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WOCHE NR. 50 DONNERSTAG, 11. DEZEMBER 2014
WÜRENLOS
«Ein Stern ist aufgebrochen» Vor Kurzem haben die Ordensschwestern des Klosters Fahr die Herausgabe eines Gedichtbandes mit Werken ihrer verstorbenen Mitschwester Silja Walter gefeiert. Die Redaktion hat das Werk gelesen. SUSANNE KARRER
«Ein Stern ist aufgebrochen» versammelt besinnliche Gedichte von Silja Walter. Gedichte, die sich nur selten reimen, dafür umso mehr klingen. Dem Leser steht es frei, ob er die Wortbilder interpretieren oder einfach auf sich
wirken lassen möchte. Walters Worte sind auf jeden Fall kraftvoll und zeugen von einer tiefen Ruhe und Gläubigkeit. Das Buch, das Gedichte vom 27. November bis 12. Januar enthält, kann als literarischer Adventskalender dienen. Jeder Text bietet die Möglichkeit einer kurzen Einkehr im in der Adventszeit oft hektischen Alltag. Das Buch ist aber auch eine schöne Gabe unter dem Weihnachtsbaum und bietet kleine Momente der Stille und des Lichts in den dunklen Monaten nach Weihnachten, wenn die schöne Adventsbeleuchtung aus den Strassen verschwunden, das trübe, dunkle Wetter aber noch geblieben ist bis zum Frühling . . . Silja Walters Bilder und Gedichte schenken Ruhe im Adventstrubel.
WÜRENLOSER TRÄFF 55 PLUS DES SENIORENRATES REGION BADEN (SRRB) Der Kulturkreis Würenlos, der 1968 vom damaligen kath. Pfarrer Anton Bossert und dem Gemeindeschreiber Willy Haslebacher ins Leben gerufen wurde, ist eine wahre Erfolgsgeschichte und erfreut sich mit seinem vielfältigen Programm seit bald 50 Jahren immer noch einer grossen Beliebtheit weit über die Dorfgrenze hinaus. Zu verdanken ist das den vielen treuen und einsatzfreudigen Frauen und Männern. Darunter Silvia Haab, die das Präsidium von 1987 bis 2001 führte und am Träff 55 plus aus dieser Zeit berichtete. Sie war bereits in den Jahren vorher mit Alois Hauser aktiv im Programmkomitee tätig. Auch Helene Schrutt, damals Fräulein Siegrist, war dabei und Albert Isler, der die ersten, seither alle vier Jahre erscheinenden Würenloser Blätter gründete. Haab erinnerte sich bei ihren Ausführungen an eine Begebenheit, die für Unruhe sorgte, als 1992 die Jazzband New Harlem Ramblers in der Alten Kirche auftrat. Eine Einwohnerin prophezeite, dass sie das Konzert stören werde, denn das sei ein heiliger Ort, und da passe keine Jazzmusik hin. Die Frau konnte beruhigt werden und es passierte nichts. Auch beim Auftritt der Hellseherin Asmi Nardo in der Alten Mühle erhielt der Kulturkreis Drohungen und die Polizei wurde benachrichtigt, um Zwischenfälle zu verhindern. Bruno Manser hielt im September 1999 einen Film-Vortrag über Borneo, die nomadische Volksgruppe Penan und die Zerstörung der Regenwälder. Acht Monate später ist er in Malaysia verschwunden und bis heute verschollen geblieben.
Silvia Haab berichtete.
Foto: zVg
Haab legte zu ihrer Zeit Wert auf die Vorstellung der wichtigsten Religionen und engagierte 1997 Peter Grieder für den Buddhismus, 1998 Arnold Hottinger für den Islam, Josef Bollag zum Judentum mit der Besichtigung der Synagoge in Baden sowie vor der Jahrtausendwende Hugo Stamm, Sektenforscher, zum Thema «Im Bann der Apokalypse». Das Christentum war mit Theateraufführungen und Lesungen von Silja Walter vertreten. Ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin war fast jährlich im Programm. Zu Haabs Zeiten waren dies Hermann Burger, Hugo Loetscher, Otto F. Walter, Erika Burkart, Ernst Halter, Thomas Hürlimann, Iso Camartin, Ulrich Knellwolf, Klaus Merz und Heinz Lüthi. Direkte Kontakte und Beziehungen ermöglichten Einladungen von besonderen Persönlichkeiten. So konnte unter anderem durch Heinrich Ursprung Nicolas Hayek nach Würenlos geholt werden. Auch von Josef Rennhards persönlichen Verbindungen konnte profitiert werden. Erwähnenswert sei auch der die Mehrzweckhalle füllende Auftritt des
Cabarets Rotstift, welches dank guter Beziehungen von Silvia Haab mit jeder neuen Produktion nach Würenlos kam. Unter der Regie von Anneliese Romanelli entstanden vier verschiedene erfolgreiche Theateraufführungen mit Laienspielerinnen und -spielern von Molière, Nestroy, Goldoni, die über mehrere Abende die Alte Kirche zum Bersten füllten. Im Gästebuch, in dem sich seit Bestehen des Kulturkreises alle Künstler und Referenten bei jeder Veranstaltung eintragen können, wird von Richard Benzoni, Kunstmaler, immer eine Seite passend zum Anlass illustriert, was für das Dorf zu einem wertvollen Dokument geworden ist. Vier dicke Bände sind bereits gefüllt und im Gemeindearchiv aufbewahrt. Silvia Haab durfte sie für den Träff zur Besichtigung ausleihen, was rege genutzt und die Einträge bewundert wurden. Benzoni erhielt für seine kunstvollen Zeichnungen einen verdienten kräftigen Applaus. Mit dem Film von Anton Möckel senior aus den Anfangsjahren des Kulturkreises mit vielen jungen bekannten Gesichtern wurde der interessante Nachmittag noch ergänzt. Diese Filme sind ein kostbares Gut des Dorfes und dokumentieren wichtige Momente und Zeitepochen. Mit Leidenschaft, Herzblut und Engagement hat Silvia Haab über viele Jahre den Kulturkreis Würenlos wesentlich geprägt und zusammen mit ihrem Team einen grossen Teil zu dessen Erfolg beigetragen. Mit einem herzlichen Applaus dankten ihr alle Anwesenden und bezeugten ihre Wertschätzung. Beim anschliessenden Apéro wurde noch rege (azi) weiter diskutiert.
Foto: ska
INSERAT
KOCH TIPP Orecchiette ai spinaci e pancetta (Orecchiette mit Spinat und Pancetta) Für 4 Personen
400 g 500 g
Orecchiette Blattspinat, tiefgefroren Salz, Pfeffer aus der Mühle 200 g Pancetta, in Streifen geschnitten 3 Knoblauchzehen, gepresst 2 EL Rosmarinnadeln, fein gehackt 100 g Provolone, fein gerieben 2 EL Olivenöl Spinat auftauen, gut ausdrücken und in Streifen schneiden. Pancetta in feine Streifen schneiden. Knoblauch pressen, Rosmarin fein hacken. Provolone fein reiben. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Pancettastreifen kross braten. Knoblauch und Rosmarin hinzufügen und mit dünsten. Spinat dazugeben und weitere 3–4 Minuten dünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen, abschütten. Pasta zurück in die Pfanne geben, die Spinat-Pancetta-Masse dazugeben, gut vermischen und auf vorgewärmte Pastateller anrichten. Mit dem Provolone bestreuen.