Biber Berti - Gewaltige Wassermassen

Page 1

Biber Berti | Wildbach­ und Lawinenverbauung Eine Einrichtung des Bundes

www.biberberti.com Leben mit Naturgewalten


Inhalt

Inhalt

Unerträgliche Hitze Wasserkreislauf der Erde Gewitter in den Bergen Gewitter Verhalten bei Gewitter Mutiger Stani Wind Berry ist erleichtert Wolken Niederschlag Eine Überraschung Die Katastrophe Schotter & Schlamm Wildbach Einzugsgebiet Rettungsmannschaften Schutzmaßnahmen Aus der Luft Bilder einer Naturkatastrophe Alles in Ordnung Schutzbauwerke

3

6 10 12 14 18 20 23 24 28 30 32 36 38 42 44 48 50 53 54 58


Wasserkreislauf der Erde

Wasserkreislauf der Erde Alles Wasser unseres Planeten ist dauernd in ­Bewegung. Es bildet den Wasserkreislauf der Erde. Dieser sorgt dafür, dass aus den riesigen Salzwasser­ meeren Wasser verdunstet. Angetrieben wird der Wasserkreislauf von der Sonne. Sonnenstrahlung lässt Wasser aus den Ozeanen, Seen und Flüssen und vom Boden verdunsten. So gelangt es in die Luft. Durch die Winde wird der Wasserdampf über die Erde verteilt. In großen Höhen kühlt der Wasserdampf ab und es bilden

sich Wolken. In den Wolken wird der Wasserdampf wieder flüssig. Die winzigen Tröpfchen werden immer größer und fallen schließlich als Niederschlag (Regen, Schnee oder Hagel) wieder zur Erde. So gelangen sie in den Boden, in Bäche, Flüsse und schließlich wieder ins Meer. Durch den von der Sonne angetriebenen ­Wasserkreislauf entsteht aus Salzwasser immer ­wieder neues Süßwasser.

10


Gewitter in den Bergen

Wetter Wenn Berti aus seiner Biber­ burg herauskommt, erlebt er Wetter. Manchmal scheint die Sonne, der Wind pfeift ihm um die Ohren und am Himmel ziehen Wolken vorbei. Je nach Temperatur kann es regnen, hageln oder schneien. Wetter findet überall statt und es ver­ ändert sich laufend.

bereits so stark und der Regen prasselt so laut zu Boden, dass Berti die beiden nicht mehr hören kann. Da zucken wieder Blitze und ohrenbetäubende Donner krachen über die Berge. Erschrocken schaut sich Berti um, doch der Regen ist wie eine graue Wand und er kann seine Freunde im Wald nicht mehr sehen. Ängstlich kauert sich Berti nieder und drückt sich an den Baumstamm. Hanne und Kilian nehmen all ihren Mut zusammen und rennen aus dem Wald hinaus zu Berti. Sie packen den verdutzt schauenden Freund an der Hand und ziehen ihn hinter sich her in den Wald hinein. Da blitzt und donnert es schon wieder. Der ganze Boden bebt und sie sehen, wie der Blitz den Kirsch­ baum spaltet und ihn in eine große Fackel verwandelt. Berti und seien Freunde stehen wie angewurzelt da und sehen zu, wie der Baum lichter­ loh brennt. 13

Unsere Erde Unser Planet besteht an der Oberfläche aus einem Drittel Festland und zwei Drittel sind von Meeren bedeckt. Auch am Festland finden wir noch viele Wasserflächen, Bäche, Flüsse und Seen. Die Atmosphäre, eine dünne Schicht aus verschiede­ nen Gasen, umhüllt die ganze Erde, wir nennen das, Luft.


Verhalten bei Gewitter

Verhalten bei Gewitter Gewitter in den Bergen sind besonders gefährlich, weil man sie oft erst spät erkennt. Egal, ob im Mittel- oder Hochgebirge: Gewitter bedeuten für Wanderer und Bergsteiger eine besondere Gefahr. Selbst bei leichten Wanderungen können plötzlich gefährliche Situationen entstehen, deshalb studiere vor einer Wanderung

i­mmer den Wetterbericht und frag Einheimische! Beim Bergwandern beobachte immer den Himmel. Wolken, die wie Karfiol oder Zuckerwatte aussehen und rasch zu riesigen Wolkentürmen wachsen, sind immer Anzeichen für ein drohendes Gewitter.

Lieber nichts riskieren und rechtzeitig umdrehen! Kommen du und deine Familie oder deine Freunde trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auf dem Berg in ein Gewitter, ist es wichtig, Folgendes zu beachten:

Bleibe ruhig – Angst und Panik sind schlechte Ratgeber! Ein Blitzschlag führt bei einem Menschen immer zu star­ ken Verbrennungen, Lähmungen oder Bewusstlosigkeit. Ein Blitzschlag kann aber auch tödlich sein. In den Bergen kann es sein, dass du nicht unter einer Gewitterwolke bist, sondern mitten drin.

Kauere dich so tief wie möglich in der „Hocke-Haltung“ auf den Boden oder besser in eine Mulde. Halte die Füße ganz dicht beieinander und umschlinge mit den Armen deine Beine. Stelle dich am besten auf deinen Rucksack oder auf anderes isolierendes Material, zum Beispiel Äste. Achte darauf, dass deine Kleidung nicht den Boden berührt. Gehe entweder tief in den Wald hinein oder weit davon weg.

Suche schnellstens Schutz in einer Berghütte mit Blitzschutzanlage. Gelingt dies nicht mehr, sind Höhlen ein ziemlich sicherer Unterstand. Eine Höhle muss so groß sein, dass du mindestens 1 Meter von den Felswänden entfernt bist. Verkrieche dich nicht in kleinen Überhängen und zu kleinen Höhlen! Vermeide unbedingt den Kontakt mit Felswänden. Der Blitzstrom fließt über die feuchte Bergoberfläche und kann dich dann treffen.

18


Niederschlag

Niederschlag Unter Niederschlag versteht man in der Meteorologie in erster Linie Wasser, das in flüssiger oder fester Form aus Wolken / Nebel / Dunst / feuchter Luft auf die Erde fällt. Da kommen den meisten natürlich sofort die gängigen Niederschlagstypen in den Sinn: Regen, Nieselregen, Eisregen, Schneeregen, Schnee, Graupel, Hagel.

Regen

Damit es regnet, muss sich die Luft rund um eine Wolke abkühlen. Die kleinen Wassertröpfchen in der Wolke werden dann stärker aneinandergedrückt. Sie verbinden sich zu größeren Wassertropfen. Irgendwann sind sie so schwer, dass sie als Regentropfen zur Erde fallen. Regenarten Es regnet, es gießt, es schüttet, es nieselt usw. Je nachdem, wie stark es regnet oder wie groß die Regentropfen sind, gibt es viele Niederschlagsarten.

Nieselregen Dieser feine Regen kann Stunden bis Tage dauern. Er besteht aus sehr kleinen Tröpfchen. In Österreich wird ein länger anhaltender Nieselregen auch Schnürlregen genannt. Dauerregen (Landregen) Als Dauerregen oder Land­ regen bezeichnet man einen lang andauernden Regen. Er kann mehrere Stunden bis Tage dauern.

Wolkenbruch Aus einer großen Gewitterwolke kann ein heftiges Unwetter entstehen. Wenn in ihr mehr Luft nach unten strömt als aufsteigt, gibt sie ihr ganzes Wasser auf einmal wolken­ bruchartig ab und dabei löst sie sich auf.

Starkregen Mit Starkregen werden sehr große Mengen Regen, die in kurzer Zeit fallen, bezeichnet. Sie sind selten, können aber zu Überflutungen führen.

Platzregen oder Schauer Platzregen ist ein heftiger, aber sehr kurzer Regen. Er dauert meistens nur wenige Minuten und fällt auch nur auf einem kleinen Gebiet.

30


Steine, Schotter und Schlamm

Schotter & Schlamm Alle haben einander viel zu ­erzählen. Lustig plaudernd geht die kleine Gruppe weiter durch den Wald bis sie endlich hinaus auf die Weide kommt. Von hier aus sehen sie das Tal und den Ort Wasser­ tobel vor sich. Erschrocken bleiben sie wie angewurzelt stehen und ­verstummen. Sie sehen hinab auf die Ortschaft, die zum größten Teil mit braunem Wasser über­ schwemmt ist. Auch Felder, Wiesen und die Straßen sind teilweise über­ flutet. Hanne findet als erste wieder Worte: „Ach, du Schreck, das ist ja furchtbar!“ „Oh, herrjemine!“, kommt es aus aller Munde. „Da steht ja alles unter Wasser und Schlamm!“ Berti hat nur Augen für seine Burg. „Da! Seht meine Biberburg!“, ruft er entsetzt. „Ich muss sofort hin. Der ganze Weidenbach ist ein Schlammsee.“ „Ja Berti, wir gehen als erstes bei deiner Burg vorbei“, beruhigt Berry seinen kleinen Freund. Sie stapfen über die nassen Wiesen bis zum Weidenbach. Schließlich erreichen sie Bertis Biberburg. Doch als der sein zerstörtes Heim sieht, wird er ganz blass um die Nase. Das was er da sieht, ist nur mehr eine zerstörte Ruine. Ein Baum am Ufer ist umgestürzt und hat die Biberburg unter sich begraben. Der Staudamm für seinen kleinen See ist völlig weggerissen. „Regenhexe und Zerstörungswut!“, bringt Berti gerade noch heraus, „ich bin obdachlos!“ Jetzt muss ich im Freien schlafen.“ Dann sinkt er entsetzt ins nasse, ­schlammige

Gras. Ganz traurig starrt er auf sein zerstörtes Heim. „Sei nicht traurig, Berti! Wir werden dir alle beim ­Reparieren helfen“, tröstet ihn Hanne. „Ja richtig“, sagt auch Berry, „wenn das Wasser wieder zurückgegangen ist, werden wir alle ­gemeinsam dein Heim neu auf­ bauen.“ Berti nickt nur dankend. Dann machen sich alle auf den Weg zu Sebastian. Als sie durch die Ortschaft gehen, sehen sie die

38

furchtbaren Schäden. Manche ­Häuser sind überschwemmt. Andere Gebäude sind von Steinen, Schotter und Schlamm beschädigt oder sogar teilweise ­verschüttet. Manchmal können sie durch die ­offenen Türen sehen, dass Schlamm und Schutt in die Wohn­ räume eingedrungen sind. Der Wildbach wälzt sich als gewaltige braune Schlammwalze durch das Bachbett.


Steine, Schotter und Schlamm

Rettungsorganisationen Die Rettung hat die Aufgabe, rund um die Uhr bei medizini­ schen Notfällen zu helfen und Leben zu retten. Die meist freiwilligen Retter lassen sich in ihrer Freizeit schulen, damit sie im Notfall qualifiziert helfen können. Die Leute der Rettung helfen bei Krankentransporten, Unfällen und bei Katastrophen. In Österreich gibt es die Notfall­ rettung, die Bergrettung und die Wasserrettung.

Durch die Straßen wühlen sich Bagger und schaufeln den Weg frei. Gerade kommen sie an einer Gruppe von Arbeitern der Wild­ bach­ und Lawinenverbauung vorbei, die schon mit Unterstütz­ ung mehrerer Bagger angefangen haben, das Bachbett zu räumen. Das ganze Wildholz, der Schotter und die Steine müssen weg, damit das Wasser abfließen und der Bach wieder in sein Bachbett zurück­ kehren kann. „Das wird sicher lange dauern, bis hier wieder alles in Ordnung ist!“, ruft Hanne. „Schaut, die Häuser da unten stehen noch immer unter Wasser!“ „Ja, die

Feuerwehrleute fahren mit einem großen Geländewagen, der auch auf überfluteten Straßen fahren kann, zu den Häusern“, ergänzt Berti. „Sie helfen den Leuten, ihre Sachen in Sicherheit zu bringen.“ Endlich sind sie beim Büro der Wildbach­ und Lawinenverbau­ ung angekommen. Dieses Haus ist zum Glück nicht beschädigt, denn es steht auf einer kleinen Anhöhe. „Was hast du heute Nacht gearbeitet?“, möchte Randy von Berry wissen. „Kommt setzt euch hierher, dann erzähle ich es euch!“ Berry setzt sich in die Mitte seiner Freunde und beginnt zu erzählen.

41

Freiwillige Feuerwehr Sie ist eine öffentliche Feuer­ wehr, die sich aus ehrenamt­ lichen Mitgliedern zusammen­ setzt. Alle Feuerwehrmänner und ­frauen arbeiten im normalen Leben in einem anderen Beruf. Nur zum Training oder bei Einsätzen schlüpfen sie in die Uniform. Dann helfen sie freiwillig und ohne dafür Geld zu bekommen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.