Mit & Für Nr.4, 2018

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Liebe ist…

Nr. 4 | 2018 Okt. | Nov. | Dez.


Es grüsst... Lieben mit Herzen, Mund und Händen Was ist Liebe? Liebe ist das Allerwichtigste in unserem Leben. Ohne Liebe ist alles nichts nütze. Auch wenn wir alle Sprachen der Welt sprechen könnten und sogar die Sprache der Engel, wäre das nichts wert ohne Liebe. Es wäre nur eine „klingende Schelle“. Selbst dann, wenn wir unseren ganzen Besitz den Armen schenken würden und wir uns aufopferten, wäre das ohne Liebe sinnlos. Echte Liebe ist verschwenderisch. Sie gibt ohne Berechnung und Hintergedanken. Sie gibt fröhlich und gern und ist grosszügig. Diese Liebe kommt von Herzen. Viele wünschen sich, ein Herz voller Liebe zu haben. Hier ist nicht das Gefühl gemeint, sondern die Mitte, das Zentrum unserer Person. Aber wie kommen wir zu dieser Liebe, da wir Liebe nicht produzieren können? Wir können Liebe in unseren Liebestank aufnehmen und speichern, indem wir Erfahrungen mit der Liebe machen. Die Bibel sagt uns etwas ganz Wichtiges dazu: Die Liebe hat ihren Ursprung in Gott. „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“, so lesen wir es im 1. Johannesbrief. Wie wir unser Smartphone ans Stromnetz zum Aufladen anschliessen, können wir unser Herz von Gott mit Liebe aufladen lassen. Es wäre leichter, wenn wir den Stecker nachts in Gottes Herz stecken könnten. Das geht nicht. Aber es gibt die Möglichkeit, Gottes Liebe zu bekommen, indem wir sein Wort mit unserem Herzen

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aufnehmen. Im Wort Gottes entdecken wir Gott, der sich in Jesus Christus für uns hingegeben hat, ohne Berechnung und Druck bis in den Tod und das aus tiefer Liebe zu uns. Wenn wir mit Jesus verbunden sind, strömt uns die Liebe zu, dann können wir mit dem Herzen, dem Mund und den Händen Liebe verschwenderisch weitergeben. Das ist etwas Wunderbares, wenn das geschieht! Aus dem Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona grüsst Sie ganz herzlich Schwester Ursula Seebach, Oberin

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THEMA Pfr. Friedhelm Geiß, Theol. Leiter des DMH

Liebe ist ein Wert, der durch liebende Handlungen verwirklicht wird! Gott ist Liebe – und teilt sein Leben mit uns! Nach dem Hören folgt das Handeln. Wo die Liebe leitet, leidet keiner! Liebe ist keine Kleinigkeit, aber besteht aus lauter Kleinigkeiten. Freundlichkeiten sind Zeichen der Liebe! Liebe sagt: „Ich mag dich ‘leiden‘.“ Liebe braucht offene Augen! Von Liebe leben kann keiner, aber ohne Liebe nicht einer. Liebe ist das Hauptwort, lieben das „Tun“-Wort! Geduld ist die Tragkraft der Liebe! Nicht was ich leiste zählt, sondern was ich bin! Aus Liebe lässt Jesus sein Leben ((Johannes 15,13).

Liebe ist ausgesprochener, gezeigter und gelebter Dank „Diakonisch Missionarisch Handeln“ – ist Auftrag und Motto des Diakonissen-Mutterhauses. Mit viel Leidenschaft und Liebe wird das in vielen kleinen und grösseren Projekten gelebt. Einige davon stellen wir Ihnen in diesem Heft vor. Lassen Sie sich anstecken!

Liebe ist …

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THEMA Dr. Horst Schaffenberger, Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona

… wie Gott mir – so ich Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen, … Wer nicht liebt, der bleibt im Tod. Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder das ­ewige ­Leben bleibend in sich hat. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen. Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschliesst sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. (1. Johannes 3,11-18)

Das Grösste ist die Liebe Der Evangelist Johannes bringt in seinen Briefen die Botschaft von Jesus ganz einfach und klar auf den Punkt: Worauf es ankommt, ist: Die Liebe Gottes, die uns in Jesus leibhaftig entgegenkommt, soll in seiner Gemeinde sichtbar werden in tätiger Liebe den Menschen und vor allem Geschwistern gegenüber. Wie Gott mir, so ich dir. Was wir von Gott her an Liebe erfahren haben, soll sich in unserem Umgang mit dem Nächsten zeigen. Es gibt nichts Grösseres. Geliebt-Sein und Lieben ist nicht etwas am Christsein, sondern das Wesentliche des Christseins. Mit dieser „Revolution der Liebe“ hat das Christentum durch die Jahrhunderte seinen Siegeszug in dieser Welt der Selbstsucht angetreten.

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„Liebe Gott und tue, was du willst!“ Der Kirchenvater Augustinus hat diesen Satz in einem Text zum Johannesbrief so formuliert. Wer aus der Liebe von Gott und zu Gott lebt, kann gar nicht anders als Lieben. Alles, was er tut, kann, ja muss von dieser Liebe durchdrungen sein. Das ist keine Sache von Worten, sondern von Tat und Wahrheit, wie Johannes in seinem Brief schreibt (V.18). Deshalb ist dieser Satz zuerst einmal eine Aufforderung, sich von diesem Gott lieben zu lassen und dann mit dieser Liebe viele andere Menschen anzustecken. Das beginnt bei den eigenen Gemeinschaften, in denen man natürlicherweise lebt: die Freunde, die Familie mit Eltern, Kindern und Verwand-

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dir!

ten, die Arbeitskollegen, die Beziehungen, die man lebt in der Gemeinde und Nachbarschaft. Was für eine Herausforderung! Den Anderen mit den Augen von Jesus zu sehen. Den Anderen so zu lieben, wie man selbst von Jesus geliebt wird. So wie Jesus meine Schwächen und Fehler annimmt, auch den Anderen annehmen. Das fängt an mit dem Gebet für diese Menschen – sie im Namen Jesu zu segnen und für sie da zu sein. Nehmen wir Johannes ganz ernst und verschliessen nicht unser Herz vor dem Nächsten (V. 17), sondern öffnen es weit für ihn. Vielleicht nehmen wir uns ein oder zwei Personen vor, die wir so lieben wollen, denen wir in unseren Herzen Raum geben wollen, und wir tun genau das, was Jesus selbst durch uns tun will: Wie Gott mir – so ich dem Anderen.

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Wir laden Sie ein, sich mit der eingehefteten Gebetskarte, über unsere Homepage oder per Mail an uns zu wenden. Gerne beten wir für Sie! Ihre Schwesternschaft

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Schwesternschaft THEMA

… sich auf den Weg mac manchmal Fachleute einzuladen, wenn es zum Beispiel um Themen wie Demenz geht. Sicher machen Sie die Erfahrung, dass Ihre Mitarbeiter viel Freude am Besuchsdienst haben. Sie erleben, dass sie mit geringem Aufwand das Leben anderer Menschen bereichern können. Pfarrerin Christine Gellrich, Lörrach Eine einfache und doch wirkungsvolle Möglichkeit, Gottes Liebe zu anderen Menschen zu tragen, ist ein Besuchsdienst. Gerade alte und kranke Menschen sind für einen Besuch daheim sehr dankbar. Sie können im Gemeindebrief oder im Gottesdienst nach Interessenten fragen; achten Sie aber aus Gründen des Datenschutzes bitte darauf, dass Sie keine Adressen ungefragt weitergeben! Ihre Mitarbeiter für den Besuchsdienst sollten Sie sorgfältig auswählen. Geeignet sind Menschen, die gut zuhören und sich auf einen anderen einlassen können, ohne ihn ändern zu wollen. Wichtig ist die Frage, ob man nur einmalige Besuche machen oder auch Einzelne langfristig auf ihrem Weg begleiten will. Das kann eine sehr erfüllende Erfahrung sein. In einem solchen Fall ist es hilfreich zu klären, in welchem zeitlichen Rhythmus die Besuche stattfinden, damit die Mitarbeiter sich nicht überfordert fühlen. Wer einen Menschen in seiner Wohnung oder im Seniorenheim besucht, tritt in eine fremde Welt ein. Dabei kann es hin und wieder auch zu Missverständnissen und Problemen kommen. Darum sind regelmässige Begleitgespräche notwendig. In der Gruppe können Ihre Mitarbeiter von schwierigen Situationen, aber auch von schönen Erlebnissen erzählen. Vielleicht ist es sogar hilfreich,

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In den Medien haben Bilder heute einen zentralen Platz. Es ist auch wichtig, Menschen die Botschaft der Bibel nicht nur durchs Hören, sondern auch durchs Sehen und Fühlen zu vermitteln. Eine der Hilfen dabei ist die Darstellung biblischer Geschichten mit biblischen Erzählfiguren, zu deren Fertigung und Bekleidung ich in besonderen Kursen Anleitung gebe. Während meiner beruflichen Tätigkeit mit Kindern hatte ich schon immer eine besondere Freude an der Herstellung und dem Einsatz von Figuren. Nach meiner Ausbildung an einer Bibelschule und in therapeutischer Seelsorge entdeckte ich die Möglichkeit, mit biblischen Figuren Men-

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hen … mit biblischen Figuren Freude schenken schen das Evangelium miterleben zu lassen. Ich denke an eine grosse Ausstellung zur Passions- und Ostergeschichte, die ich vor einiger Zeit zusammen mit Mitarbeitern durchführen konnte. Es hat mich sehr dankbar und glücklich gemacht, als mir verschiedene Besucher sagten: „Ich war tief beeindruckt. Ich erlebte die Geschichte Jesu mit den Augen und mit der Seele!“ Eine Frau sagte sogar unter Tränen: „Die berührende Darstellung des Leidensweges Jesu und seiner Auferstehung war mein Ostererlebnis.“ Die Figuren in originalgetreuer Kleidung sprechen nicht nur Erwachsene an. Ein Pfarrer sagte mir: „Wenn ich im Religionsunterricht die Person des Hohenpriesters in Israel bespreche, dann

zeige ich den Kindern die entsprechende biblische Erzählfigur mit der reichen Kleidung und den verschiedenen Edelsteinen, die alle eine besondere Bedeutung haben.“ Vielleicht fragen Sie, wo ich z.B. die exotischen Stoffe für die drei Könige der Weihnachtsgeschichte herbekomme. Nun, wenn mein Mann auf Dienstreise im Orient ist, gebe ich ihm immer noch einen besonderen Auftrag mit: „Vergiss bitte ja nicht, dich nach ausgefallenen Stoffen aus Seide oder Tuch umzusehen.“ Ilse Born, Grenzach-Wyhlen, gehört zum DMH-Freundeskreis

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… Kinder auf dem letzte Mittwoch 14.00 Uhr, ich betätige die Klingel bei Fam. A. Die Mitarbeiterin des Pflegedienstes hat mich erwartet und öffnet, da die Mutter im Moment nicht anwesend ist. Zwei Jungs, inzwischen 13 und 14 Jahre, liegen in ihren Betten; Michael döst und Stephan blinzelt, um nicht zu verpassen, wer den Raum betritt. Ob sie mich erwartet haben, ich weiss es nicht! Sie können sich leider nicht äussern. Ich gehe von Bett zu Bett und begrüsse sie namentlich. Durch eine lebensverkürzende Erkrankung sind sie auf totale Hilfe angewiesen und werden immer wieder von Krampfanfällen erschüttert.

Ich versuche mich immer neu selbst zu erinnern, dass durch die Anwesenheit und Aktionen Zuwendung und Wertschätzung zum Ausdruck kommen. Bei meiner Vorstellung vor 9 Jahren wurden mir von der Mutter, Frau A., im Wohnzimmer einfühlsam die Schwere und die Details des Krankheitsbildes ihrer Kinder mitgeteilt. Ihr Hinweis: „90% Liebe und Zuwendung und 10% medizinische und technische Hilfe“ hat mich sehr beeindruckt. Beim Betreten des Kinderzimmers war meine Wahrnehmung, ob dieser Aussage, völlig auf den Kopf gestellt. Medizinische Geräte, Sondennahrung und Flüssigkeit, Beatmungs- und Absaugegeräte sowie die immer wieder piependen Kontrollgeräte nahm ich wahr.

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Unser Auftrag als ehrenamtliche Mitarbeiter lautet „Begleitung und Unterstützung der Familie“. Sehr schnell bewegte mich die Frage, wie kann sich hier meine Begleitung und Unterstützung gestalten? Wie erreiche ich die so stark beeinträchtigten Kinder, wenn die Mutter in den ganz alltäglichen Abläufen meine Hilfe nicht benötigt? Nachdem sowohl die Motorik als auch die optische Wahrnehmung der beiden Jungs kaum Spielräume eröffnet, hat sich bei mir der Eindruck verdichtet, die akustischen Möglichkeiten zu nutzen. So begann ich mit der Flöte zu musizieren. Doch sehr schnell wurde deutlich, meine beiden Hände sind durch die Flöte gebunden. Die Mundharmonika erlaubt mir, mit einer Hand die Hand der Kinder im Takt mitzunehmen. Die Reaktionen der Jungs fallen sehr unterschiedlich aus, die jeweilige Tagesform spielt eine grosse Rolle. Manche Lieder singe ich, auch Vorlesen gehört mit zu den Tätigkeiten während meiner Anwesenheit. So ist neben der Musik meine Stimme ein ganz wichtiges vertrautes Medium, auf das sich die Jungs, wie mir scheint, eingestellt haben. Jedes Mal neu werde ich mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert. Dies unterstützt somit mein Anliegen des bewussten Lebens. Die Familienangehörigen schätzen den Einsatz sehr, da er für sie Spielräume freisetzt und gleichzeitig für die Kinder Abwechslung im Alltag bedeutet. Die Reaktionen der Kinder fallen, bedingt durch die Erkrankung, sehr spärlich, wenn über-

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e n Weg begleiten

haupt aus. Darin besteht für mich die ­grösste Herausforderung, Anwesenheit und Aktion ohne messbares Ergebnis. Dieser diakonische Dienst ist für mich u.a. Ausdruck meines Glaubens bewusst ausserhalb der christlichen Gemeinde. Ich versuche mich immer neu selbst zu erinnern, dass durch die Anwesenheit und Aktionen Zuwendung und Wertschätzung zum Ausdruck kommen. Dabei tue ich diesen Dienst nicht allein, sondern im Wechsel mit einem anderen ehrenamtlichen Mitarbeiter (Senior wie ich) des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes, der andere Aktionsschwerpunkte setzte. An zwei unterschiedlichen Tagen der Woche sind wir für jeweils 2-3 Stunden präsent und tragen auch zur Veränderung des Tagesablaufes bei.

Ich freue mich und bin dankbar, dass durch meine Anwesenheit ein kleiner Lichtstrahl der Liebe in diesem anspruchsvollen Alltagsgeschehen aufleuchtet, so die Aussage der Mutter. PS. Meine Frau begleitet eine muslimische Familie mit ähnlichem Krankheitsbild von zwei Kindern, während das dritte Kind gesund ist. Ihr Einsatz gestaltet sich durch das gesunde Kind etwas anders. Siegfried Eckstein, Vellmar Siegfried und Elfriede Eckstein sind Mitarbeiter im ambulanten Kinderund Jugendhospizdienst

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… Socken stricken für Sibirien

Wozu kann der Eintritt in den Ruhestand genutzt werden? Ein uns gut bekanntes Ehepaar machte sich auf nach Sibirien, um den Menschen dort das Evangelium zu predigen und neue Gemeinden zu gründen. Durch sie erfuhren wir von der grossen Armut der Landbevölkerung. Wir überlegten, womit wir in unserem Ruhestand praktisch helfen könnten, die Not ein wenig zu lindern. Vielleicht würden sich dadurch auch Türen leichter öffnen für das Wort Gottes. Wir fingen an, Socken von Grösse 22-44 zu stricken, die das Ehepaar im eigenen Gepäck mitnahm.

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Kaum hatten wir damit begonnen, wurde uns ganz überraschend eine grosse Menge Wolle umsonst angeboten. Voll Staunen und Dankbarkeit nahmen wir sie an und verarbeiten sie zu Kinderkleidung jeglicher Art. Inzwischen erhielten wir spezielle Adressen von ganz bedürftigen Gemeinden. Eine Resonanz (siehe Karte) aus Russland zeigt, dass die Hilfe gerne angenommen wird. Während des Strickens haben wir viel Zeit, für die Kinder und deren Familien um Gottes Segen und sein Begegnen zu bitten. Diesen Auftrag möchten wir so lange ausführen, bis Gott eine andere Weisung erteilt. Vom Überfluss der Wolle geben wir auch an andere Schwestern ab, die Handarbeiten für „Weihnachten im Schuhkarton“ erstellen. Sie stricken Puppen und sind kreativ im Gestalten sehr schöner Kuscheltiere. Möge durch unsere kleinen Projekte Freude, Hoffnung und Gottvertrauen in die Herzen dieser Menschen fallen. Schwester Hilde Kraus

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… Trauernde trösten Trauern ist nicht das Problem – Trauern ist die Lösung! Im November 2014 öffnete unser Trauercafe zum ersten Mal seine Tore. Durch eigenes Erleben hatten zwei unserer Mitarbeiterinnen das Bedürfnis, der Trauer mehr Raum geben zu können. Nach einer Zeit des Austausches und Überlegens war die Idee, ein Cafe für Trauernde zu eröffnen, geboren. Unser Konzept sieht wie folgt aus: Wir treffen uns jeden 2. Samstag im Monat von 10.00-12.30 Uhr. Die Trauernden können bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen in Ruhe ankommen. Danach gibt es einen Input, der ein Thema zur Trauerbewältigung aufgreift, und viel Zeit für Einzel- und Gruppengespräche. Als Input haben wir unter anderem folgende Themen besprochen: • Kaleidoskop des Trauerns (Themen dazu: Überleben, Wirklichkeit, Einordnen, Gefühle, verbunden bleiben, sich anpassen) • Gestaltung des 1. Todestages. • Die Emmausjünger

• Maria Magdalena am Grab • Wie wichtig ist Begleitung in der Trauer • Aufbruch Die Zeiten des Inputs wurden im Laufe der Zeit immer länger. Statt anfänglich ca.15 Min. sind es jetzt meisten 30-40 Minuten. Das liegt auch daran, dass immer mehr Trauernde sich zu den Themen äussern. Es ist uns wichtig, dass die Trauernden Trost und Verständnis, aber auch Hilfe aus dem christlichen Glauben erhalten. Wir wollen einen Ort schaffen, wo Trauer gelebt werden kann. Waren es anfänglich 3 Gäste, liegt die Besucherzahl heute zwischen 15-23 Teilnehmern. Unser Wunsch ist, dass Gott auch weiterhin unser Trauercafe segnet und wir getrost in die Zukunft sehen. Christa Velte ist Mitarbeiterin im Trauercafe in Frankfurt a.M. und gehört zum DMHFreundeskreis

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… Kinder beschenken

Diakonisches Handeln, das ist das Anliegen von Frau Schneider. Vor etlichen Jahren lernte sie die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton®“ kennen. Dabei wird ein einfacher Schuhkarton mit buntem Weihnachtspapier beklebt und mit Dingen gefüllt, über die sich Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren freuen. – Für die meisten dieser vielfach traumatisierten Kinder aus extrem bedürftigen Lebensumständen ist dies das erste und einzige Geschenk, das sie während ihrer Kindheit erhalten. Christliche Gemeinden in über 150 Ländern verteilen die Geschenkpäckchen. Auf diesem Weg hören die Kinder oftmals zum ersten Mal von Gottes Liebe zu ihnen ganz persönlich.

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Mit ihren mittlerweile über 80 Jahren entdeckte Frau Schneider ein Hobby wieder, das sie schon als junge Frau mit grosser Begeisterung ausübte. Frau Schneider näht für ihr Leben gern. Als sie von ihrer Sammelstellenleiterin erfuhr, dass die Kinder sich ganz besonders über ein eigenes Plüschtier freuen, begann sie wieder zu nähen. – In der Republik Moldau beispielsweise – wo jährlich rund 100.000 unserer Schuhkarton-Päckchen verteilt werden – wächst nahezu jedes 2. Kind ohne Eltern auf. Warum? Weil die Eltern versuchen, im Ausland Arbeit zu finden. Bei einer unserer Verteilungen berichtete uns unsere junge Übersetzerin von einem

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Mädchen, das sie kürzlich traf. Dieses 9-jährige Mädchen erzählte ihr: „Ich habe meine Mama vor sieben Jahren zum letzten Mal gesehen!“ Ein Plüschtier kann für solche vereinsamten Kinder zum Freund werden, der ihnen die Tränen trocknet. Das weiss auch Frau Schneider aus eigener Erfahrung. Als ich ihr eines Tages bei einem Sammelstellenbesuch gegenübersitze, erzählt sie mir: „Herr Schmid, wissen Sie warum ich diese Plüschtiere nähe? Ich selbst habe als Kind nie Wertschätzung erlebt! – Und jetzt habe ich die Möglichkeit, vielen einsamen und verwahrlosten Kindern auf dieser Welt mit einem für sie persönlich genähten Plüschtier Wertschätzung zu vermitteln.“

Mit anderen Worten heisst das, dass sie jeden Tag mindestens ein neues Plüschtier fertigstellt. Die Materialien, um diese Plüschtiere zu nähen, kauft Frau Schneider selbst ein. Mit dem Rollator macht sie sich auf den Weg und wählt im Handarbeitsladen die schönsten und buntesten und kuscheligsten Stoffe aus. In der Sammelstelle werden die vielen wunderschönen Plüschtiere den Päckchen zugepackt, in denen ein Kuscheltier fehlt. Und Frau Schneider würde sagen: „Es brennt mir auf dem Herzen, dass die Kinder dieser Welt Christus kennenlernen und damit Wertschätzung erleben und zu einer Identität finden, die ihnen nichts und niemand mehr nehmen kann.“

Im Herzen tief berührt sitze ich Frau Schneider gegenüber. – Sie reicht mir ein von ihrer Sammelstellenleiterin eigenes für sie erstelltes kleines Fotoalbum. Als ich dieses aufschlage und die vielen wunderschön und individuell gestalteten Plüschtiere sehe, fehlen mir die Worte. – Frau Schneider näht jedes Jahr 500 Plüschtiere.

Stefan Schmid Regionalleiter für das Fürstentum Liechtenstein, die Schweiz und SüdWestDeutschland www.weihnachten-im-schuhkarton.org bzw. s.schmid@geschenke-der-hoffnung.org Diakonisches Handeln in unserer Weihnachtswerkstatt: www.geschenke-der-hoffnung.org/ mitmachen/weihnachten-im-schuhkarton/mithelfen-in-der-weihnachtswerkstatt/

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… eine Arche für Kinder sein

Der Bedarf ist gross, viele Kinder erhalten zu Hause und in der Schule nicht die Unterstützung, die sie bräuchten.

Im Jahr 2014 wuchs in der Stadtmission Worms, mitten in der bunt bevölkerten Innenstadt, der Wunsch nach einem diakonischen Projekt für die Kinder der Nachbarschaft. So entstand die Schüler-Arche, in der im vergangenen Schuljahr zwölf Kinder von Klasse drei bis sechs, alle mit Migrations- und zum Teil Fluchthintergrund, mit viel ehrenamtlichem Engagement kostenlos begleitet wurden. Montags bis donnerstags wird frisch gekocht, gemeinsam gegessen und die Hausaufgaben erledigt. Von Anfang an war uns eine familiäre Atmosphäre wichtig, daher arbeitet ein Mitarbeiter mit nur zwei Kindern zusammen. Anschliessend darf der Spass natürlich nicht zu kurz kommen, drinnen oder draussen, als ganze Gruppe oder mit einem Mitarbeiter alleine, mit viel Action oder ganz kreativ. Beim Tischgebet und vor den grossen christlichen Festen ist es uns wichtig, den Kindern das Evangelium als unser Fundament weiterzugeben. Einige kommen auch

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regelmässig begeistert zur Jungschar, die direkt nach der Schüler-Arche stattfindet, oder zum Kindergottesdienst. Zu Beginn war die Schüler-Arche noch ein Gemeinde-Projekt, heute ist sie ein eigener Verein mit einer Mitarbeiterin in Teilzeit und vielen, auch gemeindefremden, Ehrenämtlern. Aber damit soll nicht Schluss sein. Es ist unser Wunsch, noch mehr Kinder bei der Herausforderung Schule zu unterstützen und zu begleiten. Dafür wollen wir unsere Arbeit mit pädagogischem Personal und mehreren Standorten ausweiten. Der Bedarf ist gross, viele Kinder erhalten zu Hause und in der Schule nicht die Unterstützung, die sie bräuchten. Von Lehrern, Eltern und der mobilen Jugendhilfe des Jugendamts kommen immer wieder Anfragen, denen wir nicht nachkommen können. Doch um diesen guten Kurs zu verwirklichen, brauchen wir Gottes Gnade und auch finanzielle Unterstützung. Nicole Heinzelbecker, Worms

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… in Notsituationen da Was wir tun

Krisenintervention/Psychosoziale Akuthilfe ist ein Angebot zur kompetenten, kurzfristigen Begleitung und Betreuung von Menschen in akuten Krisensituationen. Menschen werden oft unvorbereitet durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen. Uns sind diese Menschen wichtig. Wir bieten ihnen an, für sie da zu sein und sie nicht alleine zu lassen. Art und Mass der Begleitung und Unterstützung sind abhängig vom Bedürfnis der Betroffenen. Sie können frei entscheiden, ob sie unser Angebot annehmen. Wir arbeiten ehrenamtlich, d.h. den Betroffenen entstehen durch uns keine Kosten. Finanziert werden wir über den DRKKreisverband Lörrach.

Unsere Einsatzbereiche

• Not- und Unglücksfälle (z.B. Überbringung von Todesnachrichten, Begleitung von Angehörigen nach Suizid oder erfolgloser Reanimation) • Gewalttaten • Massenanfall von Verletzten • Grossschadensereignisse • Katastrophen

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Unsere Mission

• Wir begleiten und betreuen Betroffene in einem möglichst geschützten, vertraulichen Rahmen, der ihnen Sicherheit gibt und sie vor der Neugier und Sensationslust Dritter bewahrt. • Wir nehmen das Bedürfnis der Betroffenen nach Information ernst und sorgen so für Beruhigung und Orientierung. • Wir fördern die Handlungsfähigkeit der Betroffenen und unterstützen sie bei organisatorischen Aufgaben und Fragen, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind. • Wir lassen Betroffene nicht alleine, sondern bieten sensibel menschlichen Kontakt und Verbundenheit und aktivieren das soziale Netz der Betroffenen. • Wir vermitteln weiterführende seelsorgerliche, psychologische und pragmatische Hilfen, wenn Betroffene für die Folgezeit völlig hilflos und überfordert erscheinen.

Das DRK sucht

Menschen, die gerade in diesem sensiblen Bereich mithelfen. Voraussetzungen dazu sind: • Psychische und physische Stabilität und Belastbarkeit • Grundsätzlicher Beginn der Mitwirkung zwischen 23 & 65 Jahren • Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung • Nachweis einer DRK-Helferuntersuchung • Identifikation mit den Rotkreuzgrundsätzen

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sein • Soziale und emotionale Kompetenz, Fähigkeit zur Empathie • Bereitschaft zur längerfristigen ehrenamtlichen Mitarbeit • Bereitschaft zu Aus-, Fortbildung und Supervision • Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit

Vom DMH beauftragt

Das Diakonissenmutterhaus St. Chrischona hat mich zum Notfallseelsorger befähigt, beauftragt und freigesetzt. Seit fast fünf Jahren und zirka 100 Einsätzen arbeite ich als Notfallseelsorger in der Leitung des KIT Lörrach mit. In den Einsätzen bin ich zur Neutralität verpflichtet. Ich biete betroffenen Menschen, bei einer gewünschten Abschiednahme von ihren Verstorbenen, meine Hilfe an wie etwa das Lesen eines Psalms, ein Gebet oder das Vaterunser. Nach meiner Erfahrung spendet der Glaube sehr viel Trost und Hilfe, gerade in Krisensituationen. Er füllt die Leere mit Hoffnung. Ich persönlich bin auf die Leitung Gottes durch den Heiligen Geist in meinen Einsätzen angewiesen. Er gibt mir die Kraft, Menschen in tiefster Not zu trösten und begleiten. Jesus gibt mir die Hoffnung für diese Welt. Er beschenkt mich mit seiner Liebe, die ich den Menschen weitergeben darf. Bernhard Kohlmann ist Mitarbeiter im KrisenInterventionsTeam im Kreisverband des DRK Lörrach (KIT Lörrach).

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… einfach Mutter sein Wenn man mich als Teenager gefragt hat, was ich denn einmal werden wollte, war meine Antwort immer: Ehefrau und Mutter. Ich war zwar sehr gut in der Schule, hätte bestimmt studieren und Karriere machen können, aber für mich wirkte dieser Werdegang immer irgendwie zweitrangig. Was könnte es Schöneres und Sinnvolleres geben, als gemeinsam mit dem Mann meines Lebens Kindern das Leben zu schenken, sie zu lieben, zu fördern und zu erziehen, damit sie zu Menschen werden, die Gott und der Gesellschaft dienen und ihr Umfeld bereichern? Dazu fühlte ich mich berufen. Tatsächlich habe ich dann auch bereits mit 19 Jahren während meiner Ausbildung den Mann meines Lebens geheiratet, als ich 24 war, bekamen wir unsere erste Tochter, mit 26 die zweite und mit 29 Jahren war unsere Familie mit der Geburt unserer dritten Tochter dann komplett. Inzwischen sind sie 17, 15 und 12 Jahre alt. Was hat man uns nicht alles an Warnungen mit auf den Weg gegeben! „Oh weh, ein Baby, jetzt fangen die schlaflosen Nächte an!“ „Das Baby zahnt! Da ist es bestimmt unruhig.“ „Warte nur, bis die Kleine zwei Jahre alt ist, dann kommt sie in die Trotzphase!“ „Die vor-pubertäre Zeit ist gerade bei Mädchen super anstrengend!“ „Teenager! Eine ganz schlimme Phase, wenn sie gegen euch als Eltern rebellieren!“ Wir haben uns aber ganz bewusst gegen diese Aussagen gestellt und uns entschieden, jede Phase mit unseren Kindern zu genies-

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sen. Und das haben wir auch und tun wir immer noch! Richtig ist, dass Kinder es immer wieder schaffen, einen an seine Grenzen zu bringen und die eigenen Schwachstellen in der Persönlichkeit oder im geistlichen Wachstum aufzuzeigen. Die Frucht des Geistes ... wer Kinder hat weiss, ob er wirklich geduldig, rücksichtsvoll und vor allem selbstbeherrscht ist (Gal 5,22)! Durch meine Kinder werde ich gerade in diesen Bereichen herausgefordert, darf aber auch Wachstum sehen! Als Mutter berufen zu sein, hat für mich im Übrigen nie bedeutet, dass ich immer nur zu Hause sein muss und keine anderen Aufgaben mehr annehmen kann. Im Gegenteil, ich finde es enorm wichtig, dass unsere Kinder sehen, dass wir uns als gläubige Frauen in der Gesellschaft und in der Gemeinde einbringen und einen Unterschied machen können. Gott gibt jedem Menschen Gaben, die er einsetzen darf. Das will ich meinen Kindern vorleben und sie auch dazu

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IMPRESSUM ermutigen. Überhaupt ist das Vorleben der viel effektivere Erziehungsweg als das „Vorsagen“. Ich freue mich total, dass ich auch in der „Mama-Phase“ immer wieder musikalische Einsätze haben durfte, in der Gemeinde und ausserhalb, und ich sogar einen ganz neuen Zweig entdecken durfte – das Dolmetschen an Konferenzen, was mir unheimlich viel Spass macht und ein absolutes Privileg ist! Und trotzdem versuche ich durch Kleinigkeiten den Kindern zu zeigen, dass sie meine Priorität sind. Zum Beispiel richte ich ihnen immer ein Pausenbrot für die Schule und koche mittags, damit sie in ihrer Mittagspause zu Hause essen können – obwohl ich inzwischen in Teilzeit arbeite. Gespräche mit meinen Töchtern über ihre Zukunftspläne, ihre Herausforderungen, ihre Errungenschaften, Jungs, Schule, Lehrer, Freundinnen mit Problemen usw. in denen sie sich mir öffnen und anvertrauen, meinen Rat suchen oder sich einfach nur „auskotzen“ sind meine Belohnung. Oder wenn ich sehe, wie sie in ihren Gaben und Fähigkeiten anfangen zu dienen, sei es in der Gemeinde z.B. im Lobpreis oder im Kinderdienst oder als Baby-Sitter oder als Ratgeber für ihre Freundinnen. Das zeigt mir, dass sie eine Bereicherung für Gottes Reich und für die Gesellschaft sind. Das macht mich stolz und erfüllt mein Herz. Ich kann von ganzem Herzen sagen: Ich bereue meine Entscheidung nicht, diesen Weg gewählt zu haben und würde es wieder tun! Kinder sind ein Geschenk!

Die Zeitschrift MIT & FÜR des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona erscheint viermal jährlich kostenfrei. Auflage: 2600 Exemplare Herausgeber: Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona Chrischonarain 135 CH-4126 Bettingen Tel.: +41 (0)61 606 65 65 Mail: mitundfuer@dmhchrischona.org Redaktionsteam: Friedhelm Geiß (Ltg.; V.i.S.d.P.), Gianpaolo Di Matteo, Schw. Lydia Höfflin, Schw. Regina Huber, Larry Leuenberger, Lena Leuenberger, Schw. Ursula Seebach, Schw. Ursula Zimmermann Grafik und Layout: Variation Design L. Leuenberger www.variation-design.de Bilder: © DMH ausser; Titelseite: √ariation Design; S. 3, sharon-mccutcheon; S. 4-5, annie-spratt; S. 11, ornella-binni S. 17, nickfewings, S. 18-19, bogdan-glisik, unsplash.com S. 8-9, John Hartley, FreeImages; S. 12, Geschenke der Hoffnung Druckerei: Lautertal-Druck Franz Bönsel GmbH D-64686 Lautertal Bankverbindungen: Basler Kantonalbank IBAN: CH55 0077 0016 0503 1447 8 Sparkasse Lörrach-Rheinfelden IBAN: DE69 6835 0048 0001 0084 16 BIC: SKLODE66

Carmen Bode, Lörrach

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{ } … in den Kleinigkeiten

Und wer einem dieser Kleinen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Matthäus 10,42

www.dmh-chrischona.org www.facebook.com/dmhchrischona

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