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Olten, Donnerstag, 11. August 2022 | Nr. 32 | 90. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
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Von links: Cindya Fiore und Céline Schenker helfen beim «Cineor» tatkräftig mit. (Bild: Cyrill Pürro)
Ein Kino für die Älteren SENIORENKINO Jeden ersten Dienstag im Monat wird das Kinokoni in Olten zum Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren. Ein Stimmungsbild. CYRILL PÜRRO
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n der Eingangshalle des Kinokonis in Olten warten knapp 20 Seniorinnen und Senioren gespannt auf die Vorführung des aktuellen Filmes «Monsieur Claude und sein grosses Fest». Es ist der erste Dienstag im Monat, für manche ist der monatliche Treff im Kino bereits zur Tradition geworden. Seit gut 15 bis 20 Jahren bietet Youcinema gemeinsam mit Pro Audito Olten das Seniorenkino «Cineor» an. Früher noch im Kino Palace, heute im Kinokoni. Gegründet hat Schibli das «Cineor» zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen Werner Bütikofer, damals Präsident von «Aktiv 66+». Das Seniorenkino ist jeden Monat ein Highlight – für die Besuchenden wie auch für das Personal, wie Inhaber des Kinokonis, Konrad Schibli, bei einem Besuch erklärt. Auch er ist an diesem Tag dabei, um die Besuchenden im «goldenen Saal», wie er den Saal Nummer drei mit den goldfarbenen Sesseln nennt, willkommen zu heissen. Die Besucherzahlen würden je nach Wetter und Filmangebot variieren – und auch die Pandemie zeige weiterhin ihre Auswirkungen. «Viele ältere Menschen hatten über eine längere Zeit Respekt, sich mit anderen zu treffen. Das ist teilweise immer noch der Fall», erklärt Schibli. Die an diesem Dienstag anwesenden 18 Seniorinnen und Senioren seien daher eher «ein geringeres Aufkommen».
Vor allem Komödien sind beliebt
Doch der Kino-Unternehmer und sein Team lassen sich dadurch nicht beirren, zu gross sei die spürbare Freude bei den Seniorinnen und Senioren, Monat für Monat. Das Angebot richtet sich an diesem ersten Dienstag im Monat nach den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren. Somit zeigt das Kino eher ruhigere Filme, mit wenig Hektik und wenig
Action. «Für uns ist es nicht immer ganz einfach, uns dem Zielpublikum anzupassen. Über 60-Jährige gehören sonst eher weniger zu unserer Stammkundschaft.» Deswegen sei Kommunikation anhand von Feedback und Anregungen enorm wichtig. So könne reagiert und das Filmangebot laufend angepasst werden, wenn viele Besuchende beispielsweise lieber auf US-amerikanische Filme verzichten oder ein Genre besonders gern mögen. «Diese Auswertungen zeigen uns, dass bei den Seniorinnen und Senioren vor allem Komödien oder Filmbiografien beliebt sind», erklärt Schibli dazu. Zudem gibt es in der Pause für die Anwesenden jeweils den «Kuchen des Monats». Ist Konrad Schibli schon mal persönlich im Kinokoni, steht er vor der Vorführung gleich selbst vor das Publikum, um eine kurze Ansprache zu halten. Er begrüsst die Damen und Herren trotz der hohen Temperaturen im «goldenen Saal». Und dies nicht ohne das Programm für die nächste Durchführung des Cineors, am 6. September, durchzugeben.
Ein Treffen zu Film und Kuchen
Dann startet der Film, die Augen der Besuchenden fixieren gespannt die Leinwand, das Getuschel verstummt allmählich. Für erste Lacher sorgt die Komödie gleich zu Beginn, die heitere Stimmung zieht sich die gesamte erste Hälfte des Films hindurch. Es scheint, als komme die Familienkomödie, die mit viel Chaos gespickt ist, beim Publikum an.
«Ich hoffe, dass ich eines Tages selbst hierherkommen kann, wenn ich im Seniorinnenalter bin.» CINDYA FIORE, MITARBEITERIN KINOKONI
Der Besucherin Rita Sägesser und ihrem Ehemann war das Sprechtempo im Film hingegen etwas zu schnell. Die beiden nehmen schon seit zwei bis drei Jahren am Cineor teil, sie kommen aber nicht jeden Monat. «Als sie beispielsweise den neuen James-Bond-Film angekündet haben, entschieden wir uns, nicht zu kommen», erklärt Sägesser in der Pause. Das Ehepaar hat sich soeben zwei Stück des Mango-Kuchens und je
einen Kaffee geholt, ehe es sich in die Kino-Lounge gesetzt hat. «Es ist schön, dass man einander im Alter bei solchen Anlässen wieder sieht und wir uns vernetzen können», findet sie. Einen Tisch weiter sitzt Anni Gloor mit zwei Weggefährten. Auch sie geniessen in aller Ruhe den Mango-Kuchen. Wie Rita Sägesser ist auch Gloor schon seit einer Weile dabei und schaut regelmässig im Kino vorbei. Sie befürwortet das Konzept des Cineors, dass dem Publikum immer wieder neue Filme präsentiert werden. Ihre Zwischenbilanz zum Film: «Ich kenne die ganze Reihe von ‹Monsieur Claude› und finde sie spannend, unterhaltsam und lustig, so auch diesen Teil der Reihe.» Eine Mitarbeiterin des Kinokonis, die jeden ersten Dienstag im Monat für die Seniorinnen und Senioren Kuchen und Kaffee bereitstellt und hinter dem Vorhang den Knopf drückt und so den Film laufen lässt, ist Cindya Fiore. Im Seniorenkino hilft sie seit ungefähr acht Jahren mit, auch ihre Kollegin Céline Schenker ist schon lange dabei. Am Anfang war es für sie ein befremdliches Gefühl, als jüngere Person im Seniorenkino mitzuhelfen. Doch mittlerweile macht sie es gerne. Mit einigen ist sie mittlerweile Duzis, auch hie und da ein Schwatz mit der Kundschaft darf nicht fehlen. «Fällt der erste Dienstag im Monat in meine Ferien, komme ich am Nachmittag trotzdem und helfe mit. Es macht Spass und es sind grossartige Besucherinnen und Besucher.» Fiore hört von vielen Besuchenden, dass sie über die Gelegenheit, rauszukommen und sich mit Menschen in ihrem Alter zu treffen, froh sind. «Sie geniessen das so richtig», beobachtet sie. Viele kämen auch gar nicht des Filmes wegen, sondern einfach, um unter die Leute zu kommen. Die Kuchen bezieht Fiore von einer Bäckerei in Aarburg. Diese liefert dem Kinokoni jeden Monat den Monatskuchen. «Dieses Mal war es der Mango-Kuchen mit Meringue, nächstes Mal gibt es eine andere Kuchensorte», erläutert die Kinomitarbeitende. Auf die Frage hin, wie sie die Zukunft des Cineors in Olten sieht, antwortet Fiore: «Ich hoffe, dass ich eines Tages selbst hierherkommen kann, wenn ich im Seniorenalter bin.»
G
ott sei Dank hatte ich endlich Ferien! Sie waren bitter nötig. Weil der Job so stressig war? Nein – nichts Aussergewöhnliches. Weil ich nächtelang am neuen Roman geschrieben habe? Nein – das Manuskript geniesst eine Pause. Woher dann die Erschöpfung? Seit der Coronazeit werden wir Eltern mit Informationen bombardiert. Von Schule, Kindergarten, Hort und Krippe. Gab es vor Corona vor allem Handzettel, so sind die Kanäle seither explodiert: WhatsApp Gruppenchat, WhatsApp individuell, SMS, GruppenEmails, individuelle Emails – und die Handzettel bestehen weiterhin. Es plappert permanent. Das Resultat für uns Eltern: kommunikatives Chaos. Ein – zugegeben: etwas überspitztes – Beispiel gefällig? WhatsApp am Montag: «Am Donnerstag geht die Klasse in die Badi.» Email am Dienstag: «Dran denken: Flügeli aufblasen und Ihr Kind eincrèmen.» Zettel am Mittwoch: «Am Freitag ist Baditag!» Hä? WhatsApp am Mittwochabend: «Sorry für die Verwirrung. Das Wetter war unklar. Es bleibt bei Donnerstag!» In der gleichen Woche flitzten Infos umher zum Chindsgi-Waldmorgen, zum Elternabend und zu einer verschwundenen Mütze. Und wehe, wir Eltern verwechseln oder vergessen etwas. Dann folgt die nächste Nachricht – mit erhobenem Zeigefinger: «Das nächste Mal die Sonnencrème nicht vergessen! Das ist ungesund für Ihr Kind…» Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Die Lehrerinnen und Erzieher meinen es gut und geben wirklich ihr Bestes für die Kinder. Dafür sind wir sehr dankbar. Und jetzt gibt es eh Hoffnung! «Bald führen die Oltner Schulen die Klapp-App ein», kündigt die Lehrerin an. «Da läuft alle Kommunikation in einer einzigen App.» Weil dies meine erste Kolumne ist, will ich an das Gute glauben: Ja, mit der Klapp-App wird es klappen!