Heute mi Schwager Theater Rückblick
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Wo man für Unternehmen viel unternimmt, bin ich am richtigen Ort.
Olten, Donnerstag, 29. Oktober 2020 | Nr. 44 | 88. Jahrgang | Auflage 34 402 | Post CH AG
Daniel Kissling Blätterrascheln
Daniel Kissling, Kulturschaffender und Barkeeper. (Bild: M. Isler)
Ein solches Bild wird es in diesem Jahr nicht geben, denn das Buchfestival wurde abgesagt. Wir haben mit Georg Berger über die Absage und Covid-19 Massnahmen am Berufsbildungszentrum gesprochen. (Bild: mim / Bild: ZVG)
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COVID-19 Angesichts eines möglichen zweiten Lockdowns haben wir mit Georg Berger, dem Präsidenten des Fördervereins des Buchfestivals und Direktor des Berufsbildungszentrum (BBZ) über die Absage des Festivals und Covid-19Massnahmen am BBZ gesprochen. MIRJAM WETZSTEIN
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ie Lage sei extrem besorgniserregend, weshalb es nicht vertretbar gewesen wäre, das Buchfestival vom 29. Oktober bis 1. November durchzuführen, ist Georg Berger, der Präsident des Fördervereins des Buchfestival Olten überzeugt. Ursprünglich wollten die Organisatoren einzig am Samstagsprogramm mit den Preisverleihungen des Schreibwettbewerbs sowie der Buchpreise Dreitannen im kleinen Rahmen festhalten. Mit den verschärften kantonalen Regelungen, die am Dienstag in Kraft getreten sind, ist nun klar, dass auch diese abgesagt werden müssen. «Die Richtung hat sich in den letzten Tagen abgezeichnet, da sowohl die Künstler, wie auch die Besucher einer Durchführung vorsichtig begegnet sind», weiss Berger, der sich nicht erst seit dem Buchfestival Olten mit dem Lockdown und Schutzmassnahmen auseinandergesetzt hat. «Wir haben uns auch ein Streaming des Anlasses überlegt, doch gerade eine Preisverleihung lebt von den Emotionen.»
Stresstest am BBZ
Georg Berger hat als Direktor des Berufsbildungszentrum Olten (BBZ) bereits viel Erfahrung mit Covid-19-Massnahmen gemacht und erinnert sich deshalb noch lebhaft an den Donnerstagabend Mitte März zurück: «Ich bin zu einer Sitzung mit dem Kantonsarzt am Freitag eingeladen worden und musste an dieser Kenntnis vom Lockdown am darauffolgenden Montag nehmen. Es war eine schockartige, nicht vorstellbare Situation.» Für das Berufsbildungszentrum Olten, das aus den vier Teilschulen Gesundheitlich-Soziale Berufsfachschule Olten, Gewerblich-Industrielle Berufsfachschule Olten, Kaufmännische Be-
rufsfachschule Olten und dem Erwachsenenbildungszentrum Olten besteht, bedeutete dies einschneidende Massnahmen. «In den nachfolgenden Tagen musste informiert, auf das Klassenmanagement umgestellt und raschmöglichst Vorkehrungen getroffen werden, um den Unterricht für die 262 Klassen und 4500 Studierenden zu Hause fortsetzen zu können», erzählt Berger. «Dies bedeutete, dass wir einen Hebel umlegen mussten in einen Modus, den wir noch nie so durchgespielt haben - ein absoluter Stresstest. Rückblickend haben wir aber glücklicherweise im Jahr 2017 mit der Einführung der «Bring Your Own Device»-Strategie (BYOD) begonnen», so Berger. Dabei ist die Nutzung eigener technischer Geräte, wie Laptops, im Netzwerk von Schulen oder Universitäten gemeint. «Heute ist «BYOD» nach einer aufwändigen Einführungszeit im Aufbau begriffen und zur Hälfte eingeführt», erzählt der Direktor. «Gewisse Applikationen haben wir bereits seit den 90er-Jahren. Die Einführung der BYOD-Strategie führte dazu, dass die verschiedenen Applikationen bereits ausgerollt, aber noch nicht flächendeckend in Betrieb waren», erklärt Berger und fügt an: «Somit war die aktuelle Situation ein Beschleuniger.» Im Eiltempo mussten Programme wie Teams, Moodle, Nanoo, SharePoint und Exchange von den Lehrpersonen verinnerlicht werden, um via der Programme die nachfolgenden Wochen mit den Studenten zu kommunizieren. «Insbesondere Teams hat sich bewährt, da die ganze Klasse in einen gemeinsamen, virtuellen Klassenraum zusammengezogen werden kann», erklärt Berger.
Breit abgestützte Task Force
Die Weichenstellung für das weitere Verfahren mit Covid-19 am kantonalen Berufsbildungszentrum lagen jedoch nicht bei Georg Berger, sondern wie gesetzlich vorgesehen bei der sogenannten Verbundpartnerschaft. Dafür schlossen sich das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) gemeinsam mit der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) sowie den Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften zu einer Task Force zusammen. «Da ich ein Mitglied in der Projektorganisation war, bekam ich trotz der breit aufgestellten Gruppe die Entscheidungen zeitnah mit, was mir für die Umsetzung an der Schule entgegenkam», so der Direktor. Trotzdem habe es in den
ersten Tagen ein paar Probleme gegeben. Einerseits konnten 14 Klassen nicht erreicht werden, da diese über keinen Zugang zu einem Computer verfügten. Auch die Definition Schultag sorgte anfänglich für Verwirrung, da zuerst festgelegt wurde, dass der Arbeitgeber den Schultag bestimmt. «Diese anfänglichen Themen konnten wir jedoch innerhalb von einer Woche lösen», erzählt Berger.
Wichtige Erfahrungen gesammelt
Am 11. Mai wurde der Präsenzunterricht wieder aufgenommen und die Abschlussklassen frühzeitig verabschiedet. «Für den schulischen Lehrabschluss zählte die Erfahrungsnote und je nach Sparte fanden praktische Prüfungen statt», erklärt Berger und fügt mit einem Schmunzeln an: «Wir haben festgestellt, dass manch ein Schüler selbstständiger aus dem Online-Unterricht zurückgekehrt ist.» Angesprochen auf einen zweiten Lockdown meint Berger: «Wir konnten im ersten Lockdown wertvolle Erfahrungen sammeln, weshalb uns ein zweiter nicht unvorbereitet treffen würde.» Der erste Lockdown habe aber auch aufgezeigt, dass Präsenzunterricht nicht vollkommen ersetzt werden könne. Insgesamt sei festzuhalten, dass je nach Stufe grosse Unterschiede erkennbar seien. «Schüler brauchen eine Situierung des Lernstoffes, was bei Schwächeren doppelt so wichtig ist. Und im Bereich der Erwachsenenbildung, wo manch ein Familienmitglied aus einem anderen Kanton anreist, wäre wohl ein Integriertes Lernen sinnvoll, bei dem Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert werden können», zeigt Berger auf. Zudem sei ein grosses Thema, das Absolvieren von Prüfungen, noch nicht gelöst. Aktuell gilt am BBZ ein Schutzkonzept mit unter anderem einer Maskenpflicht und den Abstands- und Hygieneregeln. «Wir stehen im regelmässigem Austausch mit dem Tracing Zentrum und dem Kantonsarzt», erzählt der Schuldirektor. «Nach den Wochenenden befinden sich einzelne Personen oder ab und an auch eine ganze Klasse in Quarantäne.» Das sei auch abhängig davon, wie konsequent sich die Personen an die Regelungen halten würden. «Wenn die Selbstkontrolle nicht spielt, dann gibt es leider Infektionen», betont Berger und fügt an: «Im Moment leben wir von der Hand in den Mund, um ständig auf Veränderungen reagieren zu können.» w w w. b b z o l te n . s o. c h
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m Moment, in welchem du diese Zeilen liest, müssen wir alle vielleicht draussen eine Maske tragen und ist meine Bar vielleicht wie alle anderen bis auf Weiteres geschlossen. Solltest du also per Zufall einen Job für mich oder ein Dutzend charmante Studierende haben, darfst du dich gerne melden. Nun ist es aber so, dass ich diese Zeilen bis spätestens Dienstag abgeben musste, der Bundesrat sich aber erst am Mittwoch traf und zum Hellsehen fehlt mir schlicht die Kristallkugel. Sowieso lese ich anstatt in Handflächen und Kaffeesatz lieber Gedrucktes. Eine Wochenzeitung wie der Stadtanzeiger mag mit den rasanten Entwicklungen einer Pandemie zwar nicht immer ganz mithalten können, doch hat sie andere Qualitäten. So ist meine vier Monate alte Tochter bereits jetzt eine ganz begeisterte Zeitungsleserin. Beziehungsweise Zeitungs-Zerknüllerin. Während sie sich übers Rascheln und Knistern freut, kann ich mich gemütlich über unsere Stadt informieren. Zum Beispiel, dass es jetzt wieder losgeht mit den kulturellen Absagen. Das Buchfestival wird dabei nur den Anfang gemacht haben und bald schon wird auf den Oltner Plakatwänden wieder einzig Werbung für Yoga-Kurse hängen. Dabei wären gerade Bücher wie gemacht für Quarantäne-Zeiten wie diese. Ohne die Gefahr auf Ansteckung kann man mit ihnen um die Welt oder gar in andere Welten reisen und mit ihrem Kauf erst noch die gebeutelte Kultur unterstützen. Denn auch Autorinnen und Poeten leben normalerweise vor allem von ihren Auftritten. Gerne würde ich dir hier drum ein paar Empfehlungen bieten, doch fehlt mir dazu der Platz. Auch das gehört zum Gedruckten, doch ist es nicht weiter tragisch. Zeit zum Lesen werden wir diesen veranstaltungs- und je nachdem arbeitslosen Winter noch genug haben.