SH Wirtschaft 4/2021

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I T S - N E W S

Zahlreiche Schaffhauser KMU könnten Energie und gleichzeitig Kosten sparen – und damit Umwelt und Portemonnaie schonen. Dabei unterstützt sie das ITS mit einer Energieeffizienzanalyse und in der Umsetzung von Massnahmen. Diverse Schaffhauser Firmen haben davon schon profitiert. Von PASCAL SCHMIDLIN Schlechte Isolierungen, veraltete Technologien für Heizung und Kühlung oder stromfressende Geräte sorgen dafür, dass in Schweizer Unternehmen tagtäglich ein beträchtlicher Teil der Energie ungenutzt verpufft. Dies schadet nicht nur dem Klima, sondern auch dem Geldbeutel. Aus diesem Grund bieten die kantonale Energiefachstelle gemeinsam mit dem ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen seit einigen Jahren Energieeffizienzanalysen an. «Dabei werden Einsparpotenziale eruiert und Umsetzungsmassnahmen erarbeitet», wie Andrea Paoli, Leiter der kantonalen Energiefachstelle, erklärt. Auch in der Umsetzung der Massnahmen wird begleitende Unterstützung geboten.

Energieeffizienz ist Win-win-Situation Grossverbraucher sind seit 2016 verpflichtet, eine Energieeffizienzanalyse durchzuführen und entsprechende Massnahmen umzusetzen. Dabei gelten seit 1. April 2021 alle Betriebsstätten mit einem jährlichen Wärmeverbrauch von mehr als fünf Gigawattstunden oder einem jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 200 Megawattstunden (MWh) als Grossverbraucher. Zuvor lag die Schwelle bei 500 MWh Elektrizitätsverbrauch. Während die kantonale Energiefachstelle die Grossverbraucher im Kanton direkt kontaktiert, sind kleinere Betriebe nicht verpflichtet, ihre Potenziale zu analysieren und Verbesserungen umzusetzen. «Wir empfehlen jedoch allen Unternehmen, ihre Einsparpotenziale zu überprüfen», so Paoli. Denn es sei eine klassische Winwin-Situation. «Zum einen können wir dadurch den Energieverbrauch effizienter gestalten und senken, zum anderen profitieren Unternehmen langfristig von tieferen Kosten.» Gelder, die zuvor für Energie aufgebraucht worden sind, könnten so etwa in Innovationen, neue Maschinen oder Arbeitsplätze investiert werden. «Dadurch werden sie fitter am Markt», betont Paoli.

ITS begleitet KMU durch ganzen Prozess Industriebetriebe und Unternehmen, die nicht unter den Grossverbraucherartikel fallen, aber trotzdem sparsamer mit Energie umgehen wollen, können dafür auf das Angebot «MoVE – Mehrwert ohne Verschwendung von Energie» zurückgreifen. Dabei begleitet das ITS mit verschiedenen Partnern, darunter etwa das Kompetenz-Zentrum Erneuerbare EnergieSysteme Thurgau KEEST, die KMU durch den gesamten Prozess – sei es bei der Analyse zu Beginn der Betriebsoptimierung, in der weiteren Umsetzungsbegleitung in den Folgejahren und nicht zuletzt auch im Umgang mit Behörden. Dank grosszügigen Förderbeiträgen fallen die Kosten für die Unternehmen sehr gering aus. Der Restbetrag amortisiert sich zudem durch die geringeren Energiekosten in der Regel bereits nach einem Jahr. Denn das Einsparpotenzial in KMU liegt in der Regel bei über 15 Prozent der jährlich verbrauchten Energie. Besonders bei der Beleuchtung, Kältesystemen oder Pumpensystemen ist das Sparpotenzial dank neuer Technologien sehr hoch und liegt teilweise sogar bei mehr als 50 Prozent.

Tieferer Verbrauch und höhere Präzision Diverse Unternehmen haben das Angebot des ITS bereits in Anspruch genommen und ihren Energieverbrauch analysieren lassen. Darunter etwa das Swiss Casinos auf dem Herrenacker. Dieses stellte in der Folge auf eine energieeffizientere Beleuchtung um, erneuerte die Lüftungsanlage oder auch seine Serveranlage, die zuvor sehr viel Strom verbrauchten. Dadurch konnte ein weiterer Anstieg des Stromverbrauchs gestoppt werden, obwohl parallel das Angebot des Casinos ausgebaut wurde. Auch die WEFA Swiss AG in Thayngen hat dank einer Energieeffizienzanalyse diverse Anpassungen im Betrieb vorgenommen und so das Unternehmen sparsamer gemacht. Dabei wurde nicht nur die Beleuchtung ausgetauscht, sondern auch die Kühlanlage für die CNC-Maschinen. Mit einem positiven Nebeneffekt: Die neue Wasserkühlung erlaubt, dass die Raumtemperatur einfacher im Toleranzbereich gehalten werden kann. Das hat wiederum die Präzision in der Produktion der Strangpresswerkzeuge erhöht, die auf eine konstante Raumtemperatur angewiesen ist. «Zudem konnten wir durch die konsequente Wärmerückgewinnung der Kompressoren den Heizgasverbrauch um 58 Prozent senken», sagt Marcel Wehrli von der WEFA Swiss AG. Derzeit prüft auch die altra schaffhausen mit dem ITS, welche Massnahmen umgesetzt werden können, um so Kosten und Energie zu sparen. «Da uns die Umwelt und generell die Nachhaltigkeit wichtig ist und wir uns auch in diesen Belangen weiter verbessern wollen, ist für uns die Zusammenarbeit mit der ITS mit ihrem Fachwissen und Netzwerk sehr wertvoll, und wir schätzen es, einen solch kompetenten Partner zur Seite zu haben», sagt altra-Geschäftsführer Alain Thomman. Wenn auch Sie Ihr Unternehmen effizienter gestalten wollen, unterstützt Sie das ITS gerne. Kontaktieren Sie uns jederzeit!

Gerade auch bei Wärme- und Kältesystemen ist in vielen Industriebetrieben grosses Energiesparpotenzial vorhanden.

www.its.sh.ch

Wirtschaftsförderung

Das ITS hilft KMU, ihren Energieverbrauch zu reduzieren

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