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Wartung, Retrofit oder Ersatz
from B&I Die Industrie-Zeitung, Ausgabe 5-24 (September 2024)
by B&I Die Industrie-Zeitung | Betriebstechnik und Instandhaltung
Dienstleister kümmert sich um in die Jahre gekommene Edelstahl-Druckbehälter
Viele Unternehmen der Prozessindustrie, die in den 1980er und 1990er Jahren neue Anlagen installiert haben, stehen aktuell vor einer Herausforderung: Die Edelstahl-Druckbehälter in den Anlagen haben das Ende ihres Lebenszyklus erreicht und müssten eigentlich ausgetauscht werden. Doch nicht immer ist das auch notwendig, wie die Experten der Amotec AG betonen.
Statt einer Neuanschaffung empfehlen die Experten der Amotec AG, eine bedarfsgerechte und individuell geplante Überarbeitung oder Reparatur der Behälter in Erwägung zu ziehen.
Diese Option sei nicht nur kostengünstiger, sondern auch praktikabler, so Hamid Ukhagjaj, Geschäftsführer der Amotec AG: „Viele Druckbehälter sind sowohl räumlich als auch prozesstechnisch so fest in die Anlagen integriert, dass ein Austausch größere Umbauten und entsprechende Stillstandszeiten nach sich ziehen muss.“
Eine zielgerichtete Reparatur ist auch aus ökologischen Gründen oft die bessere Wahl „Die Gefügeveränderungen, die zu einer Verringerung der Lebensdauer führen, sind lokal sehr begrenzt. Die Materialermüdungen konzentrieren sich zumeist auf die Verbindungen zu Rohrleitungen und Armaturen“, erklärt Ukhagjaj. Diese problematischen Bereiche, insbesondere die Wärmeeinflusszonen, wo es durch wiederholte Temperaturänderungen oder Chemikalien zum Abbau von Legierungsbestandteilen wie Chrom kommt, können Experten mithilfe zerstörungsfreier Prüfverfahren sichtbar machen und gezielt aufarbeiten Mikrorisse, die sich in ein bis zwei Millimeter Entfernung von den Schweißnähten bilden, können beispielsweise durch Auftragsschweißen beseitigt werden.

Amotec setzt zertifizierte Experten ein, um den Zustand der Behälter mittels Farbeindringprüfung oder visueller Inspektion zu beurteilen, Letztere kann auch von einem Roboter durchgeführt werden. Die Planung eines „Behälter-Retrofits“ erfolgt stets in enger Abstimmung mit dem SVTI (Schweizerischer Verein für technische Inspektionen) oder dem TÜV in Deutschland.
Der Dienstleister verfügt nach eigenen Angaben über alle notwendigen Zertifizierungen, wie die EXC3 nach EN 1090-2 für tragende Teile und „Modul H“ für Druckgeräte, und bietet eine neutrale Beratung, da das Unternehmen sowohl Neubehälter als auch Reparaturen anbietet. Sowohl bei einer Neuanschaffung, als auch bei einer Reparatur umfasst der Service nicht nur die Planung, sondern auch die Ausführung und gegebenenfalls die Erneuerung von Rohrleitungen und Armaturen, wie der Dienstleister betont.