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Kompetenzen im Dialog entwickeln

Mit FUTUR – Fähigkeiten der Zukunft stellt das Bildungsconsulting ein Instrument zur Verfügung, mit dem sich geeignete Mitarbeiter finden und entwickeln lassen. Das zentrale Element in diesem Prozess ist der Dialog.

Kundennutzen . Das ist das Zauberwort für den geschäftlichen Erfolg . Um den Kundennutzen zu erreichen, gibt es zwei Wege: Quantität und Qualität . Mit Quantität ist gemeint, den Kunden möglichst viel eines Produktes zu möglichst niedrigen Preisen zukommen zu lassen . Diesen Weg gehen Billiglohnländer und große Konzerne . Der Standort Tirol ist für Preisschlachten nicht geeignet und setzt auf den zweiten Weg: Qualität . Dieser beinhaltet auch eine größtmögliche Individualisierung und die Umsetzung von Sonderwünschen . Damit erobern sich viele Klein- und Mittelunternehmen attraktive Marktnischen mit einem hohen Anteil an Stammkunden .

Genau hier stellt sich die Gretchenfrage für die heimischen Betriebe: Wie kann dieser Kundennutzen erreicht werden? Einerseits ist dafür die punktgenaue strategische Ausrichtung des Unternehmens ausschlaggebend . Je besser die Kernkompetenzen definiert sind, je fokussierter das Ziel anvisiert wird, desto treffsicherer können die potenziellen Kunden angesprochen und abgeholt werden . Andererseits: Der Chef alleine kann diese Leistung nicht erbringen . Er braucht Mitarbeiter, deren Kompetenzen so entwickelt und geschärft sind, dass im Team den Kunden genau das geboten werden kann, wonach sie suchen . Unternehmen können ohne einen speziellen Fokus auf die Entwicklung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter und Partner keine nachhaltige Excellence erreichen . Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, ein klares Bild der heutigen und zukünftigen Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter und der gestellten Anforderungen zu besitzen und regelmäßig den Förderprozess anzustoßen . Diese Überlegungen führen geradewegs zur Kernfrage: Wie können Betriebe jeder Größenordnung ihr Personal so gezielt auswählen und entwickeln, dass es diese Ansprüche erfüllt . Genau dafür hat das Bildungsconsulting der WK Tirol das Modell FUTUR entwickelt und in den letzten Monaten im Praxistest weiterentwickelt .

FUTUR schafft den Überblick Im Zentrum stehen Kompetenzen und deren Entwicklung . Dafür hat FUTUR einen Raster entwickelt, der Übersicht bringt und dabei hilft, die für einen Betrieb bzw . eine Arbeitsstelle wesentlichen Anforderungen zu definieren. Das Modell besteht aus sechs Fähigkeitsbereichen mit jeweils rund zehn Einzelkompetenzen . Im Zentrum stehen die fachlichen Fähigkeiten; daran gliedern sich persönliche, methodische, soziale und vor allem digitale Fähigkeiten an; den sechsten Bereich bilden die Basiskompetenzen . Jede einzelne Kompetenz kann zur weiteren Konkretisierung in fünf Reifegraden ausformuliert werden . Diese Reifegrade orientieren sich an dem Fünf-Sterne-System und lassen sich in „Einsteiger“, „Fortgeschritten“, „Meister“, „Optimum“ und „Zukunftsoptimum“ unterteilen .

Die fachlichen Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt, da sie den höchsten Bezug zum jeweiligen Beruf haben . Das Modell zeigt, dass sich methodische, persönliche, soziale und digitale Fähigkeiten erst durch den fachlichen Fokus entwickeln lassen . Sie bleiben aber auch bestehen, wenn der fachliche Aspekt sich wandelt und ein neuer Beruf entsteht oder erworben wird . Das ist ein ganz anderer Ansatz als ihn das schulische System verwendet . Und

bietet eine Antwort auf steigende berufliche Mobilität, wandelnde Berufsbilder und neuer Herausforderungen . Denn während bisher berufliche Ausbildungen die lebenslange Fixierung auf einen bestimmten Bereich bedeuteten, lassen sich mit dieser Sichtweise falsche Weichenstellungen korrigierten und neuen Trends integrieren .

DER NUTZEN VON FUTUR

ƒ Die Herausforderungen durch die

Arbeitswelt von morgen sind vielfältig, aber mittels FUTUR beschreibbar . Und damit können diese auch gezielt entwickelt werden . ƒ Mitarbeiterkompetenzen werden zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor .

Kreative und kundenorientierte

Lösungen lassen sich nur über die

Kompetenzen der Mitarbeiter erzielen . ƒ Durch die Formulierung von Reifegraden werden Kompetenzen zu Motivatoren . Wer sein Ziel kennt, macht sich auf den Weg – das gilt auch für die persönliche Entwicklung . ƒ Kompetenzmanagement wird zum

Schlüssel für den Unternehmenserfolg . Nur im Rahmen einer professionellen Systematik können Kompetenzen zielorientiert definiert und damit verbindlich gemacht werden . Der Schlüssel liegt im Dialog Die Definition der jeweiligen Kompetenzen in den Fähigkeitsbereichen wurde aufgrund wissenschaftlicher Expertisen vorgenommen . Im Laufe der Praxiserprobung durch das Bildungsconsulting in den letzten Monaten zeigte sich, dass eine Erarbeitung im geführten Dialog die besten Ergebnisse bringt . FUTUR ist keine Einbahnstraße - der moderne Ansatz der Kommunikation in beide Richtungen beschleunigt die Festlegung der wichtigsten Kompetenzen . Weder wird ein Unternehmen mit dieser Aufgabe alleine gelassen – noch versuchen externe Berater, mit 0815-Vorgaben der Unternehmensführung die Welt zu erklären . „Allgemeine Kompetenzprofile“ können nur der Ausgangspunkt sein – darüber hinaus gibt es in jeder Firma sehr spezielle Kompetenzen, die es nur dort und in keinem anderen Betrieb gibt . Im Gespräch werden diese erarbeitet und auf die wichtigsten reduziert . Das Modell FUTUR hilft dabei, eine Handvoll Kompetenzen zu benennen, die für den Erfolg eines Betriebs ausschlaggebend sind . Mit anderen Worten: Mit FUTUR lässt sich Unwichtiges aussieben und der Angriffspunkt für den größten Hebel in der Personalentwicklung finden. Nur wer seine Stärken kennt, kann auch gezielt daran arbeiten . Die endgültige Entscheidung, welche Kompetenzen und welche Ausprägungen des Reifegrades für ein Unternehmen, eine Organisation oder eine Stelle zu definieren sind, trifft das jeweilige Unternehmen gemeinsam mit den Personalverantwortlichen, den Führungskräften, vor allem aber mit den betroffenen Mitarbeitern .

Dieser Prozess der gemeinsamen Entwicklung von Fähigkeitsprofilen, die Verknüpfung der einzelnen Kompetenzen mit Reifegraden und die übersichtliche Darstellung in Tableaus wird zur zentralen Auseinandersetzung mit den Zukunftsthemen . In vielen Fällen werden nicht nur Definitionen der einzelnen Fähigkeiten pro Stelle, sondern auch ein für das gesamte Unternehmen und die gesamte Organisation allgemein gültiges Kompetenztableau entwickelt . Dies wird stärker aus der Strategie und dem Leitbild abgeleitet und gilt als Orientierung für die Formulierung der Kompetenzen in den jeweiligen Bereichen und Stellen .

Stufenweise zum Erfolg Eine der größten Stärken von FUTUR liegt in seiner Flexibilität . Das Modell kann schrittweise eingeführt und dadurch optimal an die konkreten Anforderungen angepasst werden . In einem ersten Schritt lassen sich Fähigkeiten und Kompetenzen finden, die für eine bestimmte Stelle oder für die gesamte Organisation von besonderer Bedeutung sind . Die Konzentration erfolgt dabei auf möglichst wenige, aber dafür umfassende Kompetenzfelder, die für das Unternehmen besonders wichtig sind . In einem nächsten Schritt lässt sich über externe Beurteilungsverfahren und Tests die Passung jedes Bewerbers und Mitarbeiters ermitteln . Ein weiterer Schritt bezieht auch die Reifegrade mit ein: Zu jeder Fähigkeit werden fünf Reifegrade definiert – und in der Folge mit den einzelnen Mitarbeitern besprochen . Nur wenn es eine gemeinsame Sicht auf den Status und die Entwicklungsmaßnahmen gibt, besteht auch die nötige Energie und Konsequenz zu einer nachhaltigen Veränderung . Von dieser soliden FÄHIGKEITEN DER ZUKUNFT DEFINIEREN

Es ist erkennbar, welche Kompetenzen fehlen Die wichtigsten Kompetenzen sind erfasst Die Kompetenzentwicklung erfolgt strategisch

Kompetenzen haben keine Bedeutung

Kompetenzen werden zukunftsorientiert erweitert

Wie weit die Definition der Fähigkeiten der Zukunft fortgeschritten ist, lässt sich in Form von Reifegraden gut darstellen . Auf Stufe 1 fehlt dieser Zugang völlig . Level 2 beinhaltet immerhin das Bewusstsein, dass bestimmte Kompetenzen im Betrieb fehlen . Auf der nächsten Entwicklungsstufe werden diese bereits konkret erfasst . Level 4 umfasst die strategische Weiterentwicklung . Und auf der höchsten Stufe denken Unternehmen in die Zukunft und erweitern bereits heute die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter .

Basis aus kann die nächste Stufe in Angriff genommen werden – die gezielte Weiterentwicklung. Da der Reifegrad vordefiniert ist und sich daraus eine gute Orientierungshilfe ergibt, kann der Entwicklungsbedarf erkannt werden und Maßnahmen lassen sich gezielt vereinbaren . Abschließend gelingt es mit FUTUR auch, ein von generellen Leitlinien und strategischen Zielen bestimmtes Personalentwicklungskonzept abzuleiten, das dennoch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Führungskräften getragen wird – eben deswegen, weil schon in den Stufen davor laufend im Dialog mit allen Beteiligten gearbeitet wurde, der damit zum „Zukunftsdialog“ für das Unternehmen selbst wird .

ANWENDUNGSFELDER FÜR FUTUR

ƒ In der Bildungsforschung ƒ In der Berufsorientierung und Bildungsberatung ƒ In der Formulierung von Anforderungsprofilen ƒ In der Personalentwicklung ƒ Im Talentemanagement ƒ In der Bildungsbedarfserhebung ƒ Im Bildungsmanagement Maßgeschneidert für alle Betriebsgrößen FUTUR lässt sich für Ein-Personen-Unternehmen oder Klein- und Mittelbetriebe genauso einsetzen wie für große Organisationen . Es ergänzt in optimaler Weise Ansätze aus dem Mitarbeitergespräch bzw . einer strategischen Personalplanung . Die Begleitung des Prozesses wird vom Team des Bildungsconsultings der Tiroler Wirtschaftskammer übernommen . Dazu wird auch eine speziell entwickelte Software eingesetzt, die es ermöglicht, anonym denn gesamten Entwicklungsbedarf zu definieren und in ein Maßnahmensystem überzuführen . Die Expertise wird in Form von Beratungen, Coachings, Moderationen und Publikationen angeboten . Die große Stärke von FUTUR besteht darin, dass modernste Erkenntnisse in ein Modell eingeflossen sind, das ausschließlich auf die Praxisanwendung ausgerichtet ist . FUTUR ist kein theoretischer Ansatz, sondern ein effizientes Werkzeug, um die Kompetenzen von Führungskräften und Mitarbeitern Schritt für Schritt weiterzuentwickeln . Denn: Nur kompetenten Fachkräften gelingt es, den Kundennutzen zu erfüllen – und damit den nachhaltigen Erfolg eines Betriebes sicher zu stellen .

OFFEN FÜR IHRE ANLIEGEN.

Das WKO-Servicepaket ist randvoll mit Know-how, Unterstützung und Beratung und bietet den direkten Draht zu Fachleuten, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von A wie Anlage bis Z wie Zoll: Nützen Sie dieses Kraftpaket! WKO.at/tirol/service

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