42_2020_Stadtanzeiger_Olten

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Olten, Donnerstag, 15. Oktober 2020 | Nr. 42 | 88. Jahrgang | Auflage 34 402 | Post CH AG

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Irène Dietschi, Journalistin. (Bild: Daniela Friedli)

Die Oltner Sängerin Denise Donatsch tauft am Freitag, 23. Oktober in der Galicia Bar ihr zweites Album «Alter Egos». (Bild: frabei)

«Jeder Song ist ein Raum» DENISE DONATSCH Die Oltner Sängerin Denise Donatsch erzählt auf ihrem neuen Album «Alter Egos» von ihrem vielfältigen Dasein und lädt damit zum Einblick in ihre Welt.

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ie betrachtet ein Lied als Raum, nennt Olten liebevoll «Little Gotham» und ist bekennende Kantianerin: Willkommen in der Welt von Denise Donatsch. Die 39-jährige Sängerin studiert in Teilzeit Philosophie, mit Vorliebe die Schriften von Immanuel Kant. Sie ist in Olten geboren und aufgewachsen und kennt hier «jede Ecke, auch die dunklen.» Nun veröffentlicht sie ihr zweites Album «Alter Egos». Elf Lieder sind darauf versammelt. «Jeder Song ist ein Raum, in dem ich alles an den richtigen Ort stelle», erklärt Donatsch. Sie mache Musik, um zu verstehen. «Ich höre mir selber zu und schaffe Ordnung.» Das klingt doch sehr romantisch. «Ist es auch», entgegnet Donatsch lachend. «Die Lieder auf «Alter Egos» strotzen vor Romantik.» Im Alltag nehme sie sich selten Zeit für Schwärmereien. «Blumen kaufe ich mir lieber selber, dann passen sie mir auch.» Über die Musik erhalte sie Zugang zur Romantik. «Im Geist gelebt ist auch erlebt», hält die angehende Philosophin fest. Wer in Donatschs Welt blicken will, erhält am Freitag, 23. Oktober die Chance dazu. Dann nämlich tauft sie «Alter Egos» in der Galicia Bar in Olten zusammen mit ihrer sechsköpfigen Band. Die Singer/ Songwriterin wird von Schlagzeug, Bass, Gitarre, Keyboard und zwei Begleitsängerinnen unterstützt. Donatsch beschreibt die Musik als erdiger, rhythmischer und mit mehr Bauch, als jene von ihrem Erstling «Wenn alles angersch wär».

«Nur vier bis fünf Songs aufnehmen»

Mit «Wenn alles angersch wär» beginnt auch die Entstehung von «Alter Egos».

Im Herbst 2018 war nicht mehr als ein halbes Jahr vergangen, nachdem das erste Album erschienen war, da fasste Donatsch neue Aufnahmen ins Auge. «Ich wollte nur vier bis fünf Songs aufnehmen», erinnert sie sich. Dann habe sich Produzent Marco Jencarelli bei ihr gemeldet. Donatschs Erstling hatte ihm dermassen gut gefallen, dass er mit ihr zusammenarbeiten wollte. «Es zeigte sich bald, dass wir ähnliche Vorstellungen haben, wie die Musik klingen soll», erzählt Donatsch. «Wenn schon, denn schon», seien sie zum Schluss gekommen. Anstatt fünf Songs aufzunehmen, sollte ein komplettes Album entstehen. «Das ist für meine Musik die bessere Form», ist Donatsch überzeugt. «Ein Gesamtkunstwerk, eine Reise», vergleicht sie, «wie ein Fotoalbum aus den Ferien.» So machte sie sich daran, Texte, Melodien und Akkordfolgen zu komponieren, um sie dann mit Jencarelli und der Band zu verfeinern. Im Februar 2019 fand das erste Probewochenende mit der Band statt. «Wir gingen ins Pfadiheim Balsthal», erinnert sich Donatsch amüsiert. «Ein letzter Wintereinbruch schneite uns ein und wir sassen fest.» Nach einer Vorproduktion im Frühling fanden über den Sommer des letzten Jahres schliesslich die Aufnahmen in Jencarellis Studio in Obernau (LU) statt. «Wir verwendeten eine Vielzahl an Instrumenten», schwärmt Donatsch. Schlagzeug und Perkussion hätten alleine einen ganzen Raum in Anspruch genommen und neben einem Klavier sei auch eine Hammond Orgel, eine Wurlitzer Orgel und ein Fender Rhodes Piano zum Einsatz gekommen. Insgesamt etwa zehn Tage habe sie nur mit den Gesangsaufnahmen verbracht.

«Menschen brauchten etwas anderes»

Im April 2020 hätte «Alter Egos» eigentlich erscheinen sollen. «Wegen der Coronapandemie war mein Geist aber nicht offen dafür», erklärt Donatsch. «Und die Menschen brauchten etwas anderes, als ein neues Album». Sie verschob die Veröffentlichung auf den Herbst und schrieb stattdessen ein Musiktheaterstück, «zusammen mit einer guten Freundin als

Co-Autorin, die ich noch von der Ausbildung zur Musical-Darstellerin kenne.» «Broadway Babes – Kontrastprogramm» handelt von drei Frauen, die in einem Raum scheinbar ohne Ausgang landen, ohne zu wissen, warum. «Existentialismus nach Vorbild Sartre», ordnet Donatsch die Geschichte ein. «Broadway Babes» wird im Dezember an den Kulturabenden in Binn (VS) uraufgeführt. Neben Donatsch wird die Oltner Sängerin Michaela Gurten in einer Hauptrolle zu sehen sein.

Von täglichen Verwandlungen

Donatsch verwandelte sich im vergangenen Frühling also kurzerhand von der Sängerin zur Theaterautorin. Und täglich verwandelt sie sich von der Philosophin zur dreifachen Mutter und zurück. Das neue Album «Alter Egos» handelt auch vom Wechsel zwischen zugeschriebenen Rollen, trotz der vielleicht sehnsüchtig-süssen Verpackung. «Wenn ich Musik mache, sehen die Leute nur mein Musikerinnenego», weiss Donatsch. Dem grassierenden Schubladendenken tritt sie auf «Alter Egos» mit der Vielfalt ihres eigenen Daseins entgegen: «A Revair» erzählt von ihrer Bündner Herkunft. Als ausgeprägter Nachtmensch singt Donatsch in «Nacht» eine Ode an die dunkle Hälfte des Tages. «So still» widmet sich der vollkommenen Ruhe, die der Sängerin so wichtig ist. «Ich finde sie in meiner Gedankenwelt.» Und in «Café au Paradis» rechnet Donatsch mit einer verflossenen Liebe ab, «auf zynisch-morbide Art», wie sie schmunzelnd anmerkt. So präsentiert Donatsch ihre eigenen «Alter Egos» und fragt damit gleichzeitig nach jenen ihres Publikums. Bei solch tiefem Einblick ist es nur logisch, dass die Taufe in Olten stattfinden muss. Schliesslich gehört «Little Gotham» ebenso zu Donatschs Welt, wie Kant und romantische Räume im Geist. Plattentaufe «Alter Egos» Denise Donatsch und Band Freitag, 23. Oktober, 21 Uhr Galicia, Unterführungsstr. 20, Olten w w w. d e n i s e d o n a t s c h . c h

R

ang 475 also. Diesen Platz hat das Gemeinderating 2020 der «Weltwoche» für die Stadt Olten ergeben. Das rechtsbürgerliche Blatt lässt von einer Beraterfirma jährlich berechnen, wie attraktiv die 933 Schweizer Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern sind; gewichtet werden Kriterien wie Wohnen und Arbeitsmarkt, Steuerbelastung oder Sicherheit. Rang 475 ist hinteres Mittelfeld. Aber immerhin viel besser als Schönenwerd (826) oder Trimbach (859) oder Wangen bei Olten, das weit abgeschlagen Rang 926 belegt. Das ist der siebtletzte Platz. Mein Kollege vom Radiostudio lacht laut heraus, als ich ihm die Geschichte erzähle. «Mit dem Lebensgefühl der Menschen hat dieses Rating ja nicht viel zu tun», meint er. Mein Kollege – der in Basel lebt – bezeichnet sich als bekennender Olten-Fan. Rund alle zwei Monate trifft er hier seine Freunde, die aus Bern oder Zürich oder Schaffhausen anreisen. «Aber es ist mehr als das Verkehrstechnische», sagt er. «Olten hat diesen unprätentiösen Charme der Kleinstadt, es ist provinziell im besten Sinn: Du kannst dich irgendwohin setzen, in die Altstadt oder an die Aare oder ins Galicia, und im nächsten Moment kommst du mit den Leuten ins Gespräch.» Da sei nichts Schniekes wie etwa in Zürich. Klar sei Olten ein Nebelloch und ein Kaff, schlimm verbaut wie das ganze Mittelland. «Aber es hat viele schöne, sehenswerte Ecken», sagt er, «und dann die Jurahügel rundherum mit ihren Bergbeizen, dem grandiosen Ausblick auf Alpen und Schwarzwald... Aber wem erzähle ich das!» Es gab eine Zeit, da wollte ich aus Olten nur noch fliehen, vom Nebel in die Sonne und in die Welt hinaus. Jetzt möchte ich hier nicht mehr weg. Wer interessiert sich schon für ein Rating.


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