stadttheaterolten kultur und tagung
14. 11. Di 14.11., 19.30 Uhr
Figaros Hochzeit
Hauptstrasse 3 4625 Oberbuchsiten Telefon 062 393 29 63 Telefax 062 393 27 80 www.egex.ch
Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart
Olten, Donnerstag, 2. November 2023 | Nr. 44 | 91. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
Jacqueline Straub
Nach dem Nebel kommt die Sonne
Advents- & Weihnachtsschmuck
In unserem Weihnachtsladen finden Sie eine grosse Auswahl an Advents- und Christbaumschmuck, plus allerlei Geschenkideen und Weihnachtstee. links&rechts, 23 Graben, Olten www.caramelpopup.ch
Jacqueline Straub, Journalistin, Theologin und Buchautorin. (Bild: Melanie Wetzel)
V
2. – 5.
NOVEMBER 2023 buchfestival.ch
Solothurn SRK Kanton für die Lokal und aktiv völkerung Solothurner Be
Gabor Somogyi (PC Trimbach), Walter Lötscher (Special Olympics), Spieler Dominique Glasstetter sowie Orfeo Beldi und Jonathan Grept (beide Special Olympics) war die gelassene Stimmung beim Fotoposing anzusehen. (Bild: Caspar Reimer)
Die Freude am Sport zählt mehr als der Sieg
INKLUSION Am Samstag fand in Trimbach ein Pétanque-Tournier für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung statt. Dahinter steht Special Olympics Switzerland. Der Verband setzt sich für Inklusion im sportlichen Bereich ein. CASPAR REIMER
AKTUELL
• Wild • RisottoTartufo aus dem Piemont Ristorante OLIVO
Baslerstrasse 15 | 4600 Olten Tel. +41(0)62 213 87 77 ristoranteolivo1@gmail.com
#Alleinerziehend GemeinsamStark Beratung unter: Tel. 031 351 77 71 . info@svamv.ch
E
s war ein Sportereignis der ganz besonderen Art, das am vergangenen Samstag im Boulodrome Trimbach, dem Vereinslokal des Pétanque Clubs Trimbach, stattfand. «Es ist für mich der schönste Anlass des ganzen Jahres», sagt Gabor Somogyi, langjähriger Präsident des hiesigen Pétanque-Clubs. Sein Verein hat – als bisher einziger seiner Art in der Region Olten – den Boulodrome und helfende Hände zur Verfügung gestellt, um ein von Special Olympics Switzerland aufgegleistes Pétanque-Turnier durchzuführen. Special Olympics ist ein internationaler Verband mit nationalen Ablegern, der sich für sportliche Inklusion von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung einsetzt. «Es ist einmalig, wie die Spielerinnen und Spieler hier ihre Freude zeigen, alle glücklich und zufrieden sind», sagt Somogyi, der sich sichtlich gut gelaunt an der Bar betätigt, während im Saal nebenan das Turnier stattfindet. «Die Leute unseres Clubs figurieren als Schiedsrichter, helfen in der Küche oder an der Bar aus», sagt der 77-Jährige. Bereits «seit mindestens zehn Jahren» stellt sein Club sich für dieses Turnier zur Verfügung.
Gute Stimmung ist alles
Wer die Spielhalle betritt, findet sich in
einer beschwingten Atmosphäre wieder. Zwar wird durchaus konzentriert Pétanque – die Boule-Art, welche bevorzugt auf Kiesplätzen ausgetragen wird – gespielt, doch mindestens genauso wichtig scheint die Geselligkeit. So dauert es nicht lange, bis sich Spieler Dominique Glasstetter, der aus Pratteln angereist ist, an den anwesenden Reporter wendet und mit kumpelhaften Gesten seine Freude zum Ausdruck bringt. Glasstetter spielt seit zehn Jahren Pétanque und hat schon an vielen Turnieren teilgenommen. Auf die Frage, ob er ein Interview geben möchte, sagt er entschlossen: «Nein!» Ein anderer Kollege, der gerade die Kugel zum Abwurf ansetzt, dreht sich kurz um, lacht und sagt: «Ich treffe sie alle!» Landet ein Schuss nahe der Zielkugel, sind die Begeisterungsbekundungen riesig.
Pétanque ist ein Sport für alle
Orfeo Beldi spielt seit mehr als 30 Jahren Pétanque und ist Mitglied des Nationalkaders – schon das Schweizer Fernsehen hat über ihn berichtet. Bei Special Olympics ist er für die Sportart Pétanque zuständig – Sport Official wird seine Funktion genannt. Er ist nicht fester Mitarbeiter bei Special Olympics, sondern quasi Gesandter seiner Sportart. «Meine Passion ist das Pétanque», sagt er lächelnd. Der 46-Jährige ist einer der 4000 lizenzierten Spieler in der Schweiz und nimmt auch an internationalen Wettkämpfen teil. Beldi erzählt: «Als die Stelle bei Special Olympics ausgeschrieben war, habe ich mich aus Neugierde gemeldet. Es hat mich gereizt, den Sport von einer anderen Seite kennenzulernen.» Das Interessante an Pétanque sei, «dass es von vielen Menschen gespielt werden kann. Auch von Personen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung». Wenn man auf hohem Niveau spiele, freue man sich über die guten Aktionen nicht mehr unbedingt, da man immer
besser werden, sein Ziel erreichen wolle. «Hier ist es eigentlich umgekehrt. Die Spieler freuen sich über jede gelungene Aktion. Die Emotionen sind stärker, direkter und werden auch geteilt. Natürlich kommt manchmal auch Enttäuschung zum Ausdruck.» Bei den Spielen werden meistens Gruppen aus drei Athletinnen und Athleten gebildet, die jeweils von einem Coach begleitet werden. Es werde darauf geachtet, dass jedes Team eine Gewinnchance hat. «Es gibt keine Hierarchie, kein Ligasystem», so Beldi. Einzig bei mehrtägigen Turnieren dieser Art werden die Spielerinnen und Spieler nach Stärkeklassen eingeteilt. Aus verschiedenen Orten der Schweiz trafen sich am Samstag 45 Spielerinnen und Spieler, die in drei Kategorien um je einen Medaillensatz spielten.
Auf lokale Clubs angewiesen
Special Olympics verfolgt das Ziel, Menschen mit Beeinträchtigung in bestehende Sportclubs zu integrieren. «Sie sollen Teil des regulären Clubs sein», sagt Beldi. Der Verband bietet also den Rahmen, knüpft Kontakte zwischen Institutionen und Sportorganisationen. «Dabei ist die Arbeit der lokalen Vereine essenziell», sagt Walter Lötscher, der für Special Olympics das Turnier in Trimbach organisiert. Dem pensionierten Institutionsleiter ist es ein Herzensanliegen, den Menschen mit einer Beeinträchtigung solche Turniere zu ermöglichen. «Als ich noch als Institutionsleiter arbeitete, haben wir erstmals 2014 mit zwei Teams an den National Games von Special Olympics in Bern teilgenommen und seither an vielen anderen Turnieren. Es ist jeweils eine sehr schöne Erfahrung, abseits der Hierarchie.» Plötzlich stürmt eine junge Frau, ausser sich vor Freude, den Raum und hält dem Reporter die Hand hin und sagt: «Give me five!»
or einiger Zeit bin ich mit dem Zug von Olten nach Luzern gefahren. Und von dort aus ging es mit dem Schiff weiter – bis nach Weggis. Ich plante eine Wanderung auf der Rigi. Im Schlepptau hatte ich ein befreundetes Paar. Wir sind gemeinsam in die Seilbahn hoch zur Rigi gestiegen. Ich wollte dem Besuch aus Deutschland den Vierwaldstättersee und das wunderbare Bergpanorama zeigen. Als wir losgefahren sind, war das Wetter noch gut. Es war zwar etwas bewölkt, aber die Sonne schien hie und da dennoch durch. Oben angekommen, wartete ein atemberaubendes Panorama auf uns: Ich konnte all das zeigen, was ich von der schönen Schweiz präsentieren wollte. Doch nicht lange. Denn plötzlich schob sich eine Nebelschicht vor uns, und ich konnte nur noch das sehen, was direkt vor mir lag – ein Bergkreuz. Als gläubige Person dachte ich mir: «Immerhin verliere ich Jesus nicht aus dem Blick.» So schnell, wie der Nebel kam, so schnell verschob er sich auch wieder, und ich konnte durch manche Nebelwolken immer wieder etwas sehen. Den ganzen Überblick hatte ich aber dennoch nicht. Da wurde mir bewusst: Der Nebel in unserem Leben umgibt uns zuweilen sehr dicht. Da kann durchaus das Gefühl aufkommen, dass man gar nichts mehr sieht. Dass der Weg, auf dem man sich befindet, nicht mehr begehbar ist. Hoffnungslosigkeit zieht ein. Doch irgendwann verging der Nebel. Dann war unsere Sicht auf den Himmel wieder frei, und die Sonne strahlte auf das, was vor uns lag. Wir mussten nicht mehr im Nebel herumtappen, sondern konnten unserem Ziel entgegen blicken. So ist es bisweilen auch im Leben. Wer eine Nebelwand vor sich hat, braucht sicherlich Zeit, Geduld und gute Weggefährtinnen und Wegbegleiter, um den Nebel im Leben auszuhalten. Ich bin mir sicher: Hinter jeder Nebelschicht wartet ein neuer Horizont auf uns.