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Wissenschaft multimedial

Wissenschaftsgeschichten multimedial erzählen

von Martin Reich und Kristin Kambach

Digitale Wissenschaftskommunikation muss sich ständig neu erfnden. Einerseits, um im stets wachsenden Angebotsdschungel Aufmerksamkeit und Interesse zu erregen, und andererseits, um mit der begrenzteren Aufmerksamkeitsspanne der Informationsempfänger möglichst gut zu haushalten Wissenschaftskommunikation soll heutzutage unterhalten, dennoch faktisch korrekt sein und ein Mindestmaß an Informationsgehalt haben In diesem Jahr hat das BIOCOM-Team im Rahmen von bioökonomie.de für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein neues Format erprobt, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden Ziel des Projektes ist es, die Forschung im Bereich der Bioökonomie sichtbar zu machen

Hierfür wurde das Thema „Lebensmittel der Zukunft“ gewählt und in Form einer Multimedia-Geschichte, bestehend aus acht Episoden, erzählt Rein technisch nennt sich dieses Format „scrolly telling“, eine Wortschöpfung aus den Wörtern „scrollen“ (sich mit dem Mausrad auf einer Webseite nach oben und unten bewegen) und „story telling“, also Geschichtenerzählen Die Besucher der Webseite blättern sich also per Mausrad durch eine Geschichte, die neben kurzen Texten auch Audios, Bilder, Videos und kleine Animationen enthält Ziel war es, kurzweilige Informationshäppchen zu einem gehaltvollen Ganzen zu kombinieren Vorgestellt werden neueste Verfahren, um vegane Fleischalternativen zu produzieren, Gemüse in Kreislaufsystemen anzubauen, Salat mit Schall zu waschen, mit Fermentation biobasierte Aromen herzustellen und vieles mehr

Was die Erzählweise der Episoden angeht, wurde nicht linear vorgegangen, das heißt sie bauen nicht aufeinander auf Das hat mehrere Vorteile: Auch bei einer

Abb.: BIOCOM AG

kurzen Verweildauer auf der Webseite kann der Besucher bereits einiges zu einem der Unterthemen erfahren, ohne vom Gesamtumfang des Formates vielleicht abgeschreckt zu werden Außerdem wurden so statt nur einer gleich acht Angeln nach unterschiedlichen Zielgruppen ausgeworfen Und schließlich konnte jeder Episode durch diesen Aufbau in der begleitenden Kampagne eine eigene Themenwoche gewidmet werden Screenshot der Episode SchoteTotal – Die ganze Kakaofrucht nutzen

Abb.: BIOCOM AG, Hum3D/turbosquid.com und stock.adobe.com/freedom_naruk Design: Benjamin Röbig (oben) Gefüllt wurden die Seiten der multimedialen Geschichte mit großfächigen Bildern, knappen, aber informativen Texten, Kurzvideos aus eigener Produktion, Interviews mit Wissenschaftlern und immer wieder auch mit passenden Ausschnitten von bereits vorhandenen Produktionen für bioökonomie.de oder von den Forschungsprojekten selbst Auch die Fotos im Menü und die einleitenden Kurzvideos jeder Episode sind Eigenproduktionen Dieser bunte Strauß wurde sehr gut angenommen

Zu fnden ist die erste Multimedia-Geschichte „Lebensmittel der Zukunft“ über den QR-Code und unter https://biooekonomie.de/themen/multimedia-storys Eine weitere ist bereits in Arbeit, sie wird im Frühjahr 2022 veröffentlicht › Mehr zu Queller und Heuschrecken gibt es in der Episode StadtSpeisen