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FERTIGUNGSTECHNIK
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August 2022
VW macht Prozesse in der Gießerei sicher Neues Electronic-Key-System regelt hier nun transparent die Zugriffsrechte Manipulationsanfällige Zugriffssysteme können Havarien und Anlagenausfälle verursachen. Deshalb gilt es vorzubeugen, beispielsweise mit dem transponderbasierten Electronic-Key-System EKS von Euchner. Dieses sichert Maschinen vor Fehlbedienungen jeglicher Art ab. Das kombinierte Schreib-/Lesesystem mit Festcode-Transponder verwaltet dafür alle Zugangs- und Bedienrechte. Die Volkswagen Group Components in Hannover nutzt diese Lösung bereits und hat damit die Prozesse in ihrer Gießerei sicherer und effizienter gemacht. Fachlich nicht ausreichend qualifizierte Eingriffe auf Bedien-, Wartungs- und Steuerungsebene können Maschinen und Anlagen oft für Stunden oder Tage stilllegen. Die in aller Regel rein passwortbasierten oder anderweitig manipulationsanfälligen Zugriffssysteme bieten keinen effektiven Schutz davor. Mehr Sicherheit verspricht das Electronic-Key-System EKS von Euchner. Es dient der Zugriffsverwaltung sowie der funktional sicheren Betriebsartenwahl. Als offenes und frei konfigurierbares System mit unterschiedlichen Datenschnittstellen ist es univer-
sell einsetzbar. Für hygienisch sensible Bereiche in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie steht außerdem eine besondere Systemvariante zur Verfügung. Die Volkswagen Group Components nutzt das System in ihrer Gießerei bereits. Das Ziel war klar: Die auf Fehlbedienungen zurückzuführenden Stillstände von Handling-Robotern sollten dort minimiert werden. Die Zuverlässigkeit und freie Programmierbarkeit, insbesondere aber die robuste Auslegung des EKSSystems und damit die Eignung, dieses unter rauen Umgebungsbedingungen einsetzen zu
können, gaben den Ausschlag für die Wahl. Und so funktioniert es: Zum Betrieb steckt der Schlüsselinhaber seinen personifizierten Electronic Key in die mit einer stabilen Federhalteklammer ausgestattete Schlüsselaufnahme. Über einen kontaktlosen Datenaustausch/Stromversorgung erkennt das System den Inhaber des Schlüssels, der ausschließlich die Freigabe der für ihn hinterlegten Benutzerrechte erhält. Je nach Grad der Berechtigung darf er am Roboter entweder einfache Aufgaben als Bediener, fachkundige Eingriffe als Einrichter beziehungsweise Programmierer
Mit dem Electronic-Key-System können qualitätsrelevante Einstellungen vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden.
oder eine Kombination aus allen Bereichen ausführen. Anlagenbetreibern bietet das einfach adaptier- und bedienbare Electronic-Key-System laut Hersteller viel Flexibilität: Sie bestimmen nämlich die Datenstruktur auf den Schlüsseln und definieren, wie diese zu interpretieren ist.
Zentral speicherbare Parameter machen dabei die Prozesse transparent und überprüfbar: Über den jeweiligen Schlüsselcode lassen sich beispielsweise Eingriffe zurückverfolgen und feststellen, wer wo wie lange an der Maschine tätig war. www.euchner.de
CO2-reduzierter Schmierstoff für Getriebe SEW Eurodrive trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Erdöl zu reduzieren Mit Gearfluid Poly 220 E1 stellt der Bruchsaler Antriebsautomatisierer einen Schmierstoff für Getriebe vor, der – und das ist die Besonderheit – aus nachhaltiger Biomasse hergestellt wird. Er schont fossile Rohstoffe und leistet einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Verbrauchs.
Moderne Safety- und Security-Systeme haben nicht nur die Unversehrtheit des Bedieners, sondern auch menschliche Fehlbarkeit im Blick. Bilder: Euchner
Schmierstoffe zur Verwendung in industriellen Getrieben basieren in der Regel auf einem Grundöl, das aus Erdöl hergestellt wird. Gemeinsam mit Lieferanten gelang es SEW-Eurodrive nun, einen industriellen Getriebeschmierstoff auf Basis von nachhaltiger
Biomasse herzustellen. In einem aufwendigen Syntheseprozess werden unter anderem Bioabfälle und Lebensmittelreste, deren Gewinnung keine zusätzlichen Agrarflächen beansprucht, zu einem hochwertigen Grundöl verarbeitet.
Die hierfür eingesetzte Biomasse entspricht der Renewable Energy Directive der EU-Kommission. Der CO2-Verbrauch bei der Produktion verringert sich dabei im Vergleich zu konventionellen PolyglykolÖlen um 84 Prozent. Das Produkt selbst entspricht den Qualitätsanforderungen der SEWTest-Spezifikation Nr. 07 004 03 13 und bietet einen hohen Verschleißschutz für die Verzahnung und die Wälzlager. Das wiederum verringert das Risiko von Ausfällen, was Instandhalter freut. Zudem erhöhen niedrige Reibwerte des Schmierstoffs den Getriebewirkungsgrad. Das Produkt ist außerdem biologisch schnell abbaubar nach OECD 301 B und kann damit als Schmierstoff auch in umweltsensiblen Bereichen und bei den allermeisten Standardund Servogetrieben von SEWEurodrive eingesetzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Bio-Ölen verlängert Gearfluid nach Herstellerangaben das Schmierstoff-Wechselintervall um bis zu 300 Prozent. Außerdem besteht keine Einschränkung bei der Verwendung von unterschiedlichen Wellendichtringen und Dichtungsmaterialien. Der neue Getriebeschmierstoff Gearfluid Poly 220 E1 mit einer Viskosität von 220 ist ab sofort verfügbar. Er kann optional als Erstbefüllung für viele Standardgetriebe und -getriebemotoren sowie Servogetriebe und -getriebemotoren ausgewählt werden. Für Service- und Wartungszwecke gibt es diesen Schmierstoff im 20-Liter-Kanister. www.sew-eurodrive.de