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Bezirk Affoltern

Dienstag, 19. April 2011

Ein Haus ums Katzentörli gebaut

Einen blauen Daumen hat Liliane Bürge nicht. Obwohl die Personalleiterin des Spitals Affoltern leidenschaftlich gerne mit Hammer und Meissel unbehauene Steine bearbeitet. «Ich hau’ mir nur noch selten auf die Finger. Gelernt habe ich die Handhabung meiner Bildhauerwerkzeuge bei Piero Tedoldi, einem sehr guten Künstler und Bildhauer. Er zeigte mir auch, wie ich eine eigene Formensprache in der Arbeit am Stein umsetzen kann.»

Tierlibrunnen statt Vogelbad Bereits das erste Objekt schaffte es bis in den Garten der 58-Jährigen. «Eigentlich sollte aus dem Kalkstein ein zweistufiges Vogelbad entstehen, die gefiederten Gartenbesucher ignorierten jedoch das Werk. Dafür nutzen es andere Tiere – etwa meine Katzen Paris und Elektra und die Border CollieHündin meiner Nachbarn.» Den beiden Katzen kommt im Leben von Liliane Bürge eine wichtige Rolle zu. «Der Architekt meinte beim Bau meines Hauses, ich würde es ums Katzentörli bauen.» Sie lacht. Liliane Bürge liebt nicht nur das Steinmetz-Hobby und ihren Garten in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebietes im Freiamt. Sie reist auch gerne. Vor allem nach Asien; aber immer wieder auch nach Italien, ihrer zweiten Heimat. «Ich bereiste Thailand, war ganz oben im Norden – nahe des Goldenen Dreiecks – und ganz unten im Süden an den Traumstränden Phukets. Tief beeindruckt hat mich auch Indien mit der Megastadt Mumbai und den lieblichen Landschaften Keralas im Süden. Oder Taiwan; dort durfte ich dank sportlicher Aktivitäten einen ganzen Monat verbringen.» Und wohin würde sie nie mehr reisen? «Nach Pakistan; die Behandlung der Frauen empfinde ich als unwürdig. Meine Abneigung hat demnach nichts mit dem schönen Land und seinen wunderbaren Sehenswürdigkeiten zu tun».

35 Millionen Franken Personalkosten Als Personalleiterin behandelt Liliane Bürge alle Angestellten im Spital Affol-

330 Personen arbeiten in der Pflege Im Spital Affoltern sind zirka 560 Mitarbeitende für rund 400 Vollzeitstellen beschäftigt. Gut vier von fünf Beschäftigten sind Frauen. Über die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnt im Knonauer Amt. 80 Prozent der Belegschaft sind Schweizerbürger/innen und 20 Prozent der Mitarbeitenden stammen aus aller Herren Länder. Neben knapp 40 Ärztinnen und Ärzten arbeiten über 330 Personen in der Pflege, zirka 75 Personen in medizinischen Fachbereichen, zirka 75 Personen im Haus-, Ökonomie- und Transportdienst sowie knapp 40 Personen in der Verwaltung und im Technischen Dienst. Infos über offene Stellen: www.spitalaffoltern.ch (Stellen und Bildung anklicken)

tern gleich – ob Mann oder Frau. «Mit meinem 3,8-Personen-Team und einer Aushilfe bewältigen wir die Personalarbeit von A bis Z für rund 560 Mitarbeitende. Das geht von der Rekrutierung des Personals über die Ausarbeitung der Verträge bis zu den Modalitäten bei einem Austritt», sagt Liliane Bürge. «Auch bei uns in Affoltern ist das Personal mit über 75 Prozent der grösste Posten im Budget.» Was heisst das in Zahlen? «2010 waren das knapp 35 Millionen Franken», sagt die Personalleiterin. 35 Millionen Franken sind eine Menge Geld. Liliane Bürge klärt auf: «Das Spital Affoltern ist nicht nur ein Akutspital; es gehören auch zwei Langzeitpflegehäuser und ein geriatrisches Tagesheim dazu. Gleichzeitig möchte ich den Psychiatriestützpunkt, die Mutter-Kind-Abteilung und seit 2010 das Palliative-Care-Center erwähnen. Es gibt kaum ein Spital dieser Grösse, welches eine solche Vielfalt anbieten kann.»

«Modell Affoltern» ist gefragt Der erfahrenen Personalleiterin gefällt, dass die Bereiche und Abteilungen am Sonnenberg überschaubar sind, und dass die Nähe zum Patienten, zur Patientin sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht nur in Konzepten verankert ist, sondern aktiv gelebt wird. Deshalb ist das «Modell Affoltern» wohl auch bei vielen Stellensuchenden gefragt: «Gerade von Leuten aus der Pflege höre ich immer wieder, dass sie diese Art von Umgang mit Menschen suchen», sagt Liliane Bürge.

Vierstufiger Brunnen aus Jura-Kalkstein Zurück zur Kunst. Was sind die nächsten Pläne der Steinmetzerin? Liliane Bürge erzählt mit grosser Begeisterung von den vier grossen Jurastein«Mocken», die bereits in ihrem Garten liegen. «Daraus schaffe ich einen vierstufigen Brunnen. Das Modell habe ich im Kopf; nur fehlt es noch an der freien Zeit und einigen Schönwetter-Wochenenden.» Martin Schuppli

Lilian Bürge mit Kater Paris, der nicht gerne fürs Bild posierte. (Bild zvg.)

Arbeitsplatz Spital Affoltern Nicht alle wissen, dass die Notfallabteilung rund um die Uhr offen ist, in der Chirurgie auch Schilddrüsen operiert werden und Krisenintervention auf allen Abteilungen praktiziert wird. Unbekannt ist sicher auch, dass grosse und kleine Patienten beim Psychotherapeuten kräftig auf die Pauke hauen dürfen und der Direktor auf dem Fussballplatz die Nummer 10 trägt. In einer ausführlichen Serie porträtiert der «Anzeiger» Menschen, die im Spital arbeiten, und stellt seiner Leserschaft das breite Angebot unserer kleinen, aber feinen Klinik Affoltern vor.

Bisher erschienen: Spitaldirektor Stephan Bachmann («Anzeiger» vom 13. August). Lis Bürgi, Pflegedienstleiterin (20. August). Dr. Matthias Wiens, Chefarzt Chirurgie (24. August). Stefan Uhlig, stv. Leiter Psychotherapie (27. August). Barbara Maag, Leiterin Radiologie (31. August). Dr. med. Nadja Lindenmann, Co-Chefärztin Medizin (3. September). Dr. Tim Klose, Chefarzt Psychiatrie (17. September). Edwin Meier, Leiter Rettungsdienst (24. September). Dr. med. Alice Asam, Kinderärztin (1. Oktober). Andreas Grieshaber, Pflegedienstleiter (8. Oktober). Vreni Naef, Leiterin der Spitalapotheke (15. Oktober). Markus Minder, Oberarzt Geriatrie/Palliative Care (29. Oktober). Karin Huber-Bollier, Leiterin Hauswirtschaft (5. November). Rudolf Wegmann, Leiter Bauprojekte und Investitionen (12. November). Dr. Da-

Abschluss der Serie Der «Anzeiger» schliesst nun die Serie in einer letzten Runde ab. Diese wurde eingeläutet mit dem Porträt von Nermin Yüksel (Hausdienst) und Dora Di Lascio (Wäscherei). Den Abschluss der Serie machen Liliane Bürge (Personalleiterin und Annina Hess-Cabalzar (Leiterin Psychotherapie).

nielle Schreiber, Chefärztin Frauenklinik (19. November). Marian Füegi Sonderegger, Diabetesfachberaterin, und Nicole Müller-Leuenberger, Ernährungsberaterin (26. November). Mario Krieger, Küchenchef (17. Dezember). Martin Koller, Projekte und Sicherheit (8. Februar 2011). Beatrice von Rechenberg, Leiterin Labor (18. Februar). Brigitta Hängärtner, Leiterin Gastronomie (4. März). Nermin Yüksel, Hausdienst, und Dora Di Lascio, Wäscherei (15. April).

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