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Grenchen

Nr. 33 | Donnerstag, 16. August 2012

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«Aarebrüggli» - viel Platz für Tiere GRENCHEN Ivan Schmid schickt sich an, die Türe zu den Hundeboxen zu öffnen. Und schon stimmt eine Zehnerschaft von Hunden zum Empfangsgebell an. «Daran muss man sich gewöhnen», schmunzelt Schmid, Herr über Hunde, Katzen, Igel, Vögel und anderes Kleinvieh. JOSEPH WEIBEL (TEXT, BILD)

zwei Etagen in geräumigen und artgerechten Raumverhältnissen. Diese Infrastruktur wie auch die aufwändig gebauten Hundeboxen sind langfristige Investitionen, für die auch Fremdgeld nötig wurde. Die Einnahmequellen des Tierheims sind limitiert. Hauptsächlich fliessen Pensionsgelder in die Kasse. Hinzu kommen wenige Einnahmen von Hundehalterkursen, die nach neuem Hundegesetz obligatorisch geworden wurden.

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ie während eines Jahres unterschiedlich grosse Tiergemeinschaft lebt kürzer oder auch für eine längere Zeit im Tierheim Aarebrüggli am südlichen Rand von Grenchen. Sie geniessen hier Asyl, wurden als Findlinge abgegeben und hoffen auf einen neuen Lebensraum. Vor zwölf Jahren eröffneten hier Bruno und Agnes Schmid eine Igelstation und ein Tierheim. Diese führten sie vorher bereits während vielen Jahren in Arch. Langsam wurde es eng und Schmids suchten nach neuen Räumlichkeiten und wurden in einer älteren Liegenschaft an der Aare fündig. Zwischenzeitlich ist aus der einstigen Igelstation aus der Nachbargemeinde Arch ein stattliches Tierheim entstanden. Ivan Schmid kam erst später dazu. Er liess sich zum eidgenössisch diplomierten Tierpfleger und Sachkunden-Hundetrainer ausbilden. Damit war eine gute Basis geschaffen, um die Nachfolge für das Lebenswerk seiner Eltern anzutreten. Heute arbeiten neben seinen Eltern auch Teilzeitmitarbeiter, einige freiwillige Helferinnen und Helfer sowie auch zwei Tierpflegerinnen in Ausbildung im Tierheim. «Auch meine beiden Kinder (10 und 12) helfen bereits tatkräftig mit», sagt Schmid.

Tagesstätte für Hunde Die ganze Anlage wirkt nicht nur sehr gepflegt, sie ist es auch. Die Hundeboxen sind geräumig und haben allesamt auch einen Auslauf ins Grüne. Hier leben vor allem Pensionäre. Also Hunde, die für eine, zwei oder drei Wochen im Tierheim verbringen, weil die Halter in den Ferien sind. Oder sie sind regelmässige Tagesaufenthalter. Die Hunde werden Morgen in der

Obligatorischer Kurs für Hundehalter

Tierpfleger Ivan Schmid liebt seine Arbeit mit den unterschiedlichen Vierbeinern im Tierheim «Aarebrüggli» in Grenchen. Früh gebracht und dann am Abend wieder abgeholt. Eine Tagesstätte für Hunde sozusagen. Es kommt aber auch vor, dass Hunde aus persönlichen Gründen nicht mehr von ihren Besitzern gehalten werden können und beim Tierheim zur Umplatzierung abgegeben werden. Ihr gutes Image als Igelstation hat das «Aarebrüggli» natürlich immer noch. Kranke oder unterernährte Tie-

re werden hier immer wieder abgegeben. «Wir ziehen die Tiere auf und entlassen sie dann in die Natur.» Die unterschiedlichen Vierbeiner müssen vielfach auch medizinisch betreut werden. Das ist einer der kostenintensiven Posten in der Rechnung des Tierheims. Bei einer Weiterplatzierung von Hunde oder Katzen können diese finanziellen Aufwände in der Regel den künftigen Besitzern teils in

Bewusste Lebensgestaltung GRENCHEN EQ-Life, Planetenstellen, Schamanisches Heilen, Holistic Pulsing oder Licht- und Farbtherapie. Sind Ihnen diese Begriffe bekannt? Wenn nicht. Lernen Sie diese und andere alternativen Heilformen am kommenden Wochenende besser kennen.

Rechnung gestellt werden. Diese Rechnung geht aber selten wirklich auf, weil viele Tiere erst nach längerer Zeit vermittelt werden können.

Eine Vogelvoliere ist am Entstehen Ivan Schmid und seine Crew brauchen aber auch viel Geld für die laufenden Investitionen. Derzeit wird eine grosszügige Vogelvoliere gebaut. Die Katzen, im Schnitt 100, leben auf

Für Schmid, der eine Hundetrainerlizenz besitzt, sind diese Kurse nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern eine Massnahme die seiner Meinung nach dringend nötig war. «Viele Erst-Hundehalter sind sich der Konsequenzen selten bewusst und können vor allem ihren Vierbeiner in Alltagssituationen nicht immer unter Kontrolle haben.» Deshalb müssen Neu- oder Ersthundehalter seit 2008 einen obligatorischen theoretischen und praktischen Kurs besuchen, um den nötigen Sachkundeausweis zu erhalten. Nachweisliche Hundehalter vor 2008 müssen nur den Praxiskurs absolvieren. Ivan Schmid hält sich mit Weiterbildungskursen und als Prüfungsexperte für Ausbildung von Tierpflegern auch beruflich immer fit. Er liebt seinen Beruf und natürlich auch das «Aarebrüggli». Weitere Optimierungspläne liegen in der Schublade bereit. Für ihn ist aber besonders wichtig, dass er das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Individuum Tier verbal und augenscheinlich weitergeben kann. «Dann lassen sich vielleicht unliebsame Geschehnisse wie jüngst vermeiden». www.aarebrueggli.ch

Langsame B-Post BETTLACH Am Dienstag kurz vor 11 Uhr gab es «dicke Post» für Anton Hänggi aus Bettlach: Der Briefträger brachte seine zwei Tickets zum Marché-Concurs. Zwei Tage zu spät. Die B-Post machte ihrem Namen wieder einmal alle Ehre.

gere Zustellfrist verursachen. Im Falle der Marché-Concours-Tickets machte der Post aber auch die Offizialität des Absenders (Kanton Solothurn) keinen Eindruck und verteilte den am 9. August verschickten Brief am 14. August 2012.

JOSEPH WEIBEL (BILD, TEXT)

Wie viele andere Gewinnerinnen und Gewinner freute sich auch der Bettlacher Anton Hänggi auf das besondere Highlight im Jura. Solothurn war Gastkanton am traditionellen Marché Concours in Saignlégier. Hänggi versuchte ebenfalls dafür Tickets zu ergattern.

Besetzte Telefonleitungen Monika Stübi (links) und Chantal Kauer sind morgen Freitag und Samstag die Gastgeberinnen im Zentrum für bewusste Lebensgestaltung an der Däderizstrasse 101 in Grenchen. JOSPEH WEIBEL (TEXT, BILD)

An der Däderizstrasse 101 führen Monika Stübi und Chantal Kauer das Zentrum für bewusste Lebensgestaltung. Dieser Ort wird kann am kommenden Wochenende zu einer Begegnung mit bekannten und neuen alternativen Therapieformen genutzt werden. Monika Stübi: «In unserem Angebot findet sich ein breites Spektrum an Kursen und Workshops, um mit der Natur und der Gesundheit in Einklang zu kommen.» Das Thema heisst: «Anschauen, ausprobieren, kennenlernen». Am

Freitag und Samstag 17./18. August stehen die Türen an der Däderizstrasse buchstäblich weit offen und laden zu einem kleinen Einkaufsbummel ein. Es gibt Selbstgemachtes, Glace vom Bauernhof, Kunsthandwerk und einem Bücherflohmarkt zum Thema «Mensch und Gesundheit».

Ausserdem werden Kurzvorträge zu folgenden Themen gehalten: Freitag: Licht- und Farbtherapie (14.30 Uhr), Körperhaltung, Massagen (15 Uhr), EQ-Life-T.E.A.M.-Therapie (15.30 Uhr), Jahreskreis- und Räucherkurse (16.30 Uhr), Energetische

Wirbelsäulenaufrichtung (17 Uhr), Planetenstellen (18 Uhr). Samstag: Holistic Pulsing (10.30 Uhr), Aura Soma/Hildegard von Bingen (11 Uhr), Heilsteine (13.30 Uhr), Schamanisches Heilen (14 Uhr), Metamorphose (15 Uhr), Spagyrik/Schüsslersalze (15.30 Uhr). Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, eine Kurzbehandlung in einer frei wählbaren Therapieform. Zudem gibt es noch einen Erlebniswettbewerb mit vielen Preisen. Weitere Informationen: www.zfbl.choder Telefon 032 661 14 62.

Am Montag vor einer Woche rief er die Redaktion des Grenchner StadtAnzeigers an und beschwerte sich zu recht, dass er beim Telefon-Wettbewerb sich erfolglos beteiligt habe. «Die Telefonleitung war immer besetzt», monierte Hänggi. In der Leitung war tatsächlich der Wurm bzw. eine Störung drin. Ein Anruf bei der Staatskanzlei genügte und Anton Hänggi wurden die zwei Tickets nachträglich noch zugeschickt. Das war heute vor einer Woche. Der Brief wurde korrekt mit einem «A-Post»-Vermerk abgeschickt. Unglücklicherweise wurde aber der Brief mit 85 Rappen frankiert. Die 15 Rappen Unterschied können bekanntlich eine vier Tage län-

Anton Hänggi aus Bettlach: Die Tickets für den Marché Concours sind zwei Tage zu spät eingetroffen. Die «Reise der Tickets» von Solothurn ins 9 Kilometer entfernte Bettlach dauerte also fünf Tage. Anton Hänggi schmunzelt beim Fototermin vor der Post in Bettlach: «Das nächste Mal hole ich die gewonnenen Tickets persönlich beim Absender ab.»


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