WOCHE NR. 23 DONNERSTAG, 5. JUNI 2014
WETTINGEN
Am Klosterfest entdeckt man Garten, Geheimgänge und Geschichte Am Klosterfest erhält man Einblick in die historische Klosteranlage und in den Garten. Es gibt eine Festwirtschaft und für Kinder einen Spielparcours. Wo einst Zisterziensermönche Gemüse, Früchte, Kräuter und Blumen anpflanzten, pflegen heute sechs Gärtner die Klosterumgebung. Auch hinter den bald 800jährigen Mauern sind keine Ordensleute mehr anzutreffen, sondern Kantonsschüler, die sich auf die Matura vorbereiten. Am Klosterfest erhält man auf dem Rundgang mit Führern jedoch Einblick in die Geschichte des Spätmittelalters, den Kreuzgang, die Mönchskirche und vieles mehr. An den Kinderführungen entdecken die Junioren Geheimgänge, schreiben mit Gänsekiel und raten, von welchem Tier das Pergament stammt. Die Erwachsenen können sich einem Historiker anschliessen oder mit dem Biologen die Gartenanlage erkunden. Dort warten bereits die heutigen Gärtner und geben beim Probieren, Raten und beim Geschicklichkeitsspiel Einblick in die historische Gartenanlage. Der Quartier-
MELANIE BÄR
verein steht zudem am Pfingstmontag hinter dem Grill und Kuchenbuffet und betreibt eine Festbeiz im Klostergarten. (bär)
Kloster Wettingen, Pfingstmontag, 9. Juni, 11 bis 16 Uhr; Führungen 11 bis 15 Uhr im Halbstundentakt, Kinderführungen um 11 und 13.30
Uhr, Spielparcours und Festbeiz durchgehend. Bei jedem Wetter. Führungen 10 Franken, Parcours kostenlos, www.klostergaertnerei.ch
AUS DER EVP Barbara Loepfe, assistiert von Benno Bruggisser, wies mit Schalk und Charme auf Zusammenhänge, auf leise Schönheiten, und liess die Gärtnerinnen zu Wort kommen. Gärten bringen Menschen zusammen, die Kenner tauschten sich aus, die Kinder freuten sich an den Schneckenhäuschen sonder Zahl. Es war eine Maienfreude.
Führung durch Wettingens Dorfgärten. Zwischen Hecken, zwischen Zeiten – Thematischer Spaziergang 5 zu Wettinger Dorfgärten Kürzlich führte Barbara Loepfe kürzlich 30 Personen durch das Wettinger Dorf. Der dörfliche Garten, mal versteckt hinter dem Haus, mal auf gemauertem Podest, mal hinter Gittertor und Mauer, faszinierte durch seine Vielseitigkeit und seine sinnlichen Reize. Die Gärtnerinnen standen Red und Antwort: Viel war von Freude und Bereicherung, von Geschenk und Austausch die Rede, weniger von Arbeit und Frust; das Geschehenlassen, Veränderung, Werden und Vergehen, Plan und Überraschung – Die Gärten im Dorf sind, ursprünglich auf die Versorgung ausgerichtet, den sich wandelnden Lebensbedürfnissen der Bewohner angepasst worden. Bohnen,
Einsam, gemeinsam, mein und gemein Am 12. Juni führen Menschen mit einer Behinderung in der Pfarrei St. Sebastian ein Theater auf. Sie wollen ein breites Publikum ansprechen.
Klostergärtnerin Simone Guarda freut sich, am Klosterfest vielen Gästen Schnitzereien in der Mönchskirche, die den Klostergarten zu zeigen. Fotos: bär man während der Führung anschaut.
Foto: zVg
Kartoffeln, Tomaten sind geblieben. Peperoni, Kürbis, Zucchetti neu dazugekommen. Der Rasen kam dazu, der Sitzplatz. Bemerkenswert, was Gärtnerinnen für die Qualität der Freiräume in der Gemeinde leisten. Zum Garten gehört per definitionem der Zaun, der raffiniert abgrenzt und im Glücksfall dennoch Einblick gewährt: aus Holz, aus Eisenstaketen, mit Elektrodraht, aus Geflecht, aus Kunststoff, als Tujahecke oder mittels Kirschlorbeer. Garteneinblicke sind Geschenke des Eigentümers an die Nachbarn und an die Öffentlichkeit. Weglein quer zwischen den Grundstücken geben Einblicke in verwunschene versteckte Winkel – ein besonderer Reiz der Dorfsiedlung, nutzbar für den Fussgänger zwischen Dorf und Stadt.
Informationsabend der EVP Wettingen Die EVP beteiligt sich am politischen Leben der Gemeinde und ist in der Sozial- und Planungskommission und neu in der Einbürgerungskommission sowie in der Geschäftsprüfungs- und der Steuerkommission, in der Musikschulkommission und in der Schulpflege vertreten. Am Informationsabend attestierte Lukas Rechsteiner den sozialen Diensten sehr sorgfältige Arbeit. Die Kommission traf sich zu zehn gut vorbereiteten Sitzungen. Lutz Fischer Lamprecht berichtet, dass die Vorgaben des Kantons angewendet werden. Die Einbürgerungswilligen werden genau geprüft und quasi auf Herz und Nieren, oder eben auf Leumund und Arbeitswilligkeit, getestet. Gesundheitskommission: Edith Studer war langjähriges Mitglied und scheidet aus dieser Kommission aus. Herzlichen Dank für das unermüdliche Mitarbeiten.
EVP-Mitglieder informierten.
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Die Suchtprävention war und ist weiterhin ein wichtiger Teil in diesem Gremium. Interessant war auch der Bericht von Hanna Läng aus der Schulpflege. Die Zusammenarbeit mit der neu eingerichteten Stelle des Geschäftsleiters läuft sehr gut; auch für die Lösung der Probleme, die sich aus gleichzeitigen Umbauten in Schulgebäuden und im Schulsystem ergeben, ist man auf einem gangbaren Weg. Zudem wurde über die Sanierung und Erweiterung des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard berichtet. Das Stimmvolk soll Ende Jahr über den Projektierungskredit bestimmen. Allenfalls kommt der Baukredit Ende 2015 vors Volk. Die EVP unterstützt das Vorhaben, das Tägerhard zu sanie(hl) ren und sinnvoll zu erweitern.
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Sieben Schauspieler mit einer Behinderung werden zum Thema «Gemeinsam» auf der Bühne stehen. «In diesem Wort stecken auch die Wörter einsam, gemein und mein», sagt Regisseurin Sabine Peter. Zusammen mit den Schauspielern hätten sie und ihre Regiekollegin Kathrin Iseli mit Kartonschachteln zu diesem Wortspiel eine Produktion entstehen lassen. Ziel sei, dass sich die Schauspieler selber einbringen können. «Ihre Narrenfreiheit, sich nicht durch selbst auferlegte Hemmungs-Barrieren einschränken zu lassen, kann für den Zuschauer sehr eindrücklich sein», so Peter, die zusammen mit Iseli bereits zum fünften Mal eine Produktion in der Region auf die Beine stellt. Vorher waren die beiden Theaterpädagoginnen im Theater Hora in Zürich tätig, wo handicapierte Menschen professionelle Produktionen im In- und Ausland aufführen. Bewusst wollen Iseli und Peter das Theaterspielen mit diesem Projekt nun für alle öffnen. «Wir wollen eine Plattform bieten, bei der Menschen mit einer Behinde-
rung ausprobieren, Persönliches einbringen und durch den Auftritt auf der Bühne Selbstvertrauen gewinnen können.» ERSTMALS findet die Aufführung
öffentlich statt. Die Schauspieler hoffen, sich vor einem breiten Publikum präsentieren zu können und nicht nur vor Angehörigen zu spielen. Für die Akteure sei es eine gute Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit für einmal in einer anderen Art zu zeigen. «Wir hoffen, dass dadurch Vorurteile abgebaut werden können. Ihre Aufführungen sind künstlerisch sehr wertvoll», sagt Peter, die auch mit Menschen ohne Behinderung Theater realisiert und auch selber als Schauspielerin auf der Bühne steht. Veranstalter ist der Bildungsklub von Insieme Aargau. Der Verein, der sich für Menschen mit einer Behinderung einsetzt, bezahlt die Honorarkosten der beiden Leiterinnen und einen Teil an die Produktionskosten. Daneben sei sehr viel freiwilliger Einsatz gefordert, der sich aber lohne. «Wenn man etwas neu beginnt, muss man immer mehr reinstecken, als wenn etwas schon läuft. Uns ist es wichtig, dass es ein solches Angebot für Menschen mit einer Behinderung gibt, die das Theaterspielen ausprobieren wollen, ohne es gleich professionell auszuüben.» Pfarrheim St. Sebastian, Schartenstrasse 155, Donnerstag, 12. Juni, 19 Uhr, Kollekte. Mit Martin Cathrein, Max Dohner-Avilés, Markus Friedrich, Heidi Kloter, Christine Lindel, Margrit Linder, Florian Zogg. Schauspieler mit Handicap treten im Pfarreiheim St. Sebastian auf.
INSERAT
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