45_2023_Stadtanzeiger_Olten

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(Bild: Remo Buess)

G Bei der letztjährigen Gedenkfeier in der Pauluskirche drehte sich alles ums Thema Schmetterlinge. (Bild: ZVG)

Der Trauer Raum geben GEDENKFEIER Am Samstag in einer Woche findet in der Oltner Pauluskirche eine besondere Gedenkfeier statt. Angesprochen sind Eltern und weitere Angehörige, die um ein Kind trauern. ACHIM GÜNTER

S

ternenkinder. Schmetterlingskinder. Hinter den eigentlich schönen Bezeichnungen verbergen sich enorm schmerzhafte, tragische Schicksale. Früher bezogen sich die Begriffe ausschliesslich auf Fehlgeburten. Inzwischen umfassen sie jene Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben. Ihnen wird am Samstag, 18. November, in der Pauluskirche in Olten im Rahmen einer Gedenkfeier gedacht. Die Organisatorinnen weiten die Gedenkfeier jedoch bewusst aus. Nicht nur Angehörige von Sternenkindern, sondern überhaupt alle, die um ein Kind trauern, sollen angesprochen werden. Die «Gedenkfeier für Menschen, die um ein Kind trauern», findet von 17 bis 18 Uhr statt und wird getragen vom Kantonsspital Olten, der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Olten, der Katholischen Kirche Olten und von Pro Pallium. In Olten veranstaltete die Spitalseelsorge einst bereits einen vergleichbaren Anlass. In der «Neuzeit» findet er nach 2021 und 2022 heuer zum dritten Mal statt. Initiantinnen sind Anne Barth-Gasser und Christine Kaufmann. «Entstanden ist er aus dem Anliegen, jenen Sternenkindern, die keine Bestattung erhalten und in der Gesellschaft weitgehend unsichtbar bleiben, eine Sichtbarkeit zu geben», sagt Barth. Die 43-Jährige arbeitet als Bereichsleiterin der Ökumenischen Seelsorge im Kantonsspital Olten, die 61-jährige Kaufmann ist leitende Hebamme der Geburtsstation. «Als wir die Köpfe zusammensteckten», erinnert sich Barth, «sagten wir uns, dass wir es nicht auf diese Gruppe begrenzen, sondern den Fächer für alle jene öffnen wollen, die um ein Kind trauern – egal wie alt das

Initiantinnen: Anne Barth-Gasser (links) und Christine Kaufmann. (Bild: AGU) Kind war.» Sie waren sich sicher, dass dafür ein Bedürfnis besteht. «Und bei einem Kind hat man das Bedürfnis, eine solche Gedenkfeier zu wiederholen», meint Barth. Eine einmalige Trauerfeier, wie es bei Erwachsenen Brauch ist, reiche bei Kindern nicht. Mit der von ihnen organisierten Gedenkfeier möchten sie jedes Jahr von neuem einen kindergerechten Raum zum Trauern schaffen.

Aktives Mitmachen erwünscht

Die verschiedenen Elemente des rund einstündigen Anlasses haben sich in den beiden bisherigen Austragungen bewährt. «Wir stellen uns jedes Jahr ein Thema», erläutert Kaufmann. 2023 drehe sich alles ums Thema «Trösten». Die Musik, die begleitende Geschichte, das Ritual, das gemeinsame Singen – all das steht im Zeichen des gewählten Themas. Und zum Schluss bleibt bei einem kleinen Apéro auch Zeit und Raum für Austausch und Gespräche. «Das ist genauso wichtig wie der Anlass selbst», findet Kaufmann. Die Feier soll kein abruptes Ende nehmen. Schauplatz der Gedenkfeier ist die mit

Kerzen dekorierte Pauluskirche. Beim Eintritt erhalten die trauernden Angehörigen ein zur Geschichte passendes Symbol; diesmal wird es ein Bauklotz sein. Dieses Symbol, stets umrahmt von einer Kerze, darf dann mit dem Namen des Kindes versehen und individuell gestaltet werden. Im Rahmen der Gedenkfeier wird es später in einem Ritual gemeinsam abgelegt. «Das soll symbolisieren, dass ein einzelnes verstorbenes Kind nun eben wieder gemeinsam mit anderen an einem Ort ist», erklärt Kaufmann. Wichtig sei auch, dass man selber etwas machen könne, aktiv sein dürfe. Das helfe beim Trauerprozess.

Offen für alle Kulturen und Religionen

Bisherige Erfahrungen legen nahe, dass auch Angehörige erscheinen, die ihr Kind schon vor Jahren verloren haben, bisher aber vielleicht nie in passendem Rahmen trauern konnten. Eingeladen sind Menschen aller Kulturen und Religionen. «Es soll für alle offen sein. Wir denken da an andere Religionen, aber auch an Menschen, die keinen Bezug zum christlichen Glauben haben», so Barth. Waren es 2021 insgesamt ungefähr zehn Personen gewesen, nahmen im Vorjahr rund 15 an der Feier teil. Der Erfolg misst sich aber nicht an der Anzahl Teilnehmender. «Wir rechnen auch in diesem Jahr nicht mit viel mehr Leuten. Das braucht Zeit», sagt Kaufmann. «Ich messe den Erfolg des Anlasses an der herrschenden Stimmung. Ist es uns gelungen, die Leute abzuholen?» Und natürlich freuen sich Barth und Kaufmann wie auch die vier weiteren beteiligten Frauen, wenn sie positives Feedback für ihr Engagement erhalten.

Bald ein Engelsgrab in Olten? Projekt Die Organisatorinnen der Gedenkfeier arbeiten auch in einem weiteren Projekt eng zusammen. Sie setzen sich dafür ein, dass auch Engelskinder – solche, die vor der 22. Schwangerschaftswoche sterben und sogenannt «nicht meldepflichtig» sind – würdig bestattet werden können. Deshalb regten sie bei der Oltner Baudirektorin

Marion Rauber an, auf dem Friedhof Meisenhard wie vielerorts sonst ebenfalls ein «Engelsgrab» einzurichten. Über den entsprechenden Baukredit soll das Gemeindeparlament demnächst abstimmen. Klappt alles wie geplant, dürfte das Grab für Engelskinder 2024 in Betrieb genommen werden. agu

ross, laut, rot und dampfend, ein wahres Monster, war die Diesellok, die mein Uropa Ende der 60er-Jahre steuerte. Zumindest in der Erzählung meiner Mutter, die ich schon so oft gehört habe: «Ich war vier Jahre alt und mit Oma Hanna am Hamburger Hauptbahnhof, um Opa bei der Arbeit zu besuchen.» Und mein Urgrossvater war stolzer Lokomotivführer. Nach seiner Lehre als Schlosser schippte er erst als Heizer täglich Kohle ins Feuer, wurde irgendwann Reservelokomotivführer und später Hauptlokomotivführer. «Ah, du fährst heute?», hat ihn wohl mal ein Berufskollege gefragt und fröhlich ergänzt: «Ja, dann weiss ich ja, dass wir pünktlich ankommen», im Bewusstsein darüber, dass das Zeitmanagement mit Kohle und Dampf eine besondere Herausforderung war. Nun hat sich mein Uropa 2010 von uns verabschiedet, und Mama behauptet, als wir letztens wieder über ihn sprachen, er würde sich vermutlich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, was aus seiner Bahn geworden ist. Und sie erzählt auch: «Ich war dieses Wochenende mit Inge in Glücksburg und habe erzählt, dass du jetzt in Olten wohnst. Das kannte sie natürlich direkt.» Niemand in Deutschland, erst recht nicht an der Grenze zu Dänemark, kennt Olten direkt, denke ich sofort und denke dabei auch an meine komplizierten Erklärungsversuche, Oltens geografische Lage zu beschreiben – in einer kommt eine Dartscheibe vor. Wieso weiss Inge also, wo Olten liegt? «Na, das weiss man doch», hat sie geantwortet, denn auch meine Mutter, die wie ich den offensichtlichen Zusammenhang übersah, stellte die Frage überrascht. «Nicht nur mein Onkel, also euer Opa und Uropa, sondern auch mein Mann und mein Vater waren Eisenbahner. Und Eisenbahner kennen Olten.» Logisch, denke ich und schmunzle bei dem Gedanken, dass also auch «Opa Walter» direkt wüsste, wo ich nun zu Hause bin.


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