Wo sich Gottfried nicht über den Stutz ärgert,bin ich am richtigen Ort.
Olten, Donnerstag, 10. Juni 2021 | Nr. 23 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
Finja Basan
Das Kleine ganz gross
Finja Basan, Wahloltnerin und Kommunikationsmitarbeiterin. (Bild: Timo Orubolo)
Apothekerin Carla Aeberhard von der Central Apotheke in Olten rät dazu, sich bestmöglich vor Zecken zu schützen. Dazu gehört auch die Impfung, die für Kinder ab sechs Jahren und für alle Erwachsenen geeignet ist. (Bild: Denise Donatsch)
Sommer-Intensivkurse vom 9.8. bis 12.8.2021 für 6. Kl. und 1. SEK B/E/P. Ort: Schule in Fulenbach. Französisch und Mathematik. Auskünfte und Anmeldungen 062 926 36 39 info@aaregaeuer.ch www.aaregaeuer.ch
Die Zecke – ein unliebsamer Gast
ZECKEN Sobald die Temperaturen steigen, sind auch sie wieder da: die Zecken. Dr. Carla Aeberhard von der Central Apotheke Olten erklärt, wie man sich vor den nicht ungefährlichen Blutsaugern schützen kann. DENISE DONATSCH
Wülser Lostorf AG Telefon 062 746 92 92 www.wuesler-haustechnik.ch
Einfach entsorgen, bequem und umweltgerecht.
Däniken-Niederamt
Aarefeldstrasse 26, 4658 Däniken Mo bis Fr 7.30–11.45 Uhr und 13–17 Uhr Samstag 8.30–11.45 Uhr Eine Dienstleistung der Transport AG Aarau www.entsorgbar.ch ww
M
ittlerweile ist die Schweizer Zeckenkarte bis auf wenige Ausnahmen rot eingefärbt. Dem lästigen Parasiten kann man infolgedessen praktisch überall begegnen, wo es grünt. In der Region Olten ist das Gebiet rund um den Born am stärksten von Zecken befallen, was jedoch keineswegs bedeutet, dass man nur dort Vorsicht walten lassen sollte. Wird man nämlich von einer Zecke erwischt, besteht die Gefahr an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder an der Borreliose zu erkranken; beides Infektionen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Apothekerin Carla Aeberhard von der Central Apotheke in Olten rät deshalb klar dazu, sich vor einem Ausflug in die Natur oder in den Garten systematisch vor den Spinnentieren zu schützen. «Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu schützen, zum Beispiel, indem man sich richtig anzieht.» Richtig meint hier, dass man helle, lange Kleidung trägt und die Socken über die Hosen stülpt. So können von Grashalmen und Ästen abgestreifte Zecken nicht unter das Hosenbein kriechen, um beim Wirt nach einer geeigneten Hautstelle zu suchen. Ebenfalls sei es wichtig, zu überlegen, wo man bei einem Ausflug durchspaziere. Dichtbewachsene Waldwege sowie sehr hohes Gras sollten nach Möglichkeit gemieden werden. Liesse sich das
Durchqueren eines Dickichts doch einmal nicht vermeiden, dann rät die Apothekerin dazu, sich gleich danach gut abzusuchen.
Empfehlenswerte Impfung
«Zecken beissen sich schnell fest, weshalb man keine Zeit verlieren sollte.» Vor allem auch deswegen nicht, weil der virale FSME-Erreger just während des Zeckenbisses übertragen wird. Hat der Parasit also zugebissen, dann ist auch die Übertragung passiert, sofern die Zecke das Virus in sich trägt, was bei 0.3 bis 0.5 Prozent der Zecken der Fall ist. Wurde man mit dem Virus infiziert, kann dies ernste Folgen nach sich ziehen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Deshalb empfiehlt Aeberhard dringend, sich gegen das Virus impfen zu lassen. «Es gibt keine spezifischen Medikamente gegen FSME, man kann lediglich die Symptome bekämpfen.» Die Impfung aber stelle einen wirkungsvollen Schutz dar und werde in drei zeitlich voneinander getrennten Dosen an Kinder ab sechs Jahren und an Erwachsene verimpft. Ab sechzehn Jahren kann man sich in der Apotheke impfen lassen; bei Kindern und Jugendlichen ist die hausärztliche Praxis aufzusuchen. Bei der Borreliose sieht es noch dramatischer aus. Dreissig bis fünfzig Prozent aller Zecken hierzulande sind Träger und Überträger dieses Bakteriums.
Hier sei es vor allem entscheidend, wie schnell man die Zecke nach dem Biss entferne, da es einige Stunden dauere, bis die Borreliose-Übertragung vonstatten gehe. Die gute Nachricht: Borreliose ist mit Antibiotika meist gut therapierbar. «Um eine Zecke zu entfernen, benutzt man am besten eine Zeckenkarte oder eine Zeckenpinzette.» Falls ein Teil der Zecke in der Haut stecken bleibe, sei das kein Problem; der menschliche Körper würde die Überreste des Tieres von selbst rausarbeiten. Wer sich das Entfernen des Parasits nicht zutraue, könne sich jederzeit an eine medizinische Einrichtung oder an eine Apotheke wenden.
Auch Tiere sollten geschützt werden
Ein weiteres wirkungsvolles Antizeckenmittel gibt es in der Apotheke oder Drogerie in Form von Sprays, die man vor einem Aufenthalt im Grünen auftragen kann. «Es gibt verschiedene Marken von Zeckensprays, die einen guten Schutz bieten, wenn man sie korrekt anwendet.» Ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind spezielle Produkte für Tiere, die sehr häufig von Zeckenbefall betroffen sind und ebenfalls geschützt werden sollten. Wichtig sei hier, dass man die für Vierbeiner vorgesehenen Produkte verwende. Der Solothurner Kantonsarzt Lukas Fenner empfiehlt den Besuch auf der kantonalen Homepage, um sich über die aktuelle Zeckensituation zu informieren. Dort findet man unter der Rubrik «Gesundheitsamt» den Kantonsärztlichen Dienst sowie den Vermerk «Zecken». Auf dieser Seite steht eine von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelte Karte zur Verfügung, die leicht verständlich und übersichtlich die Zeckenaktivität im Kanton Solothurn anzeigt. w w w. s o. c h / k a n to n s a r z t
Fieses Spinnentier: die Zecke. (Bild: Erik Kartis)
w w w. z e c ke n - s t i c h . c h
U
nd du bist immer noch glücklich in der Schweiz?», fragt mich ein guter Freund bei meinem ersten Hamburgbesuch nach acht Monaten. 72 Stunden durfte ich in meine Heimatstadt, vier davon verbrachten wir bei ihm auf dem Balkon Richtung Sportplatz und in der WG-Küche, als wäre ich nie weg gewesen. «Ja, bin ich.» Also immer noch sehr glücklich in der Schweiz, in Olten. «Weisst du, irgendwie ist man sich in der Kleinstadt viel näher, obwohl jeder verhältnismässig mehr Platz für sich hat. Hier in der Grossstadt sind wir uns alle, alle 1,8 Millionen Einwohner, räumlich so nah und trotzdem viel distanzierter, als ich es in der Kleinstadt erlebe.» «Ja, in der Grossstadt bist du schnell allein», antwortet er und erzählt, dass er jetzt an den Stadtrand zieht. Nicht nur er. Nach acht Monaten Lockdown inklusive Ausgangssperre und grauem Stadtwinter sprechen viele meiner Freunde übers Wegziehen. Immer die Frage im Kopf: Was macht mich wirklich glücklich? Was will ich, wenn ich dank Home Office arbeiten kann, wo ich möchte? Wenn der Vorteil des Grossstadtlebens, immer da zu sein, wenn was läuft, nichts mehr bringt, weil nichts läuft. Möchte ich dann noch Stadtkind sein und zwischen Häuserreihen die Natur in Parks suchen? Ihre Gedanken überraschen mich. Vor viereinhalb Jahren und auch vor acht Monaten wurde mein Weg in die Kleinstadt oft belächelt. Dieses Mal wurde er, auch wenn ich aus anderen Gründen ging, für viele verständlich, war nun einen zweiten Blick und ein paar Nachfragen mehr wert. Zurück über den Wolken, auf dem Weg nach Hause an die Aare, lasse ich den Kurzaufenthalt Revue passieren und bin gespannt. Gespannt wer bleibt, wer geht, wer wo sein Glück findet und wo ich meine Freunde zukünftig antreffe.