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PUSCHTRA WOSSO
Frisch, kostbar und sehr lukrativ! Das Pustertal ist mit einem großen Wasserreichtum gesegnet. Gewässer sind zentrale Landschaftselemente. Sauberes Wasser steht für eine gesunde und intakte Natur. Davon leben sämtliche Wirtschaftszweige im Tal und seine Bewohner. Das Pustertal kennt aber auch eine lange Tradition in der Stromgewinnung aus Wasserkraft, die bis heute eine große wirtschaftliche Bedeutung hat. „Das Pustertaler Wasser ist von überaus guter Qualität und die Gewässer, der Lebensraum, der damit zusammenhängt, ist in einem guten bis sehr guten Zustand. Alle unsere Gemeinden beziehen ihr
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Verteilung von Trinkwasser und für den Betrieb und die Instandhaltung der Schmutz- und Regenwasserkanalisation, so Direktor Kosta: „Trinkwasser steht jedem zu. Die Trinkwasserversorgung ist
Und zu viel Algen bringen das ganze Ökosystem zum Kippen. Vor allem Stickstoffe und Phosphor müssen dem Abwasser entzogen werden“, betont Schifferegger. Um die Wasser- und insbesondere die
unterschiedlichen Abflussmengen unterhalb der E-Werkszentrale sind entscheidende Faktoren, welche das Gewässerökosystem negativ beeinträchtigen.“ Um die Auswirkungen von Wasserableitungen auf
Robert Schifferegger, Biologe im Amt für Gewässerschutz, Außenstelle Bruneck: Qualität und Menge des Wassers müssen stimmen.
Norbert Kosta, Direktor der Stadtwerke Bruneck: Wasser ist der Pustertaler Reichtum.
Trinkwasser aus Quellen. Quellwasser ist im Unterschied zum Grundwasser qualitativ hochwertiger“, bestätigt der Biologe Robert Schifferegger im Amt für Gewässerschutz, Außenstelle Bruneck. Bis noch vor zehn Jahren bestand die Trinkwasserversorgung der Stadt Bruneck hauptsächlich aus Grundwasser. Erst die Ableitung der Steinwiesen Quelle aus dem Wielental der Gemeinde Percha ermöglichte auch für die Stadt die Versorgung mit Quellwasser auf dem gesamten Gemeindeterrain. „Die beiden Tiefbrunnen in Stegen dienen heute ausschließlich der Reserve in Trockenzeiten. Auch wenn das Grundwasser den Qualitätskriterien für Trinkwasser entspricht, hat man beim Quellwasser aufgrund des Einzugsgebiets, Wald oder Naturparkareal, eine höhere Reinheitsgarantie“, ist Norbert Kosta, Direktor der Stadtwerke Bruneck, überzeugt. Die Stadtwerke seien auf ihrem Gemeindegebiet zuständig für die Ableitung und
ein öffentlicher Dienst, der schon sozialen Charakter hat. Unser Betrieb arbeitet in diesem Bereich und beim Abwasser kostendeckend und ist nicht auf einen Gewinn ausgerichtet.“
Trinkwasserqualität im Pustertal hoch zu halten, werde sehr viel Geld und Energie aufgewandt und auch die Ausweisung der Trinkwasserschutzgebiete laufe zügig voran, so Schifferegger.
ABWASSER KLÄREN
GEWÄSSERÖKOSYSTEME
Die Reinigung des anfallenden Schmutzwassers für das gesamte Pustertal obliegt der Ara-Pustertal in ihren fünf Kläranlagen in Abtei, Innichen, Mühlbach, St. Lorenzen und Welsberg. „Das Schmutzwasser wird gereinigt. Der Klärschlamm wird verbrannt und Restteile werden auf die Deponie gebracht. Das so geklärte Wasser wird wieder in die Flüsse zurückgeleitet“, erklärt Direktor Kosta. Das Amt für Gewässerschutz beschäftigt sich hauptsächlich mit der Abwasserreinigung. „Abwasser ist reich an Nährstoffen. Werden diese sauberem Wasser übermäßig zugeführt, verursacht das eine Überdüngung, womit das Algenwachstum gefördert wird.
Nährstoffreiches Wasser ist nicht nur die Folge von zu großen Abwassermengen, sondern auch dann die Konsequenz, wenn die Wassermenge abnimmt, expliziert Schifferegger: „Wenn zu wenig Wasser in den Flüssen zurückbleibt, sodass bei Verunreinigung nicht mehr verdünnt werden kann, dann kommt das Ökosystem ebenfalls aus dem Gleichgewicht.“ Das passiere, wenn Wasserkraftwerke übermäßig Wasser für die Stromgewinnung ableiten: „Im Welsberger Stausee zum Beispiel wird Wasser gespeichert und nach ökonomischen Gesichtspunkten zur Energiegewinnung verwendet. Der unterbrochene Geschiebehaushalt, die Restwassermenge und die
ein erträgliches Maß zu reduzieren, haben sich E-Werk-Betreiber an genaue Vorgaben zu halten. Anderenfalls ist mit Konsequenzen zu rechnen. So entzog man im Wielental dem E-Werk einer privaten Gesellschaft die Konzession, nachdem bekannt wurde, dass die Betreiber mehr Wasser aus dem Wielenbach zur Stromgewinnung ableiteten, als ihnen erlaubt war, berichtet Martin Schneider, als Gemeinereferent in Percha auch zuständig für das Ressort Umwelt: „Die Konzession war überreizt und das Kraftwerk wurde zudem nicht am genehmigten Standort gebaut. Das alles führte vor etwa zehn Jahren zur Einstellung dieses E-Werks. Prozesse folgten, neue Projekte wurden eingereicht. Bis heute dauert der E-Werk-Streit in unserer Gemeinde an. Der neue Landesgewässerschutzplan hat den Wielenbach inzwischen weitgehend von der hydroelektrischen Nutzung ausgeschlossen und die energetische Förderung ging lan-