engelsloge n° 43

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September – November 2019

n°43

BAYERISCHE STAATSOPER

PREMIERE: THE SNOW QUEEN Hans Abrahamsens erste Oper

UNMITTELBAR EMOTIONAL

Simon Stone inszeniert Die tote Stadt von Erich Wolfgang Korngold

GUTER MENSCH

Christian Gerhaher singt die Titelpartie in Alban Bergs Wozzeck

FRANZÖSISCH ELEGANT

Coppélia von Roland Petit feiert Premiere beim Bayerischen Staatsballett


Unverbindliche Darstellung aus Sicht des Illustrators

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EDITORIAL / INHALT

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

„die stärkste Hoffnung der neuen deutschen Musik“ nannte Puccini den jungen Erich Wolfgang Korngold. Kurz darauf wurde dessen Oper Die tote Stadt mit durchschlagendem Erfolg uraufgeführt, und die Arie „Glück, das mir verblieb“ brannte sich ins allgemeine Musikgedächtnis ein. Beglückend ist die Besetzung unserer Neuproduktion, mit Jonas Kaufmann als Paul und Marlis Petersen in der Rolle der Marietta sowie Generalmusikdirektor Kirill Petrenko am Pult des Bayerischen Staatsorchesters. Die tote Stadt wird inszeniert von Simon Stone, Florian Heurich stellt Ihnen den schweizerisch-australischen Regisseur in dieser engelsloge vor.

September bis November 2019 ····

Das Bayerische Staatsorchester greift die Musik unserer beiden Premieren­ komponisten auch jenseits von deren Opernschaffen auf: Korngolds berühmtes Violinkonzert hören Sie im 2. Akademiekonzert und Werke von Abrahamsen in den Themenkonzerten dieser Saison.

· · · · OPER

10 UNMITTELBAR EMOTIONAL Simon Stone inszeniert Die tote Stadt von Erich Wolfgang Korngold ····

Kurz vor Weihnachten dann unsere zweite Premiere, The Snow Queen, ein Werk von Hans Abrahamsen nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Wie bei Korngold haben wir es auch hier mit einer Reise ins Ich zu tun, einer Erkundung der Seele. Barbara Hannigan singt die Partie der Greta, und in diesem Heft erfahren Sie, wie die kanadische Sopranistin und Dirigentin den dänischen Komponisten dazu brachte, seine erste Oper zu schreiben.

OPER

4 PREMIERE: THE SNOW QUEEN Hans Abrahamsens erste Oper

STECKBRIEF

16 WOZZECK ····

HIGHLIGHTS

18 HÖHEPUNKTE IM HERBST ····

GUT GEFRAGT

20 LUIGI BONINO ····

BALLETT

22 FRANZÖSISCH ELEGANT Coppélia von Roland Petit feiert Premiere beim Bayerischen Staatsballett ····

SPIELPLAN

26 SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2019 Mit der Neuproduktion Coppélia erweitert das Bayerische Staatsballett sein Repertoire um ein bedeutendes und seltenes Werk. Die engelsloge führt Sie ein in Leben und Schaffen des choreographischen Erneuerers Roland Petit und macht Sie vertraut mit der Geschichte um den Magier Coppélius, der versucht, einer Puppe Leben einzuhauchen – Pygmalion lässt grüßen.

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Ich heiße Sie herzlich willkommen zur neuen Spielzeit und wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!

UNSER TIPP

27 3. AKADEMIEKONZERT Mozart und Bruckner unter dem zukünftigen Generalmusikdirektor SERVICE

28 SERVICE / IMPRESSUM 29 SAALPLAN / OPERNRÄTSEL ····

LETZTE SEITE

30 OPERNLEXIKON Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper engelsloge_1-3_SEITE_02-2019.pdf

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NACH DER DÄNISCHSPRACHIGEN URAUFFÜHRUNG IN KOPENHAGEN ZEIGT DIE BAYERISCHE STAATSOPER ERSTMALS DIE ENGLISCHE FASSUNG VON THE SNOW QUEEN – KOMPONIST HANS ABRAHAMSEN (LINKS) IM GESPRÄCH MIT DRAMATURG MALTE KRASTING.

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OPER

WEN DIE SCHNEEКÖNIGIN KÜSST Hans Abrahamsen hat lange gewartet mit seiner ersten Oper. Nun erlebt The Snow Queen nach dem Märchen von Hans Christian Andersen ihre englischsprachige Erstaufführung. Die Sopranistin Barbara Hannigan singt die Partie des Mädchens Gerda, das sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Freund macht.

„V

or langer, langer Zeit erschuf ein Teufel einen Spiegeborenen Hans Abrahamsen. Aber auch deutsche Dichter und gel, der alles Schöne und Gute verzerrt und hässKomponisten der Romantik wie Robert Schumann bringen in ihm lich aussehen ließ. Eines Tages fiel der Spiegel dem etwas zum Klingen. Hans Abrahamsen beginnt bereits als TeenTeufel aus den Händen und zersprang in viele tauager zu komponieren; viele seiner Werke führen Begriffe wie send Stücke. Trafen sie einen im Herzen, wurde es Winter, Nacht und Träume im Titel. Die zerbrechlichen Struktuso kalt wie Eis, und trafen sie einen in die Augen, so sah er alles um sich herum nur noch hässlich und böse. So verteilten sich die Splitter des Zauberspiegels über die ganze Welt.“ ie ist Sängerin und ­Dirigentin – oftmals beides am selben Abend – und zählt zu den beeindruckendsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit: Barbara Hannigan. GeboSo beginnt Hans Christian Andersens Märchen Snedronningen – Die Schneekönigin. Der Junren in Kanada, studierte sie in Toronto bei Mary Morrison, in Den Haag bei Meinard Kraak ge Kay wird beim Spielen mit seiner Freundin und privat bei Neil Semer. Zu ihrem Repertoire gehören unter anderem die Titelpartien Gerda von Splittern des Zauberspiegels gein Alban Bergs Lulu, Igor Strawinskys Le Ros­signol und Sasha Waltz’ Matsukaze sowie ­ yörgy Ligetis Le Grand Macabre, Isabel in George Armida (Rinaldo), Gepopo/Venus in G troffen. Er verändert sich, wird pessimistisch Benjamins Lessons in Love and Violence und Agnès (Written on Skin). Hiermit gab sie und bösartig, und schon sind die beiden ein2013 ihr Hausdebüt an der Bayerischen Staatsoper. Ein Jahr später stand sie im Natioander entfremdet. Von der Schneekönigin naltheater erstmals als Marie in Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten auf der Bühne. ent­führt, verschwindet Kay aus Gerdas LeSie ist regelmäßig zu Gast bei den Berliner Philharmonikern und sang zudem mit Orches­ ben. Sie beginnt eine lange Suche nach ihrem tern wie dem London Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic und dem SymFreund, bis sie ihn in Schnee und Eis wiederphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 2010 gab sie ihr Debüt als Dirigentin am findet und beide mit ihren Tränen die teufliThéâtre du Châtelet in Paris mit Strawinskys Renard. Seitdem dirigierte sie etwa das schen Splitter aus ihm herausweinen. Um vieWDR Symphonieorchester, die Prager Philharmoniker, die Accademia Nazionale di Santa le Erfahrungen reicher sind sie nun bereit, Cecilia und das 2. Akademiekonzert des Bayerischen Staatsorchesters in der Spielzeit erwachsen zu werden. Das Märchen von der 2016/2017. Schneekönigin liefert den vielschichtigen, geheimnisvollen und mehrdeutigen Stoff für Hans Abrahamsens erste Oper. Der dänische ren von Schnee und Eis und ihre akustische Wirkung faszinieren Komponist, dessen Musik sich durch zarte, fein changierende ihn, aber bis vor wenigen Jahren setzte er diese Themen hauptund doch komplexe Strukturen auszeichnet, hat sie von 2014 bis sächlich in Instrumentalmusik um. 2018 auf ein eigenes Libretto geschrieben. Im Oktober wird die dänische Fassung von Abrahamsens Snedronningen an der Oper HANS ABRAHAMSEN: „Ich denke sehr viel in Bildern, und Hans Kopenhagen urauf­geführt, und die Bayerische Staatsoper zeigt Werner Henze hat mir schon früh gesagt, dass ich eine Oper kurz darauf erstmals die englische Fassung. The Snow Queen wird inszeniert von Regisseur Andreas Kriegenburg als eine Reise schreiben sollte, weil meine Musik sehr dramatisch sei. Aber ich ins Innerste der menschlichen Seele. konnte das Vokale, oder die Oper zunächst nicht in meiner Musik finden. Erst nach einer längeren Schaffenspause kamen die WorDie nordische Kühle seiner Heimat Dänemark und die Märchen te zu meiner Musik. Als Barbara Hannigan mir 2012 vorgeschlavon Hans Christian Andersen prägen den 1952 in Kopenhagen gen hat, Let Me Tell You zu Paul Griffiths wunderbarer Novelle zu

BARBARA HANNIGAN

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OPER

ZEIGTE DEM KOMPONISTEN, WIE IHRE STIMME FUNKTIONIERT: DIE BEGEGNUNG MIT BARBARA HANNIGAN (HIER IN DIE SOLDATEN, BAYERISCHE STAATSOPER, 2014) WAR WEGWEISEND FÜR HANS ABRAHAMSEN.

schreiben und die Berliner Philharmoniker es in Auftrag gaben, da kamen die Stimmen, und die Musik hat zu mir gesprochen.“

2013 der Sensationserfolg Der feinfühlige Hans Abrahamsen hat sich Zeit gelassen, es mit der Kunstform Oper und ihren komplexen Strukturen aufzu­ nehmen. Der Komponist ist ein zierlicher, leiser Mensch, zurückhaltend und empfindsam. Er beobachtet und hört sehr genau. Jedes Wort, das er spricht, jeden Ton, den er schreibt, hat er vorher wie auf einer Goldwaage genau abgemessen. Die Begegnung mit der Sopranistin und Dirigentin Barbara Hannigan war wegweisend für sein Komponieren, denn nach einer rund vierstündigen „Gesangsstunde“ in Berlin, in der Barbara Hannigan ihm zeigte, wie ihre Stimme funktioniert, was es für Techniken gibt, wie die Register klingen und in welchen Phrasen Sänger sich wohl fühlen, fand Abrahamsen den Zugang in den Kosmos des Gesangs. Die Uraufführung von Let Me Tell You 2013 wurde zum Sensationserfolg und verbindet Hannigan und Abrahamsen bis heute. In der Münchner Erstaufführung der Snow Queen singt Barbara Hannigan die Gerda, und auch für dieses Werk hat die Sängerin dem Komponisten einen wesentlichen Impuls gegeben: BARBARA HANNIGAN : „Ich habe zu Hans gesagt, ich glaube, die Schnee­­königin muss von einem Mann gesungen werden. Er war zuerst sehr erstaunt, dass ich mir einen sehr schönen Bassbariton vorstellte, hat dann darüber nachgedacht und zugestimmt. Ein Bassbariton kann sehr verführerisch und sinnlich sein, der Klang sehr anziehend oder auch beruhigend und tröstend. Die Schneekönigin verführt den Jungen Kay in gewisser Weise, und er wird abhängig von ihr, wie von einer Droge. Für meine Figur der Gerda habe ich gar nicht viel beigetragen, denn Hans kannte meine Stimme zu diesem Zeitpunkt bereits in- und auswendig.“

Als Musikhistoriker hat Hans Abrahamsen sich sehr intensiv mit den Ausdrucksmitteln anderer Komponisten beschäftigt und setzt diese in seiner Musik fort. Kenner seiner Werke beschreiben Abrahamsens Musik sowohl als existenzielles Erlebnis, als auch als sehr poetisch. Lange Jahre lehrte Hans Abrahamsen Musiktheorie und Instrumentation an der königlichen Musikakademie Kopenhagen. In der etwa zehn Jahre andauernden Phase einer Schaffenskrise ab Mitte der 1990er Jahre, in der er keine eigene 6

Musik komponierte, bearbeitete und instrumentierte er Werke anderer Komponisten und suchte so nach neuen Inspirationsquellen für seine Musik. Hans Abrahamsen nennt diese Zeit seine „Fermate“, in der in ihm langsam neue Kraft zum Komponieren gewachsen sei. Klare Strukturen waren ihm immer wichtig, und sie bilden auch das Gerüst, in dem er seine erste Oper komponiert hat: HANS ABRAHAMSEN: „Ich habe zwar Transkriptionen gemacht,

aber ich arbeite nicht mit Zitaten, sondern sehr struktural. Es ist für mich sehr schwer zu unterscheiden zwischen Struktur und Gefühl. Gefühl ist doch von der Form abhängig. Meine Musik klingt oft sehr einfach, aber eigentlich ist sie sehr kompliziert, sowohl rhythmisch als auch technisch. Man muss die Einfachheit fangen. Sie kommt aus der Komplexität.“

Eine beunruhigende Note Hans Abrahamsen legt beispielsweise die Dauer einer Szene genau fest, bevor er anfängt zu komponieren. Taktzahlen und zeitlicher Rahmen stehen auf dem Papier, bevor eine Note geschrieben wird. So erzeugt der Komponist ein enormes Spannungsfeld zwischen kontrollierter Form und sich frei entfaltender Klangsprache. Eine große Herausforderung für die ausführenden Musiker. Der Zuhörer wird von Abrahamsens Musik eher verführt als gefordert. Seine Klangsprache erzeugt einen fast unmerklichen Sog, dem man sich hingeben muss. Die Orchesterbesetzung in seiner Oper The Snow Queen ist riesig wie in einer Strauss-Oper: ein großer Streicherapparat, sechs Hörner, Wagner-Tuben, vier Trompeten, vier Flöten. Doch Abrahamsen benutzt diese Menge an Instrumenten nicht vorrangig, um eine überwältigende Klangmasse zu erzeugen, sondern um ganz viele verschiedene Farben einzusetzen. Der Zuhörer soll die Ohren spitzen, um all die Mischungen und Farbwechsel mitverfolgen zu können. Abrahamsen ist ein Meister der Zwischentöne, und der Stoff für seine erste Oper hat wie die meisten Märchen etwas Schillerndes. Viele Bedeutungsschichten überlagern sich, durchsetzt mit einer leicht beunruhigenden Note. Es wird zwar die Geschichte zweier Kinder erzählt, aber es ist auch ziemlich beängstigend, was da geschieht. Hans Abrahamsen sagt, es fasziniere ihn, durch wie viele verschiedene Türen man dieses Märchen betreten kann. n° 43


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OPER

Them enkonzerte 2 019/20 mit Musik von Han s Abrahamsen D

er Schnee ist eine Be wegung in der Natu r, die völlig still ist. De fällt, ist magisch. We r erste Schnee, der nn die Landschaft ganz und gar weiß bisschen wie der Tod: ist, dann ist das ein als würde sie schlafen , die Zeit steht still, in und Schönheit. Es gib einer großen Reinheit t auch den Schneestu rm, sehr wild und ge frier t, wird alles zu fährlich. Und wenn es Eis und frier t uns zu Tode. Der Schnee rep Schlafs zwischen He räsentiert die Zeit de rbst und Frühling; im s Frühling werden die und wiedergeboren Dinge neu geschaff . Es hat eine my thisc en he Qu alit ät – wie im Märchen delnden Per­sonen als , in dem die han­ Kinder wiedergebor en werden.“ Das sagt Hans Abrahamsen, de der dänische Kompon r im Zentrum der die ist sjährigen Themen­kon fünf Abende, die vo ­zer te steht. Denn die n der Bayerischen Staatsoper gemein­s Gesellschaft ausgeri am mit der Max-Plan chtet werden, finde ckn unmittelbar im Vo Erstauf­f ührung von rfeld der deutschen Abrahamsens Oper Th e Sn ow Queen statt. Diese Hans Christian Ande Oper basiert auf rsens Märchen Die Sc hneekönigin und wird, führung in Kopenhag kurz nach der Ur­auf en, in München erstm ­ als in engli­scher Spra­ Oper über das Er wa che vor­ge­stellt. Eine chsenwerden, über das schmerz­hafte Ve Wieder ­finden zweie rlieren und mühevo r Menschen. „Die Sn lle ow Queen handelt vo Winter zum Herbst n der Zeit. Sie geht und Sommer und Frü vo m hli ng. Es ist nicht nur Winter ist ein Bild vo Winter, sondern de n etwas, das komplet r t ge fri e­ren kann, und wenn wiederkommt, wird es schmelzen. Es ist dann die Wärme sehr wichtig, dass da endet: ‚ … und es war s Mär­chen mit dem Sommer, warmer, wo Satz hltuender Sommer.‘ Das ist sehr seltsam . Ich habe jetzt sehr viel in den ver­gange Oper gearbeitet. Un nen vier Jahren an d als ich das Ende ko der mponier te, kam der war der wärmste un Sommer wieder, un d strahlendste Somm d es er se it vielen, vielen Jahren zu warm … etwas ge . Vielleicht sogar schieht mit dem Klima .“ In jedem der fünf Musik von Hans Abrah Themenkonzer te wir amsen zu hören sein, d of t kombinier t mit am Herz liegen und de Komponisten, die ihm ren W ­ erke er bearbeitet hat. Die Vorträge vo Max-Planck-Instituten n Experten aus den widmen sich verschie denen As­pek­ten de YOUR DARLINGS. Da s Spielzeitthemas KIL geht es um die Frage L , wovon man sich im muss, um persönlich Laufe der Zeit trenn oder künstlerisch we en ite r­ z uk om überholte Glaubens­s men – seien es alte Üb ätze, obsolete Verhalt erzeugungen, ensregeln oder auch Ein kleiner Schwerp private Verstrickung unkt vor Win­teranf en. ang, rund um den Abrahamsens Schnee Schnee, Andersens königin und den ständ un d igen Wandel, der das Menschsein ausmac ht.

FÜN F M IST DER ERSTE VON DAS DEUTSC HE MUSEU RTE. N DER THEMENKO NZE RTE GSO TUN TAL VER ANS

TH EM EN KO NZERTE 2019 Konzerte und Vorträge in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft 1. THEMENKONZERT

2. THEMENKONZERT

3. THEMENKONZERT

4. THEMENKONZERT

5. THEMENKONZERT

VORTRAG PROF. DR. RALPH HERTWIG MUSIK: CARL NIELSEN / ROBERT SCHUMANN / HANS ABRAHAMSEN Do., 05.12.2019, 19:00 Uhr Verkehrszentrum ­Deutsches Museum

VORTRAG PROF. DR. BETTINA VALESKA LOTSCH MUSIK: HANS ABRAHAM­ SEN / SALVATORE SCIARRINO So., 08.12.2019, 19:00 Uhr Foyer der Versicherungskammer Bayern

VORTRAG PROF. DR. TOBIAS ­BONHOEFFER MUSIK: HANS ABRAHAMSEN / ROBERT SCHUMANN Mo., 09.12.2019, 19:00 Uhr Internationale Jugend­ bibliothek in der ­Blutenburg

VORTRAG PROF. DR. NILS BROSE MUSIK: HANS ABRAHAM­ SEN / ROBERT SCHUMANN Mi., 11.12.2019,19:00 Uhr Säulenhalle in der Alten Münze

VORTRAG DR. CAROLIN GÖRZIG MUSIK: MOZART / BLOCH / ABRAHAMSEN / ­SCHUMANN Fr., 13.12.2019, 19:00 Uhr Akademie der ­Schönen Künste

Preis je Konzert: 29,68 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

Es geht ums Erwachsenwerden, um Liebe, um Entfremdung. Wer ist die Schneekönigin? Eine böse Hexe, oder vielleicht auch so etwas wie ein Sarastro? Indem er die Titelpartie für Bassbari­ ton schreibt, zieht Hans Abrahamsen eine Parallele zu Mozarts Zauberflöte. Der weise Priester, der in seinem Reich eigene Regeln aufstellt und Mittel an der Grenze zum Inhumanen einsetzt, steht ihm Modell für die Schneekönigin. Was die beiden Kinder in der Geschichte erfahren, ist in der Tat eine Art von Aufklärung. Kay wird mit einem Schlag zum nüchternen, „vernünftigen“ ­Jungen, spricht nur noch in gestelzten Worten und verliert seine kindliche Wahrnehmung. Er will nicht mehr gemeinsam mit Gerda träumen. Der Kuss der Schneekönigin ist wie ein Schock, und ­Gerda braucht Jahre für ihre Suche nach dem Freund. Sie reist um die ganz Welt, um zum Schluss wieder mit ihm zusammenzu8

kommen und ihn zu erlösen. Am Ende heißt es: „Und beide erkannten, dass sie erwachsen waren.“ Franziska Stürz THE SNOW QUEEN HANS ABRAHAMSEN Sa., 21.12.2019, 18:00 Uhr Premiere (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 14.10.2019 Do., 26.12.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 19.10.2019 Sa., 28.12.2019, 19:30 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 21.10.2019 Mo., 30.12.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 23.10.2019 Sa., 04.01.2020, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 28.10.2019 Mo., 06.01.2020, 17:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 30.10.2019 Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,68 € bis 150,64 € Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 € Preisgruppe M: ab 133,84 € bis 21 8,96 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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OPER

КEINE ANGST VOR GROSSEN EMOTIONEN Die tote Stadt von Erich Wolfgang Korngold verbindet ­w underschöne Musik mit Psycho, Horror und Hoffnung. Ein Werk, wie geschaffen für den schweizerisch-australi­ schen Regisseur Simon Stone.

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ieser Abend sei ein Ritual, sagt Simon Stone über Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt – ein Werk, das ganz im Geiste Wiens zur Zeit der Jahrhundertwende entstanden sei und über dem die große Glocke der Freud‘schen Psychoanalyse schwebe. „Man muss erst durch eine dunkle Zeit gehen, um am Ende wieder Licht sehen zu können“, so fasst Stone den Kern dieser Oper zusammen und nennt diese Geschichte über Obsessionen und emotionale Abhängigkeit eine „Konfrontation mit den Leichen im Keller“. Gerade solch psychologisch komplexen Stoffe mit Figuren, die nicht so leicht zu knacken sind, reizen den schweizerisch-australischen Regisseur sehr. Bei der Inszenierung von Werken Tschechows, Ibsens oder Strindbergs hat sich Stone oft auf der Schauspielbühne mit solchen Themen auseinandergesetzt, und im Bereich der Oper waren es Aribert Reimanns Lear bei den Salzburger Festspielen 2017 und diesen Sommer Cherubinis Médée am selben Ort, bei denen er in den Tiefen der menschlichen Psyche gegraben hat. Die Produktion der Toten Stadt, die 2016 am Theater Basel herausgekommen ist und die Stone für die Staatsoper neu überarbeiten wird, war S­ tones erste Operninszenierung. Das Musiktheater hat ihn jedoch schon seit seiner Kindheit fasziniert, und er erinnert sich daran, wie er als Elfjähriger mit seinem Vater bei einem Wien-Besuch jeden Abend für Stehplatzkarten an der Staatsoper angestanden ist und ihm weder das lange Warten vor der Vorstellung, noch das anstrengende Stehen etwas ausgemacht haben. Im Gegenteil. Das unmittelbare Musiktheater­er­ lebnis sei alle Strapazen unbedingt wert ge„Man muss erst durch eine wesen, und diese Be­geis­terung habe sich bis dunkle Zeit gehen, heute erhalten, ja sogar noch verstärkt.

um am Ende wieder Licht sehen zu können.“

Simon Stone wurde 1984 in Basel geboren, seine Familie zog dann zunächst nach Cambridge, später nach Melbourne. Wenn er spricht, wechselt er wie selbstverständlich zwischen Englisch, Schwyzerdütsch und einem Hochdeutsch, bei dem man nicht genau weiß, ob der leichte und kaum wahrnehmbare Akzent eher der schweizerischen oder der australischen Seite seiner Herkunft geschuldet ist. Seine Theaterlaufbahn begann

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STAND SCHON ALS ELFJÄHRIGER FÜR STEHPLÄTZE AN: SIMON STONE BEGEISTERT SICH SEIT SEINER KINDHEIT FÜR DAS UNMITTELBARE ERLEBEN VON MUSIK­ THEATER.


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jedenfalls in Australien, zuerst als Schauspieler und Autor, dann als Leiter der von ihm gegründeten Kompanie The ­Hayloft Project in Melbourne, für die er viele Stücke adaptierte und in neuen Text­fassungen auf die Bühne brachte. Nach dieser Arbeitsweise geht er immer noch vor, wenn er die Klassiker des „Ich inszeniere an der Repertoires inszeniert und dabei Texte selbst umschreibt oder neu fast ­mathematischen verfasst. Stone gehört damit zur im deutschen Theater seltenen Struktur ­entlang, die Gattung der schreibenden Regisseure, und in ­seinen Produktionen ­ K orngold ­entworfen hat.“ fließen Vergangenheit und Gegenwart ­sowohl textlich, als auch inhaltlich und ästhetisch ineinander. Auch scheut er sich keineswegs davor, unterhaltsam zu sein. Nicht selten schieden sich daran die Geister. Was die einen als frischen Wind in der Theaterlandschaft bejubelten, kritisierten andere als seichte Unterhaltung und nannten Stone einen „Theaterautor für die Netflix-Generation“. Als Hausregisseur am Belvoir Theatre in Sydney hatte er seinen großen Durchbruch mit einer eigenen Version von Ibsens Wildente, ein Stück, das er später sogar fürs Kino adaptierte und damit auch eine Karriere als Filmregisseur startete. Von Australien führte ihn der Weg schließlich zurück nach Europa und in das Land ­seiner Geburt, wo er mehrere Jahre Hausregisseur am Theater Basel war.

Die tote Stadt mit ihrer effektvollen Mischung aus Psychothriller, Horrorvision und hoffnungsvoller Zukunftsperspektive am Schluss passt bestens zu Stones Theater­ auffassung und zu seinem Anspruch, etwas ganz unmittelbar Emotionales auf die ­Bühne zu bringen. „Manche Leute finden diese Oper am Ende etwas kitschig, wenn Paul, die männliche Hauptfigur, quasi therapiert ist von seinen inneren Konflikten und hoffnungsvoll in die Zukunft schaut“, so Stone. Dieses Finale sei aber viel kompli­zier­ ter als bloße Hoffnung, es sei eine Hoffnung, die durch die ehrliche Konfrontation mit dem eigenen Ich entsteht. „Und das finde ich überhaupt nicht kitschig. Die Spannung ­zwischen der dunklen Wahrheit, die sich im Laufe des Stücks offenbart, und Korngolds unglaublich schöner Musik ist einfach großartig.“ In diesem Sinne schreckt Stone auch

Die tote Stadt

— zum Inhalt

Tänzerin Marietta (Marlis ne Frau, doch als er auf die rbe sto ver e erlisein um t uer ehmend auf. Durch ihre äuß aul (Jonas Kaufmann) tra en Traum und Realität zun sch zwi sen nze des Gre ls, die Pau he sich die erotischen Wünsc Petersen) trifft, löst zur Projektionsfläche für e ta ein riet wie Ma d d wir wir rie nen Ma rbe zu che Ähnlichkeit rähne der Versto gsam aufbewahr te Haarst der sor in Die lich gt: ließ trä sch l e Pau Züg d he wir kung Trauer kultisc ion“ mit kathar tischer Wir e er nervenaufreibenden „Vis verlassen. Der ursprünglich ult enk Tot en sein Reliquie verwahrt. Nach ein für Ort den als gge Brü dt n die Sta eichnend. Wirklichkeit geerdet. Er kan ng des Protagonisten bez die persönliche Entwicklu für ist ens Leb des h mp Werktitel Triu

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ens Wenige Wochen vor der imm von ung erfolgreichen Uraufführ kein ­Geringerer Die tote Stadt bezeichnete als 23-jähridam den i cin als ­Giacomo Puc Korngold als „die gen Erich Wolfgang ­ en deutschen stärkste Hoffnung der neu mir verblieb“ Musik“. Arien wie „Glück, das hnen“ Wä in und „Mein Sehnen, me r hre i ­ gehören ­wegen ­melodischen Eindringzert­ lichkeit zum Kon­ r Opern­ che lrei zah reper­toire weit über die en ahl str und ger sän dt hinaus. Bekanntheit der Toten Sta

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OPER

nicht vor der großen Emotion zurück, die in Korngolds Musik steckt. Ein Knackpunkt sei jedoch die Konstruktion dieser Oper, in der sich die Realitätsebenen mischen und in der sich am Ende die ganze Geschichte von einer Liebesbeziehung mit leicht perversen Zügen, von Besessenheit und Mord nur als Traum der Hauptfigur herausstellt. „Aber ich inszeniere genau an der fast mathematischen Struktur entlang, die Korngold entworfen hat, und möchte die Brü„Vielleicht müssen che und Widersprüche sichtbar machen.“ Das fast rituelle Töten eidie ­Leichen im Keller ein ner neuen Geliebten und damit das Töten des Spiegelbilds der eige­zweites Mal getötet werden.“ nen verstorbenen Frau sieht Stone als einen großen Befreiungs­schlag für Paul. Und selbst wenn letztlich alles nur ein einziger großer Alptraum ist, so bedeute dies dennoch ein Abschließen mit der Vergangenheit. „Vielleicht müssen die Leichen im Keller ein zweites Mal getötet werden, um sie endlich aus dem Weg zu räumen.“ Florian Heurich

Kirill Petrenko

in der Spielzeit 20 19/20

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KI RI LL PETR

EN KO

DIE TOTE STADT ERICH WOLFGANG KORNGOLD Mo., 18.11.2019, 19:00 Uhr Premiere (Preisgr. U) EXKL: VVK AB 11.09.2019 Fr., 22.11.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL: VVK AB 14.09.2019 Di., 26.11.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 19.09.2019 So., 01.12.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL: VVK AB 24.09.2019 Fr., 06.12.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL: VVK AB 28.09.2019 Mi., 11.12.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 04.10.2019 Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,84 € bis 218,96 € Preisgruppe S: ab 162,96 € bis 274,96 € Preisgruppe U: ab 207,76 € bis 330,96 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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ie Spielzeitpause ist zu Ende und die neue Saison an de schen Staatsoper r Bayeri­ schließt nahtlos an den Sommer an: mieren­serie von Sa Die Pre­ lome wird mit einem federnden Sprung Sommer fortgefü über den hr t, mit fast ide ntischer Besetzun am Pult mit Gene g, allen voran ralmusikdirektor Kirill Petrenko (dr im Ok tober). Vorh ei Vorstellungen er dirigier t er im 1. Akademiekonzert dem ein Satz jede ein Werk, von m im Ohr ist, aber der komplette Zy rität: Bedřich Sm klus eine Ra­ etanas wunderba re Folge von Tond vlast, „Mein Vaterla ichtungen Má nd“, eine der schö nsten Heimat-Huld es in der Musik gib igungen, die t. Das zentrale Musik theater-Ereignis un ter Kirill Petrenkos dürf te dann im Sp Stabführung ätherbst Die tote Stadt werden – Er Korngold zählt zu ich Wolfgang seinen absoluten Fa­vo­riten, mit de Oper geht für ihn r Leitung die­ser ein langgehegter Wunsch in Er füllu Münchner Publiku ng, der dem m traumhaft sc höne Hörerlebniss wird. Ein Werk gig e bescheren antischer Ausmaß e ist Gustav Mahle Nr. 8, nicht nur we rs Symphonie gen ihres Beinam ens Symphonie de gar nicht vom Ko r Tausend, der mponisten stamm t. Aber mit acht Ge mehreren Chören sangssolisten, und riesig besetz tem Orchester ko einige Hunder t Mi mmen schon t­wirkende zusam men: ein Gipfelwer Mal überhaupt im k, zum ersten National­theater m it dem Bayerisch chester zu hören en Staats­or­ (im Juni). Und als Fe st spielpremiere 2020 Verdis letzter Op folgt mit er, Falstaff, eine Feier des feinste Humors. Wie pass n, lebensklugen end, dass Kirill Pe trenko am Abschlu dann noch zweim ss der Saison al den kün­st­lerisc hen Gegenpol die die Bühne bringt: ser Komödie auf Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg.


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tote Stadt auf die Bühne der Nach über 60 Jahren kehrt Die en zwei . Die Hauptpartien übernehm Bayerischen Staatsoper zurück zusammengeerfolgreich mit Kirill Petrenko Künstler, die schon mehrmals fmann den Kau as n singt die Marietta, Jon arbeitet haben: Marlis Peterse igen jähr dies der tzt die Titel­partie in Paul. Marlis Petersen sang zule fmann Kau as Jon me. Salo Richard Strauss‘ Festspiel-Neuproduktion von Otello und 8 201 er emb Nov im tor l­musik­direk interpretier te mit dem Genera gibt hier sein Rollendebüt.

Mrieattarlis Petersen Ma

ment an den in Stuttgart. Nach einem Engage Marlis Petersen studierte Gesang itglied an der lem emb Ens 3 war sie von 1998 bis 200 Städtischen Bühnen Nürnberg tsoper mit Staa n che eris Bay der an 4 debütierte sie Deutschen Oper am Rhein. 200 ire erto gehören ht (Die Zauberflöte). Zu ihrem Rep der Par tie der Königin der Nac anni), Violetta enkavalier), Donna Anna (Don Giov u. a. Par tien wie Sophie (Der Ros Antonia, Giulipia, de ­Valois (Les Huguenots), Olym Valéry (La traviata), Marguerite Aribert Reiund Lulu , na ie die Titelpar tien in Alci etta (Les Contes d’Hoffmann) sow s, am RoyPari in tille Bas ra elmäßig u. a. an der Opé manns Medea. Sie gastier te reg Opera in New York in London, an der Metropolitan al Opera House Covent Garden den Salzburger burg, Berlin und Wien sowie bei und an den Staatsopern in Ham t ebü in der diesjähn Staatsoper gab sie ihr Rollend Festspielen. An der Bayerische rnahm sie hier, ard Strauss’ Salome. 2015 übe rigen Festspielpremiere von Rich , die Titelpar tie nko etre P ­ l en Leitung von GMD Kiril ebenfalls unter der musikalisch in Alban Bergs Lulu.

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M E H R K L A N G FA SZ I N AT I O N


STECKBRIEF

WOZZECК ALBAN BERG

Oper in drei Akten (15 Szenen) Libretto von Alban Berg nach Georg Büchners Woyzeck Uraufführung am 14. Dezember 1925 an der Staatsoper Unter den Linden, Berlin

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DARUM GEHT’S: Er ist ein guter Mensch, dieser Wozzeck! Doch er wird gehetzt und ­geschunden. Vom Arzt missbraucht. Vom Hauptmann schikaniert. Von Marie, seiner Liebe, betrogen. ­Wozzeck, das Opfer seelischer Grausamkeit, eine von sadistischen Mitmenschen gequälte, erbarmungswürdige Existenz. Kein Ausweg, nirgends: Am Ende tötet Wozzeck, was er liebt und löscht sich selbst aus. Zurück bleibt ein Kind. Allein.

INSZENIERUNG: In einem der faszinierendsten Bühnenbilder (Harald B. Thor) zeigt Regis­seur Andreas Kriegenburg gnadenlos die Quintessenz dieser Oper und die Erkenntnis der Titelfigur: „Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einen, wenn man hinabschaut“. Mit Spannung ­erwartet: Wozzeck wird in München jetzt erstmals von Christian Gerhaher gesungen und dargestellt!

MUSIK: 90 Minuten, 15 Szenen, eine Oper. Zwölftonmusik. Heute genauso erschütternd wie bei der Uraufführung 1925. So fürchterlich ist der Mensch – und so schonungslos kann Oper Grausamkeit zeigen. Wozzeck, das Hauptwerk der klassischen Moderne.

SZENENBILD AUS DER WOZZECK-INSZENIERUNG VON ANDREAS KRIEGENBURG. BEI DER WIEDER­ AUFNAHME IM NOVEMBER SINGT DIE TITELPARTIE CHRISTIAN GERHAHER.

WOZZECK ALBAN BERG So., 17.11.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 10.09.2019 Mi., 20.11.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 13.09.2019 Sa., 23.11.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 16.09.2019 Mo., 25.11.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 18.09.2019 Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,68 € bis 150,64 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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HIGHLIGHTS

POETISCHES PORTRAIT

DER SOUND VON HOLLYWOOD

Starke Charaktere und opulente Kostüme im Ballett Anna Karenina nach Lew Tolstoi

Korngolds berühmtes Violinkonzert beim 2. Akademiekonzert. Solistin: Vilde Frang

A

nna Karenina: die Ehebrecherin, die Mann und Kind zurücklässt, gesellschaftliche Ächtung erfährt und sich am Ende, von Verzweiflung und Eifersuchtsattacken gequält, vor den Zug wirft. Der Choreograph Christian Spuck hat die literarische, höchst dramatische Steilvorlage von Lew Tolstoi in ein berührendes Handlungsballett verwandelt, das sich auf die grundlegenden Konflikte dieser ausweglosen Geschichte konzentriert: Eifersucht und Vertrauen, Leidenschaft und Loyalität, Entsagung und Entgrenzung. Gerahmt von pompösen Bällen und opulenten Kostümen werden wir Zeugen einer Liebe auf den ersten, fatalen Blick. Mit klarem, aber poetischem Bewegungsvokabular zeichnet Spuck zur Musik von Sergej Rachmaninow und Witold Lutoslawski in Anna Karenina nicht nur das Portrait einer Frau, sondern auch das einer ganzen Gesellschaft mit all ihren Hoffnungen und Ängsten. Die Choreographie verlangt dabei charakterstarke Figuren und, besonders für die Interpretation der Anna Karenina, eine Tänzerin, die in Nuancen denkt und tanzt.

P ANNA KARENINA CHRISTIAN SPUCK / RACHMANINOW, LUTOSLAWSKI U. A. Do., 03.10.2019, So., 06.10.2019, jeweils 18:00 Uhr (jeweils Preisgr. H) Fr., 04.10.2019, Sa., 12.10.2019, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. H) Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

MIT LEEREM KORB VORM КNUSPERHAUS In seiner Inszenierung von Hänsel und Gretel verhilft Richard Jones dem sozialkritischen Gehalt der Oper zur Geltung.

O

bschon Richard Strauss am 23. Dezember 1893 Engelbert Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel in Weimar aus der Taufe hob, ist dies wohl nicht der wahre Grund, warum dieses Werk stets zu Weihnachten auf dem Spielplan der Opernhäuser steht. Ein Hauptmerkmal von Weihnachten ist nun einmal das Essen. Richard Jones, der Regisseur dieser Inszenierung, sagt dazu: „Es geht um Essen – um die Abwesenheit oder den Überfluss von Essen.“ Das Grimm-Märchen entpuppt sich bei Humperdinck als eine sozialkritische Geschichte im kleinbürgerlichen Milieu. Die Oper beginnt mit einer überforderten Mutter und

einem alkoholisierten Vater, die am sozialen Abgrund stehen. Aus ihrer Not heraus schickt die hilflose Mutter die beiden Kinder in den Wald: „Und bringt ihr den Korb nicht voll bis zum Rand, so hau’ ich euch, dass ihr fliegt an die Wand!“ Vom Hunger geplagt landen Hänsel und Gretel schließlich beim Knusperhäuschen, wo sich am Ende alles zum Guten wendet. Moralisch werden wir jedoch an einen Aspekt erinnert: Ein Leben im Überfluss, wo das Schlemmen und der verschwenderische Umgang mit Essen zum Alltag gehört, ist auch keine Alternative zum Leben, das zu Beginn der Oper gezeigt wird. Am Pult: Patrick Lange.

HÄNSEL UND GRETEL

assend zur Premiere von Die tote Stadt bringt das 2. Akademiekonzert eines der größten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts ins Nationaltheater, denn Erich Wolfgang Korngolds Opus 35 ist das perfekte Gegenstück zu seinem frühen Opernwelterfolg. Zwischen beiden Werken liegt ein Vierteljahrhundert, in dem die Welt ihr Unterstes zuoberst kehrte. Das Schicksal des Komponisten steht exemplarisch für den Exodus an Kunstschaffenden, den insbesondere der deutschsprachige Raum zu beklagen hatte. Korngold war rechtzeitig ins amerikanische Exil gegangen und hat dort die symphonische Filmmusik praktisch erfunden. In seinem ausgreifenden Violinkonzert, das er vor Kriegsausbruch entworfen und im Jahr des Kriegsendes revidiert hat, amalgamiert er klassische Formen mit dem Sound von Hollywood. Vilde Frang, die wunderbare norwegische Geigerin, stellt es bei ihrem Debüt mit dem Bayerischen Staatsorchester vor, und Thomas Søndergård, der feinsinnige dänische Dirigent, präsentiert vorab die schrägen Klänge von Thomas Adès mit den Tänzen aus seiner Kammeroper-Groteske Powder Her Face.

Zum Schluss folgt der Geniestreich einer Erstlingssymphonie, mit der der junge Finne Jean Sibelius der Musik seiner Heimat ein völlig neues Gepräge verlieh.

ENGELBERT HUMPERDINCK Sa., 07.12.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL: VVK AB 30.09.2019 So., 08.12.2019, 11:00 Uhr (Preisgr. H) EXKL: VVK AB 01.10.2019 So., 08.12.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL: VVK AB 01.10.2019 Sa., 14.12.2019, 11:00 Uhr (Preisgr. H) EXKL: VVK AB 07.10.2019 Sa., 14.12.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL: VVK AB 07.10.2019 Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 € Preisgruppe I: ab 65,52 € bis 114,80 €

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LEBEN AUF DEM DORF Marie und Hans, Kuppler Kezal und ein gigantischer Misthaufen: Die verkaufte Braut von Bedřich Smetana in der Inszenierung von David Bösch.

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edřich Smetanas populärste Oper kam in der letzten Spielzeit in der deutschen Übertragung Max Kalbecks an die Bayerische Staatsoper. Nicht nur war Deutsch die Muttersprache des böhmischen Komponisten, der Tschechisch erst spät lernte, sondern erst in Kalbecks Gassenhauer-Fassung von 1892 eroberte Die verkaufte Braut die europäischen Bühnen. Für das Leben auf dem Dorf erfand das Regieteam um David Bösch die einprägsame Metapher eines fünf Meter hohen Misthaufens. Hier lieben sich Marie und Hans, hier verhandelt der schmierige Heiratsvermittler Kezal, und hier feiern und zechen die Dorfbewohner. Der Tscheche Tomáš Hanus dirigiert, der Slowake Pavol Breslik verkörpert Hans, Günther Groissböck gestaltet Kezal in seiner Muttersprache, und die Italienerin Selene Zanetti ist nach ihrem umjubelten Debüt als Marie erneut in der Titelpartie zu erleben.

DIE VERKAUFTE BRAUT BEDŘICH SMETANA Fr., 10.01.2020, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 02.11.2019 So., 12.01.2020, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 05.11.2019 Mi., 15.01.2020, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 08.11.2019 Sa., 18.01.2020, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 11.11.2019 Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,68 € bis 150,64 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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Sa 23. November 2019 Alban Berg WOZZECK Hartmut Haenchen /  Andreas Kriegenburg Mit Christian Gerhaher in der Titelpartie!

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Sa 28. Dezember 2019 Hans Abrahamsen THE SNOW QUEEN Cornelius Meister /  Andreas Kriegenburg Mit Barbara Hannigan

Weitere Termine werden online und per Newsletter bekannt gegeben: www.staatsoper.de/newsletter

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GUT GEFRAGT

LUIGI BONINO Auf Einladung des Choreographen Roland Petit kam Luigi Bonino 1975 ans Ballet National de Marseille, wo er unter anderem den Coppélius in Coppélia tanzte. Jahre später sollte Petit Bonino mit der Aufgabe betrauen, seine Ballette weltweit mit anderen Compagnien einzustudieren. 30 Minuten vor der Premiere – was tun Sie? Kurz vor einer Premiere – für mich ist das der beste Moment überhaupt. Ich gehe in die Garderobe, schminke mich, verwandle mich äußerlich und auch mental in die Person, die ich darstelle. Langsam tauche ich in die Welt von Dr. Coppélius ein. Kurz bevor der Vorhang hochgeht, gehe ich dann immer nochmal auf die Bühne und überprüfe, ob alles okay ist. Sie studieren als Ballettmeister ­gerade Coppélia ein und ­tanzen gleichzeitig die Rolle des Dr. ­Coppélius. Wie kam es zu dieser Personalunion? Lange Zeit stellte Roland Petit selber den Dr. Coppélius dar. Ich habe ihm als Tänzer auf der Bühne jedes Mal dabei zugeschaut. Als er mich eines Tages fragte, ob ich die Rolle tanzen möchte, dachte ich: Oh mein Gott, wie soll ich das machen? Anfangs war das schwierig für mich, denn Petit und ich sind sehr verschieden: Er war sehr groß und damals auch schon deutlich älter als ich. Als ich die Rolle übernahm, war ich Anfang, vielleicht Mitte dreißig. Außerdem war er einfach fantastisch in dieser Rolle. Ich ­ habe nie versucht, ihn zu imitieren, ich wollte meinen eigenen Coppélius er­ schaffen. Inzwischen ist mir das ganz gut gelungen, denke ich. Wie viel von Dr. Coppélius steckt in Ihnen? Es ist vor allem der Wahnsinn, diese Verrücktheit. Die trage auch ich in mir. Wie halten Sie sich fit? Ich mache jeden Tag meine Übungen, überall. Zu Hause, im Ballett- oder im Fitnessstudio, auf Reisen. Immer. Was ist Ihre lustigste Erinnerung an Roland Petit? Oh, da gibt es viele. Er war ein sehr lus­ti­ ger Mann und hatte den Schalk im ­Nacken sitzen. Ich habe alle seine Vor­stellungen gesehen und er hat jedes Mal irgend­ etwas an der Choreographie geändert. Wenn er nach rechts laufen sollte, ging er plötzlich nach links und ­umgekehrt. Je­der, der mit ihm zusammenarbeitete, wurde fast verrückt, weil niemand mehr so ge20

am Ende aber wahnsinnig traurig. Ich denke diese Ambivalenz macht den Reiz des Stückes aus.

nau wusste, was er zu tun hatte. Auch deshalb war es für mich schwierig, die Rolle des Dr. Coppélius zu übernehmen. Ich habe mich immer gefragt, was ich tanzen soll: seine Choreographie von gestern oder doch lieber die von vorgestern? Wie kann man in drei Wörtern Roland Petits Stil charakterisieren? Da gibt es nur ein Wort: einmalig. Sie haben mit Größen wie Mikhail Baryshnikov, Rudolf Nureyev, Zizi Jeanmaire, Margot Fonteyn getanzt. Mit wem möchten Sie heute gerne einmal auf der Bühne stehen? Immer noch mit Zizi Jeanmaire. Man kann Baryshnikov, Nureyev, Jeanmaire oder Fon­ teyn mit niemandem vergleichen. Aber es gibt einen Tänzer, mit dem ich gerne tanzen würde und mit dem ich auch bald tanzen werde, nämlich mit Bakhtiyar Adamzhan [führender Erster Solist am Astana Ballett in Kasachstan, Anm. d. Red.]. Er ist ein fantastischer ­Tän­zer. Coppélia wird weltweit einstudiert und aufgeführt. Worin liegt der Reiz dieser Geschichte? Ich denke, es liegt daran, dass das Bal­lett immer noch sehr modern ist. Coppélius ist nicht der alte Mann, den wir immer in ihm sehen. Er ist vielmehr ein schöner, sehr eleganter Mann mit viel Charme und einem jungen Geist. Und dann gibt es da diesen Gegensatz: Das Ballett ist lustig,

Mit 30 Jahren haben Sie Notre Dame de Paris getanzt, jetzt verkörpern Sie Dr. Coppélius – was bringt die Zukunft? Ich kann die Zukunft nicht vorherse­hen, aber ich werde dieses Ballett auch in nächster Zeit auf der ganzen Welt einstudieren. Coppélia ist etwas sehr Besonderes für mich, weil es das allererste Stück war, das ich mit Petit erarbeiten durfte. Damals war ich einer der Soldaten. Und später habe ich Franz getanzt. Ich habe so ziemlich jede männliche Rolle in Cop­ pélia übernommen. Roland Petit und ich hatten eine unglaubliche Verbindung, ich habe ihn vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Welche Werke anderer Cho­ reographen würden Sie gerne ­ein­studieren und warum? Keines. Für mich gibt es nur Roland Petit. Hatte der Tanz früher mehr „Seele“ als heute? Ja, absolut. Die Tänzer von heute wollen vor allem hoch springen, viele Pirouetten drehen, superhohe Beine haben, die auf der anderen Seite des Kopfes wieder zum Vorschein kommen. Es ist nicht einfach, heutzutage Tänzer zu finden, die mit gan­zem Herzen tanzen. Aber bei Roland Petit geht es nicht nur um das bloße Tanzen im technischen Sinne. Petit muss man interpretieren, erfühlen. Es ist nicht einfach, mit den jungen Tänzern von heute zu arbeiten. Viele schauen nur noch auf ihre Handys und gucken Youtube-Videos an, aber ihrem Gegenüber nicht mehr richtig in die Augen. Sie vergessen, miteinander zu reden. Ich hoffe, dass das irgendwann wieder anders wird. 30 Minuten nach der Premiere – was tun Sie? Ich schminke mich ab und werde wieder zu Luigi. Coppélius bleibt auf der Bühne. Das war‘s.

Die Fragen stellte Annette Baumann n° 43


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TRÄU MT COPPÉLIUS (HIER: LUIGI BONIN

O) DAVO N, SEINER SCHÖ PFUN G LEBEN

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EIN MANN DES T ­ HEATERS Er arbeitete mit Picasso und Yves Saint-Laurent, schuf unkonventionelle Neufassungen von Ballettklassikern und setzte dabei stets auf gute Unterhaltung: der Tänzer und Choreograph Roland Petit. Am 20. Oktober feiert Coppélia Premiere beim Bayerischen Staatsballett, die Geschichte vom Magier Coppélius und dessen Versuch, sich eine Gefährtin zu erschaffen.

D

ie Werke von Roland Petit, einem der bedeutendsten französischen Choreographen des 20. Jahrhunderts, sind in Deutschland bisher nur wenigen Zuschauern bekannt. Petit wurde 1924 geboren und begann seine Tänzerkarriere an der Pariser Oper, die er mit 20 Jahren verließ. Er gründete alsbald mehrere Compagnien und schuf einige seiner bis heute beliebtesten Werke, beispielsweise Le Jeune Homme et la Mort (1946) und Carmen (1949) für seine spätere Frau Renée (Zizi) Jeanmaire. In den darauffolgenden Jahrzehnten war er unter anderem in Hollywood tätig, leitete das Casino de Paris und schuf zahlreiche Revuen, Filme, Musicals und Ballette. Im Jahr 1972 gründete er das Ballet de Marseille, dessen Direktor er bis 1998 war. Bis zu seinem Tod im Juli 2011 choreographierte er viele weitere Ballette für bedeutende Compagnien in aller Welt.

Petit sah sich als direkter Erbe der Ballets Russes, deren ästhetisches Ideal ein Gesamtkunstwerk mit Beiträgen der besten Künstler ihres Genres war. Deswegen arbeitete er mit zahlreichen bekannten Malern, Architekten, Bühnenbildnern, Modeschöpfern und Komponisten zusammen, von Pablo Picasso bis Yves Saint-Laurent. Berühmte Schriftsteller wie Jean Cocteau, Jean Anouilh und Marcel Aymé schufen Libretti für seine Ballette. Einen wichtigen Platz in Petits choreographischem Werk nehmen seine oft abendfüllenden Adaptationen großer Klassiker der Weltliteratur ein, beispielsweise Hugos Notre-Dame de Paris, Prousts A la recherche du temps perdu, Heinrich Manns Der blaue Engel und Goethes Clavigo. Zudem schuf er unkonventionelle Neufassungen von Klassikern wie Schwanensee und Dornröschen. Zu den Markenzeichen seines Stils zählen ein ausgeprägter Eklektizismus – in seinen Werken treffen sich klassisches Ballett und zeitgenössischer Tanz, Jazz, Film, Musical und Revue –, ein Hauch

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französischer Eleganz und Leichtigkeit sowie eine spektakuläre, hochdramatische Note. Petit war vor allem ein Mann des Theaters und legte stets Wert auf gute Unterhaltung, nicht zuletzt durch hochvirtuose Tanzpassagen. Viele dieser Elemente finden sich in Petits Ballett Coppélia, das 1975 erstmals im Pariser Théâtre de la Porte Saint-Martin gezeigt wurde. Dieses basiert auf Arthur Saint-Léons 1870 an der Pariser Oper uraufgeführtem gleichnamigem Ballett nach E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann. In Hoffmanns Werk geht es um einen jungen Mann, der im Laufe seines Lebens einer Reihe diabolischer Gestalten begegnet und schließlich in einem Anfall von Wahnsinn Selbstmord begeht. Der Librettist von Saint-Léons Coppélia, Charles Nuitter, machte daraus ein fröhliches Ballett um ein junges Liebespaar und einen schrulligen alten Puppenfabrikanten, Dr. Coppélius. Der junge Franz macht Coppélius’ vermeintlicher Tochter Coppélia schöne Augen, trotz seiner anstehenden Hochzeit mit der lebensfrohen Swanilda. Als Swanilda aus Neugier in Coppélius’ Haus eindringt, entdeckt sie, dass Coppélia eine Puppe ist. Währenddessen verschafft sich auch Franz Zugang zur Bleibe des Puppenherstellers, der den Eindringling mittels eines unverträglichen Trankes außer Gefecht setzt. Coppélius versucht, die Lebensenergie des ohnmächtigen Franz auf Coppélia zu übertragen. Als dies zu gelingen scheint, ist Coppélius entzückt – bis sich herausstellt, dass es sich bei der lebendig gewordenen Puppe in Wirklichkeit um die verkleidete Swanilda handelt. Die junge Frau entflieht mit dem geläuterten Franz und das Ballett schließt mit ausgiebigen Hochzeitsfeierlichkeiten des Paares. Roland Petit versetzte die Handlung des Balletts in ein spanisches Dorf am Ende des 19. Jahrhunderts, wo sich vor einer Kaserne

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BALLETT

LUIGI BONINO HAT DEN COPPÉLIUS BEREITS IN DER PRODU KTION AM STANISLAWSKI-THEATER IN MOSKAU GETANZ T (FOTO) UND STUDIERT COPPÉLIA ALS BALLET TMEIST ER BEIM BAYERISCHEN STAATSBALLET T NUN MIT DER MÜNCH NER COMPAGNIE EIN.

humorvoll gezeichnete Soldaten und kokette Damen tummeln. Petit kürzte die Partitur, verzichtete auf einige Divertissements und konzentrierte das Geschehen auf die Dreiecksgeschichte zwischen Franz, Swanilda und Coppélius. Letzterer ist kein greiser Sonderling, sondern ein eleganter Magier leicht fortgeschrittenen Alters. Petit, der den Coppélius ursprünglich selbst tanzte, machte aus der traditionellen Pantomimerolle eine sowohl tänzerisch als auch darstellerisch anspruchsvolle Partie. Der von der Gesellschaft isolierte Coppélius hat sich mit Coppélia eine imaginäre Gefährtin geschaffen, mit der er seine einsamen Stunden Champagner trinkend und tanzend verbringt. Sein Traum, seine Schöpfung zum Leben zu erwecken, gleicht dem des mytholo­ gischen Bildhauers Pygmalion, dessen Statue Galathea zu einer lebendigen Frau wurde. Als sich Coppélius’ Illusion auflöst, bricht seine Welt zusammen: Das Ballett endet mit dem verzweifel­ ten Magier, der nach der ausgelassenen Hochzeit allein mit den ­Be­standteilen seiner zerfallenen Puppe zurückbleibt. Damit lenkt Petit die Aufmerksamkeit auf universelle Themen, die sein Werk durchziehen – die Einsamkeit und Vernichtung von Außenseitern, das Verhältnis des Schöpfers zu seiner Kreation und die Sehnsucht nach unerreichbaren Idealen – und kommt Hoffmanns tragischer Erzählung näher als seine choreographischen Vorgänger. Gleichzeitig gibt er seinen Interpreten ausgiebig Gelegenheit, in bravourösen Soli und Pas de deux technisch und darstellerisch zu glänzen. 24

Petits modernisierte Coppélia ist ein attraktiver Neuzugang im Repertoire des Bayerischen Staatsballetts, das eine von weni­ gen Kompanien erreichte Vielfalt an Rekonstruktionen und Neu­ fassungen bedeutender Ballette des 19. Jahrhunderts umfasst. Die Partitur von Léo Delibes gehört zu den Meisterwerken der spät­ romantischen Ballettmusik. Zudem gibt das Ballett dem deut­schen Publikum einen seltenen Einblick in die Arbeit eines choreographischen Erneuerers, dessen facettenreiches Werk bis heute das Publikum von Paris bis Rio de Janeiro begeistert.

Julia Bührle

COPPÉLIA ROLAND PETIT / LÉO DELIBES So., 20.10.2019, 19:30 Uhr Premiere (Preisgr. I) Di., 22.10.2019, Fr., 25.10.2019, Sa., 26.10.2019, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. H) Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 € Preisgruppe I: ab 65,52 € bis 114,80 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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SPIELPLAN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2019

September OPER Fr 20 Otello VERDI So 22 La traviata VERDI Di 24 Otello VERDI Mi 25 La traviata VERDI Sa 28 Otello VERDI So 29 La traviata VERDI BALLETT Sa 21 Jewels BALANCHINE Fr 27 Jewels BALANCHINE KONZERT Mo 30 1. Akademiekonzert: Kirill Petrenko CAMPUS Do 26 EVA UND ADAM Rennert-Saal Fr 27 EVA UND ADAM Rennert-Saal Sa 28 EVA UND ADAM Rennert-Saal So 29 EVA UND ADAM Rennert-Saal

Oktober 2019 OPER Mi 02 La traviata VERDI Sa 05 Salome STRAUSS Mo 07 Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH Mi 09 Salome STRAUSS Fr 11 Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH So 13 Salome STRAUSS Di 15 Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH Mi 16 Karl V. KRENEK Sa 19 Karl V. KRENEK Mo 21 Karl V. KRENEK Do 24 Fidelio BEETHOVEN So 27 Fidelio BEETHOVEN Mo 28 Tosca PUCCINI Mi 30 Fidelio BEETHOVEN Do 31 Tosca PUCCINI BALLETT Do 03 Anna Karenina SPUCK Fr 04 Anna Karenina SPUCK So 06 Anna Karenina SPUCK Sa 12 Anna Karenina SPUCK So 20 Coppélia PETIT Premiere Di 22 Coppélia PETIT Fr 25 Coppélia PETIT Sa 26 Coppélia PETIT

So 27 Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung KONZERT Di 01 1. Akademiekonzert: Kirill Petrenko So 27 1. Kammerkonzert: 25 Jahre Schumann-Quartett Allerheiligen Hofkirche LIED Di 08 Ensemble-Liederabend Galeano Salas Wernicke-Saal CAMPUS Mi 02 EVA UND ADAM Rennert-Saal Sa 05 Sitzkissenkonzert: Hänsel und Gretel Parkettgarderobe

November 2019 OPER Sa 02 Fidelio BEETHOVEN So 03 Tosca PUCCINI Do 07 Rigoletto VERDI So 10 Rigoletto VERDI Mi 13 Rigoletto VERDI So 17 Wozzeck BERG Mo 18 Die tote Stadt KORNGOLD Premiere BALLETT Fr 01 Alice im Wunderland WHEELDON So 03 Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung Mo 04 Alice im Wunderland WHEELDON Sa 09 Alice im Wunderland WHEELDON DI 12 Alice im Wunderland WHEELDON Sa 16 Alice im Wunderland WHEELDON KONZERT Sa 16 Arienabend des Opernstudios Cuvilliés-Theater CAMPUS Sa 16 Sitzkissenkonzert: Die Spielzeugschachtel Parkettgarderobe EXTRA So 10 Premierenmatinee zu „Die tote Stadt“ Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebüh­ren zzgl. B ­ ear­­beitungsund V ­ ersandgebühren bei schriftlicher Bestellung. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle: SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7, 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag, 9:30 bis 16:00 Uhr

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EI N F I L M VON RALPH FIENNES

Mozart und Bru almusikdirektor zukünftigen Gener

ielzeit zert der neuen Sp as 3. Akademiekon ster er wski – es ist sein leitet ­Vladimir Juro tinf kü zu nennung zum Auftritt seit der Er en ch ris ye Ba irektor der gen ­Generalmusikd er des Konzer ts stellt ng fa An n e nt ta Staats­oper. An de er nc co nia s Mozarts Sinfo eu ad Am g an lfg Isa Wo listen sind d Orchester. Die So für Violine, Viola un stit (Viola). Es und Antoine Tame belle Faust (­Violine) menten, die zwischen zwei Instru ist der Wettstreit erbieten oder fallen, einander üb einander ins Wort er tante benc en. Die Sinfonia co harmonisch bril­lier mutenden an h isc ten und pathet ns er er ein in nt gin osen Finalsatz. t mit einem vir tu Haltung und ende ers Dritter ht aus Anton Bruckn Der zweite Teil beste 30 Jahren wiell, die erstmals seit Symphonie in d-Mo wird. In dieiekonzert gegeben der in einem Akadem gewidmet er gn 1873 Richard Wa ser Symphonie, die verkennun t litä na kner’sche Origi wurde, ist die Bruc en Reichtum entfaltet ihren ganz bar: Die Harmonik hen, frühroelzung von klassisc durch die Verschm inste Stimdalen Elementen. Fe mantischen und mo en Klangch chsen zu majestätis mengeflechte erwa s! us en rgesslicher Hörg ballungen – ein unve

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W H I T E C R OW „DIESER FILM WIRD SIE BEGEISTERN” ELLE

„PROVOKANT, AUFRÜTTELND UND GROSSARTIG INSZENIERT“ DAILY MAIL

„STILVOLL UND SEXY” VARIETY

3. AKADEMIEKONZERT 2019 /20 VLADIMIR JUROWSKI  So., 12.01.2020, 11:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 05.11.2019 Mo., 13.01.2020, 20:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 06.11.2019 Di., 14.01.2020, 20:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 07.11.2019 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,60 € bis 81,20 €

AB 26.9. IM KINO

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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DIE SCHNELLSTEN OPERN-TICКETS IN MÜNCHEN:

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Christoph Koch Annette Baumann (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Cover, Seiten 4, 6, 14, 16/17, 18 (Hänsel und Gretel), 19: Wilfried Hösl Seite 8: Deutsches Museum, München Seite 10/11 (Videostill): Marino Solokhov Seite 12: Andrea Hajek Seite 15: Julian Hargreaves (Jonas Kaufmann), Yiorgos Mavropoulos (Marlis Petersen) Seite 18: Serghei Gherciu (Anna Karenina) Seite 20: privat Seite 22: E. Fetisova Seite 24: Anna Klyushkina Seite 27: Sheila Rock Seite 30: Daniel Stolle Druck Firmengruppe APPL, appl druck, Senefelderstr. 3 – 11, 86650 Wemding Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Olivia Wörndl Telefon +49 (0)89-2185 1040 olivia.woerndl@staatsoper.de Textschluss: 24. Juli 2019

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater erhalten Sie bereits eine Woche vor dem o ­ ffi­ziellen Schalter­ver­kauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets. Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

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SAALPLAN / OPERNRÄTSEL

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Stehplätze

Stehplätze

Kategorie I

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Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Preisgruppe A

36,40 €

33,04 €

28,56 €

22,96 €

Preisgruppe I

114,80 €

101,36 €

84,56 €

Kategorie IV 65,52 €

Preisgruppe B

40,88 €

36,40 €

30,80 €

25,20 €

Preisgruppe K

150,64 €

131,60 €

109,20 €

85,68 €

Preisgruppe C

44,24 €

39,76 €

34,16 €

28,56 €

Preisgruppe L

185,36 €

161,84 €

133,84 €

104,72 €

Preisgruppe D

53,20 €

47,60 €

39,76 €

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Preisgruppe M

218,96 €

190,96 €

161,84 €

133,84 €

Preisgruppe E

62,16 €

54,32 €

47,60 €

36,40 €

Preisgruppe S

274,96 €

241,36 €

207,76 €

162,96 €

Preisgruppe F

70,00 €

62,16 €

53,20 €

42,00 €

Preisgruppe T

298,48 €

260,40 €

215,60 €

168,56 €

Preisgruppe G

81,20 €

73,36 €

62,16 €

47,60 €

Preisgruppe U

330,96 €

297,36 €

258,16 €

207,76 €

Preisgruppe H

101,36 €

89,04 €

73,36 €

58,80 €

Preisgruppe V

386,96 €

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Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

DAS OPERN-RÄTSEL PREISFRAGE

Ensemble rund um Nils Landgren nun seinen 60. ­G eburtstag. Der Gewinner ist zu dem Konzert ein­ge­ laden sowie zu 24 Stunden grenzenloser Entspannung in Schloss Elmau Luxury Spa Retreat & Cultural ­Hideaway inklusive Yoga, Spa und Halbpension. Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer ­Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNR ÄTSEL , Hultschiner Straße 8, 81677 München

Wir verwenden Ihre Daten nur zur Abwicklung dieses Gewinnspiels und zur Ermittlung der Gewinner. Zur Zustellung des Gewinns können Ihre Daten an die Staatsoper sowie an den Preisstifter weitergegeben werden. Eine Weitergabe an sonstige Dritte erfolgt nicht. Wir veröffent­lichen Ihre Daten in der darauffolgenden Engelsloge. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie der Veröffentlichung per E-Mail an opernraetsel@sz-tickets.de widersprechen. Weiteres zum Datenschutz finden Sie unter sz.de/datenschutz. Einsendeschluss: 04.10.19. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.

Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: E. Mueller (Lösung: Oscar Wilde)

© Schloss Elmau

Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie eine ­Übernachtung für zwei Personen in Schloss Elmau Luxury Spa Retreat & Cultural Hideaway am 13.11.2019 inkl. Konzertbesuch zu ­„Thomas ­Quasthoff & Friends“ Thomas Quasthoff und Schloss Elmau verbindet eine ­lange gemeinsame Geschichte: der gefeierte Bariton ist in allen Stationen seiner glanzvollen Karriere re­­gel­mäßig in Schloss Elmau aufgetreten – als be­ deuten­der Lied­sänger, als Kabarettist und Rezitator und als ­mit­reißender Jazzer. Zur Eröffnung des 21. European ­Jazztival am 13. November 2019 feiert Thomas ­Quasthoff mit einem prominent besetzten

© Gregor Hohenberg

Wer inszeniert die Neuproduktion von The Snow Queen ?


LETZTE SEITE

Opernlexikon spezial

КILL YOUR ­DAR­LINGS gezeichnet von Daniel Stolle

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ie Bayerische Staatsoper hat ihre Spielzeit 2019/2020 mit KILL YOUR DARLINGS überschrieben. Diese Aufforderung umschreibt recht lapidar eine Haltung, die für die Kunst unerlässlich ist: Oft sind es gerade die Dinge, die einem am liebsten sind, von denen man sich trennen muss, um das Ganze zum Gelingen zu bringen. „Dieser Appell beschreibt das Dilemma zwischen emotionalen Entscheidungen und rationalem Handeln – ein Gedanke, der nicht nur in der Kunst selbst, sondern auch in der Entstehung unseres Jahresplans eine große Rolle spielt“, so Staatsintendant Nikolaus Bachler.

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HÖREN MIT GENUSS DIE PREISGEKRÖNTE MUSIKABTEILUNG BEI LUDWIG BECK – AKTUELL MIT ÜBER 120.000 TITELN AUS KLASSIK, JAZZ, WELTMUSIK UND HÖRBÜCHERN. DIREKT AM MÜNCHNER MARIENPLATZ.

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IGOR LEVIT Beethoven: Complete Piano Sonatas

L’ARTE DEL MONDO Salieri: La Fiera di Venezia

IVO POGORELICH Beethoven / Rachmaninow

Igor Levit gehört seit Jahren weltweit zu den besten Beethoven-Interpreten, seine zyklischen Aufführungen dieses Gipfels der Klavierliteratur sind international umjubelt. Nun erscheinen alle 32 Sonaten in einem Set zum 250-jährigen Jubiläum des Komponisten im nächsten Jahr. Einhelliges Urteil der Kritik: „So will man Beethoven hören.“

„La Fiera di Venezia“, ein frühes Meisterwerk des damals 21-jährigen Antonio Salieri, in einer Weltersteinspielung mit Werner Ehrhardts Ensemble „l’arte del mondo“ – unter Salieris 50 Opern sticht dieses Werk musikalisch besonders durch sein venezianisches Kolorit heraus.

Ivo Pogorelich ist zurück. Zwanzig Jahre sollten vergehen, ehe der Starpianist wieder in ein Tonstudio ging. Nun liegen die Einspielungen der beiden Klaviersonaten op. 54 und op. 78 Ludwig van Beethovens sowie Sergej Rachmaninows zweite Klaviersonate op. 36 vor.

Sony Classical CD € 17,95 DVD € 19,95 Blu-Ray € 21,95

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WIENER PHILHARMONIKER / GUSTAVO DUDAMEL / YUJA WANG Sommernachtskonzert 2019

JOHN NELSON / LONDON PHILHARMONIC Hector Berlioz: Requiem

R. VILLAZON / K. F. VOGT / CHRISTIANE KARG Mozart: Die Zauberflöte

Es ist das größte klassische Open-Air-Konzert der Welt: das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker. Unter dem Motto „Rhapsody in Blue“ dirigiert Gustavo Dudamel die Wiener Philharmoniker und die Solistin Yuja Wang in einem rein amerikanischen Programm.

Anlässlich des 150. Todestages von Hector Berlioz dirigierte John Nelson dessen monumentales Requiem „Grande Messe des Morts“ vor der historischen Kulisse der St. Paul’s Cathedral. Das grandiose Konzert mit mehr als 300 Musikern liegt jetzt als Livemitschnitt inklusive einer Bonus-DVD vor.

Wahrlich eine zauberhafte Vorstellung: Klaus Florian Vogt als Tamino und Christiane Karg als Pamina, auch das Pärchen Papageno / Papagena kann man sich mit Rolando Villazon und Regula Mühlemann kaum besser besetzt vorstellen. Herausragend: Albina Shagimuratova als Königin der Nacht.

Ltd. Digipack CD € 17,95 2 LPs € 27,95 (VÖ Vinyl am 27.09.2019)

2 DVDs € 23,95 Blu-Ray € 23,95

The Brigitte Fassbaender Edition 11 CDs € 39,95

ANNE-SOPHIE MUTTER / JOHN WILLIAMS Across The Stars

BECZALA / HARTEROS / THIELEMANN Lohengrin

BRIGITTE FASSBAENDER The Brigitte Fassbaender Edition

Er zählt zu den erfolgreichsten Filmkomponisten aller Zeiten: John Williams. Blockbuster wie „Star Wars“, „Harry Potter“ oder „Schindlers Liste“ tragen seine musikalische Handschrift. In der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter fand er jetzt eine kongeniale Partnerin für Aufnahmen einzelner Themen seines umfangreichen Werks.

Für den „Lohengrin“ 2018 kamen Piotr Beczala in der Titelrolle und Anja Harteros als Elsa erstmals auf dem „Grünen Hügel“ zusammen. Als Ortrud kehrte Waltraud Meier nach 18-jähriger Abstinenz dorthin zurück. Christian Thielemann dirigierte, Kostüme und Ausstattung entstanden nach Entwürfen von Neo Rauch und Rosa Loy.

Der Oktavian aus dem „Rosenkavalier“ war mehr als 20 Jahre lang ihre Paraderolle, aber das Spektrum der Brigitte Fassbaender reicht weit über die Genregrenzen des Opernfachs hinaus. Die Jubiläumsedition dokumentiert zum größten Teil den Schwerpunkt ihres Wirkens als Konzert- und Liedsängerin mit den großen Liederzyklen Franz Schuberts und Robert Schumanns.

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Sie geben den Ton an. Mit Takt und viel Fingerspitzengefühl bringt unser interdisziplinäres Ensemble für Sie Kompositionen aus Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office auf die Bühne. Schnelle Tempi und schwierige Passagen werden ebenso souverän gemeistert wie anspruchsvolle Soli.

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Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


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