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Unangenehme Bettgenossen

Bettwanzen erobern auch Berghütten

Kein Mensch teilt sein Bett gerne mit ungebetenen Gästen, schon gar nicht, wenn man gebissen wird und dieser Biss noch einen penetranten Juckreiz auslöst. Die Rede ist von Bettwanzen. Diese ungeliebten Insekten kommen, durch die zunehmende Mobilität ihres menschlichen Wirts, immer öfter vor.

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Dabei sind die kleinen Plagegeister nicht wählerisch, wo sie sich einnisten. Luxushotels, Privatwohnungen, Jugendherbergen und leider auch Schutzhütten können betroffen sein. Sie reisen im Koffer oder Rucksack von einer Unterkunft zur nächsten, und ihr Auftreten hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

Erste typische Anzeichen und Symptome für einen Bettwanzenbefall sind Kotspuren in Form von kleinen schwarzen Punkten. Früher oder später wird man es dann auch am eigenen Körper, an den in einer Reihe nebeneinander liegenden Bissen, sehen und spüren. Wanzen beißen vorwiegend in Körperregionen, die nicht bedeckt sind. Nach einem Wanzenbiss tritt oft Blut aus der Wunde aus. Nicht ungewöhnlich sind auch Blutflecken auf der Matratze oder in der Bettwäsche. Die braunen Insekten haben ungefähr die Größe eines Marienkäfers, ihr Körper ist aber abgeflacht. Zwar kann man sie mit dem bloßem Auge gut erkennen, aber weil sie sich tagsüber in kleinsten Ritzen verstecken und nur nachts auf Beutesuche gehen, bekommt man sie selten zu Gesicht.

Der Deutsche Alpenverein hat sich entschlossen, das Bettwanzenproblem offen anzusprechen und hat bereits 2018, mit Unterstützung des Bundesumweltamts, angefangen, Hüttenwirte aufzuklären und zu schulen.

Kathrin Mittermaier, Hüttenwirtin auf der Freiburger Hütte, ist froh, bisher nicht von Bettwanzen betroffen gewesen zu sein. „Weder in den zehn Jahren als Hüttenwirte auf der Ravensburger Hütte, noch in den letzten sechs Jahren auf der Freiburger Hütte hatten wir ein Problem mit Bettwanzen“. Sie treffe keine besonderen Vorkehrungen. Matratzen würden nach jeder Saison sorgfältig abgesaugt und mit dem Dampfreiniger gesäubert. Karen Job, als Hüttenwartin für die Ramshalde zuständig, erklärt, auf der Ramshalde hätte es bisher keine Probleme mit Bettwanzen gegeben. Man sei für das Thema sensibilisiert und untersuche die Matratzen und Zimmer regelmäßig auf Anzeichen eines möglichen Befalls. Andere Maßnahmen zur Vorbeugung seien bisher nicht notwendig gewesen.

In einigen Alpenvereinshütten gibt es Vorkehrungen gegen Bettwanzen. Mancherorts dürfen Rucksäcke nicht mehr auf die Zimmer mitgenommen werden, oder es werden spezielle Säcke, „Bug Bags“, angeboten, um die Rucksäcke darin wanzensicher aufzubewahren. Andere Hütten setzen auf die Mikrowelle, um eventuell vorhandene Wanzen und deren Eier in mitgebrachten Schlafsäcken abzutöten oder sie bieten ihren Gästen gleich frisch gewaschene Hüttenschlafsäcke an. Manche Wirte lassen ihre Schlafräume und

Bettwanze; Quelle: Pixabay Creative Commons CC0

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