Oberbaselbieter Zeitung vom 18. Juni 2020

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Was ist Kultur?

MARC SCHAFFNER

Stefan Saladin vom Kernteam.

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engagiert hatten. «Die Stadthalle habt ihr alle verdient, vor allem die Jugend», sagte er zu den Anwesenden. Jetzt seien endlich die Kulturschaffenden, die Schulen und die Sporttreibenden an der Reihe. Dass mehr als doppelt so viele Unterschriften zusammen gekommen seien als nötig, sei ein Zeichen, dass die Stadthalle wirklich ein Bedürfnis sei.

Kevin Müri demonstrierte seine BasketF O T O: M . S C H A F F NER ball-Tricks.

Innert 14 Tagen muss die Stadt die Unterschriften prüfen, «dann müssen der Stadtrat und der Einwohnerrat daran arbeiten», stellte Stefan Saladin fest. «Wir hoffen, dass wir in zwei Jahren eine Vorlage bekommen, damit ihr abstimmen könnt.» Stefan Saladin hofft, dass die grosse Unterstützung, welche die Initiative erfahren habe, auch dann noch gelte. Die Raumsituation in Liestal hat sich für viele Vereine in den vergangenen Jahren verschlechtert. Nicht nur, was Trainings- und Vereinslokale betrifft, sondern vor allem auch, was Räume für Aufführungen und gesellschaftliche Anlässe betrifft. Eine Stadthalle, so die Initiant/-innen, würde das Problem lösen, den Zusammenhalt fördern und Liestal beleben. Vorschläge für mögliche Bauprojekte und -areale sind bereits angedacht, unter anderem auf dem Gitterli-Gelände. Auch Vereine, die selber keine Halle benötigen, wie etwa der Tennisclub Gitterli, zeigen sich solidarisch mit Vereinen, die darauf angewiesen wären. Daheim statt auswärts Die Tanzschule «Move in Arts» muss beispielsweise nach Basel ausweichen, wenn sie ihr Tanzmusical aufführen will.

Post CH AG

Kolumne

Liestal 1070 Unterschriften für eine neue Stadthalle sind zusammengekommen – trotz Coronakrise

Mit Helm und Gilet: Am liebsten würden die Initiant/-innen schon jetzt mit dem Bau der Stadthalle loslegen.

www.buchbindereischwab.ch

GZA/P.P.A 4410 Liestal

Eine Sporthalle soll Liestal beleben

Es herrschte eine fröhliche Stimmung bei der Unterschriften-Übergabe Mitte letzter Woche vor dem Liestaler Rathaus. Etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen waren anwesend, der Musiker Sam Hagmann füllte die Rathausstrasse mit Alphorn- und elektronischen Klängen, Kevin Müri von Liestal Basket 44 zeigte seine Ballkünste, und zwei junge Vereinsmitglieder, begleitet von Ehrendamen in Tracht, überreichten die Unterschriftsbögen an Marcel Jermann von der Stadtverwaltung. Am 7. Januar hatten Vereinsvertreterinnen und -vertreter die Initiative «Eine Stadthalle für Sport und Kultur in Liestal» bei der Stadtverwaltung eingereicht. Am 13. Januar ist sie bewilligt worden und somit erhielten die Initianten grünes Licht, um die 500 benötigten Unterschriften zu sammeln. Doch kurze Zeit später rollte die Corona-Welle übers Land und so mussten alle geplanten Aktionen abgesagt werden. Trotzdem gelang es, am Anfang noch auf der Strasse, danach auf dem Postweg, 1070 Personen zu motivieren, ihre Unterschrift unter die Initiative zu setzen. Stefan Saladin vom Kernteam dankte allen, die sich in den letzten Monaten

Farben Kurse

F O T O: Z V G

3300 Personen, aufgeteilt auf drei Abende, hätten die Aufführung im Musical Theater Basel miterlebt, berichtet Tanzschulleiterin Denise Döbeli. In Liestal wäre das nicht möglich gewesen. Simon Wahl vom Handballclub Vikings Liestal sieht neben der konkreten Hallennot der einzelnen Vereine auch das «grosse Ganze»: «Eine Stadthalle würde das ganze Sport- und Kulturleben in Liestal zusammenbringen und generell das Leben bereichern.» Wenn am Wochenende etwas laufe, dann müssten die Vereine ihre Darbietungen nicht auswärts zeigen. Liestal habe eine Zentrumsfunktion, deshalb wäre eine Halle toll. «Wenn wir einen Turnerabend organisieren wollen, müssen wir nach Lausen gehen», bemerkt Franz Thür, Präsident des Turnvereins Liestal. Es gehe nicht nur um die Anzahl Plätze, sondern auch darum, eine Halle mit Restaurant zu haben. «Wir wollen nicht eine Turnhalle – wir haben genug Platz als TV», erklärt Franz Thür. Aber um spezielle Anlässe zu organisieren, etwa einen Familienabend oder eine Schweizermeisterschaft, müsse ein gewisses Ambiente vorhanden sein und ein Catering müsse möglich sein, sonst würden die Einnahmen fehlen.

«Kultur» ist bei vielen Menschen mit negativen Assoziationen verbunden. Sie sehen im Geist unverständliche Kunst oder hören innerlich dissonante klassische Musik. Wenn etwas mit dem Etikett «Kultur» versehen ist, fühlen sich viele Menschen gar nicht erst angesprochen, weil für sie Kultur etwas Elitäres ist. Dabei ist Kultur wesentlich mehr als die sogenannte «Hochkultur». Gemäss Wikipedia bezeichnet Kultur «im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.» Das Wort «Kultur» kommt vom lateinischen cultura, eine Ableitung vom Verb colere (bebauen, pflegen, urbar machen, ausbilden). Dieses Verb geht auf die indogermanische Wurzel kuelzurück, was «sich drehen, wenden» oder ursprünglich «emsig beschäftigt sein» bedeutete. Kultur umfasst Technik, Landwirtschaft, Essenszubereitung und bildende Kunst, aber auch «Subkulturen» «wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaften.» Das heisst, dass jeder abendliche Jass, jeder Dorfverein, das Laientheater, das Jodeln, Schwingen, Steinstossen und Hornussen, jede regionale Essensspezialität und der Weinbau ebenso zur Kultur gehören wie Jazz, Rock, klassische Musik, Tanz oder das professionelle Theater. Es ist interessant, dass das urbane kulturelle Leben eher von der «Hochkultur» geprägt wird, das ländliche stärker von der «Volkskultur». In der Agglomeration hat es die klassische Kultur am schwersten, weil Interessierte sie in der Stadt suchen, die Mehrheit aber volkstümliche Events vorzieht, wie Jazz-Wochenenden, Laientheater-Abende und Blasmusik- und Männerchorkonzerte. Einzig in kleinen Dörfern gelingt es oft, Interesse für beide Kulturarten zu wecken. Falsch ist es, die «Hochkultur» gegen die «Volkskultur» auszuspielen. Immer mehr werden Versuche gemacht, die beiden zu verbinden. Und das ist gut so. Wer nämlich die volkstümliche Kultur verachtet, ist ein Snob; wer aber die klassische Kultur für überflüssig hält, ist ignorant. THOMAS BRUNNSCHWEILER

Gartenbau + Gartenpflege

Sam Hagmann füllte die Rathausstrasse mit Alphornklängen.

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Eine Stadthalle für die Zukunft: Zwei junge Vereinsmitglieder, begleitet von zwei Ehrendamen, übergaben die gesammelten Unterschriften an Marcel Jermann von der StadtF O T O: M . S C H A F F NER verwaltung.

Werner Martin

4402 Frenkendorf Telefon 078 304 23 24 + 061 901 10 54 www.gaertner-martin.ch


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