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Pannen, Helden und Fantasten

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Hoffnung gepflanzt

Hoffnung gepflanzt

What’s up im Landrat

Irene Wolf

Geschätzte Leserinnen und Leser In Liestal, Lupsingen, Seltisberg, Ziefen, Langenbruck, Reigoldswil und Sissach wurden zum Teil Wahllisten eines falschen Wahlkreises verschickt Stand 25 Januar mussten lediglich neun Wahlzettel ausgetauscht werden Die schon abgegebenen Wahlcouverts dürfen allerdings erst am Wahlwochenende aufgemacht werden Wenn diese aus einem anderen Wahlkreis stammen, sind sie ungültig Die Landeskanzlei rechnet mit eher 50 als 100 solchen Fällen Die Wähler, die eine falsche Wahlliste erhalten haben, sind aufgefordert, sich bei der Gemeindeverwaltung oder direkt der Landeskanzlei zu melden, damit eine Lösung gefunden werden kann Auch am Wahlsonntag selber besteht die Mög-

Landrat live lichkeit, die Listen auszutauschen, sofern die Stimmabgabe an der Urne erfolgt Somit können die Landratswahlen ordentlich durchgeführt werden Zu meinem Erstaunen gab es dazu nur wenige Kommentare obwohl zwei dringliche Vorstösse zum Thema eingereicht worden sind

Wenn wir von kolonialer Vergangenheit lesen, dann denken wir wohl zuletzt an die Schweiz, weniger noch an unseren Kanton Aber Rünenberg hatte im 19 Jahrhundert einen berühmten Sohn:

Johann August Sutter, bekannt als General Sutter In Kalifornien wurde er Grossgrundbesitzer und weil auf seinem Grund und Boden eine beträchtliche

Menge an Gold gefunden wurde, löste dies den sogenannten Goldrausch aus Offenbar hatte er ganze Familien versklavt, Indigene gefangen und verkauft

Im Zuge von «Black Lives Matter» wurde sein Denkmal in Sacramento 1987 von unserem Kanton mit 50 000 Franken mitfinanziert, auf Druck der indigenen Bevölkerung 2020 entfernt Der Landrat hat 100 000 Franken für die Aufarbeitung unserer kolonialen Vergangenheit bewilligt Die Hälfte unserer Fraktion hat diesen Entscheid gutgeheissen die andere Hälfte hat sich der Stimme enthalten

Kostenlose Kitas forderte die SP in ihrer radikalen Initiative 172 Millionen Franken pro Jahr würde die Umsetzung kosten, bzw die Einkommenssteuer müsste um 13 bis 15 Prozent angehoben werden Auch wir sehen Handlungsbedarf im Bereich der externen Kinderbetreuung, wollen aber nicht per Giesskannenprinzip die Betreuung bis zum Eintritt in die Primarschule gratis für alle anbieten Die Regierung ist nun aufgerufen, bis in zwei Jahren einen Gegenvorschlag auszuarbeiten Dabei sollen auch Eltern entlastet werden, die ihre Kinder selbst betreuen

IRENE WOLF FÜLL NSDORF L ANDRÄTIN EVP

Kinderbetreuung: Der Staat soll zahlen

Liebi Fraue und Manne Wenn beide Elternteile zeitgleich einer Arbeit nachgehen, müssen die Kinder entsprechend betreut werden Diesen Einsatz übernehmen heute oft die Grosseltern sowie Kindertagesstätten und Tagesfamilien In den vergangenen Jahren hat sich dieser Bereich entwickelt Das ist auch in Ordnung, denn jede Familie soll für sich selber entscheiden, wer wann mit welchem Pensum arbeitet Die Geister scheiden sich aber an der Frage, wer diese Betreuung bezahlt Wir von der SVP sind der Meinung, dass hierfür auch die Erziehungsberechtigten finanziell geradestehen sollen

Dass die Linke das genau umgekehrt sieht, erfuhr man in der vergangenen Landratssitzung umfangreich Mit einer nichtformulierten Initiative verlangt die

Land-Rot us erschter Hand

SP nicht nur die finanzielle Unterstützung von familienexterner Betreuung, sondern es soll gleich komplett gratis sein und zwar für alle Familien Der Staat bezahlts! Kostenpunkt: Satte 170 Millionen Franken für die Steuerzahler Dass sich die SP aber ihrer Sache alles andere als sicher ist zeigt sich daran dass der Regierungsrat nach der Landratssitzung nun dazu genötigt wird, einen Gegenvorschlag zur Initiative auszuarbeiten Man stellt also eine unrealistische Maximalforderung in der Hoffnung, dass das Stimmvolk dann dem Gegenvorschlag zustimmt Die SP steht nicht hinter ihrer eigenen Initiative Ehrlich ist anders Nicht mit uns! – müsste da eigentlich die bürgerliche Antwort lauten Die Regierung ist sowieso schon seit Jahren damit beschäftigt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern Doch leider hat sich die Mitte nicht geschlossen hinter die Bürgerlichen gestellt, sondern hinter die linke Wurstelei Das Re-

Gleichberechtigung und Chancengleichheit

sultat: Mit knappen 45 gegen 40 Stimmen wurde beschlossen, dass der Regierungsrat einen Gegenvorschlag ausarbeiten muss Zur Panne mit den falsch zugestellten Wahlunterlagen wurden zwei dringliche Interpellationen von der SVP und der Mitte eingereicht Fazit der Regierung: Das Versehen betrifft nicht viele Stimmcouverts und es dürfte somit auf die Wahlen keinen Einfluss haben Wichtig ist, dass sich alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vergewissern, dass sie die Unterlagen des korrekten Wahlkreises erhalten haben Sollte dem nicht so sein, können die Unterlagen auf der Gemeindeverwaltung bezogen werden

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende Nehmen Sie die Möglichkeit wahr, am 12 Februar bei den Landrats- und Regierungsratswahlen mitzubestimmen, wer sie die kommenden vier Jahre in Liestal vertreten wird!

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