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Biopionier 2: Marieluise Lang

Marieluise Lang

Die Bioplastikerin

Marieluise Lang will Kunststoffe nachhaltiger machen. Dafür sucht die Materialwissenschaftlerin nach alternativen Rezepturen. Vielversprechend ist ihre Entwicklung einer Biokunststofffolie für Lebensmittel.

von Oliver Päßler

Das Verarbeitungstechnikum am SKZ: Forschung mit farbigem Kunststoffgranulat und Extrudermaschinen

Biokunststoff: Auf die Mischung kommt es an. „Frisch gebackene“ Plastikschnüre, Abkühlung im Wasser

Heute zählen PVC, Polyethylen und Polypropylen zu den weltweit häufgsten Kunststoffgrundtypen Problematisch sind die Additive, die dazugegeben werden, wie Weichmacher, Flammschutzmittel oder Farbstoffe Sie machen Plastik zwar fexibel und langlebig, schaden aber Umwelt und Gesundheit. Deshalb interessieren sich Unternehmen zunehmend für die Verwendung von Biokunststoffen Als Materialforscherin hat Marieluise Lang am Kunststoffzentrum SKZ in Würzburg deren Entwicklung maßgeblich vorangetrieben

„Momentan ist es ja so, dass man Biokunststoffe noch nicht 100% bio machen kann, weil auch die Additive teilweise gar nicht als bio vorliegen Aber da arbeiten wir eben dran, an diesen Mischungen, die immer näher an dieses 100-ProzentBio-Ziel kommen“, erklärt Lang „Die Mischungen wollen wir dann auch hier zu Folien verarbeiten, um zu sehen, ob das überhaupt praktisch umsetzbar ist “ So soll das Biokunststoffgranulat aus der Compound-Anlage einmal der Herstellung von Lebensmittelverpackungen dienen Genaugenommen wird daraus eine Folie geformt, die hauptsächlich aus einer einzigen biobasierten Schicht aus Polymilchsäure (PLA) besteht Das ist nachhaltiger, weil die Folie besser recycelt werden kann als die bisherigen Multi-Verpackungen mit ihren vielen verschiedenen Kunststoffanteilen, und weil die Bio-Folie natürlich abbaubar ist › Marieluise Lang

Chemikerin & Ingenieurin

BIOPIONIER FÜR:

Biokunststoff und industrielle Forschung

„Die Biopioniere“ sind auf der Informationsplattform biooekonomie.de des BMBF zu fnden.

Abb.: Oliver Päßler und Robert Quante; Foto buntes Granulat / Quelle: SKZ Würzburg

Für mich ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass man über Biokunststoffe viel mehr nachdenkt und überlegt, wo man sie überall einsetzen kann. Das ist auch ein wichtiger Punkt für die Bioökonomie: Wie kann ich denn nachhaltiger werden? Wo kann ich grünere Werkstoffe verwenden, als es bislang mit dem Erdöl der Fall war.