Tiere in den Bergen
Wettkampf
König der Bergwildnis Heute gibt es wieder etwa 45.000 Steinböcke in den Alpen
Kraftstrotzend steht er da auf dem Felsvorsprung. Das ist sein Reich.
Emanuele II im Jahre 1854. Heute sind Steinböcke wieder im gesam-
Hoch angepasst an die für uns – wenn wir kein Dach über dem Kopf
ten Alpenraum mit geschätzt 45.000 Tieren verbreitet. Ferner gibt es
haben – feindlichen Lebensbedingungen, lebt er in der Zone zwischen
Steinböcke in den Gebirgen Kleinasiens und Innerasiens sowie in
Baumgrenze und Eis, trotzt extremer Kälte und ernährt sich von dem,
Nordafrika im Atlasgebirge. Durch die räumliche Isolierung haben sich
was die Natur dort noch zu bieten hat: Alpine Gräser und Seggen,
Unterarten herausgebildet.
Kräuter, niederes Gesträuch, Moose und Flechten. Solch ein Leben ist nur mit übernatürlichen Kräften zu meistern – glaubte man. So wurden
Ursprünglich waren Steinböcke in den Steppen zuhause. Nach der
verschiedensten Körperteilen des Steinbocks wundersame Heilkräfte
Eiszeit haben sie sich ins Hochgebirge zurückgezogen, und zwar in
zugeschrieben, ein Hauptgrund, weshalb die Tiere gnadenlos gejagt
die offenen Regionen oberhalb der Waldgrenze, bevorzugt in felsiges
und nahezu ausgerottet wurden.
oder felsdurchsetztes Gelände. Dort bleiben sie auch im Winter. Dann suchen sie jedoch die Südhänge und freigeblasene Matten und Grate
Von der Steppe ins Hochgebirge Ihr Überleben verdanken sie der Einrichtung eines Schutzgebiets im Gran-Paradiso-Gebiet durch den italienischen König Vittorio
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1/ 2022
auf, wo sie noch karge Nahrung finden.