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App weiß, wie es um den Schmierstoff steht

Technologie zur Diagnose des Verschleißes von Schmierstoffen für den Vor-Ort-Einsatz

NSK entwickelt nach eigenen Aussagen aktuell eine präzise Methode zur schnellen und genauen Diagnose der Restlebensdauer der Schmierstoffe in Wälzlagern und Lineareinheiten. Diese Lösung wird als mobile App zur Verfügung stehen, die es den Anwendern ermöglicht, vor Ort den Zustand des Schmierstoffs zu ermitteln. Somit wird die Notwendigkeit von externen Analysen reduziert und der Schmierstoff kann bedarfsgerecht erneuert werden.

In einem breiten Spektrum von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen – von Werkzeugmaschinen bis zu Schienenfahrzeugen – kommen fettgeschmierte Antriebselemente wie Wälzlager, Kugelgewindetriebe und Linearführungen zum Einsatz. Da sich der Schmierstoff während der Gebrauchsdauer jedoch abbaut beziehungsweise seine Eigenschaften verändert, ist eine Vor-Ort-Inspektion wichtig, um die Betriebszeit und die OEE (Gesamtanlageneffektivität) zu maximieren.

Der Farbwechsel während der Gebrauchsdauer des Schmierstoffs ist klar zu erkennen – und diesen Farbwechsel nutzt diese Diagnosetechnik.
Bilder: NSK

Dabei haben viele Unternehmen in den letzten Jahren ihre Wartungsstrategie von „zeitbasiert“ auf „zustandsorientiert“ umgestellt. Hilfreich wäre also ein Verfahren zur Diagnose des Schmierstoffzustandes, das schnell und mit hoher Genauigkeit vor Ort eingesetzt werden kann – am besten als App.

Denn zurzeit benötigt man für die präzise Diagnose des Schmierstoffzustandes noch eine aufwendige Laboranalyse, die mit hohen Kosten und langer Wartezeit auf das Ergebnis verbunden ist und auch nicht komplett vor Ort durchgeführt werden kann. Gebräuchlicher sind in der Praxis deshalb die visuelle Einschätzung oder eine Messung mit dem Densitometer. Beide Verfahren sind aber nicht sehr genau.

Deshalb füllen viele Unternehmen häufig unnötig früh Schmierstoff nach, um einen stabilen Maschinenbetrieb zu gewährleisten. Die Folgen sind Verschwendung von Ressourcen und unnötige Kosten.

Vor diesem Hintergrund – und auf der Basis der umfassenden Expertise in der Tribologie, die unter anderem in der Formulierung eigener Schmierstoffe seit mehr als vierzig Jahren dokumentiert ist – entwickelte NSK ein nach eigenen Angaben weitaus komfortableres, kostengünstigeres, schnelleres und präziseres Verfahren zur Diagnose von Schmierstoffen – und zwar per App. Mit dieser neuen App kann der Anwender laut Entwickler den Grad der Schmierstoffabnutzung auf der Basis einer kleinen Fettprobe analysieren.

Die neue App von NSK soll die Diagnose des Schmierstoffzustands ermöglichen, und dessen Restlebensdauer anzeigen. Eine derartige App ist auch angesichts des Fachkräftemangels sinnvoll, und sie kann die Bemühungen um eine möglichst CO2-neutrale Instandhaltung unterstützen.
Bilder: NSK

Technischer Hintergrund: Chemische Veränderungen des Grundöls und der Additive eines Schmierfetts werden im Laufe der Zeit durch Wärme und Oxidation verursacht. Durch sie verändert sich die Molekularstruktur des Schmierstoffs – mit der Folge, dass mehr kurzwelliges Licht absorbiert wird.

Das hat sichtbare Auswirkungen, weil sich die Farbe des Fettes verändert. Anfangs ist es weiß, mit der Zeit wird es gelb oder orange und schließlich schwarz – dann hat es das Ende seiner Lebensdauer erreicht.

Die neue Diagnose-App soll das Schmierfett anhand seiner Farbe qualifizieren, um die Restlebensdauer zu berechnen, und dann das Ergebnis anzeigen. Der Anwender weiß also – im Sinne des Condition Monitoring – sehr genau, ob Schmierstoff nachgefüllt werden muss oder nicht.

www.nskeurope.de

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