Nr. 11 22. Jahrgang Donnerstag, 12. März 2020
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Tanzparkett ist nicht gleich Konzertbühne
Gelterkinden Sänger Florian Ast trainiert in Gelterkinden für die SRF-Promi-Show «Darf ich bitten?» MARC S CHAFFNER
Florian Ast lässt sich in den Sessel fallen, stöhnt, er habe Muskelkater, heute wieder mal im Rücken: «Es ist immer spannend, jedes Mal spüre ich es woanders.» Seit rund drei Monaten trainiert der Sänger für die Promi-Tanz-Show «Darf ich bitten?», und zwar in der Tanzschule Tanz-Arena in Gelterkinden. Dass es ihn ins Oberbaselbiet verschlagen hat, liegt daran, dass sein Coach, der ihm vom Fernsehsender SRF zugeteilt wurde, in der Tanz-Arena arbeitet: die Sissacherin Valery Reuser, die schon bei den vergangenen vier Staffeln von «Darf ich bitten?» dabei war. Sie sei «mega froh», dass sie in dieser Staffel Florian Ast als Partner habe, sagt sie zur «ObZ». Nicht etwa, weil er ein besonders talentierter Tänzer wäre. Sondern eher im Gegenteil: «Florian ist das perfekte Beispiel für alle Herren dort draussen, die sagen, sie könnten nicht tanzen.» Valery Reuser hofft, dass ihn sich der eine oder andere zum Vorbild nimmt und es selber mal mit dem Tanzen versucht. «Jeder kann es lernen und Freude daran haben.» Florian Ast gibt auch unumwunden zu, dass er nicht der geborene Tänzer ist. Für ihn sei alles schwierig: die Schritte, die Kondition, sich alles merken … Aber er besitze Disziplin, und wenn ihn etwas packe, ziehe er es durch. Drei vorgegebene Tänze hat das Paar bereits einstudiert: einen Cha-cha-cha, einen Walzer und einen Jive. «Ich brauche pro Tanz etwa einen Monat», stellt Florian Ast fest. Der Walzer gehe am besten und entspreche am ehesten dem, was er sich unter Tanzen vorgestellt habe. Aber auch der Jive, ein lustiger, fröhlicher Tanz, komme langsam.
Valery Reuser und Florian Ast beim Training in der Tanz-Arena in Gelterkinden. Das Konzept der SRF-Sendung sieht vor, dass immer eine prominente Person und eine Profitänzerin oder ein Profitänzer ein Wettbewerbspaar bilden und sich von einer Jury beurteilen lassen. Die Hälfte der Paare hat bereits an der Qualifikationsshow vergangenen Samstag getanzt. Florian Ast und Valery Reuser sind nun mit der zweiten Tranche am 14. März dran. Es bleibt ihnen also noch eine kurze Gnadenfrist – die sie intensiv nutzen werden. Was der hauptberufliche Sänger aus
dem Bernbiet im Vorfeld der Sendung bewältigen muss, ist nicht ohne. «Es reicht nicht, einfach die Grundschritte zu lernen und ein paar Minuten lang herumzuwalzern», erklärt Valery Reuser. Vielmehr müsse eine genaue Choreografie bis auf den letzten Schritt erarbeitet werden. Auch einiges an Akrobatik stecke drin. Tanz soll Stimmung ausdrücken So muss Florian Ast in den Tänzen verschiedene Hebungen ausführen, was
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ihm laut eigener Aussage recht gut gelingt. Allerdings machten sich im Verlauf des Trainings Probleme an der Schulter bemerkbar, worauf ihm der Arzt empfahl, auf gewisse Bewegungen zu verzichten. Es geht nicht nur um seine Gesundheit, sondern auch um seine Berufsausübung: Wenn die Schulter nicht mehr funktioniert, kann er nicht mehr Gitarre spielen. Aber die Akrobatik und Technik ist nur das eine. Jeder Tanz soll auch eine Fortsetzung auf Seite 2
Kolumne
Kann die Schweiz Satire? Humor ist bekanntlich Geschmackssache. Meine Meinung ist also subjektiv und Sie müssen sie keineswegs teilen. Ich sage ganz ungeschützt: Die Schweiz tut sich schwer mit bissigem Humor. Wir sind harmoniebedürftig, wenn nicht -süchtig. Die Schweizer sind schnell eingeschnappt, wenn Satirisches an ihr Ohr dringt. Auch Ironie ist ihre Sache nicht. Politisches Kabarett à la Dieter Hildebrandt, «Die HeuteShow» oder gar «Die Anstalt» wären in der Schweiz undenkbar. Unser Spätformat «Late Update» mit dem allzu sympathischen Musterknaben Michael Elsener wurde begreiflicherweise bald abgesetzt. Das war «Satire light». Der egomaische Spätpunker Deville hat zwar viele Fans, ist aber in Sachen Politsatire so zahnlos wie ein Säbelzahntiger mit Altersprothese. Satire in der Schweiz will niemandem wirklich wehtun. Es ist bezeichnend, dass Hazel Brugger, deren Bühnenfigur ebenso genervt wie nervig ist, in Deutschland und nicht in der Schweiz durchstarten konnte. «Die Schweizer sind nun mal kein Volk der Spötter», formulierte es Julia Stephan. In der Schweiz darf man nicht anecken. Es gilt der vorauseilende Gehorsam. Kritik ist schon fast Landesverrat oder Blasphemie. Einen «Feel Good Comedian» nennt sich Joël von Mutzenbecher seit kurzem. Ja, wir wollen uns bei Satire gut fühlen. Sie muss einfach sauglatt sein wie bei Divertimento, Peach Weber oder dem unerträglichen Blödelduo Lapsus. Und bitte: Satire muss politisch korrekt sein, obwohl die Aufgabe der Satire niemals die Korrektheit war. Wer bei uns ausschert wie Andreas Thiel, den bestraft der mediale Mainstream. Persönlich mag ich Thiel mit seiner Arroganz, seinem Cüpli und seiner Wiedehopffrisur nicht unbedingt, aber ich gestehe ihm doch Mut zu. Satire soll nicht Honig im Ohr sein, sondern Chili in der Nase. Nur dann bewirkt sie etwas. Und sie müsste die Verhältnisse so fundiert analysieren, wie das in der Sendung «Die Anstalt» geschieht. Nein, in meinen Augen kann die Schweiz bis auf wenige Ausnahmen keine Satire – wie es auf Neudeutsch formuliert heisst. Humortechnisch sind wir gegenüber Deutschland ein Entwicklungsland. Wir lieben Alpinismus, Konsumismus, doch am liebsten Sauglattismus. THOMAS BRUNNS CHWEILER
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