November 2021 INDUSTRIEPOLITIK DOSSIER
Industriebericht Industrieproduktion und Handel nach Branchen
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Die jüngste Entwicklung des internationalen Infektionsgeschehens erhöht die Risiken für die Industrieproduktion in diesem Winter massiv. Schon ohne neue öffentliche Corona-Beschränkungen ist eine erneute spürbare Kaufzurückhaltung zu befürchten. Zum Glück sind die Auftragsbücher in vielen Branchen momentan noch gut gefüllt.
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Die Industrieproduktion in Deutschland wird durch Lieferengpässe erheblich behindert. Wir erwarten für das Jahr 2021 nur noch einen Anstieg der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um vier Prozent – halb so viel wie bislang. Die deutsche Industrie muss 2022 um 7 ½ Prozent wachsen, um wieder auf Vorkrisenniveau zu gelangen.
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Die Corona-Pandemie hat weltweit einen Produktionsausfall in der Industrie im vergangenen Jahr von mehr als sieben Prozent verursacht. Dieser Verlust ist ein erheblicher Rückschlag und entspricht mehr als der deutschen Industrieproduktion eines Jahres.
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Die deutsche Industrie leidet unter einer im internationalen Vergleich besonders großen Lücke zur Vorkrisenproduktion. Diese Lücke erreicht für die beiden Jahre 2020 und 2021 gut elf Prozent. Kein anderes Industrieland muss eine so starke Einbuße verkraften. Frankreich verliert fast acht Prozent, die USA etwas mehr als sieben Prozent, das Vereinigte Königreich rund fünf und Italien etwa vier Prozent.
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Die weltweiten Warenexporte werden in diesem Jahr um zehn Prozent steigen und trotz Corona ein neues Allzeithoch erreichen. Die Warenexporte aus den entwickelten Volkswirtschaften legen mit voraussichtlich rund acht Prozent nicht ganz so stark zu wie die aus den Schwellenländern mit zwölf Prozent.