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Olten, Donnerstag, 30. November 2023 | Nr. 48 | 91. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
Jacqueline Straub
Fröhliche VorAdventszeit
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stadttheaterolten
Jacqueline Straub, Journalistin, Theologin und Buchautorin.
kultur und tagung
(Bild: Melanie Wetzel)
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12. Di 12.12., 19.30 Uhr
Daniel Behle, Oliver Schnyder Trio & Friends Meine schönsten
Weihnachtslieder
Solothurn SRK Kanton Vielfältig, lokal thurner und für die Solo a Bevölkerung d
Das Markenzeichen des Adventsmarktes auf dem Ruttigerhof ist das Lagerfeuer an zentraler Lage. (Bild: ZVG)
«Wir machen es vor allem für die Freude» ADVENTSMARKT 2002 fand die Premiere statt, 2023 gibts die 20. Ausgabe. Der Adventsmarkt auf dem Oltner Ruttigerhof hat sich längst etabliert. Am Wochenende locken wieder mehr als 30 Aussteller aufs Gelände. ACHIM GÜNTER
D
liebe « Ich meine Mutter … … aber ich kann ihr nicht immer helfen.
»
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ie Macher des Adventsmarktes auf dem Ruttigerhof bleiben sich treu. Karin Hengartner, 48, und ihr Mann Philipp Hengartner, 51, haben am einst lancierten Konzept bis heute nur wenig herumgeschraubt. «Wir wollten einen kleinen, heimeligen Adventsmarkt machen», sagt Karin Hengartner. Ihr Mann ergänzt: «Er sollte einen eigenen Stil erhalten. Einen, der zum Hof passt. Bei uns sollen selbstgemachte, natürliche Produkte angeboten werden.» Am Konzept wird auch 2023 anlässlich der 20. Ausgabe nicht gerüttelt. Jubiläum hin oder her. Nach der Premiere 2002 fand der Adventsmarkt lange nur an einem Tag statt, mit Marktständen. Als dann vermehrt der Wunsch geäussert wurde, doch auf zwei Tage zu erweitern, entschied sich das Ehepaar Hengartner schliesslich zu diesem Schritt. Um über Nacht nicht die gesamte Ware wegräumen zu müssen, mussten hölzerne Markthäuschen her. Hengartners mieteten diese vorerst von Chöbu-Wirt Roger Lang; dieser hatte solche für den Oltner Adventsmarkt erworben. Nach drei Ausgaben war Schluss mit dem Anlass in der Oltner Altstadt, und Hengartners kauften Lang die 50 Markthäuschen ab. Seit 2017 findet der Adventsmarkt auf dem Ruttigerhof jeweils am Samstag und Sonntag des ersten Adventswochenendes statt. Heuer also zum fünften Mal; 2020 und 2021 gab es aufgrund der Co-
Karin und Philipp Hengartner. (Bild: AGU) rona-Massnahmen keinen Markt. Die Häuschen bieten den Marktfahrern ein Mehr an Komfort, sie verlangen jedoch auch reichlich Einsatz. «Das gibt viel Arbeit», erklärt Philipp Hengartner, «es müssen jeweils 30 Tonnen Material bewegt werden.» Die Erweiterung auf zwei Tage ist wohl die einschneidendste Veränderung in den letzten 21 Jahren. Kleinere Retuschen waren die Einführung des Einbahnverkehrs auf der Zufahrtstrecke oder das Auftragen von Holzschnitzeln auf den Wegen im Adventsmarkt. Und das Märchenzelt wurde eingestellt. Für die Kinder wird aber noch immer einiges geboten. So gibt es zum Beispiel ein Ponyreiten, ein Kinderschminken oder ein Herumtollen auf Strohballen.
Drei Wochen Arbeit für den Markt
Wer denkt, dass die Familie Hengartner mit ihrem Adventsmarkt ein dickes Geschäft macht, irrt. Es sei jeweils in etwa ein Nullsummenspiel. «Wir machen es vor allem für die Freude», meint Philipp Hengartner. Den Ausgaben für Material, Strom, Gebühren, Helfer oder Werbung stehen die Einnahmen von Sponsoren, aus den Standmieten und den Erträgen aus den eigenen Geschäften gegenüber. Nicht zu unterschätzen sei der zeitliche Aufwand. «Dieser Markt nimmt alles in allem rund drei Wochen Arbeit in Anspruch», erklärt der 51-jährige Landwirt. Auch die sechs Kinder – inzwischen allesamt bereits erwachsen – helfen jeweils tatkräftig mit. Der Landwirt schätzt das Besucheraufkommen auf jeweils 1500
bis 2000 Personen. Stosszeiten gebe es nicht. Am beliebtesten sei aber wohl der frühe Samstagabend. Nach dem Eindunkeln sorgen das Feuer und die Beleuchtungen für eine romantische Stimmung. Eigentliches Markenzeichen des Ruttiger Adventsmarktes ist das seit der Erstaustragung angebotene Lagerfeuer, an dem die Gäste eine Wurst brutzeln können. «Das schätzen die Leute», sagt Philipp Hengartner. «Da kommen aller Gattung Leute miteinander ins Gespräch, vom Banker bis zum Handwerker.» Und inzwischen kaum mehr wegzudenken ist auch der Einzug der Treichle-Frönde Wartenfels am Samstagabend. Dabei wurde diese «Tradition» einst zufällig und ungeplant begründet. «Die kamen eines Tages plötzlich hierher. Und seither gehören sie dazu», sagt Karin Hengartner mit einem Schmunzeln. Die Landwirtin, die auch noch Hundeschulunterricht gibt und Hundefutter vertreibt, sieht zudem in der peripheren Lage einen Vorteil. Die Leute nähmen den Weg zu ihrem Hof eigens wegen des Adventsmarktes auf sich und brächten entsprechend Zeit mit fürs Stöbern. «Das ergibt eine ganz andere Stimmung.» Die Familie Hengartner selbst ist mit vier Ständen präsent. Die Familienmitglieder verkaufen Wurstwaren, betreiben eine Bar und eine Kafi-Stube. 2023 sind insgesamt 32 Aussteller beziehungsweise Anbieter vor Ort. Es waren auch schon mal deren 45. «Aber wir wollen gar nicht um jeden Preis mehr haben. 32 ist eine gute Grösse, so hat man ein bisschen mehr Platz», findet Philipp Hengartner. Bis zu zwei Drittel der Standbetreiber nehmen regelmässig teil. Aber einen gewissen Wechsel brauche es. Nur so lässt sich auch mal wieder was Neues entdecken. Drei, vier Standbetreiber sind seit Anfang dabei. Wie das treue Publikum schätzen offenbar auch sie die überschaubare Grösse des Marktes und dessen bewährtes Konzept. w w w. r u t t i g e r h o f. c h
ch habe in Freiburg im Breisgau in Deutschland studiert. In der langen Fussgängerzone sassen immer viele Musiker und Musikerinnen. In der Adventszeit hörte man aus besonders vielen Ecken Gesang und Musizieren. Ich liebte es, einen kurzen Moment stehen zu bleiben und den talentierten Menschen zuzuhören, ihnen meine Aufmerksamkeit zu schenken und ein paar Münzen in ihren Hut zu werfen. Im vergangenen Jahr war ich am Wochenende vor dem ersten Advent in der Migros in Olten. Der Laden war voll mit Menschen, die fürs Wochenende einkauften. Es standen schon Weihnachtsbäume zum Verkauf vor dem Gebäude, und es war bereits eine sanfte Prise von Weihnachten in der Luft. Inmitten dessen stand ein Mann mit einer Gitarre. Seine Hose war ausgewaschen, seine Jacke wurde schon etliche Winter getragen. Äusserlich wirkte er ärmlich. Doch er versprühte einen Reichtum. Nachdem er eine kurze Pause eingelegt und seinen Kaffee getrunken hatte, schnallte er sich die Gitarre wieder um. Er begann zu singen. Bei weitem war er nicht der beste Sänger, viele Töne waren schräg. Aber er verbreitete so gute Laune, dass ich stehen blieb. Ein Opa schaukelte leicht ein Baby auf dem Arm, das den Mann ganz fasziniert anschaute. Es war eine kurze Begegnung, die mir Fröhlichkeit und Heiterkeit in dieser Vor-Adventszeit schenkte. Als ich ging, wünschte er noch ein schönes Wochenende und eine gute Zeit. Er strahlte. Ich habe den Mann mit der Gitarre schon öfters vor der Migros gesehen. Aber irgendwie war ich immer so mit mir beschäftigt, dass ich ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenkte. Das möchte ich zukünftig ändern. Denn ein paar Sekunden einem Strassenmusiker zuzuhören, kann die Stimmung enorm heben. Und Fröhlichkeit können wir ja alle immer gebrauchen.