Donnerstag, 28. Oktober 2021
113. Jahrgang Nr. 43
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Wie aus Wald Glas entstand Sowohl in Beinwil als auch in BĂ€rschwil wurde Glas hergestellt. Unmengen an Holz waren damals dafĂŒr notwendig. Das Industriemuseum Breitenbach befasst sich in seiner Sonderausstellung mit der Herstellung von Waldglas.
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Gaby Walther Glas ist einerseits ein Naturprodukt, das entsteht, wenn heisse, flĂŒssige Masse erstarrt, anderseits ist es eines der Ă€ltesten Werkstoffe. Schon 3500 Jahre v. Chr. wurden Glasobjekte hergestellt. Nicht ganz so weit zurĂŒck begab sich der ArchĂ€ologe Walter Schaffner. In seinem Vortrag «GlashĂŒtten und Glasmacher im Solothurner Jura» gab er Einblick in die Entstehung des Waldglases. An der Vernissage vom letzten Samstag zur Sonderausstellung «Auf den Spuren des Waldglases» im Industriemuseum in Breitenbach erzĂ€hlte Schaffner ĂŒber die GlashĂŒttensiedlungen, welche im 14. Jahrhundert im Jura entstanden. In Oberbeinwil stand 1426 eine der ersten GlashĂŒtten im Kanton Solothurn. Ihr Standort ist heute nicht mehr bekannt. SpĂ€testens nach 20 Jahren zogen die Glasmacher und die ganze Produktion weiter. Grund: der immense Bedarf an Holz. Denn neben Quarzsand war fĂŒr die Waldglasherstellung eine grosse Menge an Holz nötig. Es diente als Brennstoff fĂŒr die Schmelzöfen, vor allem aber als Ausgangsprodukt fĂŒr die Pottasche. So brauchte es fĂŒr ein Kilogramm Glas einen Ster Holz. War der Wald im nĂ€heren Umkreis gerodet, verlegten die Glasmacher den gesamten Produktionsstandort. Zu teuer war es, das Holz ĂŒber grössere Stre-
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Samstag, 30.10.2021 Wenig Sonne und zunehmend dichte Wolken, tagsĂŒber meist trocken, gegen Abend dann zunehmend nass. Sonntag, 31.10.2021 Weiterhin bewölkt. Es muss mit einigen Regentropfen gerechnet werden.
Allerseelen
cken zu transportieren. Weitere GlashĂŒtten in der Region standen im waldreichen Bogental, im Guldental, bei GĂ€nsbrunnen und in BĂ€rschwil.
Siedlung mitten im Wald
Willi Thalmann, VizeprĂ€sident des Industriemuseums Breitenbach, und sein Team stellten ein GlashĂŒttenmodell her und prĂ€sentieren dies in der Ausstellung. So hatten die grossen GlashĂŒtten drei Ăfen. Einen fĂŒr das Schmelzen der Rohstoffe, einen fĂŒr das Umschmelzen und einen fĂŒr das AbkĂŒhlen von Glaswaren. «FĂŒr kurze Zeit lebten an seinem Ort ĂŒber 100 Leute. Sie waren Selbstversorger. Ein Grossteil der BeschĂ€ftigten war fĂŒr die
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Rodung zustĂ€ndig. Es war ein hartes, karges Leben», meinte Thalmann. Spannend ist die Geschichte der GlashĂŒtte im Bogental. Dieser Ort gehörte damals zum Kanton Basel, der Wald dem Spital Basel. Da es wenig rentabel war, das Holz nach Basel zu transportieren, wurde der Wald an die Glasmacher verpachtet. SpĂ€ter musste die Glasproduktion wegen des Kahlschlags des Waldes verboten werden. In BĂ€rschwil wurde 1785 die GlashĂŒtte in Betrieb genommen. Die Produktion hatte sich geĂ€ndert. Statt mit Holz wurde mit Kohle geheizt und an Stelle von Buchenasche wird bis heute Soda verwendet. 1875 wurde auch der Betrieb in
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BĂ€rschwil aufgegeben. Mit dem industriell hergestellten Glas konnte man nicht mehr mithalten. In der Sonderausstellung sind Rohstoffe, alte GlĂ€ser, Butzenscheiben und weitere interessante Infos zur Glasherstellung zu entdecken. Ebenso gibt das Industriemuseum in der Dauerausstellung Einblick in die Industrie der Region. «1969 lebten in Breitenbach 2000 Einwohnerinnen und Einwohner und es gab 4000 ArbeitsplĂ€tze. Heute ist es umgekehrt», erzĂ€hlte Thalmann. Industriemuseum Breitenbach, Sonderausstellung vom 23. Oktober 2021 bis 31. MĂ€rz 2022. Ăffnungsdaten: Jeden ersten Samstag im Monat, 14 bis 16 Uhr, zusĂ€tzlich 20.11./18.12./15.1./19.2./26.3.
3 FrĂŒher durften Kinder, die tot geboren wurden, sogenannte Engelskinder, nicht auf dem Friedhof beigesetzt werden.
Die Glasöfen: Willi Thalmann, VizeprĂ€sident des Industriemuseums Breitenbach, erklĂ€rt das Modell, welches extra fĂŒr die Ausstellung hergestellt wurde. Rechts im Bild Butzenscheiben. Sie wurden im 14. bis im 16. Jahrhundert meist aus Waldglas hergestellt und als bleigefasste Fensterverglasung verwendet. FOTO: GABY WALTHER
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Freitag, 29.10.2021 Am Vormittag stellenweise Nebelfelder, sonst trotz Schleierwolken meist sonnig.
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9 Die Brass Band Konkordia BĂŒsserach schaut zurĂŒck auf 125 Jahre Vereinsgeschichte und nach vorn auf den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb.
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