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Olten, Donnerstag, 26. Oktober 2023 | Nr. 43 | 91. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
Stefan Nünlist Versteinert
Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation und Politiker. (Bild: Dominik Hetzer)
U Die Oltner Autorin Rebekka Salm ist der prägende Kopf hinter dem neuen Format «LiterElle». (Bild: Achim Günter)
PIRMIN BISCHOF «Mit grosser Freude setze ich mich auch weiterhin als Ständerat für den ganzen Kanton ein.»
pirmin-bischof.ch
2. – 5.
NOVEMBER 2023 buchfestival.ch
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Ein Leseerlebnis als Anstoss für ein Festival LITERELLE Premiere beim diesjährigen Oltner Buchfestival: Bei dessen siebter Ausgabe bekommen Literatinnen im Rahmen von LiterElle ein Festival im Festival. Federführend ist die Oltner Autorin Rebekka Salm.
Frauen im aktuellen Literaturbetrieb geniessen. Wie werden sie rezipiert? Wie fallen die Rezensionen aus? Inwiefern sind sie im Schulkanon vertreten? «Das Buch ist sehr aufschlussreich. Mir hat es sehr gefallen», sagt Salm. Nicht gefallen haben ihr hingegen die gewonnenen Erkenntnisse. Eine lautet zum Beispiel: Je prestigeträchtiger ein Verlag ist, desto geringer ist der Anteil an Autorinnen.
ACHIM GÜNTER
Die Spurensuche faszinierte Salm so sehr, dass bei ihr die Idee aufkam, Fragen wie den obengenannten auch in der Schweiz nachzugehen – im Rahmen eines kleinen Festivals. Das Thema «Schweizer Literaturbetrieb, wie hast du’s mit der Gleichstellung?» soll so auch stärker aufs Tapet gebracht werden. Salms Verleger Thomas Knapp brachte den Vorschlag beim Förderverein Buchfestival ein, dem er selbst angehört. Die Idee stiess auf Anklang. Salm freut sich sehr darüber. Ohne Bestandteil des Literaturfestivals zu sein und dessen Organisation, Marketing oder Räumlichkeiten nutzen zu können, hätte sich LiterElle nur schwerlich realisieren lassen. Das Buchfestival, das vom 2. bis zum 5. November an verschiedenen Schauplätzen in Olten über die Bühne geht, bekommt mit LiterElle sieben zusätzliche Veranstaltungen auf drei Standbeinen: Neuentdeckungen, Wiederentdeckungen und Gesprächsformate. «Neuentdeckungen, finde ich, gehören einfach dazu.» Die gebürtige Baselbieterin, die neben ihrer Autorinnentätigkeit auch als Texterin und Erwachsenenbildnerin tätig ist, hat dabei einen guten Riecher bewiesen. Schon vor längerem hat sie Sarah Elena Müller mit deren Debütroman «Bild ohne Mädchen» angefragt. «Sie ist inzwischen nominiert für den Schweizer Buchpreis. So kommt nun auch ein bisschen Buchpreis nach Olten», freut sich Salm, die nach ihrem
O
b es wirklich ein Literaturfestival eigens für Frauen braucht? So ganz zu mögen scheint Rebekka Salm die provokative Frage nicht. «Braucht es das wirklich? Das sehen wir dann im Anschluss. Aber ich finde, es ist ein durchaus interessanter und auch aktueller Themenkomplex.» Nun, da lässt sich ihr schwerlich widersprechen. Salm, Autorin des im Vorjahr erschienenen Buches «Die Dinge beim Namen», wertet das Programm des siebten Oltner Buchfestivals mit LiterElle zweifellos auf. LiterElle ist als Festival im Festival konzipiert und soll – wie es der Name verrät – Frauen eine Plattform bieten. Das Programm trägt weitgehend Salms Handschrift. Die gebürtige Baselbieterin, seit zehn Jahren in Olten wohnhaft, ist Präsidentin des eigens gegründeten Vereins LiterElle. Bei der Zusammenstellung des Programms hatte die 44-Jährige weitgehend freie Hand. Einschränkend waren einzig die zur Verfügung stehenden Ressourcen zeitlicher und finanzieller Art. Entstanden ist die Idee, ein solches Festival durchzuführen, nach einem inspirierenden Leseerlebnis. Salm las vor zwei Jahren das Werk «Frauen Literatur» der deutschen Autorin Nicole Seifert. Darin ging Seifert mit Fokus auf Deutschland der Frage nach, welchen Stellenwert
Sieben Veranstaltungen, drei Standbeine
erfolgreichen Erstling für 2024 ein neues Buch in Aussicht stellt. Das Standbein Wiederentdeckungen wiederum mache das Format LiterElle einmalig. «Wir graben Frauen aus, die es wiederzuentdecken gilt, weil sie etwas zu sagen hatten, das bis heute aktuell ist, weil sie innovativ waren in ihrem Schreiben, weil sie inspirierende Persönlichkeiten waren. Frauen, die aber vergessen gingen, weil eben weibliches Schreiben viel eher vergessen geht als männliches.» Bei diesen beiden Veranstaltungen hat Salm weibliche Gäste eingeladen, welche wiederzuentdeckende Autorinnen «mitbringen». «Und dann reden wir darüber, warum die Wahl auf diese Person gefallen ist und warum es sich noch immer lohnt, die Literatur dieser Frauen zu lesen.» Die beiden Veranstaltungen im Standbein Gesprächsformate werden von der ehemaligen Fernsehmoderatorin Monika Schärer moderiert. Bei der Auftaktveranstaltung am 3. November wird über das übergeordnete Thema Frauen im Literaturbetrieb diskutiert, bei der zweiten mit der Krimiautorin Seraina Kobler zum Thema «Frauen schreiben über Sex und Gewalt». Komplettiert wird LiterElle durch eine Stadtführung am Samstagmorgen, bei der Oltner Autorinnen im Zentrum stehen. «Was mir gefällt am Programm: Es ist ein ziemlich ausgewogener Strauss – je nach Geschmack», meint Salm. LiterElle soll keine Eintagsfliege bleiben. Finden die Formate Anklang, sollen sie im nächsten Jahr nach Möglichkeit wieder im Programm des Buchfestivals figurieren. Die Mutter einer Tochter schliesst auch nicht aus, das Format dereinst in andere Städte zu exportieren. Der Premiere von LiterElle schaut Salm vorerst mit Gelassenheit entgegen. «Es handelt sich um einen Versuch. Aber einen mit viel Herzblut.» w w w. b u c h fe s t i v a l . c h
nser Stadtrat reduziert aus Lärmschutzgründen das Tempolimit auf den Strassen um die Altersheime St. Martin und Bornblick. «Endlich!», mögen viele gedacht haben. Der zweite Gedanke galt dann vielleicht der Frage, warum es Jahre und Tausende von Franken benötigt, um ein paar Verkehrsschilder zu ersetzen? Die Antwort darauf ist komplex. Genauer gesagt ist nicht die Antwort kompliziert, sondern das, was einfache Aufträge und Anliegen auslösen. Für eine Temporeduktion – auch wenn von dieser alle profitieren – braucht es Konzepte, Messungen und Gutachten. Und genauso wie man nicht einfach das Tempolimit vor einem Altersheim reduzieren kann, darf man etwa in gewissen Teilen des Schöngrunds keine Solaranlagen bauen oder Sonnenstoren an einem Verkaufsgeschäft anbringen, muss eine Gartenmauer wegen fehlender Quartierüblichkeit abgerissen werden, und die «a.en» kontrolliert, was bereits fachmännisch gebaut und geprüft wurde. Man weiss ja nie – als ob Stromknappheit und Veränderungen des Klimas ein Hirngespinst wären. Jetzt ist es unfair, den schwarzen Peter einfach der Verwaltung zuzuschieben. Wir haben über die Zeit Abläufe, Vorgaben und Prozesse so definiert und durch Gerichte gefestigt, dass die Fähigkeit zu raschem Handeln verloren ging. Der gesunde Menschenverstand kam abhanden. Die Unfähigkeit, handeln zu können, ist kein Oltner Phänomen. Aber als kleines Städtchen könnten wir doch einfach vorangehen, die Leere nach dem Hohler-Jahr 2023 durch das Jahr des gesunden Menschenverstands ersetzen, in Lesungen und Ausstellungen die Bürokratie aufs Korn nehmen und Bund und Kanton als Leuchtturm dienen. Denn als naturhistorisch interessierte Oltnerinnen und Oltner wissen wir um das Schicksal der Dinosaurier. Diese starben wegen ihrer Unfähigkeit zur Anpassung aus und liegen nun abgelagert im Jurakalk zu unseren Füssen.