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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 99 I 165. Jahrgang I Dienstag, 13. Dezember 2011

Fahrlässig?

Moderate Senkung

Mit Zigarettenasche einen Brand verursacht? Junge Frau vor Bezirksgericht. > Seite 3

Hedinger Steuerfuss wird reduziert – Ja zu allen Geschäften der Gemeindeversammlung. > Seite 8

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Neubau Mehrfamilien- statt Bauernhaus: Gemeindeversammlung Aeugst sagt Ja zum Kreditantrag. > Seite 9

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Viele Facetten David Vogelsanger zum Hinschied von Hans Meili, Uerzlikon. > Seite 10

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Leuchtende Augen Die bekannte Kinderbuchautorin Antia Schorno zu Gast in der Bibliothek Hausen. > Seite 10

kommentar

Frühläuten erst um 6 Uhr Gemeindeversammlung Knonau: Kirchenglocken gaben zu reden

Kompromiss für den Dorffrieden von thomas stöckli

Die einen bringt es um die Nachtruhe, für andere verkörpert es lieb gewonnene Tradition – die Knonauer Kirchgemeinde hat beschlossen, das Frühläuten ihrer Kirche von 5 auf 6 Uhr zu verlegen.

«Spräggeler»: Wie Derwische hetzen sie über den Dorfplatz. (Bild mm)

Uralter Ottenbacher Brauch lebt Am letzten Freitag prägten Geisterwesen mit Kuhhörnern und Klapperschnäbeln in Ottenbach das Bild: Ein uralter Brauch, die Spräggele, lebt – dank Mitgliedern des Turnvereins und der Jugendriege, die mit ihrer furchteinflössenden Maskierung durchs Dorf ziehen. ................................................... > Bericht auf Seite 5

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F

ast eine Stunde wurde an der Gemeindeversammlung in Knonau über das Frühläuten diskutiert. Argumentativ beriefen sich die Alteingesessenen auf Traditionen und Wohlklang, während Neuzuzüger Schlafstörungen und die Entwicklung der Gesellschaft ins Feld führten. Denn: Was nützt ein Frühläuten, wenn der grösste Teil der Bevölkerung es verschläft?

................................................... von thomas stöckli «Mögen die Entscheide, die heute gefällt werden, zum Guten unserer Gemeinde sein» – mit diesen Worten eröffnete der Knonauer Gemeindepräsident Walter von Siebenthal am vergangenen Donnerstag die Gemeindeversammlung. Am meisten zu reden geben sollte dann aber ein Traktandum der reformierten Kirchgemeinde. Die Kirchenpflege stellte dieser nämlich den Antrag, das Frühläuten von 5 auf 6 Uhr zu verlegen. Denkbar knapp – mit 24:22 Stimmen bei zehn Enthaltungen – sprach sich die Gemeinde schliesslich für eine Verschiebung aus. Dem Entscheid war eine lange, sachlich geführte Diskussion vorangegangen. «Die Zuzüger sollen sich anpassen», verlangten alteingesessene Knonauer, die befürchten, dass auf die Verschiebung des Frühläutens weitere Forderungen folgen könnten. «Meine Frau kann nicht mehr schlafen», hielt ein Neu-Knonauer dagegen. Grundsätzlich sprachen sich die meisten Votanten mit Nachdruck fürs Frühläuten aus, sei es, weil es «so schön klingt» oder weil man sich «noch einmal umdrehen und weiterschlafen» könne. ................................................... > Kommentar rechts, Bericht auf Seite 9

Das Resultat fiel dann mit 24:22 Stimmen für eine Verlegung von 5 auf 6 Uhr denkbar knapp aus. Wie ist das zu deuten? Die Knonauer haben sich deutlich zu ihrem Frühläuten bekannt und dem Dorffrieden zuliebe einer Verlegung um eine Stunde zugestimmt. Gross war die Befürchtung bei Alteingesessenen, dass nun weitere Forderungen seitens der Neuzuzüger folgen könnten. Doch auch wenn: Diese müssten vor die Gemeindeversammlung und würden dort wohl abgeschmettert.

Das Frühläuten verschoben. Bruno Grob, Präsident der reformierten Kirchenpflege, im Knonauer Glockenturm. (Bild Thomas Stöckli)

Auch in Hausen sinken die Steuern Budgets: Ja an der Gemeindeversammlung

200 50 9 771661 391004

Alle Budgets und Geschäfte von Politischer und reformierter Kirchgemeinde sind am Donnerstagabend an der Hausemer Gemeindeversammlung gutgeheissen worden. Damit sinken die Steuern auch in der Oberämtler Gemeinde um vier, zusammen mit der Sekundarschule sogar um fünf Prozent auf neu 108 Prozent ohne Kirchen. Die reformierte Kirchgemeinde belässt ihren Steuerfuss bei elf Prozent. Der Baukredit für die Innensanierung des Pfarrhauses in Höhe von 320 000 Franken wurde anstandslos von den nur 27 Stimmberechtigten gutgeheissen. Sowohl die Kirchenpflege als auch der Gemeinderat planen in den kommenden Jahren umfangreiche und kostenintensive Bausanierungen beziehungsweise Neubauten. Das führte in der Versammlung der Politischen Gemeinde zu einer kurzen Diskussion

über den Sinn der Steuersenkung. Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) stellte sich zwar hinter den Voranschlag, monierte jedoch, dass trotz höherer Nettoeinnahmen durch den neuen Finanzausgleich die Verschuldung im kommenden Jahr um 1,5 Millionen Franken steige. RPK-Präsident Stefan Gyseler drohte an, das Budget 2013, das nochmals markant höhere Investition vorsieht, nicht mehr zu unterstützen, werde keine massvolle Ausgabenpolitik betrieben. Er plädierte dafür, die geplanten Investitionen über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Am Schluss stellten sich die 55 Stimmberechtigten aber einstimmig hinter den Voranschlag 2012, der mit einem voraussichtlichen Gewinn von 42 600 Franken schliessen wird. (map.) ................................................... > Bericht auf Seite 8

«Ich hoffe, dass alle Einwohner den demokratischen Entscheid respektieren», hatte Kirchgemeinde-Präsident Bruno Grob noch vor der Diskussion gesagt. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Grosser Andrang am Weihnachtsmarkt Erneut erwies sich der Weihnachtsmarkt in Rifferswil als Publikumsrenner: An den gegen 60 Ständen herrschte am Sonntag grosser Andrang, aber

kein hektischer Rummel wie er dieser Tage in grossen Zentren zu sehen ist. ................................................... > Bericht auf Seite 5

Einladende Marktstände. (Bild Werner Schneiter)


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