Oberbaselbieter Zeitung vom 14. Mai 2020

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Nr. 20 22. Jahrgang Donnerstag, 14. Mai 2020

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Im Gemeindepark mussten zwei Bäume gefällt werden. Als Ersatz wurde ein Spitzahorn gepflanzt. Seite 9

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Die Hochschule als Kreativlabor

Kolumne

Helden des Alltags?

Innovation Studierende der FHNW suchten am «CreaLab» nach Lösungsansätzen für regionale Firmen MARC SCHAFFNER

Vier Tage lang schlossen sich rund 70 Betriebsökonomie-Studierende an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW mit Dozierenden, Doktorierenden und Fachpersonen zu einer «Innovative Community», einer «Innovationsgemeinschaft», zusammen. In OnlineMeetings suchten sie Lösungsansätze für wirtschaftsbezogene Fragen, die ihnen sieben Unternehmen und Organisationen aus der Region stellten. Aus dem «ObZ»-Gebiet waren unter anderem die Elektra Baselland (EBL) oder die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) beteiligt. Letztere nutzte das «CreaLab», so heisst der Titel der Veranstaltung, um Fragen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu beleuchten – und Antworten darauf zu finden, welche Rolle die Bank dabei übernehmen kann. «Unser Engagement im Nachhaltigkeitsbereich ist enorm umfangreich», erklärt Marilen Dürr, Leiterin Nachhaltigkeit bei der BLKB, und verweist auf den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht. Das «CreaLab» sei für die Bank interessant, um Denkanstösse für Weiterentwicklungen zu erhalten. Es ermögliche den Dialog und den Austausch mit jungen Menschen aus unserer Region. Ausserdem entspreche es den Erwartungen an die Bank, das Innovationsprogramm der FHNW zu fördern: «Wir haben eine Verantwortung für die Entwicklung und Bildung im Kanton», betont Marilen Dürr. Auch mit der Innovation Challenge oder dem Crowdfunding-Channel unterstütze sie Initiativen mit Studierenden im Innovationsbereich. Ideen gegen Food-Waste Eine weitere Organisation, die am «CreaLab» teilnahm, war der Verein für

Der Dialog mit jungen Menschen ist für Unternehmen wie die Basellandschaftliche Kantonalbank wertvoll – bald hoffentlich wieder physisch (wie auf dem Symbolbild) statt nur online. FOTO: Z VG Sozialpsychiatrie Baselland (VSP) mit Sitz in Frenkendorf. Die Fragestellung war, wie Food-Waste in der Region reduziert und gleichzeitig die Armut bekämpft werden könnte. Der VSP betreibt nämlich, im Rahmen seiner Angebote im Bereich Arbeit, Tagesgestaltung, Wohnen, Krisenintervention, ein Ladencafé auf dem Walzwerkareal in Münchenstein. Täglich werden dort Produkte von verschiedensten Zulieferern, beispielsweise aus der Landwirtschaft oder aus dem Detailhandel, aber auch von der Hilfsorganisation «Schweizer Tafel» verwertet und verteilt. Um Menschen mit einem kleinen Budget zu unterstützen, werden diese Lebensmittel und verwerteten Produkte kostenlos im Ladencafé abgegeben. Das Ladencafé als No-Food-Waste-Abgabestelle wurde erst im Dezember 2019 gestartet. In der Lockdown-Zeit seien viele Lebensmittel «en masse» angeliefert worden, berichtet Bereichsleiterin Claudia Voegelin, beispielsweise

Osterhasen oder Terrinen, die in den Läden nicht verkauft worden seien. Auch seitens der Bedürftigen sei ein Anstieg bemerkbar. Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass viele Abgabestellen in der Region geschlossen seien. «Andererseits wird es gerade durch die wirtschaftliche Lage vermutlich in Zukunft mehr armutsbetroffene Menschen geben als bis anhin und diese Angebote werden noch attraktiver beziehungsweise nötiger als vorher», fügt Claudia Voegelin hinzu. Online-Format hat sich bewährt Eigentlich hätte das «CreaLab» als physische Präsenzveranstaltung stattfinden sollen, wie bei der ersten Durchführung letzten Herbst. Aber auch online habe es sehr gut funktioniert, sagt Tina Haisch von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Die Studierenden hätten sich gut selbst organisiert und nach der Veranstaltung ein positives Feedback gegeben: «Sie schätzten es sehr, wie

motiviert auch die Auftraggeberinnen und Auftraggeber waren», so Tina Haisch. Lobende Worte kommen auch von der andern Seite: «Die Studierenden waren sehr gut vorbereitet», stellt Marilen Dürr von der BLKB fest. Das Online-Format habe gut funktioniert, auch wenn ein Bildschirm eine physische Begegnung nie komplett kompensieren könne. «Das persönliche Kennenlernen ist sicher nicht das Gleiche, wie wenn es physisch stattgefunden hätte», meint Marilen Dürr. Auch für die BLKB seien Onlinekonferenzen etwas Neues, das «vor Corona» kaum genutzt worden sei. In den letzten Monaten und Jahren habe sich die BLKB aber IT-mässig gut ausgerüstet, sodass die Umstellung sehr gut funktioniert habe. Die dritte Ausgabe des «CreaLab» wird wieder physisch stattfinden, voraussichtlich Anfang November in den Räumlichkeiten der BLKB in Liestal.

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In den letzten Wochen galten Balkonapplaus und Leserbriefe den Heldinnen und Helden des Alltags in Läden, Spitälern und im öffentlichen Dienst. Ich will all diesen Menschen nicht absprechen, dass sie unerschrocken ihre Pflicht und mehr getan haben und tun. Aber sind es Helden? Der inflationäre Gebrauch des Wortes «Held» ist verdächtig und entwertet den Begriff eigentlich. Für mich ist ein Held etwa Pater Maximilian Kobe, der in Auschwitz als Seelsorger wirkte. Er ging anstelle des Familienvaters Franciszek Gajowniczek in den berüchtigten Hungerbunker, tröstete seine Leidensgenossen und verhungerte elendiglich. Er hätte das nicht tun müssen. Gajowniczek überlebte das KZ übrigens und starb 1995. Wenn wir heute so viele Menschen als Helden bezeichnen, entlasten wir auch unser schlechtes Gewissen. Viele Menschen, die weit spektakuläre Einsätze für die Menschheit geleistet haben, sagten oft: «Ich bin kein Held, ich habe einfach nur meine Pflicht getan.» Der Titel «Held» ist wie eine Medaille, die verdienstreiche Soldaten nach dem Krieg erhalten. Sowohl mit dem säkularen Adelstitel «Held» wie mit einer Medaille lässt sich nichts kaufen. Statt Menschen, die nur ihre Pflicht tun, als Heldinnen und Helden zu bezeichnen, sollten wir uns lieber dafür einsetzen, dass sie gerade in der Krankenpflege und in der Kinderbetreuung mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen erhalten. So hat der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK die Eidgenössische Volksinitiative für eine Starke Pflege (Pflegeinitiative) lanciert. Die Zukunftsaussichten in den Pflegeberufen sind düster. Umso notwendiger ist, dass all jene, die sich kompetent, psychologisch einfühlsam und geduldig um kranke Menschen kümmern, einen besseren Status erhalten. All jene die dagegen nur ihr Kapital pflegen, werden immer reicher. Auf diesen Widerspruch hat bereits Karl Marx, der selbst kein Marxist war, in seinem Werk «Das Kapital» aufmerksam gemacht. Leider wurde der Philosoph Marx von Lenin und anderen gründlich missverstanden. Marx hätte sich über den diktatorischen Kommunismus von Lenin und Stalin im Grab umgedreht. Zurück zum Widerspruch: Es kann einfach nicht sein, dass Pflegeassistenten und -innen, die für Gesundheit und Überleben von Menschen verantwortlich sind, um die 4000 Franken herum verdienen, Jeff Bezos, der reichste Mensch der Welt und laut Internationalem Gewerkschaftsbund der «Schlechteste Chef der Welt», Menschen zu Tieflöhnen arbeiten lässt. THOMAS BRUNNS CHWEILER


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