Willkommen im Leben

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Willkommen im Leben

Die ersten Tage mit Ihrem Baby

Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg

Editorial

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

ZUR GEBURT IHRES KINDES

Die kommenden Stunden, Tage und Wochen stehen ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Unser grösstes Ziel ist aktuell, dass es Ihnen und Ihrem Baby gut geht und alles so funktioniert, wie es soll und Sie es sich wünschen.

Die Geburt Ihres Neugeborenen ist mit viel Freude verbunden, die ersten Tage können sich aber auch herausfordernd anfühlen, besonders bei Ihrem ersten Baby. Atmen Sie tief durch – wir unterstützen Sie dabei, alle Veränderungen und Herausforderungen zu meistern, die mit der Geburt Ihres Kindes auf Sie zukommen.

Wir verstehen, dass Sie direkt nach der Geburt wahrscheinlich weder die Energie noch die Zeit haben, die gesamte Broschüre zu lesen. Daher haben wir hier die wichtigsten Punkte für Sie kurz zusammengefasst:

Geschenke für Sie und Ihr Baby

Auf der Ablage hinter Ihrem Bett finden Sie kleine Aufmerksamkeiten, die für Sie und Ihr Baby gedacht sind.

Bondingtuch

Das Tuch, das Ihnen zur Verfügung gestellt wird, gehört Ihnen und soll die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Baby fördern. Wir empfehlen, Ihr Baby so oft wie möglich Haut-auf-Haut zu tragen. Sie dürfen das Tuch am Austrittstag mitnehmen.

Spaziergänge mit Ihrem Neugeborenen

Fühlen Sie sich frei, mit Ihrem Baby im Spital oder im Park spazieren zu gehen. Bitte nutzen Sie dafür die Kinderwagen, welche beim Lift dafür zur Verfügung stehen. Falls Sie ein Tragetuch bevorzugen, bieten wir Ihnen gerne eines zum Ausleihen an. Das Kinderbett sollte nur auf der Station und zum Fototermin im Erdgeschoss verwendet werden.

Bitte tragen Sie ihr Kind NUR im Zimmer auf dem Arm. Wenn Sie das Zimmer verlassen, nutzen Sie bitte unsere Kinderwagen oder Tragetücher.

Besuchszeiten und Pflege

Unsere aktuellen Besuchszeiten finden Sie auf Ihrem Patiententerminal unter der Rubrik «SpitalInfos».

Unsere Pflege versuchen wir nach Ihrem und dem Rhythmus Ihres Kindes auszurichten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass manchmal auch unvorhergesehene Pflegemassnahmen nötig sind.

Hygiene

Bitte waschen Sie sich gründlich die Hände, bevor Sie stillen, die Brustpflege durchführen oder Ihr Kind wickeln.

Ratschläge zu Ihrem Baby

• Nuggi: In den ersten Tagen nach der Geburt wird empfohlen, auf einen Nuggi zu verzichten, um Saugverwirrung zu vermeiden. Falls gewünscht und notwendig, stellen wir Ihnen gerne einen geeigneten Nuggi zur Verfügung.

• Gesundheitschecks: Gewicht, Allgemeinzustand und Temperatur Ihres Babys werden in den ersten Tagen regelmässig überwacht.

• Hörtest: Vor dem Austritt wird ein Hörtest bei Ihrem Baby durchgeführt. Dieser überprüft, ob die Gehörgänge angelegt sind, gibt jedoch keine Auskunft über die Qualität des Hörens.

Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen helfen, sich in den ersten Tagen nach der Geburt besser zurechtzufinden. Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Unterstützung und Antworten auf Ihre Fragen zu bieten.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Zeit bei uns und einen guten Start in diesen neuen Lebensabschnitt mit Ihrem Baby.

DIE ERSTEN TAGE

MIT IHREM BABY

Wie auch immer Ihre Geburt war – schnell oder lang, geplant oder spontan, wie erhofft oder ganz anders: Wir begleiten Ihr Ankommen mit Ihrem Kind in der Welt und sind in diesen ersten, intensiven Tagen immer an Ihrer Seite.

Die wichtigsten Faktoren: Zeit und Ruhe Während Ihres Wochenbett-Aufenthalts am Bethesda Spital dreht sich alles nur um Sie und Ihr Kind: Nehmen Sie sich Zeit füreinander – um sich anzusehen, sich zu berühren, in engem Körperkontakt zu sein, zu schmusen und miteinander zu sprechen. In den ersten Lebensmonaten können Sie Ihrem Kind nicht zu viel Zuwendung, Liebe und Eingehen auf seine Bedürfnisse schenken –geniessen Sie es!

Achten Sie aber auch auf sich selbst: Nach den Strapazen der Geburt steht Ihre Erholung im Zentrum. Ziehen Sie sich mit Ihrem Kind zurück und konzentrieren Sie sich darauf, wieder zu Kräften zu kommen. Gleichzeitig hilft Ihnen diese Ruhe, Ihr Kind kennenzulernen und seine Bedürfnisse zu verstehen. Ihr Baby fühlt sich am wohlsten, wenn es in Ihrer Nähe ist, Ihre Stimme hört und Ihren vertrauten Geruch wahrnimmt – natürlich gilt das für beide Elternteile.

Ihr Tagesablauf im Wochenbett Morgens bespricht Ihre zuständige Pflegefachperson mit Ihnen den Tagesablauf. Vormittags werden sowohl bei Ihnen als auch bei Ihrem Kind pflegerische Kontrollen durchgeführt. Das Pflegeteam instruiert Sie auch beim Wickeln Ihres Babys und vermittelt Ihnen viel nützliches Wissen rund um die Babypflege. Auch beim Stillen werden Sie tatkräftig unterstützt – auf Wunsch begleiten Sie unsere Stillberaterinnen.

Jeden Tag zwischen 14.30 und 15.30 Uhr findet ein kurzer Übergaberapport in Ihrem Zimmer statt, bei dem Sie Ihre Bezugsperson des Spätdienstes kennenlernen. Einen geregelten Tag-NachtRhythmus gibt es mit Baby nicht – Ihr Kind bestimmt die nächsten Wochen, wann geschlafen wird. Akzeptieren Sie das und passen Sie sich diesem Rhythmus an, denn je mehr Schlaf Sie bekommen, umso besser geht es Ihnen. Auch unsere Pflegeteams geben sich Mühe, Ihren Tag

dementsprechend zu gestalten. Sie möchten gerne in unserem wunderschönen Park spazieren gehen? Bitte lassen Sie das Babybettchen in Ihrem Zimmer – wir stellen Ihnen gerne einen Kinderwagen oder ein Tragetuch für Ihren ersten gemeinsamen Spaziergang zur Verfügung.

Besuchsregelung

Wir haben uns im Interesse des Wohls von Mutter und Kind dazu entschieden, nur den Partner bzw. die Partnerin sowie Geschwisterkinder als Besuchende zuzulassen. Diese Regelung wurde während der Pandemie eingeführt und hat den Erholungsfaktor der Mütter und Babys während des Wochenbetts merklich gesteigert. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!

Die Besuchszeiten sind täglich ganztags bis 22 Uhr abends für Partner und Partnerinnen und Geschwisterkinder– wir bitten Sie, diese einzuhalten.

Babyshooting

In Zusammenarbeit mit den Fotografen und Fotografinnen von BabyCute organisieren wir für Sie im Bethesda Spital ein professionelles Shooting Ihres Neugeborenen. Dabei werden mehrere Fotos von Ihrem Kind gemacht – Sie suchen aus, welche Ihnen gefallen, sind aber keineswegs zum Kauf verpflichtet. Wer weiss, vielleicht finden Sie das perfekte Bild für Ihr Geburtskärtchen?

Ihre Rechte und Pflichten

Bei uns steht der Mensch im Zentrum – dazu gehört, dass Sie bei uns im Wochenbett das Recht auf die bestmögliche Behandlung haben und mitentscheiden, wie diese aussieht. Gleichzeitig sind wir darauf angewiesen, dass Sie während Ihres Aufenthalts aktiv mitwirken und offen mit uns kommunizieren, damit wir Ihnen unser Bestes garantieren können. Mehr zu Ihren Rechten und Pflichten erfahren Sie auf unserer Homepage.

Babyshooting

bethesda-spital.ch/ babyshooting

Ihre Rechte und Pflichten

bethesda-spital.ch/ rechte

BONDING MIT IHREM NEUGEBORENEN

«bond» heisst auf Englisch «Band» oder «Verbindung» – und beim «Bonding» geht es genau darum: Durch Haut-auf-Haut-Kontakt bauen Babys eine vertrauliche Beziehung zu Ihnen auf und empfinden so Sicherheit und Geborgenheit. Das funktioniert natürlich auch umgekehrt und lässt Sie innige emotionale Bande mit Ihrem Baby knüpfen.

Einander ganz nah sein

Das Bonding gehört zu unserer Philosophie am Bethesda Spital und beginnt unmittelbar nach der Geburt. In dieser ersten Zeit liegt Ihr Neugeborenes auf Ihrer nackten Brust, spürt die Wärme Ihrer Haut und findet hier einen sicheren Hafen. Diese Erfahrung ist für Mütter und Väter einzigartig und unvergesslich. Es ist ein Moment, in dem eine unbeschreibliche Menge an Liebe für dieses kleine Wesen entsteht. Das Glücks- und Bindungshormon Oxytocin trägt wesentlich dazu bei, dass solch intensive Gefühle der Verbundenheit entstehen. Bei uns am Bethesda Spital unterstützen wir dieses natürliche Band zwischen Eltern und Kind, damit es von Anfang an gestärkt wird.

Während dieses ersten Bondings hat Ihr Kind Zeit, anzukommen und sich in seiner neuen Welt zurechtzufinden – und Sie können in aller Ruhe in die neue Situation eintauchen und Ihr kleines Wunder bestaunen.

Immer wieder Re-Bonding Mit den Eltern im Hautkontakt zu sein, ist für ein Baby etwas vom Allerschönsten! Legen Sie Ihr Kind deshalb so oft wie möglich nackt auf Ihre Brust. Damit es für Sie uns Ihr Kind bequem ist und das Baby genügend Halt hat, stellen wir Ihnen unsere Bondingtücher gerne zur Verfügung.

Nähe ist in dieser ersten Zeit sehr wichtig. Unser Rooming-In-Modell ist darauf abgestimmt, dass Sie möglichst viel Zeit zusammen verbringen können. Am besten «tragen» Sie Ihr Kind

mehrere Stunden am Tag bei sich am Körper –achten Sie darauf, dass es Ihnen mit dem Gesicht zugewandt ist, damit Augenkontakt möglich ist. Wussten Sie übrigens, dass Bonding dazu beiträgt, dass Babys weniger oft weinen?

Viele körperliche Vorteile Ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ihre Brustpartie seit der Geburt spürbar wärmer ist? Das hat die Natur clever eingefädelt, denn so bleibt die Körpertemperatur Ihres Babys beim Haut-aufHaut-Kontakt mit Ihnen stabil. Bonding sorgt nicht nur für emotionale Stabilität bei Ihrem Baby, sondern hat auch sonst viele Vorteile für Sie und Ihr Kind: Unter anderem erholen Sie sich schneller von der körperlichen Anstrengung der Geburt, die Körpertemperatur Ihres Kindes ist konstant, es weint weniger und entwickelt ein stabiles Urvertrauen.

Ihr Baby kann während des Bondings selbstständig an Ihre Brust und entwickelt so eine gute Saugtechnik. Das Bonding hat auch einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Die initiale Brustdrüsenschwellung (Milcheinschuss) ist sanfter und setzt früher ein. Auch wenn Sie nicht stillen: Durch Bonding haben Sie einen engeren Kontakt zu Ihrem Kind und die Kommunikation zwischen Ihnen beiden wird intensiviert. Geniessen Sie diese vertrauten Momente.

Bonding

Mehr dazu in unserem Blog: bethesda-spital.ch/ bonding

«Durch Hautkontakt, Körperwärme und zärtliche Berührungen von Mutter und Kind wird Oxytocin ausgeschüttet, das auch als Liebes- oder Bindungshormon bekannt ist.»

Dr. med. Cyril Lüdin, Kinderarzt am Bethesda Spital

STILLEN –DIE OPTIMALE NAHRUNG FÜRS BABY

Muttermilch ist in den ersten sechs Monaten die ideale und einzige natürliche Komplettnahrung für Ihr Kind. Stillen hat viele Vorteile –wenn Sie und Ihr Baby einmal Ihre Routine gefunden haben, ist Stillen einfach, praktisch, nachhaltig, kostengünstig und immer verfügbar, auch unterwegs. Ausserdem ist die Zeit, während Ihr Baby an Ihrer Brust trinkt, ideal, um zu bonden und die intime Nähe zu geniessen.

Stillen: Die Basics

1. Bequeme Sitzposition und Lagerung Ihres Babys

Beim Stillen gibt es unterschiedliche Haltungen, die sowohl für die Mutter als auch für das Kind angenehm und effektiv sein können. Entscheidend ist, dass sowohl die Mutter als auch das Kind eine bequeme Position einnehmen. Eine wichtige Komponente dabei ist, dass der Bauch des Babys zum Körper der Mutter ausgerichtet ist, um eine optimale Nähe und Bindung während des Stillens zu fördern.

2. Ansetzen des Babys

Der Mund Ihres Kindes sollte weit geöffnet sein und sich auf der Höhe Ihrer Brustwarze befinden. Unterstützen Sie Ihr Kind beim Ansetzen, indem Sie Ihre Brust mit dem «C-Griff» umfassen.

3. Umschliessen der Brustwarze/Trinken Ihr Baby sollte Ihre Brustwarze plus einen Teil des Warzenhofs mit seinem Mund umschliessen («Mund voll Brust»). Dabei sind Ober- und Unterlippe Ihres Kindes nach aussen zu einem «Fischmäulchen» gestülpt. Während Ihr Baby trinkt, sehen Sie, wie sich sein Unterkiefer und Ohr bewegen.

4. Lösen des Babys Führen Sie Ihren kleinen Finger leicht in den Mundwinkel Ihres Kindes und schieben Sie den Finger behutsam zwischen seine Zahnleisten. So lösen Sie das Saugvakuum auf sanfte Weise und Ihr Baby gibt Ihre Brust frei. Ziehen Sie Ihre Brust nie einfach aus dem Mund Ihres Kindes, das kann ihm und Ihnen Schmerzen bereiten.

Tagestrinkmenge

Ihr Baby trinkt während der ersten drei Monate täglich etwa ein Sechstel seines Körpergewichts. Beispiel: Ein Baby, das 3600 g wiegt, trinkt pro Tag etwa 600 g Muttermilch. Bei 6 bis 8 Mahl zeiten pro Tag sind das etwa 75 bis 100 ml Muttermilch pro Mahlzeit. Dabei fördert häufiges Ansetzen an die Brust die Milchproduktion.

Abgepumpte Muttermilch

Sie können Muttermilch abpumpen und Ihr Baby damit nach Bedarf mit einem Schoppenfläschchen füttern. In den ersten Wochen sollte dies jedoch die Ausnahme sein. Abgepumpte Muttermilch kann während 4 bis 8 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Danach muss sie bei 4 bis 6 °C in den Kühlschrank, wo sie 4 Tage lang aufbewahrt werden kann. Im Gefrierfach können Sie Muttermilch 3 Monate lagern, im Tiefkühler (–18 °C) sogar 6 Monate. Tauen Sie eingefrorene Muttermilch im Kühlschrank, bei Zimmertemperatur oder unter fliessendem kaltem Wasser auf. Kochen Sie Muttermilch niemals auf, auch nicht in der Mikrowelle, sondern erwärmen Sie sie nur sanft im Wasserbad.

Achtung

• Geben Sie nie frisch abgepumpte Muttermilch zur bereits gekühlten Milch! Sie können diese erst zusammengiessen, wenn beide gekühlt sind.

• Aufgetaute Muttermilch sollten Sie unbedingt innert 24 h verwenden.

• Dieselbe Milch unbedingt nur einmal erwärmen.

Milchpumpen

Um Milch abzupumpen, gibt es sowohl manuelle als auch elektrische Milchpumpen. Letztere können Sie bei Bedarf in einer Apotheke oder Drogerie mieten.

Auskochen von Fläschchen (Schoppen), Abpumpsets und Nuggis

In den ersten 2 bis 3 Wochen sollten Sie die Schoppenfläschchen und Nuggis einmal täglich, später zwei- bis dreimal pro Woche rund 10 Minuten auskochen. Dasselbe gilt auch für Stillhütchen und kleine Plastikteile.

Brustpflege während des Stillens

Solange Sie stillen, sollten Sie für die Brustpflege keine Bodylotion und kein Parfüm verwenden. Ihr Baby kennt Ihren natürlichen Geruch und wird durch künstliche Duftstoffe irritiert. Waschen Sie sich vor dem Stillen die Hände mit Seife und nutzen Sie Stilleinlagen, die Sie in Ihren BH einlegen. Diese sollten Sie regelmässig wechseln, um Infektionen vorzubeugen. Ausserdem haben diese den Vorteil, dass austretende Milch nicht sichtbar ist, falls Sie einmal ein paar Tropfen verlieren sollten.

Führen Sie vor dem Stillen eine kurze Brustmassage durch – die Vorteile davon sind:

• Sie entspannen sich und kommen in eine ruhige Stillstimmung.

• Der Milchfluss wird begünstigt, indem der Milchspendereflex schneller ausgelöst wird.

• Sie nehmen Veränderungen Ihrer Brust sofort wahr (Schmerzen, Verhärtungen).

• Sie können so einem Milchstau vorbeugen.

Wir empfehlen Ihnen, die Stillposition immer wieder leicht zu variieren. Dort, wo das Kinn Ihres Babys anliegt, wird die Brust vermehrt entleert.

Brustwarzen

Mit folgenden Massnahmen können Sie wunden Brustwarzen vorbeugen:

• Tupfen Sie etwas Muttermilch auf Ihre Brustwarzen und lassen Sie diese an der Luft trocknen.

• Tragen Sie nach dem Stillen eine dünne Schicht Brustwarzensalbe auf.

• Achten Sie beim Stillen auf eine gute Positionierung und korrektes Ansetzen.

• Wenden Sie verschiedenen Stillpositionen an.

Bei Problemen oder Schmerzen an den Brustwarzen empfehlen wir Ihnen, sich an eine qualifizierte Stillberaterin oder Ihre Hebamme zu wenden. Diese Expertinnen können Ihren Stillprozess überprüfen, Ihre Technik beobachten und Sie professionell unterstützen, um eine angenehme und schmerzfreie Stillzeit sicherzustellen.

Richtig stillen

Hilfreiche Tipps rund ums Stillen bethesda-spital.ch/ geburt-stillen

Stillförderung Schweiz

Unabhängige Informationen rund ums Stillen: stillfoerderung.ch

Mögliche Anzeichen eines Milchstaus Ein Milchstau kann entstehen, wenn die Brust nicht gut entleert wird. Er äussert sich durch eine harte, schmerzende, druckempfindliche und eventuell gerötete Stelle an Ihrer Brust. Auch ein tastbarer Knoten mit begrenztem Rand kann Anzeichen eines Milchstaus sein. Oft schmerzt die Stelle beim Stillen und die Brust fühlt sich heiss an. Geraten Sie nicht in Panik – ein Milchstau lässt sich oft mit einfachen Schritten beheben:

Als erste Massnahme legen Sie Ihr Baby häufiger an die gestaute Brust an. Die andere Brust entspannen Sie mittels Massage und Ausstreichen. Sie können die gestaute Brust auch unter der warmen Dusche ausstreichen. Die Behandlung mit Massage und Wärme vor dem Stillen hilft, den Muttermilchfluss zu verbessern und die Brust zu entleeren. Cold-Packs aus dem Kühlschrank oder Quark wickel nach dem Stillen helfen, die Brust wohltuend zu kühlen. Gönnen Sie sich Ruhe und vermeiden Sie Stress. Falls keine Besserung eintritt, nehmen Sie Kontakt mit einer Hebamme oder Stillberaterin auf.

Mögliche Anzeichen einer Brustentzündung (Mastitis) Ein Milchstau, der nicht behandelt wird, kann zu einer Brustentzündung führen. Diese äussert sich neben den bereits beschriebenen Anzeichen eines Milchstaus durch grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und rasch ansteigende Temperatur über 38,5 °C. Falls Sie solche Anzeichen bemerken, kontaktieren Sie bitte schnellstmöglich Ihre Stillberaterin oder Hebamme, Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt oder die Geburtsklinik am Bethesda Spital. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Stillberatung und Stilltreff am Bethesda Spital Unsere IBCLC-zertifizierten Stillberaterinnen sind Ihre perfekten Ansprechpartnerinnen für alles rund ums Stillen & Co. Bereits während Ihrer Zeit bei uns unterstützen sie Sie tatkräftig und beantworten all Ihre Fragen. Falls Sie eine engere Begleitung oder eine umfassende Beratung wünschen, können Sie eine persönliche Stillberatung buchen – drei solche Sitzungen werden von Ihrer Krankenkasse in der Grundversicherung übernommen, auch, wenn Sie schon wieder zu Hause sind. Die Stillberatung während Ihres Aufenthalts bei uns ist natürlich kostenlos.

Ausserdem laden wir Sie einmal im Monat zu unserem Stiltreff ein. Hier eröffnet jeweils ein kurzer Vortrag einer Stillberaterin zu diversen Themen den Anlass – danach können Sie Ihre Fragen stellen und sich mit anderen Stillenden austauschen.

Stillberatung

Bei Problemen und Fragen rund ums Stillen: bethesda-spital.ch/ stillberatung

Stilltreff

Monatlicher Treff im Bethesda Spital: bethesda-spital.ch/ stilltreff

«Dank der fürsorglichen und persönlichen Atmosphäre im Bethesda Spital habe ich mich rund um die Uhr wohl und bestens betreut gefühlt.»

Tina Müller, Mutter einer neugeborenen Tochter

DAS 1X1

DER BABYPFLEGE

Soll mein Baby auf dem Bauch schlafen oder besser auf dem Rücken? Wann darf ich es zum ersten Mal baden? Und wie war das nochmals mit der Nagelpflege? Wir haben für Sie alles Wichtige rund um die Pflege Ihres Kindes zusammengetragen, basierend auf dem aktuellen Wissen unserer Profis von der Neugeborenenpflege.

Tag-Nacht-Rhythmus

Ihr Baby kennt zu Beginn keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Es schläft während verschiedener Phasen über den ganzen Tag verteilt. Es kann sein, dass Ihr Kind abends unruhiger ist. Vielleicht braucht es dann einfach nur Zärtlichkeit und will in Ihrer Nähe sein, um so die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Um das Einschlafen zu vereinfachen, sind Rituale hilfreich: Re-Bonding, ein Lied vorsingen, eine Musikspieldose abspielen – und immer im gleichen Ablauf.

Ernährung

Grundsätzlich darf Ihr Baby so oft an Ihrer Brust trinken, wie es möchte. Dieser Bedarf kann sehr unterschiedlich sein und die tägliche Trinkmenge und die Trinkhäufigkeit können stark schwanken. Wir empfehlen als Faustregel, dass Ihr Kind 8 bis 12 Mahlzeiten in 24 Stunden zu sich nehmen sollte. Falls Sie Ihr Kind nicht stillen können, besprechen wir gemeinsam im Wochenbett die ideale Ernährung für Ihr Neugeborenes.

Gewichtszunahme

Ihr Baby nimmt in den ersten zwei Monaten etwa 170 bis 330 g pro Woche zu. Es sollte im Alter von ca. 14 Tagen das Geburtsgewicht wieder erreicht haben, da es in den ersten Tagen etwas Gewicht verliert. Am Anfang ist regelmässiges Wiegen durch Ihre Hebamme oder bei der Mütter-VäterBeratung Ihres Wohnorts wichtig. Als Faustregel gilt: Ein zufriedenes Baby, das 5 bis 6 Mal täglich nasse Windeln hat, trinkt in der Regel genug.

Stuhlgang

In den ersten Wochen wird Ihr Baby entweder mehrmals täglich oder nur alle paar Tage Stuhlgang haben. Der Stuhl ist dünn, gelblich und körnig, manchmal auch flüssig und riecht leicht säuerlich. Falls der Stuhl Ihres Babys von dieser Beschreibung abweicht, sollten Sie das Trinkver-

halten des Kindes beobachten, eventuell eine Stillberaterin oder Hebamme hinzuziehen.

Babys, die mit der Flasche gefüttert werden (Säuglingsnahrung bzw. Formula), solllten mindestens jeden dritten Tag breiigen bis geformten Stuhl haben.

Wunder Windelbereich

Babyhaut ist unglaublich zart – ein gerötetes Gesäss ist daher keine Seltenheit. Folgende Massnahmen können helfen: Häufiges Windeln wechseln, den Windelbereich mit Wasser waschen, eine Windeleinlage verwenden und Lufttherapie (sprich, Ihr Kind eine Zeit lang mit nacktem Windelbereich belassen).

Bei starker Hautirritation können Sie eine zinkhaltige Paste verwenden, welche die Haut beruhigt und die wunden Stellen schützt. Für das Wundsein gibt es verschiedene Ursachen: Zu langes Tragen derselben Windel, Materialunverträglichkeiten, Zahnen, Allergien oder Pilzinfektionen.

Körpertemperatur

Die Normaltemperatur Ihres Babys liegt zwischen 36,5 ˚C. und 37,5 ˚C. Sie wird bei Säuglingen rektal gemessen. Messen Sie die Temperatur, wenn Ihnen Ihr Kind einen kränklichen Eindruck vermittelt. Für einen ersten Check kontrollieren Sie die Temperatur nicht an den Händen und Füssen, sondern an Nacken, Rücken oder Bauch Ihres Babys. Verwenden Sie keine Ohr- oder Nuggithermometer, denn diese sind – gerade bei Säuglingen – ungenau. Bei Fieber, das 38,5 ˚C übersteigt, decken Sie Ihr Kind ab und achten auf genügend Flüssigkeitsaufnahme. Informieren Sie sich bei Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt über die weiteren Schritte.

Weinen

Dass Babys weinen, ist absolut normal – schliesslich haben sie keine andere Möglichkeit, sich auszudrücken. Wenn Ihr Kind aber viel weint, können folgende Tipps helfen:

• Re-Bonding: Helfen Sie Ihrem Baby mit Haut-auf-Haut-Kontakt, sich zu entspannen. Nehmen Sie sich die Zeit und versuchen Sie, gemeinsam zur Ruhe zu kommen.

• Aufstossen lassen – manchmal plagt Luft im Magen die Kleinen.

• Warme Wickel auflegen – z. B. ein Kirschkern-/ Traubenkernsäckchen oder ein Hot-Pack. Achtung: Immer nur handwarm!

• Massieren Sie das Bäuchlein Ihres Babys im Uhrzeigersinn, auch mit einem wohltuenden, neutralen Öl.

• Tragen Sie Ihr Baby in verschiedenen Positionen herum (z. B. Fliegerhaltung). Denken Sie dabei immer auch an Ihre eigene Atmung –wer Ruhe findet, strahlt Ruhe aus.

• Probieren Sie homöopathische Mittel aus, z. B. Camomilla-Globuli aus der Apotheke.

• Bei länger anhaltendem oder regelmässigem Weinen bzw. Schreien bietet Ihnen Ihre MütterVäter-Beratungsstelle, Ihre Stillberaterin oder Ihre Kinderärztin bzw. Ihr Kinderarzt professionelle Hilfe an.

Körperpflege

Wir empfehlen Ihnen, dass Sie Ihr nacktes Baby regelmässig gut anschauen, um eventuelle Hautveränderungen frühzeitig zu bemerken. Achten Sie dabei vor allem auf folgende Stellen: Mund (Soor), Nacken- und Halsfalte, Ohren (innen und hinter den Hörmuscheln), Achseln, Leiste, Rücken, Zwischenräume der Finger und Zehen, Oberschenkelfalte, Genitalien und Windelbereich (Soor/Windeldermatitis).

Die grossen Falten am Hals, unter den Achseln und in den Leisten sollten Sie täglich auf Rötungen und Verschmutzungen kontrollieren und bei Bedarf reinigen, idealerweise mit einem weichen Tuch und Wasser (rund 37 °C warm). Bei allen talgigen und fettigen Hautverschmutzungen ist ein Tropfen Mandelöl auf dem feuchten Tuch zu empfehlen, womit sich diese am besten und

schonendsten beseitigen lassen. Achten Sie darauf, dass Sie die Hautfalten anschliessend gut trocknen, indem Sie mit dem Tuch sanft tupfen, nicht reiben.

Augenpflege

Waschen Sie die Augen Ihres Babys mit einem sauberen, weichen Tuch und Wasser. Gehen Sie dabei von aussen nach innen vor und reinigen Sie jedes Auge mit einem eigenen Teil des Tuches, um Keimverschleppungen zu vermeiden. Starten Sie die Grundpflege Ihres Babys immer mit den Augen. Sind diese verklebt, können Sie sie auch mit Muttermilch oder einer Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) auswaschen – Sie erhalten diese in der Apotheke.

Ohrpflege

Babys Ohren reinigen Sie am besten mit Watte, die Sie mit Wasser anfeuchten. Geben Sie einen Tropfen Mandelöl oder Muttermilch darauf. Die Watte muss vollständig mit Wasser getränkt werden, dann drücken Sie sie aus und formen damit eine Spitze, mit der Sie die Ohrmuschel von innen nach aussen säubern. Zum Schluss reinigen Sie mit der anderen Seite der Watte die Stelle hinter dem Ohr von oben nach unten. Bitte verwenden Sie keine Wattestäbchen – die Verletzungsgefahr ist zu gross.

Nasenpflege

Bei Bedarf können Sie aus einem trockenen Papiertaschentuch oder aus Watte eine Spitze formen und damit die Nase Ihres Babys säubern. Bei verstopfter Nase können Sie auch ein paar Tropfen Muttermilch, Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) oder Baby-Nasentropfen ins Näschen geben. Sie erhalten beides in der Drogerie oder Apotheke.

Baden

Die meisten Babys geniessen es, im warmen Wasser zu sein und haben Spass beim Planschen. Sie dürfen Ihr Kind ein bis zwei Mal pro Woche bei 37 °C Wassertemperatur ohne Badezusatz (zur Vorbeugung von Allergien) baden. Bei sehr trockener Haut können Sie dem Badewasser ein paar Tropfen Mandelöl oder Muttermilch beigeben. Die einmal gewählte Pflegelinie sollte beibehalten werden, sofern Ihr Kind diese gut verträgt.

Ist Ihr Kleines eine richtige Wasserratte – oder soll eine werden? Am Bethesda Spital bieten wir seit vielen Jahren unsere beliebten Babyschwimmkurse an – mehr dazu auf unserer Homepage.

Nabelpflege

Umwickeln Sie den Nabelstumpf Ihres Babys täglich mit einer sauberen Kompresse, bis er ganz abtrocknet und von allein abfällt. Schliessen Sie danach die Windel für die folgenden fünf bis sieben Tage unterhalb des Bauchnabels, damit dieser vollständig trocknen kann. Der Nabel kann ein wenig nachbluten und sollte dann desinfiziert werden (z. B. mit Octenisept oder Merfen).

Nagelpflege

Wegen Verletzungsgefahr des Nagelbettes sollten Sie die Nägel Ihres Babys erst nach vier bis sechs Wochen schneiden. Tun Sie dies mit einer abgerundeten Babynagelschere, wenn Ihr Kind schläft. Bis zum ersten Nagelschneiden können Sie die Nägel bei Bedarf mit einer Lanolin-Salbe eincremen.

Guthrie-Test (Neugeborenen-Screening)

Beim Neugeborenen-Screening wird Ihrem Baby ein wenig Blut an der Ferse entnommen, um es auf verschiedene, angeborene Stoffwechselkrankheiten zu testen. Das Screening wird 72 bis 96 Stunden nach der Geburt von der Pflege durchgeführt. Gehen Sie vor dieser Zeit nach Hause, wird das Neugeborenen-Screening durch Ihre Hebamme oder durch Ihre Kinderärztin bzw. Ihren Kinderarzt vorgenommen.

Kinderarztkontrolle

Die erste Kontrolle bei Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt findet 2 bis 4 Wochen nach der Geburt Ihres Babys statt, sofern Sie keinen anderen Termin vereinbart haben.

Spazieren gehen

Babys schätzen frische Luft, aber keine Sonne! Sie können mit Ihrem Kind spazieren gehen –ziehen Sie es dem Wetter entsprechend nicht zu warm und nicht zu leicht an. Damit Ihr Baby nicht überhitzt, sollten Sie ihm die Jacke in Innenräumen öffnen oder ausziehen. Vergessen Sie auch eine passende Kopfbedeckung nicht – im Winter ein wärmendes Mützchen, im Sommer einen Sonnenhut. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby im Kinderwagen oder auch im Tragetuch Blickkontakt mit Ihnen aufnehmen kann – so fühlt es sich sicher und geborgen.

So ist Ihr Baby sicher

• Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch oder hohen Unterlagen liegen. Auch wenn es sich noch nicht drehen kann – die Sturzgefahr ist zu gross.

• Legen Sie Ihr Baby nachts zum Schlafen auf den Rücken. Verwenden Sie weder Kissen noch Bettdecke (Erstickungsgefahr), sondern nur einen der Saison angepassten Schlafsack.

• Babys, die viel und lange weinen, können Eltern an den Rand der Verzweiflung treiben. Wenn Sie spüren, dass Sie an Ihre Grenzen kommen, müssen Sie sich unbedingt professionelle Hilfe holen. Das Schütteln eines Babys (durch Erschöpfung, Verzweiflung und Verlust der Selbstkontrolle) kann zu einer grossen Gefahr für das Gehirn wie auch für das Leben Ihres Kindes werden.

Gutherie-Test

Weitere Informationen zum NeugeborenenScreening neoscreening.ch

DAS BESTE FÜR MAMIS

Haben Sie sich schon an den Gedanken gewöhnt, dass Sie jetzt Mutter sind? Es ist ganz normal, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis Sie dieses neue Rollenbild verinnerlicht haben – schliesslich geht es hier um eine der einschneidendsten Veränderungen im Leben. Gerne geben wir Ihnen ein paar Tipps & Richtlinien für die ersten Wochen mit, basierend auf unserer langjährigen Erfahrung am Bethesda Spital.

Ernährung

Die meisten Frauen achten schon während der Schwangerschaft auf eine ausgewogene Ernährung. Am besten machen Sie auch jetzt, wo Ihr Baby da ist, genauso weiter. Während der Stillzeit dürfen Sie grundsätzlich essen, was Sie möchten –es gibt keine strengen Regeln. Ausnahme: Vermeiden Sie Petersilie sowie Pfefferminz- und Salbeitee, da diese die Milchbildung hemmen. Spargel und Rhabarber in grossen Mengen verändern den Geschmack der Muttermilch –eventuell trinkt Ihr Baby dann schlechter. Stilltee und Zitronenmelisse können die Milchbildung unterstützen.

Ihr Energiebedarf ist jetzt rund 400 bis 600 kcal höher als normal. Decken Sie diesen am besten mit zwei zusätzlichen Zwischenmahlzeiten ab.

«Me-Time»

Ihr Baby ist momentan für Sie das Wichtigste auf der ganzen Welt. Aber vergessen Sie nicht, sich auch gut um sich selbst zu kümmern! Nutzen Sie die Stunden, die Ihr Baby schläft, für Erholung und Entspannung. Legen Sie sich hin, ruhen Sie sich aus und gönnen Sie sich und Ihrem Körper Pausen, damit Sie diese intensive Zeit meistern. Nehmen Sie Angebote von Eltern, Freundinnen und sonstigen Bezugspersonen, Sie zu unterstützen, guten Gewissens an.

Ihr Körper nach der Geburt

Die Hormonumstellung nach der Geburt kann bei Ihnen ein grosses Gefühlschaos auslösen. Gleichzeitig sorgen die Hormone dafür, dass sich Ihr Körper langsam rückbildet: Ihre Gebärmutter schrumpft wieder auf normale Grösse. Viele Frauen empfinden während diesem Prozess immer wieder sogenannte Nachwehen. Der neugewonnene Platz in Ihrem Bauch sorgt dafür, dass Ihre Verdauung einige Tage braucht, bis sie wieder richtig in die Gänge kommt.

Wochenfluss

Der Wochenfluss (Blutung nach der Geburt) dauert etwa vier bis sechs Wochen. Seine Farbe verändert sich von bräunlich-rötlich-gelblich zu weisslich. Bei sehr unangenehmem Geruch oder ungewöhnlich starker oder sehr langer Blutung kontaktieren Sie bitte Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt. Verzichten Sie, solange der Wochenfluss dauert, darauf, ein Vollbad zu nehmen, ins Schwimmbad oder in die Sauna zu gehen, Geschlechtsverkehr zu haben oder Tampons zu verwenden. Achten Sie auf gründliches Händewaschen nach jedem Bindenwechsel! Nach beendetem Wochenfluss baut sich Ihre Gebärmutterschleimhaut langsam wieder neu auf.

Rückbildung

Etwa 8 bis 12 Wochen nach der Geburt können Sie einen Rückbildungskurs besuchen. Wir bieten am Bethesda Spital regelmässig solche Kurse –mit oder ohne Baby – an. Sie fördern damit den natürlichen Rückbildungsprozess ihres Körpers, kräftigen Ihre Muskeln und stärken Ihren Beckenboden. Auch für Entspannung und bewusstes Atmen ist in unseren Kursen gesorgt.

Kurse & Veranstaltungen wie Rückbildung, Wassergymnastik und mehr: bethesda-spital.ch/kurse

Sport

Nach einer Geburt verändert sich der Körper. Viele Frauen können es deshalb kaum abwarten, wieder Sport zu treiben. Gönnen Sie Ihrem Körper aber zuerst eine Pause, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Sowohl Ihre Bauchals auch ihre Beckenbodenmuskulatur braucht die Zeit des Wochenbetts, um sich zu erholen. Erst nach dem Rückbildungskurs sollten Sie wieder anfangen, langsam Sport zu treiben. Wenn Sie einen Kaiserschnitt hatten, besprechen Sie den geeigneten Zeitpunkt am besten mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt. Nutzen Sie diese ersten Wochen mit Baby für ausgiebige Spaziergänge mit Kinderwagen – so kommen Sie langsam wieder in Bewegung!

Wieder zu Hause

Die erste Zeit zu Hause mit Baby ist intensiv geprägt durch die Rollenfindung von Ihnen und Ihrem Partner. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die eigenen Kräfte im Gleichgewicht halten können. Oft herrscht in den ersten Wochen mit einem Neugeborenen das reine Chaos und vieles bleibt liegen – das ist aber alles nicht weiter schlimm. Auch Stimmungsschwankungen und Gefühle der Traurigkeit in den ersten Wochen sind normal und erklärbar. Diese lassen sich auf die hormonelle Umstellung Ihres Körpers zurückfuhren. Auch Schlafmangel, Erschöpfung und die eigenen hohen Erwartungen ans Elternsein können zu Stimmungsschwankungen führen. Schaffen Sie sich Freiräume, in denen Sie eigene Kraft schöpfen, Zeit haben, eigene Bedürfnisse zu befriedigen, und als Paar etwas unternehmen können. Bleiben Sie mit Ihrem Partner im Gespräch und tauschen Sie sich aus – das kann Sie beide weiterbringen und stärken.

Psychische Gesundheit

Falls Ihre emotionale Stimmung sich nicht mit dem hormonbedingten «Babyblues» erklären lässt und über längere Zeit anhält, könnte es sich dabei um eine postpartale (auch: postnatale)

Depression handeln. Jedes Jahr leiden rund 12‘000 Frauen in der Schweiz an einer solchen Erkrankung, die meistens während des ersten Lebensjahrs des Kindes auftritt. Neben Erschöpfung sind Angst, Appetitlosigkeit und Antriebslosigkeit typische Symptome. Falls Sie das Gefühl haben, dass Sie an einer solchen Erkrankung leiden, sprechen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin, Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Mütter-Väter-Beratung darüber –Sie werden dann die Adresse einer Fachperson erhalten. Wichtig: Niemand muss sich dafür schämen – eine Depression hat nichts damit zu tun, keine gute Mutter zu sein.

Postnatale Depression

Mehr über die Schwangerschaftsdepression erfahren:

bethesda-spital.ch/ postnatal

SPITALAUSTRITT

DER BEGINN EINER NEUEN REISE

Um Ihnen den Übergang vom Spital in Ihr Zuhause so sanft und sorglos wie möglich zu gestalten, haben wir eine umfassende Checkliste für Sie zusammengestellt.

Die Checkliste ist Ihr persönlicher Begleiter, der Ihnen hilft, die wichtigen Aspekte Ihrer Gesundheit und des Wohlbefindens im Auge zu behalten, während Sie sich auf das Leben mit Ihrem neugeborenen Kind einstellen. Sie finden darin praktische Ratschläge und Erinnerungen, die vom letzten Tag im Spital bis hin zu den ersten Tagen zu Hause reichen.

Bitte betrachten Sie die Listen als einen Wegweiser, der Ihnen dabei helfen soll, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die wertvolle Zeit mit Ihrem Baby und die Fürsorge für Ihre eigene Gesundheit.

Die Informationen finden Sie auf dem digitalen Infoterminal an Ihrem Bett oder online (Link siehe rechts).

Checkliste Austritt

Alle Informationen rund um den Austritt: bethesda-spital.ch/ geburt-austritt

Checkliste

CHECKLISTEN FÜR ZU HAUSE

ALLES, WAS BABY BRAUCHT

Um Ihnen den Start in diese neue Lebensphase so angenehm und sorgenfrei wie möglich zu gestalten, haben wir eine umfassende Checkliste zusammengestellt. Sie beinhaltet alles, was Sie für Ihr Neugeborenes in den ersten Tagen zu Hause benötigen, von der Ausstattung des Schlafplatzes über die Babypflege bis hin zur passenden Babykleidung und Stillzubehör.

Checkliste für den Schlafplatz

Baby(balkon)bett und/oder Stubenwagen

2 wasserdichte Moltonunterlagen

2 bis 3 Spannleintücher

Schlafsack aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Wolle (je nach Jahreszeit dicker oder dünner)

Checkliste für die Babypflege

Wickeltisch

Flache Wickelmatte mit waschbarem Bezug

Wickelunterlagen (Ein- oder Mehrweg)

Abfalleimer mit Deckel für Windeln und Pflegetücher

Wasserschüssel

Watte und/oder Babyfeuchttücher zum Reinigen

Pflanzenöl ohne Parfüm für die Babypflege

Wundschutzcrème für den Babypopo

Windeln (kleinste Grösse) oder genügend

Stoffwindeln mit Überhöschen

Lämpchen fürs Wickeln in der Nacht

Wärmelampe

Baby-Badewanne und Badetuch

Weiche Haarbürste

Baby-Fieberthermometer mit flexibler Spitze

Baby-Nagelschere

Nuscheli

Windeleinlagen

Checkliste für die Babykleidung

Wir empfehlen ausschliesslich Kleider aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Seide

4 Bodys (Grösse 56)

4 Langarm-Bodys (Grösse 56)

4 Strampler mit Fuss

2 Paar Strumpfhosen

1 dünnes Baumwollmützchen mit langen Bändern

1 dünnes Merinowollmützchen mit langen Bändern

2 Schlafanzüge

1 Paar Babyfinken

1 bis 2 Jäckchen

Im Winter: Overall aus Wollwalk, Fäustlinge, Wollfinkli oder Fellfinkli, warme Wollmütze

Im Sommer: Sonnenhut oder dünne

Seidenmütze

Checkliste fürs Stillen

Stillkissen

Stilltee

Nuscheli

Stilleinlagen aus Baumwolle oder Wollseide, evtl. Papier (Einmalgebrauch)

ZUR ERSTEN ZEIT MIT BABY

Wir haben einige wichtige Fragen und Antworten für Sie zusammengetragen, die Ihnen in den ersten Wochen als Mutter weiterhelfen können. Zögern Sie nicht, uns direkt zu fragen – wir sind gerne für Sie da und nehmen uns die Zeit, Ihre Unsicherheiten zu beseitigen.

Wie lange bleibe ich nach der Geburt im Bethesda Spital?

Ihre zuständige Ärztin bzw. Ihr zuständiger Arzt bestimmt mit Ihnen gemeinsam den Austrittstag. Als Faustregel gilt: Nach einer vaginalen Geburt bleiben Sie 3 Tage bei uns im Bethesda, nach einem Kaiserschnitt 3 bis 4 Tage. Aus organisatorischen Gründen muss der Spitalaustritt am Vormittag bis 11 Uhr erfolgen.

Wieso dürfen mich meine Eltern nicht besuchen?

Obwohl Besuch nach der Geburt etwas Schönes ist, birgt er auch immer einen gewissen Stressfaktor. Da Ruhe und Erholung jetzt das Wichtigste für Sie und Ihr Baby sind, haben wir Besuche auf Ihren Partner und Ihre Kinder beschränkt. Bitte denken Sie daran, dass Sie nur einige wenige Tage bei uns sind und sich danach, in den eigenen vier Wänden, noch genauso über Besuche freuen!

Darf ich mein Baby nachts auch mal abgeben, damit ich ein paar Stunden ruhig schlafen kann?

Das Bethesda Spital verfolgt das Rooming-In-Prinzip, bei der Mütter und ihr Baby so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen, um von Anfang an eine starke Bindung zu entwickeln.

Worauf muss ich beim Austritt besonders achten?

Wenn Sie nach Hause gehen, ist es wichtig, dass Sie Ihr Baby saisonal passend kleiden –nicht zu kühl, nicht zu warm und immer mit Kopfbedeckung. Denken Sie auch an die Babyschale bzw. den Babysitz, wenn Sie mit dem Auto nach Hause fahren.

Wie wird die Geburt abgerechnet?

Die Rechnung wird Ihrer Krankenkasse oder Versicherungsgesellschaft direkt zugestellt, wenn wir eine entsprechende Kostengutsprache erhalten haben.

Offene Rechnungen für Privatauslagen (Telefon, TV, Getränke, Besucherverpflegung, Upgrade in eine andere Zimmerkategorie etc.) sind zwingend am Austrittstag direkt über den Room-Service zu begleichen.

Wann und wo muss ich mein Neugeborenes registrieren?

Die Registrierung Ihres Neugeborenen erfolgt nach der Geburt direkt beim Zivilstandsamt Basel-Stadt – auch für Personen, welche ausserhalb des Kantons Basel-Stadt wohnhaft sind. Alle relevanten Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des Zivilstandsamt

Basel-Stadt.

Fragen und Antworten rund um die Geburt

Entdecken Sie unsere FAQ mit hilfreichen Informationen und Checklisten rund um die Geburt: bethesda-spital.ch/ geburt-faq

NeugeborenenRegistration

Direkt beim Zivilstandsamt BS:

bdm.bs.ch/Zivilstand/ Geburt

LINKS, BUCHTIPPS UND WICHTIGE ADRESSEN

Links schreibabyhilfe.ch stillen.ch swissmom.ch eltern-kind-bindung.net srk-basel.ch muetterberatung.ch bindungshaus.ch

Buchtipps

Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Largo, Remo H. Piper-Verlag, 2013.

ISBN: 978-3-492-25762-6

Warum Babys weinen. Solter, Aletha J. Kösel-Verlag, 2009.

ISBN: 3-466-30831-3

Keine Angst vor Babytränen –Wie Sie durch Achtsamkeit das Weinen Ihres Babys sicher begleiten. Harms, Thomas.

Psychosozial-Verlag, 2018.

ISBN: 978-8379-2809-9

Telefonnummern und Adressen

Notfall

+41 61 261 15 15 oder 144 kindermedizin-regiobasel.ch/notfall

Geburtsklinik Bethesda Spital Basel

Familienabteilung

Gellertstrasse 144

4052 Basel

+41 61 315 22 18

Stillberatung Bethesda Spital Basel

Montag – Freitag 8 – 17 Uhr

+41 61 315 27 12

Familystart beider Basel

Helpline +41 848 622 622 (täglich von 8 – 20 Uhr)

UKBB Kinderspital beider Basel

Spitalstrasse 33

4056 Basel

+41 61 704 12 12

Elternnotruf für erzieherische und pädagogische Fragen ab Geburt

+41 848 35 45 55 (24 Stunden)

24@elternnotruf.ch

NOTAUFNAHME SCHWANGERSCHAFT & GEBURT

Wir behandeln folgende Notfälle:

• wenn nach einer Behandlung bei uns zu Hause starke Beschwerden auftauchen

• sämtliche gynäkologischen und geburtshilflichen Notfälle

Sind Sie nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt und Sie bei uns richtig sind? Dann rufen Sie uns jederzeit gerne an.

+41 61 315 25 15

Auch in den Bereichen «Frauenmedizin» und «Bewegungsapparat» sind wir im Notfall für Sie da.

Kontakt Familienabteilung

+41 61 315 22 18

familienabteilung@bethesda ­spital.ch

Bethesda Spital Gellertstrasse 144 4052 Basel

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