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Kraftstoffaus für GPL-Autos? ST. LORENZEN – Die einzige Flüssiggaszapfsäule des mittleren Pustertals an der Shell-Tankstelle in der Brunecker Straße steht nach 31 Jahren kurz vor der Schließung. Ein Ersatz ist bisher nicht gefunden. Autolenker fühlen sich im Stich gelassen.
„Unverschämt, dass Autolenker, die mit Flüssiggas fahren, nicht genügend informiert werden und jetzt vor einer beschlossenen Sache stehen“, empört sich Kurt Crepaz, zuständig für die Bedienung der GPL-Zapfsäule an der Shell-Tankstelle. Die Kunden hätten sich bei ihm beschwert, dass sie aus den Medien von der ersatzlosen Schließung erfahren mussten. Schließlich, so Crepaz, hätten Land und Staat den Vertrieb von GPL-Autos gefördert, ganze Handwerksbetriebe hätten ihre Autos umgerüstet und jetzt wäre es so, als ginge der Politik die ganze Sache nichts an.
GRUND ZUM UNMUT Der Unmut unter den Betroffenen scheint berechtigt. Im gesamten Pustertal gibt es drei Tankstellen, die Flüssiggas anbieten: in Vintl, in St. Lorenzen und in Toblach. „Mein Pachtvertrag läuft mit Ende 2014 aus. Die Tankstelle wollte man verlegen, aber kein passender Grund wurde gefunden. Die ersatzlose Auflassung ist seit dem Frühjahr bekannt. Mit Ende Oktober müssen wir die Tankstelle räumen,“ erklärt Karl Auer. Er ist seit 22 Jahren Pächter der ShellTankstelle. Es sei beachtlich, hebt Auer hervor, wie sich der Konsum von Flüssiggas in den letzten Jahren verändert habe. Waren es vor 15 Jahren noch hauptsächlich italienische Touristen, die ihre Autos mit GPL betankten, von jährlich 900.000 l verkauftem Autogas gingen 600.000 l an inländische Gäste, so sei die Nachfrage heute zwar zurück gegangen, aber dafür
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sei der Anteil an einheimischen Nutzern deutlich gestiegen. Pro Jahr verkaufe er heute 600.000 l Autogas, aber gut 70% davon gingen jetzt an Kunden vor Ort. Die Vorteile der mit Autogas betriebenen Fahrzeuge sind vielfach bekannt. Sie gelten im Unterhalt als günstiger als Diesel- und Benzinmotoren, sind umweltfreundlich und steuerbegünstigt. Bleiben aber GPL-Autos ohne Tankmöglichkeit, sind die Vorteile hinfällig.
ZUKUNFT UNGEWISS Sowohl Helmut Gräber, Bürgermeister von St. Lorenzen, als auch Roland Griessmair, Bürgermeister von Bruneck, sind sich der prekären Lage bewusst. „Wir als Gemeinde wünschen im Großraum Bruneck eine Möglichkeit zum Tanken von Flüssiggas, aber wir können keinen Tankstellenbetreiber verpflichten. Es kann nur eine Bitte sein. Die finanzielle Intervention ist nicht
möglich“, erläutert Bürgermeister Gräber. Ebenso sieht Bürgermeister Griessmair die Aufgabe der Gemeindeverwaltung in der Sensibilisierung und Information: „Wir haben im Amt für Handel der Provinz Bozen um die GPLKonzession angesucht und die Tankstellenbetreiber im Großraum Bruneck in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass Bedarf für eine GPL-Anlage besteht. Jetzt kommt es auf die Initiative der Betreiber an. Es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, aktiv in die Finanzierung mit einzusteigen oder gar zum Tankstellenbetreiber zu werden.“ Sicher sei die Errichtung einer GPLAnlage zunächst zu finanzieren, führt Karl Auer an, auch seien die Personalkosten zu berücksichtigen, da bei Flüssiggas keine Selbstbedienung möglich sei, aber dann würde sich die Investition schon rechnen. Der Markt sei durchaus vorhanden. (SP)
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