24_2022_Stadtanzeiger_Olten

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Olten, Mittwoch, 15. Juni 2022 | Nr. 24 | 90. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

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Inkontinenz muss kein Tabuthema bleiben. Von der Krankheit betroffen sind viele Menschen. (Bild: ZVG)

Tabuthema Inkontinenz VORTRÄGE Am kommenden Mittwoch, 22. Juni, findet im Kantonsspital Olten eine kostenlose Publikumsveranstaltung zu einem Tabuthema statt: Blasenschwäche beziehungsweise Inkontinenz. Die vor 20 Jahren gegründete Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche will das Leiden mit solchen Anlässen enttabuisieren. ACHIM GÜNTER

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ine schwache Blase ist mehr als nur einfach störend oder unangenehm. Damit einhergehen können schwerwiegende soziale Folgen. Dabei ist Inkontinenz weit verbreitet. Gemäss Schätzungen der Schweizerischen Gesellschaft für Blasenschwäche leiden allein in der Schweiz mehr als 500 000 Menschen darunter – und zwar Personen jeden Alters. Darüber zu sprechen aber getraut sich kaum jemand. Betroffene mit Blasenschwäche fürchten sich oft davor, dass ihr Urinverlust entdeckt werden könnte. Dunkle Flecken an den Kleidern oder der charakteristische Uringeruch könnten Hinweise auf die Krankheit sein. Aus Angst, als unsauber oder ungepflegt zu gelten, schränken sich deshalb Betroffene häufig selbst ein. Sie verlassen die eigenen vier Wände nur noch ungern für längere Karin Kuhn. Zeit. In schweren Fällen streichen oder meiden sie Ferien, gesellschaftliche Anlässe, Kultur- oder Sportveranstaltungen. Und sogar im privaten Rahmen verhalten sie sich anders. Etwa bei ausgelassenen Spielen oder bei sexuellen

Kontakten. Die Folge: Die Blase bestimmt das Leben zu weiten Teilen. Karin Kuhn kennt unzählige Leidensgeschichten Betroffener. Die 66-jährige Ostschweizerin hatte beruflich während 15 Jahren in den Bereichen Urologie und Gynäkologie zu tun gehabt, ehe sie 2001 die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche mitgründete und seither als deren Geschäftsführerin wirkt. «Es macht mich sehr betroffen, was hinter diesen Geschichten an Druck, Leid, Scham, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit steckt. Wir haben diese Gesellschaft gegründet, weil wir die Leute informieren müssen, dass es Mittel und Möglichkeiten der Hilfe gibt.» Ganz wichtig sei, den betroffenen Personen zu vermitteln, dass sie nicht allein sind, dass es sich

«Enorm viele Menschen fürchten, nicht mehr ernst genommen zu werden, wenn sie die Blase nicht mehr kontrollieren können.» KARIN KUHN, GESELLSCHAFT FÜR BLASENSCHWÄCHE

vielmehr um ein weitverbreitetes Krankheitsbild handelt. «Und die Blase ist ein Organ wie jedes andere auch. Manche Personen haben Probleme mit dem Herzen, andere mit der Leber oder der Niere. Und dann gibt es eben jene, bei denen die Blase nicht richtig funktioniert.» Oft werde vermutet, dass nur alte Leute an Blasenschwäche leiden. «Aber es gibt auch junge Betroffene, zum Beispiel Frauen nach Geburten», erläutert Kuhn. Im Alter tritt die Krankheit jedoch schon am häufigsten auf. Kuhn hat oft telefonischen Kontakt mit Personen, die sich aufgrund von Inkontinenz «ins unmündige Kleinkindesalter zurückkatapultiert» fühlten. «Enorm viele Menschen fürchten, nicht mehr ernst genommen zu werden, wenn sie die Blase nicht mehr kontrollieren können.» Stress, soziale Isolation, eingeschränkte zwischenmenschliche Beziehungen sind unliebsame Begleiterscheinungen der Inkontinenz. Ebenso Schlaflosigkeit, Angst oder Depressionen. Allerdings

muss Inkontinenz gemäss Kuhn nicht einfach als Schicksal hingenommen werden. Heutzutage stünden erfolgsversprechende Behandlungsmethoden zur Verfügung. Verbesserungen der Blasenfunktion sind möglich, nicht selten sogar die vollständige Wiedererlangung der Kontrolle. «Man kann in jedem Fall die Leute unterstützen. Aber nicht in jedem Fall verschwindet die Inkontinenz. In den meisten Fällen treten aber deutliche Verbesserungen ein. Vielleicht nicht mehr eine hundertprozentige Kontinenz, aber zumindest ein Zustand, in dem die Lebensqualität wieder hergestellt werden kann.»

Hilfe suchen beim Arzt oder der Ärztin

Voraussetzung dafür sei jedoch, dass sich die Betroffenen an ihren Arzt oder ihre Ärztin wenden und sowohl Beschwerden als auch Symptome detailliert schildern. Nur so lassen sich die Krankheitsursachen eruieren – und vor allem eine auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Behandlungsform definieren. Nächste Woche, vom 20. bis 26. Juni, findet die Welt-Kontinenz-Woche statt. Aus diesem Grund ist die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche in jenen Tagen besonders aktiv in der Öffentlichkeit – auch in Olten. Im Kantonsspital findet am 22. Juni ein Informationsanlass statt, der sich an Betroffene, aber auch an alle weiteren interessierten Personen richtet. Die Veranstaltung im Mehrzweckraum des Kantonsspitals beginnt um 18.30 Uhr. Bis etwa 19.30 Uhr folgen zwei Vorträge. Zuerst «Blasenschwäche – das verschwiegene Leiden. Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten» von Dr.med. Tobias Heinrich. Er ist Chefarzt am Kompetenzzentrum Urologie des Kantonsspitals Olten. Der zweite Vortrag trägt den Titel «Bedürfnisse von Betroffenen. Welche Unterstützung erhalten Sie von der Patientenorganisation?». Referentin ist Karin Kuhn. Im Anschluss können Fragen an die Referierenden gestellt werden, ehe beim Apéro noch weiterdiskutiert werden kann. w w w. i n ko n t i n ex . c h

or wenigen Tagen überrascht uns die Nachricht, dass Olten die rote Laterne in Sachen Velofreundlichkeit trägt. Dabei ist «überrascht» wohl etwas das falsche Wort. Denn Velofahren in Olten ist wirklich ein kühnes Unterfangen. Durchgehende Velowege und -spuren fehlen. Immer wieder kreuzen die bruchstückhaft vorhandenen Radwege die Hauptverkehrsachsen. Ein unlustiges und oft auch gefährliches Geknorze ist aber nicht nur das Velofahren in Olten. Auch Automobilistinnen und Fussgänger sind in Olten beschwerlich unterwegs. Verkehr heisst in unserem Städtchen vor allem Warten, Verdruss und Schleichen von Rotlicht zu Rotlicht. Und das völlig losgelöst vom gewählten Verkehrsmittel. Die Wurzel dieses Übels liegt in 50 Jahren verfehlter, da ideologischer und verknorzter Verkehrspolitik. Sind die einen dafür, so sind die andern dagegen. Von A wie Aarburg über L wie Liestal bis zu Z wie Zürich werden landauf, landab Verkehrsumfahrungen gebaut. In Olten fehlte es aus Mangel an politischem Willen und Zusammenarbeit an Umfahrungen von Nord nach Süd und West nach Ost. Das Niederamt, das obere Oberbaselbiet und das boomende Untergäu werden mitten durch die Quartiere über Citykreuzung, Post und Bahnhofplatz erschlossen. Die Oltner Entlastungsstrasse ist nicht mehr als ein Blinddarm ohne Anfang und Ende. Folge davon sind überlastete Strassen, Ausweichverkehr in Wohnquartieren und fehlender Platz für attraktiveren Fussgänger- und Langsamverkehr. Wenn wir das Geknorze endlich angehen wollen, braucht es politischen Willen und die Bereitschaft der unterschiedlichen politischen Lager, über den eigenen Schatten zu springen. Drum weg mit den ideologischen Brillen. Als veritable Brückenbauer sollten wir Oltnerinnen und Oltner das doch schaffen!


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