. Am 23. Juni 2023 hatte Carlsberg die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Ende März 2022 angekündigten Verkauf ihres Russland-Geschäfts mit über 8.000 Beschäftigten gemeldet, auf den damit verbundenen umfänglichen Genehmigungsprozess vor allem in Russland hingewiesen und daher auch noch keinen Vollzugstermin und keine Einzelheiten genannt. Die Ergebniserwartungen von Kopenhagen für das Geschäftsjahr 2023 sollten aus damaliger Sicht durch diese Verkaufsvereinbarung nicht beeinflusst werden.

Karlsberg Brauerei 2022 mit Umsatzplus HGB-Bilanziererin Karlsberg Brauerei GmbH Homburg (Saarpfalz) hat 2022 (2021) ihren Umsatz netto +2,2 % anheben können auf 120,4 (117,8) Mio. €. Ihre Umsatzentwicklung kommentiert die Brauerei des Hauses Weber auf Basis von Bruttoumsätzen, die +4,4 % auf 151,3 (144,9) Mio. € gestiegen seien, vor 24,9 (21,5) Mio. € Erlösschmälerungen und 6,0 (5,7) Mio. € Verbrauchsteuern. Der Zuwachs kam aus dem Inland, das brutto 121,1 (110,4) Mio. € erlöste. Homburg freute sich über Erholung der Gastronomie und Rückkehr von Veranstaltungen wie auch über Mehrumsatz im Handel nicht zuletzt durch neue „MiXery“-Angebote. Zunehmender Kostensteigerungen halber setzte Karlsberg im 1. Quartal 2022 Preiserhöhungen in LEH und GFGH durch. Ihr Auslandsgeschäft gab weiter ab auf 23,2 (27,9) Mio. €, und die sonstigen Umsätze stiegen auf 6,9 nach 6,6 Mio. €. Zur Gesamtleistung trugen neben den Nettoumsätzen auch 1,1 (0,5) Mio. € Lageraufbau bei, hinzu kamen 4,1 (6,9) Mio. € sonstige betriebliche Erträge. Der betriebliche Aufwand stieg in allen Positionen leicht (beim Materialaufwand um +2 %) auf insgesamt -118,7 (-115,6)

Mio. €. Das Betriebsergebnis stellte sich auf 6,9 (9,7) Mio. €. Das Finanzergebnis verbesserte sich durch höhere Beteiligungserträge und niedrigere Aufwendungen im Pensionsbereich auf -0,2 (-2,4) Mio. € Aufwandssaldo. Nach konstant -0,2 Mio. € sonstigen Steuern führte die Brauerei 6,4 (7,0) Mio. € Gewinn an Mutter Karlsberg Holding GmbH Homburg freute sich über eine gute Geschäftsentwicklung trotz herausfordernder Rah menbedingungen und über den Ausbau von Marktan teilen. Beschäftigt wurden durchschnittlich 258 (257) Mitarbeiter. Die GmbH-Bilanz längte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 147 (141) Mio. €. Beim Vermögen stiegen vor allem die Kasse (auch nach Gegenrechnung der zurückgeführten Forde rungen gegenüber verbun denen Unternehmen), wei ter die Sachanlagen und auch bei den Saarpfälzern die Vorräte. Auf der Finanzierungsseite erhöhten sich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, bei konstant 42,6 Mio. € Eigenkapital (EK-Quote: 29,0 nach 30,3 % durch die Bilanzverlängerung). Cash investiert hat Homburg 2022 (2021) in Sachen und immaterielle Werte brutto -9,8 (-8,4) Mio. € und netto -9,7 (-5,6) Mio. €. In Finanzanlagen flossen brutto -2,5 (-0,9) Mio. € (2022 mit ca. -1,5 Mio. € Rückkauf von MinKGaA-Stammaktien aus dem Versorgungswerk Karlsberg Brauerei e.V.).

2023 wollten die Saarpfälzer die Marktposition von „Karlsberg“ und „MiXery“ weiter ausbauen, auch durch neue Markenvarianten (neben dem „UrPils“ kommt neu regional auch ein „Karlsberg Pilsener“ mit 4,8 % vol.) und Distributionsausbau im LEH. Wegen der Kostensteigungen bei Rohstoffen und Energie würden Preiserhöhungen in LEH und GFGH und nun auch in der Gastronomie eingeleitet. Bei eingeschränkter Prognosefähigkeit erwartete die Karlsberg Brauerei Anfang März für 2023 unter Berücksichtigung dieser notwendigen Preiserhöhungen einen moderaten Umsatzanstieg, und auch das

adjus tierte EBITDA (als Betriebsergebnis vor Abschreibungen) moderat über Vorjahr (2022: 17,6 Mio. €).

Die Umstellung auf die neue, Cloud-basierte ERP-Software ist für die Brauerei im 4. Quartal 2023 geplant.

MinKGaA: Umsatz 2022

deutlich erholt

Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. sie bilanziert gleichfalls nach HGB, hat ihren Konzernumsatz 2022 (2021) wieder um +21,5 % auf 138,8 (114,2) Mio. € ausweiten können. Auch die AfG-Tochter des Hauses Weber kommentiert ihre Umsatzentwicklung auf Basis ihrer Bruttoerlöse vor Erlösschmälerungen, die sich um +19,1 % auf 164,5 (138,1) Mio. € von der Pandemie erholten dank Gastronomie, Hotellerie und Veranstaltungen. Die Saftsparte (Vaihinger/Klindworth/Coctail Plant) gewann am stärksten Umsatz zurück auf brutto 50,0 (33,5) Mio. €. Beim Mineralwasser sprang „Teinacher“ auf brutto 47,7 (39,7) Mio. € und „Krumbach“ legte zu auf brutto 32,4 (30,3) Mio. €. Die sonstigen Umsätze zeigten sich mit brutto 34,4 (34,6) Mio. € wenig verändert. Der sehr dynamisch gestiegenen Einkaufspreise halber mussten Preiserhöhungen umgesetzt werden.

Zum Nettoumsatz kamen 0,1 (0,8) Mio. € Lageraufbau und 3,7 (9,7) Mio. € sonstige betriebliche Erträge. Bei den betrieblichen Aufwendungen, die sich auf 134,1 (115,1) Mio. € summierten, lagen nur die Abschreibungen auf Sachen und immaterielle Werte gering unter Vorjahr (Materialaufwand: +21,8 % auf 41,0 Mio. €). Das Betriebsergebnis stellte sich auf 8,6 (9,6) Mio. €. Das Finanzergebnis drehte dank niedrigerem Zinsaufwand im Pensionsbereich auf +0,3 (-1,5) Mio. €. Nach -2,5 (-1,2) Mio. € Ertragsteuern und -0,4 (-1,0) Mio. € sonstigen Steuern schloss der Mineralbrunnen, der sich über eine gute Geschäftsentwicklung freute, mit 6,02 (5,96) Mio. € Jahresüberschuss. Vorgeschlagen wurden 0,60 bzw. 0,68 € Dividende je Stamm bzw. Vorzug

24 Brauerei Forum – August 2023 BETRIEBSWIRTSCHAFT

für 2022 (nach 0,50 bzw. 0,58 €). Und beschäftigt wurden durchschnittlich 405 (418) Mitarbeiter. Die Konzernbilanz summierte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 143 (142) Mio. €. Auf der Vermögensseite sanken die Anlagen-Buchwerte und die Kasse, während vornehmlich Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Vorräte stiegen. Auf der Finanzierungsseite sanken die Verbindlichkeiten aus der Namensschuldverschreibung durch planmäßige Tilgung (16,7 nach 25 Mio. €), höher lagen vor allem sonstige Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Eigenkapital (67,3 nach 65,2 Mio. € mit Plus vom Bilanzgewinn; EK-Quote: 47,0 nach 45,9 %). Netto cash investiert hat Bad Teinach-Zavelstein 2022 (2021)

-9,6 (-7,6) Mio. €, vor allem in eine Füller- und Etikettieranlage für Kißlegg und in den „Hirschquelle“Markenauftritt.

2023 wollte Bad Teinach-Zavelstein ihr Markengeschäft ausbauen durch Innovationen vor allem bei GlasMW, „Teinacher“-Markenrelaunch und LEH-Distributionsausbau. In Teilen des Konzerns würden angesichts der Rohstoff- und Energiepreise weitere Preiserhöhungen eingeleitet. Ungeachtet eingeschränkter Prognosefähigkeit sollte die MinKGaA im Gesamtjahr 2023 aus Sicht Ende März ihre Umsätze moderat steigern, bei einem bereinigten EBITDA moderat unter Vorjahr angesichts höherer Kosten und Markenaufwendungen (2022: 20,2 Mio. €).

Einbecker: Eigenmarken-Absatz 2022 knapp behauptet

Beim Einbecker Brauhaus stellte sich der Gesamtbierabsatz 2022 (2021) incl. Lohnabfüllung auf 566 (597) Tsd. hl. Der Rückgang um 31 Tsd. hl (-5,2 %) kam weitgehend aus der Lohnproduktion und -abfüllung. Die Eigenmarken des Traditionshauses zeigten sich hingegen mit -1,0 % nur wenig leichter auf 375 (379) Tsd. hl. Die Dachmarke „Einbecker“ gewann +2,8 %, wobei „Brauherren Pils“ und Alkoholfrei/ Mischgetränke zweistellig gewachsen seien, indes Bock abgab. Bei den Gebinden führte eine Preiserhöhung im Frühjahr 2022 zu weniger Flaschenbierverkäufen, während sich Fassbier verdoppelte auf nun wieder 75 % vom Absatz vor

der Pandemie. Preiswert-„NörtenHardenberger“ gab -5,3 % ab. Der Nettoumsatz von HGB-Bilanziererin Einbecker sprang 2022 (2021) in der AG nach 3,49 (3,55) Mio. € Biersteuer um +11,1 % auf 35,7 (32,1) Mio. €, auch durch die Preiserhöhung. Zum Umsatz kamen +0 (+0,3) Mio. € Lageraufbau und 0,6 (0,9) Mio. € sons tige betriebliche Erträge. Der Materialaufwand sprang mit +20,4 % auf 12,0 (10,0) Mio. € bald doppelt so stark wie der Umsatz, wobei Kos tensprünge bei Kronkorken, Etiketten und Reinigungsmitteln

Die sehr knappe Kohlensäureverfügbarkeit im Sommer hat sich zum Jahresende 2022 wieder deutlich verbessert.

Aus dem Geschäftsbericht der Einbecker Brauhaus AG für 2022

am stärksten belastet hätten. Auch die anderen betrieblichen Aufwandspositionen lagen über 2021. Der Betriebsgewinn stellte sich auf 0,3 (1,1) Mio. €. Das Finanzergebnis verbesserte sich vor allem durch geringere Aufzinsung im Pensionsbereich auf -0,2 (-0,4) Mio. € Aufwandssaldo. Härke lieferte -16 (+21) Tsd. € ab. Nach sonstigen Steuern schloss die AG mit 0,08 (0,61) Mio. € Jahresüberschuss, der für die Widerstandsfähigkeit des Traditionshauses stehe. Beschäftigt wurden durchschnittlich 129 (130) Mitarbeiter.

Die AG-Bilanz summierte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 32,5 (32,9) Mio. €. Bei den Aktiva ging das Anlagevermögen leicht zurück, Kasse wurde gegen Vorräte getauscht. Bei den Passiva sanken die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, während die Bankverbindlichkeiten stiegen, bei 13,9 (14,1) Mio. € Eigenkapital (EK-Quote: 42,7 nach 42,8 %). Die Buchinvestitionen lagen 2022 (2021) brutto bei 3,6 (6) Mio. € (3,0 nach 5,7 Mio. € Sachanlagen, 0,5 nach 0,3 Mio. € Wirtedarlehn), sie gingen vornehmlich in ein Prozessleitsystem und in die Entalkoholisierung. Für ihr Geschäftsjahr 2023 visierten die Südniedersachsen Ende Februar trotz Preiserhöhung zu Jahresbeginn einen weitgehend stabilen Absatz an, auch durch Innovationen, einen

leicht steigenden Umsatz und ein Ergebnis auf dem Niveau von 2021.

Krones im 1. Quartal 2023 mit Umsatz- und Gewinnplus Der Konzern von IFRS-Bilanziererin

Krones AG hat im 1. Quartal 2023 (2022) seinen Umsatz um +21,4 % auf 1,20 (0,99) Mrd. € ausweiten können, auch durch Preiserhöhungen. Davon erlösten Abfüllung und Verpackung 1,00 (0,83) Mrd. €, Prozesstechnologie 0,11 (0,10) Mrd. € und Intralogistik 0,08 (0,06) Mrd. €. Regional machten vor allem Amerika, Asien/Pazifik, Westeuropa und Deutschland Freude, rückläufig tendierten vornehmlich China (nach starken Zahlen 2022) und Mitteleuropa. Die Gesamtleistung stieg durch Lagerabbau (Vorjahr: Aufbau) um +18,6 %. Sämtliche betriebliche Aufwandspositionen lagen über dem Vorjahresquartal, dabei der Materialaufwand leicht überproportional zur Gesamtleistung (+21,1 % auf 0,59 Mrd. €). 80 (54) Mio. € Betriebsergebnis waren begünstigt durch 42 (25) Mio. € sonstige betriebliche Erträge. Nach +3 (+1) Mio. € Ertragssaldo im Finanzergebnis und -20 (-15) Mio. € Ertragsteuern schloss Neutraubling mit 63,5 (40) Mio. € Quartalsgewinn. Krones, wo zum März-Ultimo 2023 (2022) 17 500 (16 386) Mitarbeiter beschäftigt wurden, sprach von einem sehr positiven Quartal. Netto cash investiert wurden im 1. Quartal 2023 (2022) -34 (-26) Mio. €. Der Auftragseingang wurde für diesen Zeitraum mit 1,51 (1,55) Mrd. € genannt, und der Auftragsbestand zum 31. März 2023 (2022) mit 3,78 (2,46) Mrd. € bei Lieferfristen nun bis nach 2025. Die Lage auf den Beschaffungsmärkten habe sich stabilisiert, der Mangel an Elektrokomponenten, der die Produktion einschränke, dürfte indes erst im 2. Halbjahr 2023 nachlassen. Für das Gesamtjahr 2023 erwartete Neutraubling 8-11 % Mehrumsatz. 2022 hatte der Krones-Konzern 4,21 (3,63) Mrd. € umgesetzt, mit 187 (141) Mio. € Konzerngewinn geschlossen und netto cash -114 (-102) Mio. € investiert. S.W.

25 Brauerei Forum – August 2023

Bericht Mitgliederversammlung 2023 der Vereinigung ehem. VLBer

Die ordentliche Mitgliederversammlung 2023 der Vereinigung ehem. VLBer e.V. fand im Vorfeld des VLB-Sommerfests am 7. Juli 2023 in Berlin statt. Beschlossen wurde unter anderem die Gründung einer neuen Bezirksgruppe/Chapter Berlin sowie die Erweiterung des Vereinsnamens auf „Vereinigung ehem. VLBer – Brewers of Berlin“

(oh) Den Einstieg in die Mitgliederversammlung machten die beiden Vorsitzenden Klaus Niemsch und Jan Biering mit ihrem Bericht über die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr. Unter anderem waren dies:

‰ Projekt Dachsanierung Zunfthaus: Die Sanierung wurde im November 2022 abgeschlossen. Die Kosten in Höhe von rund 15 T€ wurden von der Vereinigung übernommen.

‰ Projekt VLB-Alumni-Galerie: Die VLB-Alumni-Galerie mit den Gruppenfotos aller Absolventen der Certified-Brewmaster-Kurse seit 2005 und des deutschsprachigen Braumeisterkurses seit 2019 wurde im Dezember 2022 fertigestellt und im Januar 2023 im Erdgeschoss des VLB-Neubaus aufgehängt und „eröffnet“.

‰ Projekt neue Theke im Zunfthaus: Die dafür auf der Mitgliederversammlung 2022 bewilligte Unterstützung der Vereinigung wurde nicht in Anspruch genommen. Hier ist die Radeberger Gruppe mit einer Dauerleihgabe eingesprungen.

Der Kassenstand ist durch die Ausgaben für die genannten Projekte gesunken, aber dennoch deutlich positiv. Der von der VLB-Finanzbuchhaltung erstellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 31. Mai 2023 von den Kassenprüfern Jürgen Solkowski und Manfred Staruß geprüft. Es ergaben sich keine Beanstandungen. Der Vorstand wurde auf Antrag von Hans-Georg Eils entlastet.

Bezirksgruppe/Chapter Berlin

Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin

1. Vorsitzender: Klaus Niemsch (Planegg)

2. Vorsitzender (geschäftsführend): Jan Biering (Berlin)

Kasse: VLB Berlin, Finanzbuchhaltung

Kassenprüfer: Manfred Staruß (Berlin), Michael Solkowski (Potsdam)

Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer im Lichthof der VLB

‰ Weitere Themen waren u.a. die Einführung einer Paypal-Bezahlmöglichkeit, die Unterstützung des VLB-Sommerfests und das Mitgliedertreffen der Bezirksgruppe Bayern-Österreich im Mai 2024 in Würzburg.

Es folgte die Beratung über ein Aufnahmeverfahren für die Mitglieder der Berliner Brauer-Zunft. Die Zusammenführung der Berliner Brauer-Zunft und der Vereinigung ehem. VLBer ist bereits seit 2017 in der Diskussion. Ziel ist die Schaffung einer einzigen Berliner Alumni-Vereinigung, unter der sich möglichst viele Absolventinnen und Absolventen einer brau-, getränke- oder gärungstechnologischen Ausbildung in Berlin wiederfinden können. Inzwischen hat der Verein Berliner Brauer-Zunft e.V. auf seiner Mitgliederversammlung am 6. Juli 2023 seine Auflösung beschlossen. Nach eingehender Diskussion wurden die folgenden Beschlüsse gefasst:

‰ Eine Aufnahme der Zunft-Mitglieder in die Vereinigung ehem.

Kontakt:

Seestraße 13, 13353 Berlin ehemvlber@vlb-berlin.org www.vlb-berlin.org/ehemvlber

VLBer ist laut Satzung unproblematisch und wird begrüßt.

‰ Es wird eine neue „Bezirksgruppe/Chapter Berlin“ gegründet, die die ehemaligen Zunft-Mitglieder und die Absolventinnen und Absolventen der VLB-Kurse und der TUB aufnehmen wird. Diese Bezirksgruppe soll sich künftig auch um Betrieb und Erhaltung des Zunfthauses kümmern. Burghard Meyer, VLB, erklärt sich bereit, diese neue Gruppe zu leiten.

Ehem. VLBer – Brewers of Berlin Der 2. Vorsitzende Jan Biering stellt fest, dass der Name „Vereinigung ehem. VLBer“ insbesondere für die internationalen Absolventen sehr unhandlich und schwer verständlich sei. Die Mitgliederversammlung einigte sich darauf, künftig den eingetragenen Namen „Vereinigung ehem. VLBer“ mit dem Zusatz „Brewers of Berlin“ zu führen. Nach gut einer Stunde schließt Klaus Niemsch die Mitgliederversammlung und schlägt als nächs ten Termin das VLB-Sommerfest vor, das voraussichtlich im Juli 2024 stattfinden wird.

Das Protokoll der Versammlung steht allen Mitgliedern der Vereinigung ehem. VLBer auf Anfrage zur Verfügung.

26 Brauerei Forum – August 2023 VEREINIGUNG ehem. VLBer – BREWERS OF BERLIN
Foto: oh

Bezirksgruppe Bayern & Österreich traf sich in Fulda

Vom 12. bis 14. Mai dieses Jahres trafen sich 16 Teilnehmer, sprich Ehemalige plus Anhang, im hessischen Fulda und erkundeten die Stadt mitsamt ihren kulturellen und gastronomischen Vorzügen.

Es begann mit einer Führung in der Michaeliskirche. Danach ging die Gruppe zum Stadtschloss, die ehem. Residenz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe. Im Fürstensaal bestaunten die Teilnehmer die prunkvollen Nebenräume und den Spiegelsaal. Auch Sammlerstücke aus der Zeit der Fuldaer Porzellanmanufaktur waren zu sehen. Aufgrund des Regens beschloss man, in ein Café zu gehen, wo endlich Zeit war, sich herzlich zu begrüßen. Am Abend trafen sich dann alle in der Wiesenmühle, wo die Gruppe von Braumeister Florian Bischoff eine Brauereiführung bekam. Das Brauhaus Wiesenmühle braut nach überlieferten Braurezepten handwerklich gute, charakterstarke unfil-

trierte Biere. Nach einer Verkostung bestaunten alle die Attraktion der Wiesenmühle: Das angeblich größte Mühlrad Europas versorgt Brauerei und Gaststätte mit Strom. Damit ging ein schöner und interessanter Tag bei Unterhaltung, Essen und leckerem Bier zu Ende. Der Samstag begann mit einem Besuch im Hohen Dom zu Fulda, mit anschließendem Besuch des Klosters Frauenberg. Der Rundblick über

Fulda entschädigte für den langen Aufstieg. Abends kehrte man im Hopfenglück ein, eine Gaststätte in der Fuldaer Hochstifts Brauerei. Dort tauschten sich die Ehemaligen über die Studienzeit und die vergangenen Treffen aus. Wir hoffen, dass wir und auch weitere Kollegen, die diesmal leider passen mussten, beim nächsten Treffen in Österreich wieder dabei sein können. Josef Krügl

45. Lehrgang der VLB-Brauerlehranstalt traf sich in Bad Segeberg

Blickt man zurück, scheint es eine halbe Ewigkeit her zu sein, als die ehem. VLBer vom heutigen 45. Lehrgang (1971/72) studiert haben. In Rickling bei Bad Segeberg beging man vom 3. bis 5. Juni das Jubiläum.

Wegen Corona mussten die vergangenen zwei Treffen leider ausfallen, um so größer war nun die Wiedersehensfreude. Nach einer Begrüßung

in Bad Segeberg fuhr die Gruppe nach Rickling zu den Gastgebern Kerstin und Udo. Bei Kaffee und Kuchen überreichte Rolf Udo einen großen Maßkrug. Untermalt war die Übergabe des Gastgeschenks mit einer Power-Point-Präsentation der gemeinsamen Treffen von 1995 bis 2015. Danach ließen sich alle das Abendessen munden und tranken die hauseigenen Biere von Udo. Am Dienstag fand ein Rundgang

durch Bad Segeberg statt, leider regnete und hagelte es. Entsprechend zog man es vor, sich im Ricklinger Brauhaus bei Kaffee den zweiten Teil der Präsentation von 2016 bis 2023 anzusehen. Wieder wurden viele Erinnerungen wach, entsprechend war die Stimmung. Danach erhielt Kerstin ein Gastgeschenk. Außerdem gab es für Udo und die weiteren Kollegen eine kleine Anerkennung zum 50-jährigen Jubiläum „Erhalt des Braumeisterbriefes“ an der VLB. Bei leckerem Bier, Steaks und Würstchen von Grillmeisterin Kerstin genossen alle den Abend. Am nächsten Tag verabschiedeten sich die Teilnehmer nach dem Mittagessen von Kerstin und Udo und traten die Heimreise an. Ein Treffen im kommenden Jahr ist in Würzburg geplant.

Kerstin und Udo hießen den 45. Jahrgang der ehem. VLBer in Rickling bei Bad Segeberg herzlich willkommen

Foto: privat

Die ehem. VLBer aus Bayern und Österreich freuten sich über ein geselliges Wiedersehen in Fulda

27 Brauerei Forum – August 2023
Foto: privat

Am letzten Tag

nahmen insgesamt 17 Certified Brewmaster voller Stolz ihre Zeugnisse persönlich in Empfang. Vier Teilnehmer mussten leider im Vorfeld bereits abreisen

21 frisch gebackene „Certies“ verabschieden sich

Am 21. Juli haben 21 Absolventen ihre Zertifikate erhalten und damit erfolgreich den Certified Brewmaster Course 2023 abgeschlossen. VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine würdigte im Rahmen der Zeremonie die Leistung der Prüflinge und bedankte sich bei allen VLB-Mitarbeitern, die vor der Klasse und hinter den Kulissen zum Gelingen des Kurses beigetragen haben.

(ew) VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine eröffnete die Abschlussfeier mit einer Ansprache an die Absolventen und lobte deren erstaunliche Leistungen angesichts der herausfordernden Weltlage. Er gratulierte den frisch gebackenen Brewmastern und überreichte die begehrten Zertifikate, die sechs anspruchsvolle Monate krönten. Am 9. Januar traten 9 Teilnehmer zum 1. Teil (Theorie) der CertifiedBrew master-Ausbildung vor Ort an der VLB an. Die restlichen 13 schalteten sich online dazu – sie kamen im April nach Berlin, als die rund 25 internen und externen Dozenten den praktischen Teil der Ausbildung in den Lehrstätten der VLB einläuteten.

Erstmals seit 2019 stand auch wieder eine Exkursion auf dem Programm. Mitte Juli fuhr die Gruppe kreuz und quer durchs Land und

besuchte neben Mälzereien und Brauereien auch Unternehmen aus der Zulieferindustrie. Dabei stand der letzte Tag der Abschiedstour im Zeichen des Hallertauer Hopfens. Die Sause war ausgelassen – das hatte man sich nach den schweißtreibenden Prüfungen verdient. Ausgerechnet der Kenianer Eliazah Kihanyia (EABL Kenya Breweries/ Diageo), dessen Teilnahme buchstäblich bis zur allerletzten Sekunde auf der Kippe stand, schloss als Jahrgangsbester ab. Das zweitbeste Ergebnis erzielte Jara Camacho (Mahou S.A.) aus Spanien, ihr folgte Berkay Kapan (Anadolu EFES) aus der Türkei. Alle drei durften sich über eine Einladung für eine der kommenden internationalen VLBKonferenzen freuen. Überreicht hat das Geschenk Roberto Biurrun, VLB Berlin, der den Erfolg aller Teilnehmer mit den Worten würdigte:

„Jetzt seid ihr Brauer. Jetzt seid ihr Kollegen.“

Abschied

Kursleiter Burghard Meyer bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihre Unterstützung. Er sei immer ein wenig wehmütig, wenn sich ein Jahrgang verabschiedet. Auch die neue Kurskoordinatorin Sybille Young zieht eine erste Bilanz: „Es war kein leichtes Erbe, Heike Flohrs Nachfolge anzutreten. Aber es hat mir ungeheuer viel Spaß gemacht.“ Dr. Josef Fontaine entließ die „Certies“ in die wohl verdiente Abschlussfeier und betonte: „Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt. Die Türen an der VLB stehen euch immer offen.“ Der nächste Certified Brewmaster Course beginnt am 8. Januar 2024 und soll, so die Planung, wieder als reine Präsenzveranstaltung stattfinden.

28 Brauerei Forum – August 2023 VEREINIGUNG ehem. VLBer – BREWERS OF BERLIN
CERTIFIED BREWMASTER COURSE 2022
Foto: ew

Der 140. Geburtstag beschert der VLB die erste Dachterrasse

Bei strahlendem Sommerwetter feierten am Freitag, dem 7. Juli 2023, mehr als 500 gut gelaunte Gäste aus Nah und Fern auf dem VLB-Sommerfest.

(oh) Das VLB-Sommerfest ist bekannt und beliebt als zwangloses Treffen für Ehemalige, Aktive, Freunde, Mitglieder, Kunden und Studierende – und hat in der Regel keine spezielle Agenda. In diesem Jahr allerdings wies VLB-Präsident Ulrich Rust in seiner Begrüßung auf das Jubiläum des 140-jährigen Bestehens der VLB hin. 1883 von der Brau- und Malzindustrie gegründet, habe sie zwei Weltkriege und die Teilung Deutschlands überstanden, diverse Wirtschaftskrisen und auch die eine oder andere interne Schieflage erfolgreich gemeistert, so Rust. Er zog eine kurze Bilanz: Seit 1883 haben mehr als 6000 Absolventinnen und Absolventen

eine Ausbildung zum Braumeister, Diplom-Brauerei-Ingenieur, Diplom-Braumeister, Bachelor/ Master of Science oder zum Certified Brewmaster an der VLB durchlaufen. Im Bereich der Forschung wurden geschätzt weit mehr als 1000 Forschungsprojekte an oder gemeinsam mit der VLB bearbeitet. Und nach 140 Jahren genießt die VLB bis heute das Vertrauen von 370 Mitgliedern weltweit. Die VLB habe daher ihre bis heute gültige Hauptaufgabe, „die Vervollkommnung des Brauwesens durch wissenschaftliche und praktische Forschung sowie die Ausbildung von Brauern“, mit Sicherheit gut erfüllt. Auf dem Vergangenen ausruhen

reiche aber nicht, es zählt der Blick nach vorne. Mit der kürzlich überarbeiteten „VLB-Strategie 25“ seien die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt, so Rust. Ein Highlight der Veranstaltung war die Eröffnung der Bitburger Dachterrasse im 4. Obergeschoss des VLB-Neubaus (siehe Bericht. S. 30). Der Dank der VLB und aller Gäste geht an das gesamte Organisationsteam sowie an alle Getränkesponsoren, darunter insbesondere die Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei, sowie die Vereinigung ehem. VLBer für die aktive Unterstützung. Das nächste VLB-Sommerfest wird voraussichtlich Anfang Juli 2024 stattfinden.

29 Brauerei Forum – August 2023
 VLB-SOMMERFEST
1 2 3 4 Fotos: oh

Die beiden Geschäftsführer

Jan Niewodniczanski, Bitburger Braugruppe, und Dr. Josef Fontaine, VLB Berlin, bei der Eröffnung der Bitburger Dachterrasse an der VLB

Ein Höhepunkt des diesjährigen VLB-Sommerfestes am 7. Juli 2023 war die Eröffnung der neuen Dachterrasse. Diese konnte mit Unterstützung der Bitburger Braugruppe fertiggestellt werden.

(oh) Bei strahlendem Sommerwetter feierten am Freitag, 7. Juli, mehr als 500 Gäste auf dem VLBSommerfest. Mit dabei auch Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik und Umwelt der Bitburger Braugruppe. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, an der Eröffnung der neuen Bitburger-Dachterrasse, die im Rahmen dieser Veranstaltung angekündigt war, persönlich teilzunehmen. Stellvertretend für die Bitburger Gesellschafter-Familie, die das Projekt mit einer Spende ermöglicht hatte, begrüßte er die zahlreichen Gäste: „Die Bitburger Brauerei und die VLB blicken auf eine lange gemeinsame Vergangenheit zurück und arbeiten bis heute eng zusammen. Jetzt haben wir neben der Axel-Simon-Bibliothek mit der Bitburger Dachterrasse einen weiteren imposanten Marker hier an der VLB setzen dürfen“, zeigte er sich begeistert von dem neuen Ambiente im 4. Obergeschoss des VLB-Neubaus.

VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine bedankte sich bei der Bitburger Braugruppe für die Unterstützung:

„Die Dachterrasse wurde seinerzeit aus dem Förderprojekt gestrichen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir diese jetzt doch noch mit eurer Unterstützung fertigstellen konnten. Mit dem Namen und der neuen Bitburger-Ausstattung wird sie auch künftig ein markantes Zeichen der Verbundenheit unserer Unternehmen sein.“

Das Projekt Dachterrasse geht zurück auf einen BerlinBesuch der Gesellschafter-Familie Simon, der sie im Oktober 2019 auch an die VLB geführt hatte.

30 Brauerei Forum – August 2023
„Bitburger Dachterrasse“ an der VLB Berlin eingeweiht
Fotos: oh 5 VEREINIGUNG ehem. VLBer – BREWERS OF BERLIN

Abb. 1: Die VLB-Geschäftsführer Gerhard A. Schreiber (l.) und Dr. Josef Fontaine (r.) mit VLB-Präsident Ulrich Rust (M.)

Abb. 2: Dr. Hans-Georg Eils, Dieter Jurettko, Ingo Pankoke, Dr. Andreas Ludwig

Abb. 3: Dr. Hans-J. Manger, Werner Albrecht

Abb. 4: Das Zapfpersonal im Micro-MaticTap-Room im Dauereinsatz

Abb. 5: Jan Steffes, Surinder Singh, Michael Jakob, Josef Fontaine, Gerhard Andreas Schreiber, Ulrich Rust, Jan Niewodniczanski, Julia Steiner, Wolfgang Janssen, Prof. Dr. Friedrich Meuser

Abb. 6: Klaus Pauls, Dr. Roland Pahl, Burghard Meyer, Klaus Niemsch, Manfred Staruss, Jan Biering, Nobert Heyer

Abb. 7: Alexander Scharlach, Michael Jakob, Surinder Singh

Abb. 8: Michaela Knör, Elisa und Linus Schultze-Berndt

Abb. 9: Dr. Erika Hinzmann und Daniel

Schock

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 11

Brauerei Forum

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Informationsservice der VLB Berlin

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31 Brauerei Forum – August 2023 IMPRESSUM
Fachfragen 1. b) / 2. e) / 3. c) / 4. d) / 5. c) / 6. d) / 7. e) / 8. b) Fachrechnen a) 1. Flaschenbereitstellung für 1 hL Bier: 0,5 L 100 L ∙ = 200 Flaschen Flaschen 2. Wasserverbrauch für 200 Flaschen: 1 Flasche  150 mL Wasser 200 Flaschen  x mL Wasser 150 ∙ 200 x = mL; x = 30000 mL = 30 L 1 b) 1. Veränderung in %: 185 mL  100 % (185 – 150) mL  x % 35 ∙ 100 x = % = 18,9 % 185 7 8
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Unsere nächste Ausgabe

erscheint am

15. September 2023

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine 2023/2024

 IfGB Destillateur-Meisterkurs

14. August bis 20. Oktober 2023, VLB Berlin

 Workshop „Craft Brewing in Practice“

4. bis 15. September 2023, VLB Berlin

 13th Iberoamerican VLB Symposium

4. bis 6. September 2023, Bogotá, Kolumbien

 21. IfGB Forum Spirituosen und Brennerei

25./26. September 2023, Bamberg

 Weiterbildung zum/zur Meister/in im Brauer- und Mälzer-Handwerk (HWK)

16. Oktober 2023 bis 24. September 2024, Berlin

 VLB-Oktobertagung mit BraugerstenSeminar, Wassersymposium und VLBSupply-Chain-Management-Forum

9./10. Oktober 2023, Berlin

 Mitgliederversammlung Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

9. Oktober 2023, im Rahmen der VLBOktobertagung in Berlin

 Praxiskurs Mikrobiologie

6. bis 10. November 2023, VLB Berlin

 Training „Applied Microbiology“

20. bis 24. November 2023, VLB Berlin

 Kompaktkurs „Brauen für Nicht-Brauer“

6./7. Dezember 2023, VLB Berlin

 VLB Certfied Brewmaster Course 2024

8. Januar bis 28. Juni 2024, Berlin

 25. VLB-Logistikfachkongress

4. bis 6. März 2024, Chemnitz

 Workshop „Micro Malting in Practice“

10. bis 17. März 2024, VLB Berlin

 108. int. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung

13. bis 15. März 2024, Groningen, NL

Weitere Termine

 DBMB-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Mitgliederversammlung

1. September 2023, Frankfurter Brauhaus, Frankfurt (Oder)

 Getränke. Gross. Handeln. 2023.

4./5. September 2023, München

 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens, Mitgliederversammlung 2023

8. September 2023, VLB Berlin

 DBMB-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Fachexkursion nach Polen

12. bis 14. Oktober 2023

 72. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker

12. bis 14. Oktober 2023, Salzburg

 BrauBeviale 2023

28. bis 30. November 2023, Nürnberg

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