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DAVON PROFITIERT DIE GESAMTE GESELLSCHAFT

DER DEUTSCHE MUSIKRAT, SEINE PROJEKTE UND DIE VIELFALT IM DEUTSCHEN MUSIKLEBEN

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ZUM KONZERT DES BUNDESJUGENDCHORES BEI DER BACHWOCHE ANSBACH

Längst ist erwiesen, dass sich musikalische Bildung positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Musikmachen fördert Kreativität, Gestaltungs- und Ausdrucksvermögen, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Geschicklichkeit. Gemeinsames Musizieren stärkt die soziale Kompetenz junger Menschen. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft.

Als erste Maßnahme führte der Deutsche Musikrat vor sechzig Jahren den Wettbewerb Jugend musiziert ein. Er sollte zum einen individuelle Talente entdecken und fördern, aber auch im Hinblick auf die deutschen Kulturorchester dringende Nachwuchsprobleme beheben helfen. Danach folgten die Gemeinschaftsprojekte. Mit seinen drei Ensembles für Jugendliche und junge Erwachsene trägt der Deutsche Musikrat maßgeblich zur Förderung des musikalischen Spitzennachwuchses in Deutschland bei. Der Bundesjugendchor wurde 2021 nach dem Bundesjugendorchester und dem Bundesjazzorchester als drittes Ensemble gegründet.

ARBEIT AM KLANG: DER BUNDESJUGENDCHOR

Herausragende Nachwuchssängerinnen und -sänger werden hier gefördert, um ihnen den Einstieg bei Profichören zu erleichtern. Der Bundesjugendchor soll darüber hinaus auch ein Forum für alle diejenigen sein, deren Herz für das Chorsingen schlägt, die in dieser Gemeinschaft auf hohem Niveau Musik machen und erleben sowie aus der Netzwerkarbeit des Ensembles Nutzen ziehen möchten.

Die rund 50 jungen Sängerinnen und Sänger im Alter von 18 bis 26 Jahren kommen mehrmals im Jahr zu Arbeitsphasen mit Proben und Konzerten zusammen. Ungefähr die Hälfte sind Gesangsstudierende, die andere Hälfte kommt aus den Bereichen Schulmusik, Kirchenmusik, Instrumentalmusik sowie aus ganz anderen Fachgebieten. Für die kontinuierliche gesangspädagogische Arbeit an einem homogenen, charakteristischen Klang des Spitzenensembles ist Prof. Anne Kohler als Künstlerische Leiterin verantwortlich. Für die jungen Sängerinnen und Sänger ist die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Dirigentinnen und Dirigenten ein weiterer wesentlicher Baustein ihrer Förderung. Dadurch lernen sie unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten, Arbeitsweisen, Dirigate und ästhetische Klangvorstellungen kennen.

Das Repertoire des Bundesjugendchores reicht von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. Dabei werden auch aktuelle Themen aufgegriffen, die die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen betreffen. Für das Gründungskonzert in der Berliner Philharmonie 2021 hatte der Chor eine Komposition bei Kathrin Denner, einer Schülerin von Wolfgang Rihm, in Auftrag gegeben. Das Stück, das während der Pandemie entstand, beschäftigt sich mit beklemmenden Zuständen, die während der gesellschaftlichen Ausnahmesituation erlebt wurden. 2022 stand als Auftragswerk die „Ode an das Sägemehl“ von Jan Kopp auf dem Programm. In dieser Komposition setzt sich Jan Kopp mit einem Gedicht des russischen Lyrikers Alexej Porvin auseinander, der in seinem gleichnamigen Werk den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine thematisiert. Im Konzert bei der Bachwoche Ansbach wird ein Stück der englischen Komponistin Roxanna Panufnik uraufgeführt.

GRENZÜBERSCHREITEND, VÖLKERVERBINDEND

Interkultureller Austausch durch Chormusik und die direkte Begegnung junger Sängerinnen und Sänger unterschiedlicher Regionen und Chorkulturen ist ein weiterer Aspekt des pädagogischen Konzepts des Bundesjugendchores. Im August 2022 trafen sich der Bundesjugendchor und der Polnische Nationale Jugendchor zu einer gemeinsamen Arbeitsphase, die mit Konzerten in Deutschland und Polen schloss. Durch die gemeinsame Arbeit entstand einerseits eine grenzüberschreitende und nachbarschaftlich-völkerverbindende Ebene, andererseits wurde ein Schlaglicht auf ein Thema geworfen, das insbesondere für die junge Generation steht wie kein anderes: Umwelt und Klima. Im Rahmen der Konzerte wurde die Auftragskomposition „Spirit of Nature“ (Das Wesen der Natur) von Zuzanna Koziej uraufgeführt.

Ensembles

Die Kooperationen werden zunehmende auch auf Profichöre und Orchester ausgedehnt. Im März 2023 gab es ein gemeinsames Konzertprojekt mit dem SWR Vokalensemble unter dem Titel „Hochzeit“; ferner wirkte der Bundesjugendchor im Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter der Leitung seines Chefdirigenten Robin Ticciati in der Berliner Philharmonie im Rahmen des Festivals „Music & Healing“ mit.

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