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Zählen und kartieren

In Teil 6 der diesjährigen Sommerserie stellt Regula Zellweger unterschiedliche Arten von Naturzählungen vor Seite 7

DisSpital. DinArbeitgeber. Chummauzueus!

Mut fassen und mitmachen

Der Jodlerklub am Albis bietet Interessierten die Chance, an seinem Chränzli im März 2026 mit auf der Bühne zu stehen. Seite 8

Grosse Party zu Ehren der Schweiz

Trotz Wetterkapriolen lockten die 1.-August-Feiern im Bezirk zahlreiches Publikum an

livia häberling

Wettertechnisch musste die Schweiz in diesem Jahr einen durchzogenen Ehrentag hinnehmen: Tagsüber gab es bewölkte und sonnige Phasen, am späteren Abend dann, als die Feste auf dem Programm standen, kam der Regen. Doch die Gäste liessen sich die Party nicht vermiesen: Zahlreich nutzten sie die Gelegenheit, um sich zu treffen, gemütlich zu verweilen, der Musik zu lauschen oder – ja, auch dies – zur Stelle zu sein, wenn die Gemeinde mal ein Znacht springen lässt. Man hat ja schliesslich Steuern bezahlt

Wie gewohnt boten die Organisatoren ein vielseitiges Festprogramm: Bei den Gastrednerinnen und -rednern war von der Regierungsrätin (Natalie Rickli) über den Fussballclub-Präsidenten (Ancillo Canepa) bis hin zur Weltmeisterin (Flurina Rigling) und zum KarateLehrer (Andi Müller) für jedes Interesse etwas dabei.

Und so vielseitig wie die Gäste entpuppten sich auch die Reden: Manche Ansprachen hatten ihren Kern im kleinen Miteinander während der Blick in anderen über die Grenze schweifte: Vor allem die EU-Verträge waren in mehreren Ansprachen Thema

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Marianne Müller-Roche, Claudine Kürsteiner und Maja Hungerbühler von der Alphornbläser-Vereinigung Zürich-Stadt bei ihrem Auftritt in Bonstetten. (Bild Marcus Weiss)

Gäste durfte das Waldfest Uerzlikon trotz Regen begrüssen. Seite 7

«Die Leute

sind meist dankbar.»

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Sarah Schneebeli,Fachfrau Gesundheit (Bild Regula Zellweger)

J&S-Kürzungen treffen Vereine hart

Jugend+Sport (J+S) ist das grösste Sportförderprogramm des Bundes – und es ist erfolgreich: Im Jahr 2024 haben so viele Kinder und Jugendliche an J+SAktivitäten teilgenommen wie noch nie. Der Erfolg hat jedoch eine Kehrseite: Der jährliche Kredit den das Parlament für J+S bewilligt, wurde im Rekordjahr 2024 mit rund 115 Millionen Franken vollständig ausgeschöpft. Damit kein Defizit entsteht, sollen die Beiträge ab 2026 nun um 20 Prozent gekürzt werden. Ämtler Vereine trifft dieser Entscheid hart. Etwa den FC Affoltern: «Diese Fördergelder-Kürzung kommt zur Unzeit», sagt Michael Romer Die Kosten für einen Fussballverein seien seit Jahren am Steigen, während die Mitgliederbeiträge mehr oder minder unverändert geblieben seien (red)

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ANZEIGEN Trotz Startschwierigkeiten: Das Höhenfeuer in Hedingen spendete Licht und Wärme.

Kampf für den Anschluss ans Schienennetz

Teil zwei der Serie «Die Reppischlinie» beleuchtet Finanzierung und Bau

In der Serie «Die Reppischlinie» beschreibt der Eisenbahnforscher Martin Stuber historische Begebenheiten zur Eisenbahnlinie durch den Bezirk Affoltern. Während der Autor im ersten Teil erklärte, wie das Säuliamt zu seiner Bahnlinie kam und welcher glücklichen Konstellation dies zu verdanken war, befasst er sich im zweiten Teil mit den weiteren Hürden, die die neue Verbindung zu nehmen hatte. Anfang Februar 1862 trat mit der Ratifikation durch alle Beteiligten der

Vertrag für Bau und Finanzierung der Zürich-Zug-Luzern-Bahn (ZZL) in Kraft. Die Nordostbahn (NOB) war Bauherrin und Betreiberin der Linie. Doch wer bezahlte schlussendlich?

Die 3,2 Millionen Franken, welche der Kanton Zürich im Vertrag übernommen hatte wurden aufgeteilt. Der Kanton sollte 1,5 Millionen, die Stadt 0,5, Aussengemeinden 0,2 und der Bezirk Affoltern 1 Million Franken aufbringen. Der Optimismus von Bundesrat Dubs aus Affoltern bezüglich dieser Million

seines Bezirkes sollte bitter enttäuscht werden. Zwar hatten sich die Gemeinden des Bezirkes auf ihre Anteile gemäss Steuerkapital geeinigt, aber als es dann darum ging, das Geld tatsächlich beizubringen, war die Ernüchterung gross. Nur dank einer vorläufigen Anleihe der Bezirkssparkasse war bis am 10. Mai 1862 wenigstens gut die Hälfte der Million beisammen.

Nach langem Hin und Her und Zittern und Ringen mit dem Kanton für Übergangsfinanzierungen – die erste

Tranche an Baukapital war bereits fällig geworden – war die Million erst Ende 1862 beisammen. Die Bank von Winterthur rettete das Ganze mit einer Anleihe von 400 000 Franken. Der Bezirk und seine nähere Umgebung beteiligten sich schlussendlich mit nur 110500 Franken. Das hinderte die Gemeinden allerdings nicht, mit allen Mitteln für aus ihrer Sicht optimal positionierte Stationen zu kämpfen (red) Seite 11

Carrosserie/Spritzwerk

Fahrbahnerneuerung

Zürich Triemli–Uetliberg

Fürdie Fahrbahnerneuerung zwischen Zürich Triemli und Uetlibergwerden verschiedene Arbeiten ausgeführt.Esmuss mit Baustellenverkehr gerechnet werden. DieseArbeiten müssen während der Nacht durchgeführt werden, jeweils an sechsNächten pro Woche. Dienächtliche

Lärmbelästigungwird selbstverständlich auf das Notwendigste beschränkt. Die SZU bedankt sich für Ihr Verständnis.

Vorgesehene Nachtarbeiten:

16.7.–16.8.2025 (ohne Sa/So) Uetliberg

Pilzkontrolle

Wie die Statistik zeigt, befinden sich unter dem Sammelgut ungeniessbare oder in geringem Ausmass auch giftige Pilze Deshalb empfehlen wir Ihnen auch dieses Jahr, die Dienste der amtlichen Pilzkontrolleure in Anspruch zu nehmen:

Die Gemeinden sind verpflichtet, Ihren EinwohnerInnen unentgeltlich eine amtliche Pilzkontrollstelle anzubieten Für die Gemeinde Bonstetten ist zuständig:

Herr Bernhard Adamski, Bruggenmattweg, 8906 Bonstetten, 044 700 32 80

Termine nach vorgängiger telefonischer Vereinbarung immer möglich. Hinweise

• In den ersten zehn Tagen des Monats ist es im Kanton Zürich verboten, Pilze zu sammeln.

• Im Kanton Zürich darf täglich pro Person höchstens ein Kilogramm Pilze gesammelt werden.

• Die Pilze müssen der Kontrolle gereinigt sowie ganz (Pilze mit Hut und Stiel) vorgelegt werden.

• Es dürfen nur Pilze, die man kennt, gepflückt werden Bringen Sie im Zweifelsfall ein Muster der Kontrollstelle.

taste, so haue h. schaue ich

Affoltern am Albis

Am 21. Juli 2025 ist in Affoltern am Albis ZH gestorben:

Sibilla Marlisa Wettstein geb Halbritter geboren am 8. November 1937, wohnhaft gewesen in Affoltern am Albis ZH. Die Beisetzung hat im engsten Freundesund Familienkreis stattgefunden.

5. August 2025 Bestattungsamt Affoltern am Albis

Affoltern am Albis

Am 25. Juli 2025 ist in Affoltern am Albis

ZH gestorben:

Ruth Christine Campanella geb Ostermaier

Beisetzung am Freitag, 8. August 2025 um 11.00 Uhr auf dem Friedhof Affoltern am Albis ZH, anschliessend Abdankung in der Friedhofskapelle Affoltern am Albis ZH.

5. August 2025

Bestattungsamt Affoltern am Albis

Mettmenstetten

Am 28. Juli 2025 ist in Zürich gestorben:

André Raymond Anker geboren am 26. Dezember 1944, von Ins BE, wohnhaft gewesen in Mettmenstetten.

Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

Bestattungsamt Mettmenstetten

Wettswil a.A.

Am 30. Juli 2025 ist in Horgen ZH gestorben:

Wirth geb Figi, Silvia geboren am 26. September 1947, wohnhaft gewesen in Wettswil a.A.

Der Abschied findet im engsten Familienkreis statt.

Bestattungsamt Wettswil a.A.

Tief erschüttert und voller Trauer müssen wir Abschied nehmen von unserer liebsten Mami, meiner herzensguten Schwiegermami und unserer geliebten Nonna

Ruth Campanella-Ostermaier

23.April 1948 – 24. Juli 2025

Aus dem Nichts wurdest du uns genommen –dein Herz hat einfach aufgehört zu schlagen Wir vermissen dich unendlich.

In tiefer Dankbarkeit:

Daniel Angelika und Rainer mit Robin, Aaron und Ben Karl Heinz und Theresia Ostermaier Margarethe Grillitsch

Birgit Grillitsch mit Julian Michele Campanella mit Familie Assunta Campanella mit Familie sowie Verwandte und Freunde

Wir nehmen Abschied am Freitag, 8. August 2025, um 11.00 Uhr auf dem Friedhof Affoltern am Albis. Nach der Beisetzung findet die Abdankung in der Friedhofskapelle statt.

Traueradresse: Daniel Campanella, Salzrain 5, 8913 Ottenbach

Wir habendie schmerzliche Aufgabe,Ihnen mitzuteilen, dass unsere langjährige Mitarbeiterin

RuthCampanella

im Altervon 77 Jahrenverstorbenist

Olympiasiegerin Wendy Holdener setzt sich als Botschafterin ein, damit unsere Entlastungsangebote kostenlos bleiben krebsligazuerich.ch/spenden n y Einfach mal verschnaufen. Wir machen’s möglich.

Ruth Campanella warseit1993und auch nach ihrerPensionierung als Abwartin undspäterals Reinigungsangestelltefür unsere Stadtverwaltung tätig. Alsengagierteund pflichtbewusstePersönlichkeitsetzte sie sich mitvielHerzblut fürdie SauberkeitunsererStadt-und Schulliegenschaften ein.

MitRuthverlieren wir nichtnur eine treueund kompetente Mitarbeiterin, sondern auch einenstets fröhlichenund zuverlässigenMenschen. Sie hinterlässt eine grosseLücke, wir werden siesehr vermissen

Stadtrat undMitarbeitendesindtiefbetroffen undwünschenihrer FamilievielKraft undZuversichtindieserschweren Zeit

Wendy hilft –Sie auch?

Wirtschaftsregion Knonauer Amt

Wenn Einsamkeit die einzige Gesellschaft ist. Wir helfen dank Ihrer Spende Merci. TWINT QR-Code scannen (links) oder IBAN CH67 0900 0000 1570 3233 7 | Postkonto 15-703233-7

Stadtrat Affoltern am Albis

Personal StadtAffolternamAlbis

Die AbdankungfindetamFreitag, 8. August 2025,um11.00 Uhrinder Friedhofskapelle AffolternamAlbis statt.

Fahrschule/ Kurse/ Shop www.triline.ch

Fahrstundenauf dich angepasst Geschaltetund Automat. In Zürich/ Säuliamt. RegelmässigVKU in Obfelden 044 760 06 78

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Herzlich willkommenimKarate-Center Albis. Kinderab3Jahren, Jugendliche,Erwachsene ab 40 jederzeitmöglich. Tel. 044 761 43 83

Anzeiger ausdem Bezirk Affoltern, ObereBahnhofstrasse5,8910Affoltern am Albis Telefon058 2005700, inserat@affolteranzeiger.ch

WIR GRATULIEREN

Zur Kronjuwelenhochzeit

Heute Dienstag dürfen Erika und Werner Schneiter-Eicher aus Obfelden ihre Kronjuwelenhochzeit feiern – ein sehr seltenes Ereignis. Sie haben sich vor exakt 75 Jahren in der reformierten Kirche in Affoltern das Jawort gegeben und leben heute im Alters- und Pflegeheim Luegeten in Menzingen ZG – bei ansprechender Gesundheit und den für dieses Alter üblichen Gebresten. Sie feierte am 30. März 2025 ihren 95. Geburtstag, er wird am 12. Dezember dieses Jahres 100. Wir gratulieren herzlich zu diesem Jubiläum und wünschen alles Gute.

Gratulationen sind willkommen!

Für die Rubrik «WIR GRATULIEREN» sind wir auf die Einsendungen der Leserinnen und Leser angewiesen

Bitte schicken Sie uns Gratulationshinweise per Mail an:

redaktion@affolteranzeiger.ch

Gratis aufgenommen werden Geburtstage ab dem 90., runde und halbrunde ab dem 80 sowie Hochzeitsjubiläen ab der Goldenen Hochzeit (50 Jahre).

Die Mails müssen jeweils am Mittwochmorgen bis 8 Uhr für die Ausgaben vom folgenden Freitag und Dienstag eintreffen. (red)

«Diese Fördergelder-Kürzung kommt zur Unzeit»

Sparmassnahmen bei Jugend+Sport: Zwei Ämtler Vereine nehmen Stellung

regula zellweger

Der Bund kürzt die Subventionen für das Programm Jugend+Sport, J+S, ab 2026 um 20 Prozent Grund dafür sind Sparvorgaben des Bundesrates. Jährlich wurden rund 115 Millionen Franken für J+S bereitgestellt Die Kürzungen werden sich auf die Subventionstarife für J+S-Kurse und -Lager auswirken. Schulen und Sportvereine und -verbände befürchten nun, dass sie ihre Mitgliederbeiträge erhöhen oder Angebote reduzieren müssen. Dies könnte die Zugänglichkeit des Sports für Kinder und Jugendliche einschränken, was zu einem Rückgang der Angebote und einer geringeren Beteiligung am Sport führen könnte.

Pfadfinder: Bei Kürzungen zahlen Eltern und Leitende mehr Im Säuliamt sind drei Pfadiabteilungen aktiv Die Meitlipfadi und Buebepfadi Säuliamt sowie die Pfadi Albis und Felsenegg. Felix Gasser als Abteilungsleiter der Buebepfadi Säuliamt, führt aus: «Wir profitieren direkt bei Pfadilagern, die wir bei J+S anmelden. Dafür bekamen wir bisher pro teilnehmende Person und Tag 16 Franken, womit wir die Hälfte der Gesamtkosten decken können. Das entspricht etwa der Hälfte des Lagerbudgets. Die restlichen Kosten finanzieren die Eltern. Beispiel: Ein zwölftägiges Sommerlager kostet die Eltern rund 270 Franken pro Kind. Wir haben im Jahr 2024 1496 Lagertage für Kinder durchgeführt. Die Leitenden arbeiten ehrenamtlich und müssen, je nach fi-

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Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern

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Leiterin: Barbara Roth

Chefredaktor: Florian Hofer (fh) redaktion@affolteranzeiger.ch

Redaktion: Livia Häberling (lhä), Stv. Chefredaktorin, Dominik Stierli (dst)

KorrespondentinnenundKorrespondenten: Angela Bernetta (net), Selina Brodmann (bros), Sandra Isabél Claus (cla), Urs Kneubühl (kb), Nico Ilic (nil), Martin Platter (map), Brigitte Reemts Flum (bre), Bernhard Schneider (bs), Werner Schneiter (-ter.), Daniel Vaia (dv), Marianne Voss (mvo), Marcus Weiss (mwe), Regula Zellweger (rz)

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«Wir profitieren direkt bei Pfadilagern, die wir bei J+S anmelden. Bisher konnten wir damit die Hälfte der Gesamtkosten decken.»

Felix Gasser, Abteilungsleiter Buebepfadi Säuliamt

nanzieller Lage des Lagers, noch einen ermässigten Lagerbeitrag bezahlen, damit das Lager ohne Verlust durchkommt.» Bei Kürzungen steigen die Lagerbeiträge der Eltern oder der Leitenden, oder es muss beim Programm gespart werden, beispielsweise bei Ausflügen und Verpflegung. Auch bei der für Leitende obligatorischen Ausbildung fliesst Geld von J+S. Ihre Leitungsaufgaben erbringen Leitende unentgeltlich. Steigen hier die Kosten, wird es möglicherweise schwieriger, potenzielle Leitungspersonen für die Ausbildung motivieren zu können.

FC Affoltern: «Kosten für Fussballvereine steigen seit Jahren»

Auch der Fussballclub Affoltern (FCA) mit rund 50 Trainerinnen und Trainern

erhielt bisher J&S-Entschädigungen für alle Trainings durch eine Person mit einem J&S-Diplom. Zudem konnten Juniortrainer-Trainingslager über J&S abgerechnet werden. Kürzungen würden entweder über Abstriche im Angebot und der Leistung oder neue Vereinseinnahmen kompensiert werden müssen. «Diese Fördergelder-Kürzung kommt zur Unzeit, weil die Kosten für einen Fussballverein seit Jahren am Steigen sind, während die Mitgliederbeiträge mehr oder minder unverändert geblieben sind. Zudem ist es in der gegenwärtigen Wirtschaftslage alles andere als einfach, zusätzliche finanzielle Unterstützung von der Privatwirtschaft zu erhalten», führt Michael Romer, Leiter Kommunikation und Co-Leiter Finanzen des FCA aus. «Damit würde das Damoklesschwert einer MitgliederbeitragsErhöhung gefährlich über unserem Ver-

ein schweben. Besonders bedauerlich ist aber vor allem das Signal, das an all die ehrenamtlichen Trainer und Trainerinnen ausgesendet wird», gibt Romer final zu bedenken.

Mario Fehr: «Der unsinnigste Ort zum Sparen»

Im Bezirk Affoltern sind viele Sportvereine und Sportorganisationen empfindlich betroffen. «Sportminister und Regierungsrat Mario Fehr hat den Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) aufgefordert, auf die geplanten Kürzungen zu verzichten und alles daran zu setzen, dass die Finanzierung von J+S auch künftig vollumfänglich sichergestellt ist», ist in Sportaktuell: News vom Sportamt Kanton Zürich zu lesen.

Der Druck, die Kürzungen zurückzunehmen, steigt. Auch Persönlichkeiten aus dem Sport protestieren öffentlich. Eine Petition gegen die Sparpläne des Bundes hat bereits rund 175 000 Unterschriften gesammelt.

«Besonders bedauerlich ist das Signal, das an all die ehrenamtlichen Trainer und Trainerinnen ausgesendet wird.»

Michael Romer, Leiter Kommunikation FC Afoltern

«Das ist wirklich der unsinnigste Ort zum Sparen», bringt es Mario Fehr auf den Punkt.

Sachspenden gesucht: Rifferswil baut eine Jugend-Schrauber-Werkstatt auf

In Rifferswil können Jugendliche bald an sogenannten Jugend-Schrauber-Tagen teilnehmen und dort unter fachkundiger Anleitung handwerklich tätig werden: «Ob das eigene Velo, Töffli oder Rollbrett repariert, eine Seifenkiste gebaut oder ein Zweirad ‹aufgepimpt› wird – all das soll in naher Zukunft möglich sein», heisst es in der aktuellsten Ausgabe der «Riffi-Zytig».

Hintergrund für die Aktion ist die Idee, auch Kindern und Jugendlichen, die in ihrem privaten Umfeld keinen

Zugang zu Werkzeug oder einer Schrauber-Gemeinschaft haben, die Möglichkeit zu bieten, handwerklich zu arbeiten. «Im Vordergrund stehen das gemeinsame Handwerken und das Erfolgserlebnis ein Fahrzeug mit den eigenen Händen wieder zum Leben zu erwecken.»

Die Jugend-Schrauber-Tage werden in der Garagenbox an der Zeisenbergstrasse 10.1 stattfinden. Die Gemeinde stellt der Offenen Jugendarbeit Oberamt den Platz kostenlos zur Verfügung.

Die Werkstatt muss nun zuerst aufgebaut werden. Der etwas in die Jahre gekommene Raum wird aufgefrischt und mit einer autarken Solaranlage ausgestattet. Während der Schrauber-Tage stehen die sanitären Anlagen der Rifferswiler Jugenddisco zur Verfügung, da vor Ort keine vorhanden sind. Das Projekt wird – abgesehen von der zur Verfügung gestellten Garagenbox – ohne Einsatz von Gemeindebudget realisiert. Finanziert wird es ausschliesslich durch private Spenden und freiwil-

liges Engagement. Entsprechend sind Sachspenden gesucht: etwa Werkbänke, Werkzeuge, Schränke Gestelle, Farben oder Schrauben. «Kurz: alles, was in eine Werkstatt gehört», so die Initianten. Spenden nehmen Daniel Suter Gemeinderat und Ressortvorsteher Soziales, Kultur und Sport (079 314 52 37), sowie Alex Leu, Leiter der Jugendarbeit (0762961203), gerne entgegen. Sobald die Werkstatt betriebsbereit ist, werden die Termine der ersten Jugend-Schrauber-Tage bekannt gegeben (red)

Ein solches Training wäre nach den Kürzungen ab 2026 ein Fünftel weniger Wert. (Bilder zvg)
Auch die Pfadi-Abteilungen im Säuliamt sind von den Sparmassnahmen betroffen

Geschichtliche Einblicke an der Reuss

1830 sorgte ein Ottenbacher für eine moderne

dominik stierli

Die Ottenbacherinnen und Ottenbacher feiern traditionsgemäss tagsüber an der Reuss. Die Feier am 1. August war geprägt von frischen Fisch-Chnusperli ständigen Wetterwechseln zwischen Regen, Donner und Sonne sowie dem Blick auf einen wegweisenden Ottenbacher Aber der Reihe nach. Ab zehn Uhr konnte man das historische Kleinkraftwerk besichtigen, ab 11 Uhr startete die Festwirtschaft und um 13 Uhr die musikalische Unterhaltung der Spielgemeinschaft Mettmenstetten-Ottenbach.

Zürcher Verfassung

Im Anschluss gehörte die Bühne einem ehemaligen Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gaby Noser kündigte Christian Haltner als Persönlichkeit an, welche sich in unzähligen Ämtern und der Armee verdient gemacht hatte und seit 2014 als Gemeindepräsident in Stäfa amtet. In Säuliämtler Tracht berichtete Haltner von alten Ottenbacher Bekanntschaften wie seinem ehemaligen Schlauchwagenführer der Feuerwehr Nach den Erzählungen wurde es historisch und politisch. Der Redner ging bis zur Französischen Revolution zurück und kam dann auch auf den

Ottenbacher Bürger und Gemeindepräsident Stäfas, Christian Haltner, mit der Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gaby Noser (Bild Dominik Stierli)

1830 entstandenen Uster-Tag zu sprechen. Da kam der Ottenbacher Johannes Hegetschweiler ins Spiel. Er sorgte damals bei den Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Zürich, welche damals über das Landvolk herrschte, mit einer deeskalierenden Rede für ein Einlenken der Städter Und so entstand innert zweier Monate eine moderne Kantonsverfassung mit gleichen Rechten für Stadt und Land, welche den Grundstein für das heutige System legte. Weiter sprach sich der ehemalige Oberst im Generalstab für eine starke Armee aus, Bezug nehmend auf die aktuellen Ereignisse. Auch das Thema der von Trump am Vorabend angekündigten hohen Zölle für die Schweiz wurde vom Redner gestreift. Er appellierte weiter an die Toleranz und forderte zum gegenseitigen Zuhören auf. Mit dem Satz «Neue Lösungen müssen gemeinsam umgesetzt werden» rief er zur Kompromissbereitschaft auf. «Darin sind wir Schweizer ja Weltmeister», sagte er Auch fürs Gemeinwohl solle man sich einsetzen, meinte er Mit der Schweizer Nationalhymne und Alphornklängen endete der offizielle Teil der Feier

Vielfalt, Musik und Gemeinschaft

Flurina Rigling hielt in Hedingen die Festansprache nico ilic

Am Nationalfeiertag versammelten sich zahlreiche Hedingerinnen und Hedinger beim Weiher zur traditionellen 1.-August-Feier Trotz regnerischem Wetter und einem Feuer, das einen erschwerten Start hatte, war die Stimmung unter den Anwesenden ausgelassen und die Festlaune ungetrübt. Musikalisch wurde der Abend vom Musikverein Hedingen begleitet. Um 20.30 Uhr wurde die Landeshymne angestimmt, viele der Anwesenden erhoben sich und sangen mit.

Ein besonderer Moment war der Laternenumzug der Kinder Während des offiziellen Teils zogen sie mit ihren bunten Laternen rund um den Weiher und leiteten so zur Entzündung des Feuers über Auch wenn es wegen des nassen Wetters kaum richtig brannte, tat das der guten Stimmung keinen Abbruch Der Gemeindepräsident Ruedi Fornaro begrüsste die Gäste und hielt eine Ansprache, in der er seine Freude zum Ausdruck brachte, Paracyclistin Flurina Rigling in der Gemeinde zu wissen. Rigling sprach in ihrer Rede über Durchhaltewillen, Vielfalt und Inklusion. «Man muss dran bleiben», sagte sie und erzählte, wie sie ihr Fahrrad mit Unterstützung eines motivierten Velomecha-

Gemeindepräsident Ruedi Fornaro und Flurina Rigling. (Bild Nico Ilic)

nikers umbauen musste, um den Anforderungen durch ihre Behinderung gerecht werden zu können. Da sie sich ein spezielles Wettkampfvelo nicht leisten konnte verwendete sie vorhandenes Material – darunter sogar Teile einer Giesskanne. «Mir wurde klar dass ich nicht an die WM gehen kann, solange Teile einer Giesskanne an meinem Fahrrad sind», sagte sie mit einem Lächeln. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Para-Athletinnen der Schweiz. Sie hob die Vielfalt der Schweiz hervor: «Wir

sind ein vielfältiges Land und fühlen uns trotzdem miteinander verbunden.»

Vielfalt sei nicht gratis und könne mühsam sein. «Vielfalt muss deshalb Inklusion beinhalten. Die Bedürfnisse sind sehr vielfältig und müssen berücksichtigt werden. Grundlagen für Selbstbestimmung müssen geschaffen werden, und Optionen müssen vorhanden sein. Vielfalt verlangt Empathie und Menschlichkeit.»

Zum Schluss sagte sie: «Ich bin stolz, Teil einer vielfältigen Schweiz zu sein.»

Appell an die Macht des Volkes

In Kappel war SVP-Nationalrat Gregor Rutz als Gast eingeladen

livia häberling

Kappels Gemeindepräsident

Trotz der angekündigten Wetterkapriolen hatten die Organisatoren der 1.-August-Feier in Kappel die Festbänke mutig nach draussen getischt. Es gab Grilladen und Süsses – allerdings erst nach der Festansprache: Und so trat auf dem Vorplatz zum Gemeindesaal vorab noch Nationalrat Gregor Rutz ans Mikrofon. «Es sind die Bürger die die Stärke des Landes ausmachen, nicht der Staat», zitierte Rutz einleitend den SVP-Bundesrat Guy Parmelin. Seine Rede war ein Appell an die Verantwortung der Bürger und ein Plädoyer für die direkte Demokratie. «Die direkte Demokratie, der föderalistische Staatsaufbau und das Milizsystem sind Erfolgsfaktoren», sagte er Leider sei das vielen Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft immer weniger bewusst. Rutz sprach in diesem Zusammenhang von drei «Fehleinschätzungen», denen er im politischen Umfeld begegne: dass es in der Schweiz zu langsam vorwärts gehe, dass das schweizerische System ineffizient sei und dass die Schweiz wegen ihres Milizsystems zu wenig professionell sei. «Alle drei Aussagen sind komplett falsch», so Rutz’ Fazit. Im Gegenteil: Das Zweikammersystem erhöhe die Qualität der Entscheide; die föderalistische Verfassungsordnung, die manchen zu träge erscheint, sei ein Erfolgsfaktor, und die enge Verflechtung von Politik, Armee und Wirtschaft verhindere die Entstehung einer «classe politique». «Im Zentrum all dieser Überlegungen stehen Sie: Bürgerinnen und Bürger», sagte Rutz. Das sei letztlich der Hauptzweck jedes Gemeinwesens: Freiheit, Sicherheit und Wohlstand für den Einzelnen.

«Neutralität ist ein

Regierungsrätin Natalie Rickli kam nach Hausen

marianne voss

In Hausen wurde die Feier zum 1. August trotz unsicheren Wetters draussen auf dem Löwenplatz durchgeführt, wo sich die zahlreichen Festtische fast bis auf den letzten Platz füllten. Schwarze Wolken zogen auf, und ein kalter Wind fegte über den Platz. Doch es blieb trocken, und kurz zeigte sich schliesslich sogar noch die Abendsonne. Erst als die Ansprachen beendet und die vier Strophen des Schweizerpsalms gesungen waren, und die Gäste ihre Wurst gegessen hatten, mussten alle vor einem Regenguss in die Bar flüchten. Der Hausemer Gemeindepräsident Stefan Gyseler freute sich über die rege Teilnahme am Anlass, an dem es auch darum gehe, das Miteinander und den Austausch untereinander zu pflegen. Dieses Jahr reiste eine prominente Festrednerin nach Hausen, Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Ihr Tag hatte am Morgen vor vollen Bankreihen im Grossmünster begonnen. Jetzt gab sie ihrer Freude Ausdruck, hier im Säuliamt, in Hausen, mit der Bevölkerung den Abend des 1. Augusts zu feiern. In ihrer Rede nahm sie zuerst Bezug zum berühmtesten Einwohner von Hausen: «Das ist nicht euer Gemeindepräsident – bitte entschuldige, lieber Stefan Gyseler – sondern der Heiri, der sein Kalb verkauft und das Geld in Zürich leichtsinnig ausgegeben hat.» Zum Glück gehe Hausen haushälterischer um mit seinen Mitteln als der Bauer Heiri in der «Kleinen Niederdorfoper», meinte sie humorvoll.

Kritik zu EU-Verträgen Als Zürcher Gesundheitsdirektorin ging sie natürlich auf den hohen Standard unserer Gesundheitsver-

sorgung und die zahlreichen medizinischen Möglichkeiten ein, die uns zur Verfügung stehen. «Wir leben nicht nur länger – wir leben auch gesünder.» Doch die körperliche Gesundheit alleine genüge nicht für ein gutes Leben. Einsamkeit im Alter könne genauso belasten wie eine Krankheit. «Wir müssen uns zunehmend die Frage stellen, wie es gelingt, auch in einer digitalen und schnelllebigen Welt füreinander da zu sein.»

«Wir müssen uns die Frage stellen, wie es gelingt, auch in einer digitalen und schnelllebigen Welt füreinander da zu sein.»

Regierungsrätin Natalie Rickli, Festrednerin in Hausen

Regierungsrätin Nat Abendsonne kurz

Natalie Rickli wies darauf hin, dass wir nicht nur gesund, sondern auch sicher leben können in der Schweiz. «Dass wir vor Kriegen verschont blieben, verdanken wir einem unsichtbaren Schutzschild, der immerwährenden Neutralität. Wir sollten ihr Sorge tragen.» Ihrer Meinung nach sollten die Politiker diese Neutralität nicht nach Belieben dehnen und flexibel auslegen. «Neutralität ist kein Spielraum, sondern ein Grundprinzip», betonte sie. «Die Schweiz soll und will ihre Neutralität dazu nutzen, Konflikte auf der verhindern und zu Zum Schluss rungsrätin die Ve den ausgehandelten an und sagte scheint mir eine denn die über 1500

Engagierter Auftritt des FCZ-

«Bilaterale

marcus weiss

III» und Fussball als Themenschwerpun

Die Bundesfeier in Wettswil am Morgen des 1. August fand wie in den vergangenen Jahren im Saal der Schulanlage Aegerten statt. Man durfte sich diesmal nicht nur auf den allseits beliebten, bereits seit den 1990er-Jahren als schöne Tradition fest im Terminkalender etablierten Brunch freuen, sondern auch auf einen besonders prominenten Redner Dass der Manager und FCZ-Präsident Ancillo Canepa die Augustansprache in der Unteramts-Gemeinde halten würde, sei von manchen im Vorfeld als regelrechter «Coup» bezeichnet worden, meinte die Gemeindepräsidentin Katrin Röthlisberger bei ihrer Ankunft im Aegertensaal schmunzelnd «Mein Mann und ich kennen Herrn Canepa aber seit drei Jahrzehnten, es war daher naheliegend, ihn auch einmal für einen solchen Anlass einzuladen», verriet Röthlisberger dem «Anzeiger» und später auch dem Saal bei ihren Begrüssungsworten. Die Idee dazu habe schon lange bestanden, mit dem bevorstehenden Cupspiel zwischen dem FCZ und dem FC Wettswil-Bonstetten am 15. August sei nun der Zeitpunkt für eine Realisierung ideal gewesen. Auch Gemeinderat Peter Gretsch zeigte sich sehr angetan von dem Besuch: «Solche prominent besetzten Veranstaltungen

sind ungemein nützlich für die Sportförderung, sowohl auf der Seite einer Gemeinde wie auch auf jener eines grossen Clubs», meinte er gegenüber dem Schreibenden. Bevor der prominente Gast die Bühne betrat, informierte der Präsident des Street Hockey Clubs Bonstetten-Wettswil, Federico Benelli, in eigener Sache über die geplante Platzsanierung «seines» Vereins und die noch laufende Suche nach Sponsoren.

Ancillo Canepa Zuhörerschaft im mit einem Kürz Biografie: «Ich bi der dritten Genera milie stammt ursp Italien, ich habe hi geleistet und bin wesen von Partei-Ideologie», klärte er Von daher auch erlauben, in che «zwei Hüte an einen rede er als Sc

Martin Hunkeler (rechts) mit Gastredner und SVPNationalrat Gregor Rutz. (Bild Livia Häberling)
Ancillo Canepa bei seiner Ansprache in Wettswil. (Bild

n Grundprinzip»

Natalie Rickli und Gemeindepräsident Stefan Gyseler auf dem Löwenplatz, wo die rz durch die Wolken schien. (Bilder Marianne Voss)

ganzen Welt zu zu lösen.»

sprach die Regiernehmlassung zu ausgehandelten EU-Verträgen dezidiert: «Das ziemliche Farce, 1500 Seiten liest

wohl niemand, zumal die Verträge bereits fertig ausgehandelt worden sind.» Sie wies auf die negativen Auswirkungen dieser Verträge für die Schweiz hin, sowohl in rechtlicher wie in finanzieller Hinsicht «Sie merken, ich sehe den Verlust an schweizerischer Unabhängigkeit und Selbstbestimmung kritisch.» Stimmen wie ihre würden aber in den Kantonsregierungen in der Minderheit bleiben. «Umso wichtiger scheint mir dass die Bevölkerung und auch die Stände über die ausgehandelten EU-Verträge abstimmen können.»

Präsidenten

hwerpunkte in Wettswil

Canepa begrüsste die im Aegertensaal est-Abriss seiner bin Schweizer in Generation, meine Faursprünglich aus hier Militärdienst bin immer frei gePartei-Ideologie», erher könne er sich in seiner Anspraanzuziehen». Zum Schweizer Staats-

bürger, zum anderen als Präsident eines grossen Fussballclubs. Der FCZ-Präsident begann seinen Vortrag mit einem Thema, das ihm offensichtlich ein Anliegen ist, dem mitunter komplizierten Verhältnis zwischen der Schweiz und Europa. «Man macht sich nicht nur Freunde, wenn man versucht, sich faktenorientiert und emotionslos über die Thematik zu äussern», dies sei ihm bewusst. Und doch komme er nicht umhin,

GemütlicheAlphorn-undLändlerklänge

Gelungener Abend in Knonau mit Gastrednerin Annagret Gass

regula zellweger

«Heimat ist da, wo man Hilfe bekommt, von der Familie, den Nachbarn, den Freunden oder der Gemeinde» davon ist

Festrednerin Annagret Gass machte auf die Situation der älteren Bevölkerung aufmerksam und betonte die Wichtigkeit von Heimat und Tradition. (Bild rz)

Festrednerin Annagret Gass, Pro Senectute Ortsvertretung Knonau, überzeugt. «Heimat ist dort, wo ich mich gerne engagiere, um die Welt für jeden Einzelnen zu einem freundlicheren Ort zu machen.» Ihr liegen auch die älteren Knonauerinnen und Knonauer am Herzen. Sie versteht deren Sorgen, insbesondere, dass ihnen die schnellen technischen und gesellschaftlichen Veränderungen den Alltag erschweren können. «Irgendwann können wir Älteren kein Zugticket mehr lösen, weil sich der Bildschirm des Automaten schon wieder verändert hat.» Sie führte Traditionen an, die in der sich wandelnden Welt Halt geben, so beispielsweise die 1.-August-Feier, die dieses Jahr wetterbedingt im grossen Saal in der Stampfi stattfand. Traditionen und Heimatgefühl sind wichtig. Auch die Nachrichten in den Medien würden sich verändern und man wisse nicht mehr was stimme. «Sie werden immer bedrohlicher.» Sie betonte aber nicht nur verunsichernde Entwicklungen, sondern erwähnte auch einzelne positive Fortschritte in der Natur «Wir können kaum was gegen diese ständigen Veränderungen machen, es bleibt uns nichts anderes übrig, als allen Menschen und allem, was passiert, tolerant und gelassen zu begegnen. Cool bleiben und dankbar sein für alles, was gerade gut ist.» Gut war die Stimmung im Stampfisaal, dafür sorgten Gemeindepräsidentin Esther Breitenmoser mit ihrer Einführung, die Alphorngruppe Echo vom Röhrliberg, die Fyrabig Musig und die Festwirtschaft, organisiert vom Feldschützenverein Knonau.

Kleines kann Grosses bewirken

Gemütlicher Abend im Obfelder Freibad mit einem speziellen Aufruf dominik stierli

darauf hinzuweisen, dass seiner Meinung nach die Ablehnung des EWR-Beitritts unseres Landes im Jahre 1992 ein Fehler gewesen sei. «Wir hätten uns viele Probleme erspart, wenn wir damals beigetreten wären. Trotz eines Beitritts wären wir kein EU-Mitglied, aber dennoch im Vorhof Europas», so Canepas Überzeugung. «Wir sind auch nicht so neutral, wie wir es glauben, Gott sei Dank nicht» fügte der Manager an. So würden etwa die Gesetze seit Langem mit dem EU-Recht abgestimmt. Die bevorstehende Volksabstimmung über die «Bilateralen III» sei seiner Ansicht nach die wahrscheinlich letzte Chance, unsere Beziehung mit Europa auf eine gute Basis zu stellen. «Es wird Verwirrung statt Transparenz geschaffen, deshalb ist es ein inniger Wunsch von mir, dass Sie sich intensiv mit dem Thema beschäftigen», schloss Ancillo Canepa fast flehentlich. Der zweite Teil seiner Rede widmete sich der Fankultur im Fussball, wo ein ganz kleiner Teil der Anhängerschaft für fast alle Ausschreitungen rund um die Spiele verantwortlich sei «Wir sollen als Clubs Verantwortung übernehmen auch für Probleme, die wir nicht verursacht haben und die oft fernab der Stadien geschehen» beklagte er Die Phänomene seien leider ein Spiegelbild der Gesellschaft.

Dank Wetterglück war auch in diesem Jahr das Freibad in Obfelden ein lauschiges Plätzchen für die Feier am Vorabend des 1. Augusts. Der Feuerwehrverein kümmerte sich um Grilliertes und Süsses Die Badi-Beiz ergänzte mit Getränken und alkoholischen Drinks. Die Organisation lief letztmals unter der Leitung von Luca Del Gaudio, welcher sich übers tolle Wetter und die gute Stimmung freute. Nach dem blasmusikalischen Auftakt mit den Ohrenstüber Musikanten trat Gemeindepräsident Stephan Hinners ans Rednerpult. Er startete seine Ansprache mit Beispielen, wie Kleines Grosses bewirken kann. Mit dem Hinweis auf das Kantonale Schwingfest im nächsten Jahr in Dachlissen erklärte Hinners beispielsweise, dass es an Schwingfesten Tradition sei, das am Ende alle noch ihre Sitzplatz-Nummer ablösten Damit entfällt dieser Aufwand für die Helfenden Mit einem mathematischen Ansatz erklärte Hinners, dass nur ein Prozent mehr Leistung pro Tag übers ganze Jahr einen grossen Unterschied macht. «Einen Unterschied zu

Im Freibad in Obfelden wurde am 31. Juli gefeiert und getanzt. (Bild

machen, dafür steht meiner Meinung nach die Schweiz», sagte er und erwähnte dazu Freiwilligenarbeit, humanitäre Unterstützung und den Einsatz für die Gemeinschaft – alles Werte, welche unser wunderbares Land prägten. Das funktioniere aber nur wenn jede und jeder dazu seinen Beitrag leistet, schloss er seine Rede Nach diesen Gedanken und der Nationalhymne startete die Party Die Band Jukebox mit der Obfelder Lead-Sängerin Nadine Arnet sorgte mit eingängigen, aber auch fetzigen PopSongs für einen stimmungsvollen Abend. Das Feuerwerk der Veranstalter sorgte nach 22 Uhr für den Schlusspunkt. Das knallende Farben- und Glitzerspiel am Himmel sorgte für viele Ahs und Ohs und endete mit Applaus des Publikums.

Wertschätzung und Respekt

Bezirksratspräsident Claude Schmidt war in Stallikon zu Gast bernhard schneider

Kürzlich habe er, um etwas transportieren zu können, mit dem Auto nach Zürich fahren müssen, begann der Bezirksratspräsident und Statthalter, Claude Schmidt, seine Ansprache. Er sei korrekt in der mittleren Spur gefahren, doch links und rechts überholt worden von Leuten, die sich dann weiter vorne hereingedrängt hätten: «Eine Ego-Generation ist herangewachsen, bei der sich alles um sich selbst dreht. Bei ihr droht ein Realitätsverlust.»

Dasselbe sei an Badeorten am Meer zu beobachten: Touristinnen und Touristen stürmten frühmorgens die Liegestühle, um sie mit ihren Badetüchern für den ganzen Tag zu besetzen. Auch er als Statthalter sei zunehmend mit diesem Problem konfrontiert, denn der ausschliessliche Blick auf sich selbst führe zu Konflikten.

Diese Feier in Stallikon zeige, dass nicht alle dieser Ego-Tendenz erlägen. Das Team um Röbi Sidler, das für die Verpflegung sorge, die Musikerinnen und Musiker aus Stallikon, Adliswil und Umgebung, die mit ihren Darbietungen

Der Statthalter und der Gemeindepräsident: Claude Schmidt (rechts) und Reto Bernhard vor dem Orchester der Musikgesellschaft Stallikon. (Bild bs)

Freude und gute Stimmung weckten, alle Helferinnen und Helfer, die sich für einen schönen Abend der ganzen Gemeinde engagierten, zeigten Wertschätzung und Respekt für die Mitmenschen. Dank ihnen könne der 1. August in Stallikon gefeiert werden. Auch unsere direkte Demokratie funktioniere nur auf der Basis von gegenseitiger Wertschätzung, von Respekt und Anstand. Es gelte, einander zuzuhören, auch andere Meinungen als die eigene zu respektieren, den Fokus nicht nur auf die unmittelbaren Eigeninteressen zu richten, sondern das Wohl aller im Auge zu haben Die Musikgesellschaft Stallikon setzte diese Worte um mit einem vielfältigen Programm, das für Stücke aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen ungeteilten Applaus erntete.

Dominik Stierli)

Über allem steht die Dankbarkeit

Andi Müller sprach an der gut besuchten

marianne voss

Feier in Affoltern

«Wir müssen reden –über unseren Umgang»

1.-August-Feier im «Paradies» in Mettmenstetten

daniel vaia

Das Gebot: «Sorge für dich und sorge für andere. Achte auf dich und achte auf deine Mitmenschen.» Und zum Boot sagte er: «Nur wenn alle zusammen rudern, kommt das Boot voran, ruhig und sicher in die richtige Richtung.» Über allem stand für ihn die Dankbarkeit, auf die er mehrmals zu sprechen kam.

Wegen des unsicheren Wetters fand die 1.-August-Feier am Freitagvormittag im Kasinosaal Affoltern statt. Alles, was zu einer Bundesfeier gehört, war dabei: die rassige Musik der Harmonie Affoltern, die Festwirtschaft, der Bratwurstduft und eine spannende Festrede. Die Stadtpräsidentin Eveline Fenner begrüsste die Gäste im voll besetzten Saal und stellte den Referenten vor, der nicht aus dem politischen, sondern aus dem sportlichen Umfeld kommt. Andi Müller lebt mit seiner Familie in Affoltern und ist als Sportlehrer, Gesundheitscoach und Leiter des Karate Center Albis tätig. Er hielt seine erste Rede zur Bundesfeier und zog das Publikum mit seinen überzeugten Worten in den Bann. Er stellte Fragen in den Raum wie: «Hast du dir auch schon überlegt, warum die Schweiz so gut dasteht? Sind wir einfach die Privilegierten, und die anderen haben Pech gehabt?» Er betonte: «Nichts von allem, was wir haben, ist selbstverständlich.» Drei Gedanken gab er den Anwesenden weiter und forderte dazu auf, diese wirklich mit auf den Weg zu nehmen: Botschaft, Gebot und Boot Die Botschaft war: «Wer sich bewegt, bleibt lebendig.»

«Wusstest du, dass Dankbarkeit eine der besten Techniken für innere Balance und Zufriedenheit ist?» Dankbarkeit sei der Kitt für Freundschaften. «Wir haben allen Grund zum Dankbarsein», betonte er zum Schluss und lud die Festgemeinde ein, als Dankbarkeit zum Nationalfeiertag gemeinsam die Landeshymne zu singen. Das taten die Gäste gerne und sangen kräftig alle vier Strophen.

Souveränität infrage stellen?

Sonja Amport an der 1.-August-Feier in Aeugst werner schneiter

Erst das Konzert der Harmonie Affoltern, dann die Begrüssung von Gemeindepräsidentin Nadia Hausheer – und schliesslich Gedanken zu Zeitfragen von Sonja Amport, noch in Aeugst wohnhafte Leiterin der Abteilung Berufsbildung und Mittelschule im aargauischen Departement Bildung, Kultur und Sport. Zum Begriff «Heimat»: Eine starke Verwurzelung sei angesichts turbulenter

Zeiten zentral, sie vermittle zwischen Generationen, Kulturen und Lebenswelten. Daneben seien Weitsicht und vorausschauendes Handeln wichtig – Sorge tragen, damit für künftige Generationen eine intakte Heimat bleibe. Sonja Amport sieht die Schweiz als immer noch stabiles Gebilde mit brummender Wirtschaft, hervorragender Bildung, Innovation und intakter Natur – eine Lebensqualität, die ihresgleichen suche. Der 1. August sei Symbol für Werte wie Zu-

sammenhalt, Neutralität, Eigenständigkeit, Solidarität und Mut. Von Letzterem wünscht sie sich mehr aus der Politik. Und Weitsicht, wie sie in Aeugst möglich sei.

Angesichts der Polarisierung bröckle jedoch dieser Zusammenhalt, besonders wegen der Reizthemen Hier lieferte sie unter anderem das Stichwort «flexible Neutralitätspolitik», bei der die Gefahr bestehe, indirekt Partei in Konflikten zu werden. «Wollen wir das? Ich nicht!», sagte sie und schlug den Bogen zur Souveränität, die mit Anpassungen an EU-Recht infrage gestellt würde. «Wollen wir mit einem HofKnicks die Vorgaben der Bürokratie, die auf 1889 Seiten von fremden Vögten festgeschrieben wurden, einfach übernehmen und ihnen den roten Teppich ausrollen?» Hier ist ihre Antwort in der Frage enthalten. Die Abstimmung zur 13. AHV-Revision habe bereits gezeigt, was passiere, wenn vorgängig nicht klar sei, wer was bezahlen müsse. Sonja Amport, parteilos, rundete ihre Gedanken ab mit der Aufforderung, Mut zu zeigen, wie es die Vorfahren vorgelebt haben – Mut, die direkte Demokratie zu verteidigen. Auch mit Solidarität, auf der unsere Gemeinschaft seit über 700 Jahren fusse.

«Unsere Natur ist auch Heimat»

In Bonstetten stand die Umwelt im Zentrum der Rede marcus weiss

Man muss eine 1.-August-Feier eben von einem Verschönerungsverein organisieren lassen. Dann klappt es auch mit dem Wetter wie am 1. August in Mettmenstetten. So konnten die Programmpunkte Begrüssung und Rede noch unter Schönwetter-Verhältnissen stattfinden, und auch das gemeinsame Singen der Nationalhymne blieb noch vom Regen verschont. Erst mit den letzten Klängen der Hymne öffnete der Himmel dann auch über Mettmenstetten (wieder) die Schleusen und verwandelte den wunderschönen, hoch über dem Dorf gelegenen Festplatz Paradies in ein Feuchtbiotop Dem Fest tat es keinen Abbruch. Der auch dieses Jahr für die Organisation der Nationalfeier zuständige Verschönerungsverein unter der Leitung von Präsident Pesche Junker hatte mit einem grossen Festzelt für die notwendige Schlechtwettervariante vorgesorgt. Für den Rest waren der Turnverein zuständig (Festwirtschaft), die Holzkorporation (Feuer), die Schwyzerörgeli-Formation Hopfemandli und natürlich die vielen Besucherinnen und Besucher

«Respektvoll miteinander reden»

Zur guten, ja sogar besinnlichen, Stimmung beigetragen hat in Mettmenstetten auch Festrednerin Isabelle Egger Die Leiterin der Flüchtlingsberatung der Caritas Aargau und frühere SP-Gemeinderätin in Obfelden vermochte trotz des immer wieder angesprochenen, politisch sehr umstrittenen Flüchtlings-The-

mas ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Dabei zog sie auch immer wieder Parallelen zu den Schweizerinnen und Schweizern, die unter Armut oder schweren gesundheitlichen Problemen leiden.

Egger beschönigte nicht die unterschiedlichen Meinungen, die zu den Themen existieren, erwähnte aber gleichzeitig auch immer wieder die Fähigkeit der Menschen im Land, «trotz politisch unterschiedlicher Ansichten» einen Weg zu finden, «respektvoll miteinander zu reden und vor allem: Lösungen zu finden».

Dennoch, so Egger, würden ihr manche Vorurteile und das politische und gesellschaftliche Klima Sorgen bereiten: «Wir müssen reden (...) über unseren Umgang miteinander.» Als Beispiel nannte Egger Flüchtlinge, die nach einer Flucht aus einem Kriegsgebiet in der Schweiz erneut den Boden unter den Füssen verlieren: «Nicht, weil sie verfolgt werden, sondern weil sie sich hier als Mensch nicht wertvoll fühlen.» Ähnlich ergehe es Menschen, auch Schweizern, «die jahrelang hart gearbeitet haben, krank werden und plötzlich alles verlieren. Oder Jugendliche die nie eine Chance hatten, weil niemand je an sie geglaubt hat. Was diesen Menschen oft mehr zusetzt als ihre Lebenskrise, ist unser Blick auf sie.»

Auch über den Umgang mit Politikerinnen und Politikern müsse man reden. Sie erlebten – nicht zuletzt über die sozialen Medien – eine «zunehmende Feindseligkeit». Diese führe dazu, dass sich viele «nicht mehr trauen, heikle Themen ernsthaft anzupacken».

Ein Trio von Alphornbläserinnen, der Schweizerpsalm mit dem Musikverein Bonstetten, eine Festwirtschaft in und ausserhalb der festlich dekorierten Scheune sowie ein Lampionumzug und eine Feuershow standen bei der Bundesfeier in Bonstetten auf dem Programm. Sie fand wiederum auf dem Hof der Familie Weiss an der Dachenmasstrasse statt. Als Festredner war der Unternehmer und SP-Politiker Harry Brandenberger geladen «Letztes Mal hatten wir einen Redner aus unserer Bevölkerung, einen Neu-Schweizer der uns vor Augen geführt hat, was wir daran haben, in unserem Land selbst über unsere Belange entscheiden zu können», erinnerte Gemeindepräsidentin Arianne Moser in ihren Begrüssungsworten. Diesmal gebe es wieder eine neue Sichtweise Harry Brandenberger beschritt in seiner Augustansprache keine ausgetretenen Pfade, sondern beleuchtete einen Punkt, der im Zuge solcher Feierlichkeiten normalerweise eher im Schatten von politischen Abhandlungen und den (selbstverständlich berechtigten) Appellen an gesellschaftlichen Zusammenhalt steht. «Stellen Sie sich einmal vor man wäre ganz allein hier wo man ist, ohne all die Personen, die einem nahestehen. Wäre es dann immer noch Heimat?» fragte der Politiker rhetorisch. «Ich sage Ja, denn die Umgebung ist auch Heimat», meinte er –quasi als längst fälligen Kontrapunkt zur oft gehörten und genauso wahren, jedoch solche Aspekte ausblendenden Aussage, man sei dort zu Hause, wo seine Liebsten sind Es folgte eine Zeitreise zurück zu den Anfängen des Naturschutzes in der Schweiz, der mit

Brandenberger bei seiner Ansprache. (Bilder Marcus Weiss)

Die gut besuchte Festscheune in Bonstetten.

der Etablierung eines zu jener Zeit visionären Waldgesetzes begonnen habe. Um die Heimat im Sinne des natürlichen Lebensraums für Natur und Mensch zu bewahren, sei aber auch

heute noch ein stetes Ringen um gute Lösungen nötig.

Die Namensgleichheit

Festredner Andi Müller und Stadtpräsidentin Eveline Fenner. (Bild Marianne Voss)
1.-August-Feier wegen Regens in die Turnhalle verlegt: Festrednerin Sonja Amport (rechts) und Gemeindepräsidentin Nadia Hausheer. (Bild Werner Schneiter)
«Cool, seit Langem wieder mal eine Frau als Rednerin begrüssen zu dürfen»: Maya Burkhard (rechts) in ihrer Begrüssungsrede über Isabelle Egger (Mitte) zusammen mit Pesche Junker, Präsident des Verschönerungsvereins Mettmenstetten. (Bild Daniel Vaia)

Pflanzen und Tiere werden unterschiedlich gezählt

und kartiert

Sommerserie (6): Wie funktionieren eigentlich Naturzählungen?

regula zellweger

«Biodiversität» ist in aller Leute Munde

Man will wissen, welchen Tier- und Pflanzenarten das Aussterben droht. Die Schweiz hat sich mit der Unterzeichnung der UN-Biodiversitätskonvention verpflichtet, die biologische Vielfalt langfristig zu überwachen Zu diesem Zweck hat das Bundesamt für Umwelt Bafu das Biodiversitätsmonitoring BDM Schweiz eingerichtet. Dabei wurde ein systematisches Stichprobenraster aus drei Messnetzen definiert die die ganze Schweiz überziehen.

Auf allen Untersuchungsflächen erstellt das BDM möglichst vollständige Artenlisten. Damit wird das wahrscheinliche Verschwinden einzelner Arten mit grosser Wahrscheinlichkeit erkannt. Die Feldmitarbeitenden des BDM besuchen nicht nur bekannte Biodiversitäts-Hotspots oder Fundorte von Raritäten, sondern zufällig bestimmte Orte die sonst kaum untersucht würden – das gilt auch für das Knonauer Amt.

Bund und Kantone

Das Bundesamt für Umwelt, Bafu, unterhält zahlreiche MonitoringProgramme und -Projekte Sie bilden beispielsweise die Basis für die Rote Liste der gefährdeten Tierarten. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Methoden des Biodiversitätsmonitorings findet man unter www. biodiversitymonitoring ch. Drei Varianten von Netzwerk-Zählungen erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen Beim «Messnetz Landschaften» erfassen Feldmitarbeitende die Pflanzen, Tagfalter und Brutvögel auf einer Fläche eines Quadratkilometers. In der Regel schreiten sie dabei eine genau vorgegebene Strecke entlang von Wegen und Strassen ab.

Beim «Messnetz Fliessgewässer» erheben Feldmitarbeitende Gewässerwirbellose auf einem Abschnitt von 5 bis 100 Meter Länge – je nach Breite des Fliessgewässers. Die Tiere werden für die Bestimmung in spezialisierten Labors gesammelt.

Beim Messnetz «Landlebensräume» erheben Feldmitarbeitende ausgewählte Artengruppen auf einer Kreisfläche von zehn Quadratmetern. Die Gefässpflanzen, Pflanzen, die im Innern Wasser und Nährstoffe transportieren, erfassen sie direkt vor Ort. Moose und Gehäuseschnecken werden gesammelt und in Labors analysiert.

Aktivitäten im Knonauer Amt

Der Biologe Urs Bircher aus Hedingen wirkt aktiv beim Amphibienmonitoring mit. Er begleitet auch die Matura-Arbeit von Severin Blaser, der Feuersalamander-Larven in Bächen in Hedingen zählt.

Der Sportfischer Mathias Aschwanden kann den Fischbestand des Türlersees grob abschätzen und beobachtet, wie sich die Anzahl der einzelnen Sorten im Lauf der Zeit entwickelt. Zudem werden die Fänge protokolliert. Die Muschelexpertin Anna Carlevaro kartierte die Muscheln im Türlersee Eine Kartierung ist generell eine Erfassung des Inventars an Landschafts- und Artgruppen in einem definierten Gebiet.

Gianni Gliott

Gianni Gliott, der beim Natur- und Vogelschutzverein Bezirk Affoltern ornithologische Kurse leitet hat aktiv an verschiedenen Zählaktionen teilgenommen. Auf dem Albis, einem Hotspot für Zugvögel, finden zweimal jährlich Vogelzählungen statt. Gianni Gliott: «Das

«Dann geht man das Ufer jedes Gewässers möglichst vollständig ab, bestimmt die Arten und zählt Tiere, Kaulquappen und Laichballen.»

Urs Bircher, Biologe aus Hedingen

ist keine Zählung wie auf dem Col de Bretolet, wo die Vögel beringt werden. Engagierte Ornithologen zählen und melden, was sie in einer bestimmten Zeit auf dem Albis gesehen haben. Die besten Tage zum Beobachten während der Zugsaison sind schöne Tage nach

einer Schlechtwetterperiode, dann ziehen die Tagzieher.»

Die Jugendgruppe Natrix organisiert jährlich eine Exkursion, wobei Vögel gezählt werden, die den Albispass überfliegen «Uns erwarten Finken in grossen Massen Staren- und Ringeltaubenschwärme sowie Heidelerchen und Fichtenkreuzschnäbel in kleineren Trupps. In den letzten Jahren haben auch ornithologische Überraschungen wie Mauerläufer Fahlsegler und Spornpieper den Weg über den Pass gefunden.»

Mathias Aschwanden

Mathias Aschwanden, Jäger und Präsident des Sportfischervereins Türlersee, weiss viel über die Natur – nicht nur über Fische: Es gibt verschiedene Techniken, um die Tierpopulation abzuschätzen. «Es ist immer nur eine Bestandsschätzung Beim Rot- und Rehwild wird mittels Zählung mit Wärmebildkameras und Scheinwerfern eine möglichst genaue Anzahl Tiere erfasst. Dies erfolgt innerhalb der Jagdreviere in festgelegten Routen um Doppelzählungen zu vermeiden. Die Rotwildzählungen werden seit letztem Jahr koordiniert durch die Kantone durchgeführt In Patentkantonen wird die Zählung durch die Wildhut und in Revierkantonen durch die jeweiligen Jagdpächter durchgeführt.»

Der Bund koordiniert die Zahlen aus den Kantonen. Die Statistiken sind unter www.jagdstatistik.ch und www.fischereistatistik.ch abrufbar Hier erkennt man Tendenzen: Die Zahl der gefangenen Äschen hat beispielsweise drama-

tisch abgenommen. Den Hechten scheint es gut zu gehen, während die Felchen eher am Verschwinden sind Bachsaiblinge werden in den letzten Jahren markant mehr gefischt.

Urs Bircher

Der Hedinger Biologe Urs Bircher wirkt als Freiwilliger an drei Amphibienprojekten mit. Im Rahmen des Amphibienmonitorings des Kantons Zürich war er und mit seiner Frau Regula Schmidt an Hediger Weihern unterwegs. Zuerst lauschten sie nach Rufen der Amphibien. «Dann geht man das Ufer jedes Gewässers möglichst vollständig ab bestimmt die Arten und zählt Tiere, Kaulquappen und Laichballen.»

Severin Blaser unterstützte ihn dieses Jahr im Rahmen seiner Matura-Arbeit beim Feuersalamander-Monitoring. Dabei suchten die beiden im Auftrag der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz, karch, von Ende April bis Anfang Juni dreimal Larven. Die Zahl der Tiere hielten sie mittels einer Strichliste fest Rund 1600 Larven zählten sie dieses Jahr Sie untersuchten zudem die Wasserqualität und die Qualität der Bachumgebung. Seit zehn Jahren betreut Urs Bircher zusammen mit Regula Schmidt das Amphibienprojekt Hedingen (www.amphibien-hedingen.ch) an der Frohmoosstrasse in Hedingen. Zusammen mit freiwilligen Helfenden zählen sie Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Fadenmolche und Feuersalamander Am von der Gemeinde erstellten Amphibienzaun sammeln sie abends ab 21 Uhr und am Morgen Tiere ein und bringen sie

Gummistiefel, Regenschirme und eine Tradition, die nichts erschüttern kann

Das diesjährige Waldfest in Uerzlikon hat eindrücklich bewiesen, dass Wetterkapriolen einer guten und traditionsreichen Veranstaltung nichts anhaben können. Trotz anhaltender Regenfälle und unfreundlicher Witterungsbedingungen strömten rund 400 Gäste auf das Festgelände im Uerzliker Wald.

Die Wetterprognosen hatten im Vorfeld wenig Hoffnung auf Besserung gegeben, doch die Besucherinnen und Besucher liessen sich nicht entmutigen Wasserdichte Jacken, Gummistiefel und Regenschirme waren zwar die Hauptaccessoires des Abends die Stimmung blieb jedoch ungetrübt. Aber nicht nur die Gäste trotzten dem ungemütlichen Wetter Auch die zahlreichen Helferinnen und Helfer machten das Fest zu

einem unvergesslichen Anlass. Blickt man auf diese beeindruckende Resonanz, wird deutlich, welche Bedeutung das Waldfest für die gesamte Region hat. Die Vorfreude auf das kommende Jahr ist bereits jetzt spürbar, denn 2026 steht ein ganz besonderes Jubiläum an: Das Waldfest wird sein 60-jähriges Bestehen feiern.

Diese beeindruckende Tradition unterstreicht die tiefe Verwurzelung der Veranstaltung in der Region. Die Besucher, die selbst bei widrigsten Wetterbedingungen den Weg zur Waldhütte im Erdbeeriholz fanden, sind der beste Beweis für die Beliebtheit und Bedeutung dieses Anlasses.

Villiger OK Waldfest

Freiwillige für Monitoring-Projekte gesucht

- vogelwarte.ch Schweizer Vogelwarte – Vogelmonitoring - pronatura.ch Pro Natura – Naturschutz- und Biodiversitätsmonitoring, rund 250 Projekte - ubs-helpetica.ch Freiwilligenarbeit generell, Netzwerk, auch Naturprojekte - naturschutz.ch Naturschutzprojekte - biodiversitymonitoring.ch Biodiversitätsmonitoring des Bundesamtes für Umwelt Bafu - wwf.ch Verschiedene Natureinsätze - natrix.ch Jugendgruppe Natrix - infofauna.ch Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz karch

Wer Interesse hat, bei einem NaturProjekt mitzumachen, nimmt über die entsprechende Website Kontakt auf (rz)

über die Strasse und hoch zu den Gerhauweihern. Urs Bircher erzählt stolz: «In Spitzennächten wandern bis gegen 2000 Tiere. Dieses Jahr zählten wir insgesamt 7031 Tiere. Ein schönes Geschenk zum 10-Jahre-Jubiläum!» Und der Sinn von Naturzählungen generell? Die erhobenen Zahlen sagen viel darüber aus, welche Arten vor dem Aussterben bedroht sind. Dann gilt es, sie zu schützen, ihren Lebensraum zu erweitern und zu optimieren. Es weist darauf hin, wo beispielsweise Tunnels gebaut werden müssen, einerseits, um vor Unfällen zu schützen, anderseits, um Inzucht vorzubeugen, diese erfolgt, wenn Tiere nicht mehr weit wandern können. Naturzählungen in grösserem Rahmen erfordern den Einsatz von Freiwilligen – jede und jeder kann dazu beitragen.

Bisher erschienen: «Wie funktioniert eigentlich ...?»: «ein Volg-Laden» (15. Juli); «eine Deponie» (18. Juli); «eine Abwasserreinigungsanlage» (22. Juli); «ein Strom-Unterwerk» (25. Juli); «eine Lichtsignalanlage» (31. Juli)

Vieles im Leben funktioniert einfach. Aber wie genau? In der diesjährigen Sommerserie blicken die «Anzeiger»-Journalisten und -Journalistinnen genauer hin und bringen Licht ins Dunkle (red)

Der Hedinger Biologe Urs Bircher unterstützt Severin Blaser bei seiner Matura-Arbeit zum Thema Feuersalamander. Mit einem Stock wirbelten sie Schlamm und Laub auf und beschritten die vier untersuchten Bäche von unten nach oben (Bild rz)
Oliver
Trotz Regen tummelten sich rund 400 Gäste auf dem Festgelände (Bild zvg)

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Neuauflage des Projektgesangs beim Jodlerklub am Albis

Am 28. März 2026 findet das nächste Jodlerchränzli in Hausen statt. Ein Höhepunkt für alle Jodlerinnen und Jodler, aber auch die Gelegenheit für alle Freunde dieser Gesangstradition ein halbes Jahr lang in die wohltuende Welt des Jodelns einzutauchen und diese Erfahrung mit einem Bühnenauftritt zu krönen.

Vorkenntnisse sind nicht vonnöten, das haben die «glorreichen Sieben» welche dem Aufruf im letzten Jahr gefolgt sind, eindrücklich bewiesen. Freude am Singen ist die beste Voraussetzung. Auch

dieses Mal gilt: Eine Teilnahme an den übrigen Vereinsaktivitäten ist nicht Pflicht, schliesslich ist Freizeit ein kostbares Gut. Priorität haben das Einstudieren der Lieder und das Erlangen der Bühnenreife Und wer weiss, vielleicht geht nach dem Chränzli die gemeinsame Reise ja weiter?

Probenstart nach den Sommerferien

Der Jodlerklub am Albis, in welchem Humor und Geselligkeit definitiv auch ihren Platz haben (versprochen!), freut

sich auf neue Projektsängerinnen und Projektsänger Los geht es nach den Sommerferien (21. August). Die Proben finden jeweils am Donnerstag von 20 bis 22 Uhr im Mehrzwecksaal unterhalb des Feuerwehrgebäudes in Hausen (Bifangstrasse 1) statt. Also: Wagen – und die Erkenntnis, dass Jodeln wahrlich guttut, gewinnen!

Thomas Coebergh, Präsident Jodlerklub am Albis

Weitere Infos: www.jkamalbis.ch

Herzlich willkommen im Kreis des Jodlerklubs am Albis (Bild zvg)

FORUM

110000 Unterschriften übergeben

Am 25. Juli haben die Initianten der eidg. Waldschutz- und der Gemeindeschutz-Initiative diese mit je rund 110 000 Unterschriften der Bundeskanzlei in Bern übergeben. Die Waldschutz-Initiative «Gegen die Zerstörung unserer Wälder durch Windturbinen» will den Bau von Windrädern in Wäldern und im Abstand von 150 Metern dazu verbieten. Die Gemeindeschutz-Initiative «Für den Schutz der direkten Demokratie bei Windparks» verlangt, dass die Bevölkerung der Standort- und stark betroffenen Nachbargemeinden ihre Zustimmung zum Bau von Windrädern geben muss. Die betroffene Bevölkerung im Knonaueramt hat mit mehreren tausend Unterschriften einen grossen Beitrag für das Zustandekommen der beiden Initiativen geleistet. Ein grosses Dankeschön gebührt den unzähligen Sammlerinnen und Sammlern und den vielen Helferinnen und Helfern, die mit Flyern, Blachen und anderen Aktionen auf die beiden Initiativen aufmerksam gemacht haben. Unser Dank geht auch an die vielen Menschen im Säuliamt, die mit ihren positiven Rückmeldungen, ihren Ideen und ihrer finanziellen Unterstützung eben-

falls zum Zustandekommen der Initiativen beigetragen haben. In zirka zwei Jahren wird die Schweizer Bevölkerung darüber abstimmen können. Fast alle Windräder im Kanton Zürich sind im Wald geplant, obwohl dieser für das Klima von grosser Wichtigkeit ist. Der WWF schreibt: «Zusammenhängende Waldflächen funktionieren wie riesige Klimaanlagen. Der derzeitige rapide Waldverlust trägt massgeblich zum Klimawandel bei.»

Wald speichert CO2 speichert und filtert Trinkwasser und ist ein Rückzugsgebiet für Tiere und Erholungsgebiet für uns Menschen. Für jedes Windrad muss Wald im Umfang eines Fussballfeldes gerodet werden.

Die Schweiz ist ein Schwachwindland, der Kanton Zürich und das Knonaueramt ganz besonders. Der Preis für einen minimalen Energieertrag ist eine gewaltige Zerstörung von Natur und Landschaft. Unsere Visualisierungen der geplanten Windräder im Knonaueramt zeigen dies eindrücklich (www.gegenwind-knonaueramt.ch).

Beat Berger, Wettswil, Vorstand Verein Gegen-Wind Knonaueramt

Ihre Meinung ist willkommen!

Gerne können Sie der Redaktion des «Anzeigers» einen Leserinnen- oder Leserbrief schicken. Dazu gibt es ein paar wichtige Regeln: Ihre Meinungsäusserung muss mit Namen sowie Adresse und Telefonnummer des Verfassers oder derVerfasserin versehen sein und soll in maximal 2000 Zeichen ein Thema aus der Region aufgreifen oder

einen Beitrag im «Anzeiger» kommentieren Wir achten darauf, dass nur Briefe in einem freundlichen Tonfall sowie ohneVerletzungvon Persönlichkeitsrechten Dritter publiziert werden

VermeidenSie bitteAbkürzungen Aufgeben können Sie Ihre Äusserung unter www.affolteranzeiger.ch/mitmachen/leserbrief-einreichen. (red)

Seewadel feierte Schweiz

Gelungene 1.-August-Feier

Seewadel – Zentrum für Gesundheit und Alter feierte mit Bewohnenden, Angehörigen und Gästen mit Begeisterung den Nationalfeiertag. Wie im Kasinosaal, wo ein Orchester der Harmonie Affoltern mittags zu einem Konzert aufspielte, fehlte auch im Seewadel die musikalische Unterhaltung nicht. Das Trio Heirassa Revival von den Gupfbuebä mit Dani Häusler (Sopransax) und Ueli Stump (Klavier) sowie dem Akkordeonisten Fredy Reichmuth von der Kapelle Bühler-Fischer unterhielten

mit viel Schwung und Elan die Gäste vor und während des Essens. Es gab zur Vorspeise Köstlichkeiten wie Tatar geräucherten Lachs, Käsevariationen, kalte Fleischplatten mit Melonen und Gemüse-Antipasti. Darauf folgte ein reichhaltiges Grill- und Salatbuffet. Vegetarische Grillvariationen durften auch nicht fehlen. Nach Kaffee und Dessert wurde sogar getanzt. Man ist halt doch nur so alt, wie man sich fühlt. Bruno Vogel, Kappel

1. August in Affoltern: «Diese wohltuende Stille…»

Es waren wohl Tausende Affoltemer Bürgerinnen und Bürger, die am Abend des Bundesfeiertags gespannt der Dinge harrten, die noch folgen würden. Und kamen nicht aus dem Staunen heraus, wie ruhig, ohne Lärm, nach dem stillen Tag, der Abend und die Nacht des 1. zum 2. August blieben. Nur vereinzelt waren gedämpfte Knalle zu vernehmen. Und die bisher am 1. August und in der Silvesternacht verängstigten Tiere konnten ebenfalls aufatmen beziehungsweise blieben endlich wieder ungestresst, ausgehend vom

bisher ungebremsten, stundenlang andauernden Lärm. Der an der SommerGemeindeversammlung vom 16. Juni letzthin mit grosser Mehrheit gefasste Beschluss, die überbordende Knallerei am 1. August und an Silvester sowie Neujahr zu verbieten, war richtig Und hat ein – schier unerwartetes –Wunder bewirkt. Der Stopp war total, obwohl noch nicht einmal rechtskräftig. Und dürfte wohl weitere grössere Gemeinden veranlassen, dem Beispiel zu folgen. Es bleibt auf jeden Fall die Hoffnung, dass auch Silvester-Neujahr zur alten Tradition

der Ruhe, der Ergriffenheit und Gelassenheit zurückkehren wird. Ich erinnere mich an meine Grossmama, wie gern sie an Silvester um 23.45 Uhr den fernen Kirchenglocken lauschte (im Bauerndorf hatte es ja keine Kirche!), die das zu Ende gehende Jahr ausläuteten. Und um nach dem Zwölfuhrschlag dem Einläuten des neuen Jahrs durch die gleichen fernen Kirchenglocken ergriffen zuzuhören. Damals vor 50 Jahren

Hans Rudolf Haegi, Affoltern

Autobahnquerung: «Kreativität ist gefragt»

Es ist zu begrüssen, dass sich der Gemeinderat von Obfelden für nachhaltige Lösungen einsetzen will. Verkehrsprobleme mit neuen Strassen oder Verbreiterungen bestehender Strassen zu lösen, funktioniert jedoch nicht. Das sollten wir spätestens jetzt wissen, nachdem zwei Jahre nach der Eröffnung der Umfahrung leider viel zu früh wieder Stausituationen entstanden sind. Der Spruch «Wer Strassen sät, erntet Verkehr» stimmt leider. Es gibt auch andere Möglichkeiten, Verkehrsprobleme anzugehen. Konkret könnte man beispielsweise den Vorschlag

vom Pendler-Expressbus vom Aargauischen Freiamt nach Zürich wieder aufleben lassen. Zu teuer sei er, hiess es vor Jahren. Jetzt muss man sich fragen: Ist eine solche Buslinie teurer oder eine neue Strasse? Und was ist nachhaltiger?

Rechne: Fahren 50 Personen allein im eigenen Fahrzeug, so ergibt das mit einem Sicherheitsabstand von 2 Sekunden zum vorderen Fahrzeug bei 50 km/h eine Autokolonne von 1,6 km Länge Würden diese 50 Leute in einem Bus sitzen, so wären es nur 45 Meter und die Strasse wäre frei für jene, die sie wirk-

lich brauchen, wie etwa die Handwerker. Auch mit Verkehrs- oder Mobilitätsmanagement und politisch-planerischen Massnahmen über die Gemeindegrenze hinweg können positive Effekte erzielt und Verkehrsströme gedämmt werden. In diesem Sinne wäre es sehr wünschenswert, wenn die betroffenen Behörden und Planer inklusive ZPK nicht nur Strassenbauvariante A mit Strassenbauvariante B vergleichen, sondern viel breiter nach Lösungen suchen würden.

Gian-Andri Tannò, Grünliberale Obfelden

5G: «Niederlage vor Gericht wäre vermeidbar gewesen»

Es ist traurig, dass die Mobilfunkbetreiber den Ludditen der 5G-Gegnerschaft immer wieder in die Hände spielen. Langsam sollte es auch in deren Führungsetagen bekannt sein, dass die heute vorherrschende Verhinderungstaktik der Rechtsweg ist. Niederlagen vor Ge-

richt sind in den allermeisten Fällen vermeidbar Das bedingt aber buchstabengetreue Korrektheit. Was halt mit etwas Arbeit – auch für den Rechtsdienst – verbunden wäre! Die Befürchtungen der 5G-Gegner, die – wie bei den AKW-Gegnern – hauptsächlich psycho-

logisch sind, sollten aber dennoch ernst genommen werden. Angstgetriebenes Verhalten hängt nicht von der objektiven Begründbarkeit der Angst ab. PS: «Luddit» ist kein Schimpfwort! Patrick Ludwig Hedingen

Das Seewadel-Serviceteam. (Bilder Bruno Vogel)
Das Trio Heirassa Revival.

Telefon058 2005700 inserat@affolteranzeiger.ch www.affolteranzeiger.ch

Berufsluft schnuppern

Heute in einem Monat wird in Bonstetten wieder die Ämtler Berufsmesse eröffnet. Seite 9

Gemeinsam geniessen

Beim Schulhaus Ägerten in Wettswil findet bald ein dreitägiges Genussfest statt. Seite 12

Grosses Jubiläum

Der Turnverein Knonau feiert sein 150-Jahre-Jubiläum – Teil 1 der dreiteiligen Serie. Seite 13

Persönlichkeitsentwicklung im Pflegeberuf

Serie «Start ins Berufsleben»: Sarah Schneebeli schaut zurück auf drei intensive Jahre im Seewadel

regula zellweger

Sarah Schneebeli strahlt. Eben bekam sie die Mitteilung, den Lehrabschluss als Fachfrau Gesundheit mit einem ausgezeichneten Notendurchschnitt von 5,1 bestanden zu haben. Jana Hommel Leiterin Bildung im Seewadel – Zentrum für Gesundheit und Alter, ist stolz auf sie und lobt sie als empathisch respektvoll und engagiert – sowohl im Umgang mit Klientinnen in der Spitex als auch mit Bewohnern des Pflegeheims sowie mit Angehörigen.

Die Spitex Seewadel erbringt Leistungen als öffentliche Spitex im Auftrag der Stadt Affoltern. Das Angebot umfasst die Grundpflege und Behandlungen zu Hause, Betreuung und Entlastung. Die ambulante Pflege erfolgt bei Krankheit oder Unfall zu Hause bei den Klientinnen und Klienten und umfasst auch hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Ziel ist, dass Menschen aller Altersgruppen, die Betreuung oder Pflege benötigen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können.

Umgang mit alten Menschen Sarah Schneebeli besuchte die Oberstufe in Affoltern. Erste Berufswünsche waren unter anderen Zahnärztin und Architekturmodellbauerin. Beide Berufe verlangen absolute Genauigkeit und eine Affinität zu Technik Diese Aspekte prägen auch ihre Lieblingsaufgaben in der Pflege, beispielsweise Blut nehmen, Fieber messen oder Medikamente vorbereiten. Sie schätzt aber auch die Kommunikation am Bett. Sie ist gern hilfsbereit. «Die Leute sind meist dankbar und wertschätzend.» Wenn ihre Klientinnen und Klienten sich nach dem Einsatz sicher und verstanden fühlen, weiss sie, dass sie gute Arbeit geleistet hat.

Durch ihre Arbeit hat Sarah Schneebeli ein sensibles Gespür und ein differenziertes Bild vom Prozess des Alterns entwickelt. Sie weiss, wie wichtig

körperliche, geistige und soziale Aktivität ist, um im Alter gesund zu bleiben. Gleichzeitig beobachtet sie mit Betroffenheit die Einsamkeit vieler älterer Menschen. Angst vor dem Alter hat sie jedoch nicht – im Gegenteil, sie erzählt mit Begeisterung von einer 100-jährigen, aktiven Frau, die noch immer zufrieden im eigenen Heim lebt.

Lieber HF als FH

Nun arbeitet Sarah Schneebeli erst mal bis Ende November bei der Spitex Seewadel weiter Danach plant sie drei

Monate im Heimatland ihrer Mutter, in Argentinien, um Familie und Kultur besser kennenzulernen. Mit ihren Cousins die Semesterferien haben möchte sie das Land bereisen. Zudem haben ihre Tante und ihr Onkel denselben Beruf wie sie. Es interessiert sie, wie sich die pflegerischen Tätigkeiten in den beiden Ländern unterscheiden. Nach der Rückkehr hat sie sich bewusst für die Weiterbildung zur Pflegefachfrau HF für die Höhere Fachschule entschieden. Die Berufsmatura mit nachfolgendem Fachhochschulstudium kommt für sie derzeit nicht infrage. Die

HF-Ausbildung ist stärker praxisorientiert, während die FH-Ausbildung einen stärkeren wissenschaftlichen und theoretischen Fokus hat.

Berufslehre als Reifungsprozess

Sarah Schneebeli bewertet ihre Lehre als persönlichen Reifungsprozess. Sie beschreibt beispielsweise die Situation, wenn eine Patientin oder ein Patient sich weigert, ein Medikament einzunehmen. «Ich versuche, zu motivieren, aber gezwungen wird niemand. Es wird nie ohne das Wissen der Patientin beispiels-

In die Vielfalt der Berufswelt eintauchen

11. Ämtler Berufsmesse am 5. und 6. September im Sportzentrum Schachen in Bonstetten

Noch sind Sommerferien, und die Gedanken sind womöglich noch nicht allzu stark auf die Lehrstellensuche fokussiert. Dennoch könnte es sich für Jugendliche und Eltern lohnen, sich den 5. und 6. September bereits heute im Kalender vorzumerken. An diesen beiden Tagen findet im Sportzentrum Schachen in Bonstetten nämlich einmal mehr die Ämtler Berufsmesse statt Während zweier Tage erhalten Interessierte Einblick in eine breite Vielfalt von Lehrberufen. Der erste Messetag am Freitag, 5. September ist voll und ganz für die Klassen der 2. Oberstufe reserviert. Von 13.15 bis 17 Uhr haben diese die Möglichkeit, an zahlreichen Ständen verschiedene Berufe näher kennenzulernen und zu erleben: Welche Aufgaben gehören zum Beruf eines Elektrikers? Welches sind die Herausforderungen für eine Spitex-Lernende? Welche Fertigkeiten sollte eine Polymechanikerin mitbringen? Und welche schulischen Anforderungen werden für eine kaufmännische Lehre bei der Zürcher Kan-

tonalbank gestellt? All dies und vieles mehr erfahren die Teilnehmenden an den Ständen – und zwar nicht von den Betreuerinnen und Betreuern der Lehrbetriebe, sondern von den Lernenden selbst. Die Stände werden von diesen als Projektarbeit geplant und umgesetzt An den Ständen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und so einen authentischen Einblick in die Berufe zu erhalten. Am Samstag, 6. September, von 10 bis 14 Uhr ist die Messe dann auch für Eltern und weitere Interessierte geöffnet.

66 Lehrberufe werden präsentiert

Insgesamt betreiben die 59 teilnehmenden Betriebe in der Sporthalle 47 Stände. Vorgestellt werden zirka 66 verschiedene Lehrberufe. Für die besten Stände werden zudem attraktive Preise vergeben. Die Preisverleihung findet am Samstag, 6 September, um zirka 13.50 Uhr statt (red)

weise versteckt in einem Getränk verabreicht. Selbstverständlich melde ich meiner Vorgesetzten, dass das Medikament nicht eingenommen wurde, und sie übernimmt die Verantwortung, eine Lösung mit dem behandelnden Arzt und den Angehörigen zu finden.»

Sarah Schneebeli erinnert sich gut an den ersten Todesfall. Auch mit Sterben und Tod hat sie sich in ihrem Beruf auseinandergesetzt. Sie schätzt die positiven Veränderungen im Umgang mit

«Die Leute sind meist dankbar und wertschätzend.»

Sarah Schneebeli, Fachfrau Gesundheit

sterbenden Menschen, welche die Palliativmedizin in den letzten Jahren bewirkt hat.

Zusammen mit Jana Hommel wünscht sie sich, dass der Pflegeberuf in der Gesellschaft mehr Anerkennung erhält.

Ihre drei Ausbildungsjahre zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr sieht sie als prägend – sowohl fachlich als auch persönlich. Sie würde sich wieder für die Pflege entscheiden. In Zukunft will sie sich stetig weiterbilden, um noch mehr Verantwortung und Führung übernehmen zu können – und um selbst einmal Lernende zu begleiten.

In dieser Serie stellt der «Anzeiger» in unregelmässigen Abständen Lernende aus der Region vor. (red)

Sarah Schneebeli (links) und Jana Hommel im Aussenbereich, wo ein Kinderspielplatz und ein kleines Tiergehege integriert sind. (Bild Regula Zellweger)

Die Gemeinde Bonstetten – auf der Sonnenseite des Albis – bietet ihren

5700 Einwohner/innen ein vielseitiges Freizeitangebot mit bestmöglichem Anschluss an das Individual- und öffentliche Verkehrsnetz. Die Gemeindeverwaltung erbringt als Dienstleistungsunternehmen vielseitige und kundenorientierte Angebote. Wir suchen per 1. Oktober 2025 oder nach Vereinbarung eine/n initiative/n

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Die Nordostbahn baut

Serie «Die Reppischlinie» (2): Anderthalb Jahre nach Baubeginn fahren die Züge

martin stuber

Anfang Februar 1862 trat mit der Ratifikation durch alle Beteiligten der Vertrag für Bau und Finanzierung der Zürich-Zug-Luzern-Bahn (ZZL) in Kraft Die Nordostbahn (NOB) war Bauherrin und Betreiberin der Linie

12 Promille

Die endgültige Linienführung war geprägt durch das Prinzip der NOB, die Steigungen auf 12 Promille zu begrenzen (also 12 Meter Höhenunterschied auf 1 km). Der Grund lag im Rollmaterial, dessen Anforderungen damit tief gehalten werden konnten. Insbesondere die Lokomotiven kosteten weniger und verbrauchten weniger Brennstoff Die NOB hielt sich sklavisch an dieses Prinzip, was zur Folge hatte, dass der Kulminationspunkt der Strecke südlich der Station Bonstetten nur über einen kurzen «Tunnel bei Wettsweil» erreicht werden konnte. Er lag auf 534 m ü M. respektive bei 1778,8 Fuss gemäss Längenprofil der NOB.

So steigt kurz nach der Station Altstetten die Strecke kontinuierlich mit der Maximalsteigung von 12 Promille bis zum Ausgang des Tunnels, nur unterbrochen durch horizontale Abschnitte bei den Stationen. Danach fällt sie mit Ausnahme einer Gegensteigung vor Affoltern und einer flacheren Stelle vor Mettmenstetten mit 11,5 bis 12 Promille bis Knonau. Als teure Kunstbauten gab es auf dem Abschnitt AltstettenKnonau nur den 482 Meter langen Tunnel – ansonsten Hanganschnitte, Einschnitte und Dämme und weder teure Brücken noch Viadukte.

Wer zahlt?

Im Vertrag waren die Gesamtkosten mit 12 Millionen veranschlagt, davon hälftig die NOB und die Kantone Zürich, Zug und Luzern (ZH 3,2 Mio., ZG 0,8 Mio. LU 2 Mio.).

In den 12 Millionen hatte Escher Reserve eingebaut. Sein Oberingenieur Beckh rechnete nämlich einen detaillierten Kostenvoranschlag, der einige Tage vor dem Vertragsabschluss intern vorlag. Bei SBB Historic findet sich dieser Voranschlag. Die gesamten Baukosten wurden mit 9,79 Millionen Franken budgetiert, darin enthalten 2,15 Millionen für den Kauf der von der Ostwestbahn bereits erstellten Bauten, welche schlussendlich nur 1,84 Millionen kosteten. Allerdings fehlte das Rollmaterial in dieser Aufstellung.

ZUR PERSON

Martin Stuber

In der dreiteiligen Serie «Die Reppischlinie» beschreibt der Eisenbahnforscher Martin Stuber historische Begebenheiten zur Eisenbahnlinie durch den BezirkAffoltern – die «Reppischlinie».

Martin Stuber publizierte 2023 «Lebensadern – Zuger Eisenbahngeschichte(n)». Seither forscht er weiter zur Geschichte der Eisenbahn im Kanton Zug und dessen Nachbarschaft. (red)

Item – die 3,2 Millionen Franken, welche der Kanton Zürich im Vertrag übernommen hatte, wurden aufgeteilt. Der Kanton sollte 1,5 Millionen, die Stadt 0,5, Aussengemeinden 0,2 und der Bezirk Affoltern 1 Million Franken aufbringen Der Optimismus von Bundesrat Dubs aus Affoltern bezüglich dieser Million seines Bezirkes sollte bitter enttäuscht werden. Zwar hatten sich die Gemeinden des Bezirkes auf ihre Anteile gemäss Steuerkapital geeinigt, aber als es dann darum ging, das Geld tatsächlich beizubringen, war die Ernüchterung gross. 350 000 Franken waren über eine von Privaten gezeichnete Anleihe budgetiert, die wenig Erfolg hatte. Nur dank einer vorläufigen Anleihe der Bezirkssparkasse war bis am 10. Mai 1862 wenigstens gut die Hälfte der Million beisammen. Nach langem Hin und Her und Zittern und Ringen mit dem Kanton für Übergangsfinanzierungen – die erste Tranche an Baukapital war bereits fällig geworden – war die Million erst Ende 1862 beisammen. Die Bank von Winterthur rettete das Ganze mit einer Anleihe von 400 000 Franken! Der Bezirk und seine nähere Umgebung beteiligten sich schlussendlich mit nur 110 500 Franken.

Wohin mit den Stationen?

Das hinderte die Gemeinden allerdings nicht, mit allen Mitteln für aus ihrer Sicht optimal positionierte Stationen zu kämpfen. In der Jubiläumsschrift zum 100-jährigen Bestehen der Reppischlinie schildert H. Spinner die Konflikte um vier Stationen.

Hedingen kämpfte trotz der Nähe zu Affoltern mit maximalem Einsatz für eine eigene Station und begründete dies damit, «dass der gesamte vom Lindenberg gegen Zürich sich ziehende Verkehr über Ottenbach und die neue Strasse gegen Hedingen gehe, so dass mit einem Einzugsgebiet von 12 720 Seelen gerechnet werden dürfe». Kam hinzu, dass bei Ottenbach eine Reussbrücke statt der Fähre fest geplant war Ottenbach und Zwillikon hingegen wollten eine eigene «Mittelstation Loo» und in Affoltern bestand keine Einigkeit, wo die Station innerhalb der beiden Ortsteile stehen kommen sollte. Wettswil und Bonstetten waren unzufrieden mit dem Standort ihrer gemeinsamen Station.

Erst am 3. Oktober 1862 vermeldete die NZZ: «daß der Regierungsrath sämmtliche von der Nordostbahn vorgeschlagene Eisenbahnstationen im Bezirk Affoltern genehmigt hat (auch die gemeinschaftliche WettschweilBonstetten) mit Ausnahme der von Affoltern, die statt auf die Breite in den Häggeler zu stehen kommt». Hedingen bekam seine Station. Für die erwähnte «Gemeinschaftsstation» wurde das «Tracé» ostwärts verlegt. Auf ein Revisionsgesuch von Affoltern trat die Regierung gar nicht mehr ein.

Viel Schweiss

Bereits am 7 Juni 1862 hatte die NOB den Unterbau für die Lose I. bis IV (Altstetten bis Torfmoor Wettswil) ausgeschrieben: «Erdarbeiten; Bergmännische Arbeiten, inkl Einrüstung; Maurer- und Steinhauerarbeit; Schmid-Arbeiten; Chaussirungs- und Beschotterungs-Arbeiten.» Auch wegen der Verzögerungen mit den Stationen erfolgte die Ausschreibung der anderen Lose erst am 10. Dezember 1862 respektive 15. Februar 1863 An dieser Stelle sind zwei Hinweise angebracht: Erstens zu den Mitteln, mit denen damals gebaut wurde: nur mit Schaufel, Pickel, Schubkarre und Rollbahnen, alles mit Muskelkraft bedient. Dynamit gab es noch nicht, gesprengt wurde mit Schwarzpulver Das Baumaterial wurde von so nahe wie möglich genommen, was ausgerechnet bei den

1867 produzierte die NOB einen offiziellen Situationsplan der Zürich-Zug-Luzern-Bahn, hier der Ausschnitt der Bahn von Zürich bis Knonau. Mit roten Pfeilen markiert die Stationen, die mit Ausnahme von Affoltern und Hedingen ziemlich bis sehr weit weg von den Ortschaften liegen. (Bild SBB Historic, PL_148_00034)

Steinen zur Ausmauerung des Tunnels nicht möglich war. Eine vierstellige Zahl von Italienern und Schweizern krampfte sechs oder sieben Tage pro Woche während langer Stunden.

Zweitens zu der angesichts der bescheidenen Hilfsmittel unglaublich kurzen Bauzeit: De facto wurde die Reppischlinie innerhalb von anderthalb Jahren gebaut! Das war nur möglich, weil die Streckenabschnitte in Baulose unterteilt wurden und so gleichzeitig an der ganzen Strecke gebaut wurde. So finden sich in der NZZ im Februar 1863 Inserate, in denen «Unternehmer Müller» für die «Reppischthal-Bahn» 300 «Erdarbeiter» sucht. Viele Menschen statt Maschinen!

… teils schwieriger Baugrund

Gemäss Konzession musste die Bahn «im Mai 1864 in ihrem ganzen Umfange dem Betriebe übergeben werden». Auf diesen Termin hin waren alle Bauvergaben terminiert und bereits im Frühling 1862 hatte die Nordostbahn auch das Betriebsmaterial (150 Güterwagen 60 Personenwagen, sechs Personenloks und vier Güterloks) für über 1,6 Millionen Franken ausgeschrieben. Beim terminkritischen Tunnel war in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai 1863 der Stollen planmässig durchschlagen worden.

Unerwartete Probleme bereitete aber der Baugrund. Im Oktober 1863 zeigte sich gemäss Geschäftsbericht der NOB «eine größere Schwierigkeit (…) in der Nähe von Bonstetten, wo eine Terrainmulde mittelst eines Dammes überschritten werden mußte. Die äußere Erscheinung der Terrainoberfläche ließ einen festen Untergrund erwarten. Die später vorgenommenen Sondirungen zeigten auch bis auf eine Tiefe von etwa 20 [d h. 6 Meter] festen Lehmboden, unter diesem aber eine mit Wasser durchzogene Sand- und Schlammmasse, welche ihrerseits wieder auf einer festern, jedoch nach der Thalsohle hin abfallenden Schichte ruht. Nachdem der Damm bis auf etwa zwei Drittheile seiner Höhe aufgeschüttet war, traten so starke Senkungen und seitliche Verschiebungen desselben ein, daß es trotz monatelang fortgesetzten Nachschüttens unmöglich war, den Damm auf die vorgeschriebene Höhe zu bringen.» Die Lösung bestand darin, das «Visir des Dammes» tiefer zu legen, was eine Absenkung der Trasse auf einer Länge von 3,3 Kilometer bedingte! Dagegen waren die Hangrutschungen zwischen Birmensdorf und Landikon geradezu ein kleines Problem. Dennoch konnte am 1. Juni 1864 die Linie pünktlich in Betrieb gehen. Die von Escher präsentierte Schlussabrechnung vom 1. Juli 1864 wies Gesamtkosten von 10,77 Millionen aus. Brachte die Eisenbahnlinie im Knonauer Amt den Anschluss ans Industriezeitalter? – das Thema des dritten und letzten Teils der Serie.

Martin Stuber (Bild zvg)

Streetfood, Musik und Sommerglück

Genussfest in Wettswil vom 8. bis 10. August

Wenn der Duft von Gyros aus Griechenland auf Arepas aus Südamerika trifft, wenn Churros duften und französische Tacos zu Kokosmaccarons tanzen, CraftBiere schäumen und Sommerbeats den Platz erfüllen – dann bedeutet das: Genussfest beim Schulhaus Ägerten in Wettswil! Das dreitägige Streetfood- und Musikfestival verwandelt das Kulturareal in eine offene Sommerplattform für alle, die gutes Essen, feine Drinks und geselliges Beisammensein lieben.

RÄTSEL

Bei schönem Wetter findet der Anlass draussen statt, ansonsten drinnen.

Kulinarische Momente aus unterschiedlichen Ländern

Am Genussfest werden Geschmackserlebnisse kuratiert. Von pikant bis süss, vegan bis fleischig, Fingerfood bis Slow-Cooked-Klassiker – hier findet jeder einen neuen Lieblingsbissen. Es lohnt sich, hungrig und neugierig vorbeizukommen und sich quer durch Kontinente und Küchenphilosophien zu probieren. Gastgeberinnen und Gastgeber aus nah und fern freuen sich darauf, ihre Spezialitäten persönlich vorzustellen.

Musik, die verbindet:

Die Programm-Höhepunkte

Freitagabend: Dos Mundos live – die spanische Band bringt mediterranes Temperament, Rhythmus und Sommerstimmung direkt auf den Festplatz. Tanzen ausdrücklich erwünscht!

Samstagabend: DJ Outside – wenn hoffentlich die Sommer-Sonne noch lacht, übernimmt der bekannte DJ Outside das Zepter und lässt die Musik-Her-

JedesRätselgitter enthält verschieden grosse Zonen,farblich getrennt, mit 1bis 5Feldern.Jede Zone muss mit den Ziffern gefüllt werden,die der Anzahl der Felder entsprechen.Eine Zone mit einem Feldenthält also 1, eine Zone mit drei Feldern 1, 2und 3, u.s.w. Gleiche Ziffern dürfen sich horizontal, vertikal oder diagonal nicht berühren 12

zen höherschlagen. Dance-Sound aus den 80er-Jahren und viele Stimmungslieder werden bestimmt alle Besucherinnen und Besucher begeistern. Groovige Beats, Sommer-Vibes und offene Ohren für alle Generationen.

Den Sonntag werden die Gäste vom Mittag bis zum Abend neben den angebotenen Köstlichkeiten mit Backgroundmusik und gemütlicher Atmosphäre geniessen und das Streetfood-Festival langsam ausklingen lassen.

5.

Sudokumittel

Sudokusehrschwierig

In jeder horizontalen und vertikalen Reihe,aberauch in jedem der neun Quadrate,darfjedeZahl von1 bis9nur einmalvorkommen.

Lösungen

Genuss geht über den Gaumen hinaus. Darum bietet das Festival auch Spass für Familien und Kinder Es hat für alle etwas, und für die ganz Kleinen das beliebte Chinderzügli des Familienclubs, das kleine Fahrgäste gross strahlen lässt. Jugendliche finden Chill-Zonen und Mitmachaktionen, Erwachsene LoungeEcken zum Entspannen mit einem feinen Drink in der Hand. Was heisst Genuss? Austausch mit Food-Crews, Pairing-Tipps zu Getränken, Genuss-Gespräche mit Produzentinnen und Produzenten – das Festival lädt dazu ein, bewusst zu schmecken, zu entdecken und gemeinsam zu feiern.

«Geniessen wir den Sommer in vollen Zügen und lassen es uns gut gehen» – das ist das Motto des Genussfestes. Ob gemeinsam mit Freunden, mit der Familie, als Vereinstruppe oder ganz allein zum Kennenlernen: Am Festival finden alle offene Tische, frische Ideen und Menschen, die das Leben feiern.

Remo Buob, Präsident Kultur8907.ch

Genussfest in Wettswil, Freitag 8. August 17 bis zirka 24 Uhr; Samstag, 9. August, 12 bis zirka 2 Uhr; Sonntag, 10 August 12 bis 17 Uhr Weitere Informationen unter www.kultur8907.ch

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ALLERDINGS ARTIG AUFSPALTEN BELASTBAR BLUFF BRAUE BUEROKRAT CEVAPCICI DRESSUR FESTIGKEIT

GURKE HINWEISEN KONSENS KULANZ MONORAIL

MUSKETIER PANAMA POMMES ROGGEN TENNE TESTPERSON TRAKT TRANSRAPID VERFRUEHT VERMITTELN

In diesem Rätsel sind alle oben stehenden Wörter versteckt. Sie können sich waagrecht, senkrecht, diagonal, vorwärts,rückwärtsund ineinander übergehend verbergen.Die übriggebliebenen Buchstaben ergeben ein Zitat oder Sprichwort.

Cheers – auf den Sommer! (Bilder Pixabay)
Auch Leckereien wie Churros dürfen am Genussfest nicht fehlen
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Wie am 8. Juli 1875 alles begann

Der Turnverein Knonau feiert sein 150-Jahre-Jubiläum – Teil 1 der dreiteiligen Serie

In diesem Jahr feiert der Turnverein Knonau sein 150-Jahre-Jubiläum. In drei Berichten möchte der Verein Einblick in seine Geschichte geben und die Entwicklung und die Höhepunkte hervorheben. Das erste Kapitel befasst sich mit der Gründung und dem Wachstum in den ersten 50 Jahren.

Turnbewegung in der Schweiz

Nach den Napoleon-Kriegen entwickelte sich in der Schweiz das Bedürfnis nach der Stärkung der Wehrbereitschaft und damit einhergehend die körperliche Ertüchtigung der männlichen Bevölkerung. Diese Bewegung breitete sich anfänglich vor allem in den Städten und in der Studentenschaft aus. Allmählich trugen die Ärzte und Pfarrherren diese Gedanken in die Landbevölkerung. Entscheidend war auch, dass die neue Bundesverfassung von 1874 die Vorbereitung der männlichen Jugend auf den Militärdienst durch angemessenen Turnunterricht forderte

Pfarrer Ritter, Pionier im Knonauer Amt 1874 kam Adolf Ritter im Alter von 24 Jahren als Pfarrer nach Knonau. Er hatte während seiner Studienzeit zwei Jahre als Turnlehrer an der Kantonsschule Zürich gewirkt und war daher ein grosser Freund des Turnens. Er blieb bis 1877 Pfarrer in Knonau und wechselte dann als beachteter Kanzelredner nach Zürich-Unterstrass, Neumünster und Fraumünster Er verstarb in Zürich im Alter von 56 Jahren. Am 12. Juli 1874 gründete er in Mettmenstetten mit zwölf jungen Män-

nern den Bezirksturnverein und stand ihm als Turnleiter vor Mit grosser Begeisterung und Überzeugungskraft warb er auch in seiner Pfarrgemeinde Jungmänner für die Turnerei. Er fand neun turnbegeisterte Knonauer Männer und am 8. Juli 1875 fand die Gründungsversammlung und die Genehmigung der ersten Statuten statt. Die Turnstunden sollen zwei Stunden dauern und am Sonntagnachmittag auf dem Bollet stattfinden Jeden Monat soll eine Sitzung stattfinden und am 7. November wurde beschlossen, bei schlechtem Wetter im Adlersaal zu turnen.

Bewegte Startphase

Der junge Verein wurde geplagt von finanziellen Sorgen, fehlender Akzeptanz im Dorf und Meinungsverschiedenheiten über den Beitritt zum Bezirksverein. Nachdem Pfarrer Ritter 1877 wegzog, fiel der Verein auseinander, er wurde 1878 aufgelöst, aber nach zwei Wochen wieder neu gegründet mit fünf alten und sechs neuen Mitgliedern. Der Neuanfang beflügelte und schon 1879 wurde unter Trommelklang die neu bemalte Fahne von Cham nach Knonau überführt. 1882 wurde der Bezirksverein neu gegründet und es wurde beschlossen, dass im gleichen Jahr das erste Verbandsturnfest in Knonau stattfinden soll. Zur Vorbereitung setzte Knonau wöchentlich vier Probetage an, und um die Bevölkerung zu gewinnen, luden sie am Fasnachtsmontag im Adlersaal zu einer Bühnenschau ein. Dieser Anlass war ein grosser Erfolg. Im Juli 1982 konnten sie die Festsektionen Langnau,

Adliswil, Affoltern, Mettmenstetten, Zug und Birmensdorf zum Turnfest hinter dem Adler empfangen. Aber das Wetter war derart schlecht, dass ein reduziertes Programm im Adlersaal stattfand und das Fest im Oktober wiederholt wurde. Dieses Fest konnte glücklicherweise das Defizit des Juli-Festes kompensieren.

Das Turnen anno dazumal

Die Freiübungen waren anfänglich geprägt von militärischem Drill und Disziplin. Steife Marschübungen und präzise Sammelformationen mit durchdringenden Kommandobefehlen des Oberturners wechselten mit minutenlanger steifer Haltung mit gewellter Brust und grimmigem Gesichtsausdruck ab. Metallstäbe als Handgeräte erinnerten an Gewehrübungen. Allmählich wurden dann Turngeräte angeschafft: ein Stemmbalken, ein Reck mit Holzstange, und ein Pferd. Aus 30 ausgestopften Zuckersäcken wurde eine Sprungmatte hergestellt

Die Einheitsbekleidung hatte schon dazumal einen hohen Stellenwert. Dazu gehörten weisse Leibchen, weisse Dreiviertelhosen, rote Socken, schwarze Schuhe, ein rotes Hüfttuch, und ein blau-weisses Band um den Strohhut.

Erste Erfolge und dann wieder Flaute Von 1882 bis 1890 fanden unregelmässig Abendunterhaltungen und gelegentliche Turnfestbesuche ohne Auszeichnung statt. 1887 kam es zum Streit mit der Adlerwirtin und sie gab den Adlersaal nicht mehr für Übungen frei und

das Material wurde in den Löwen im Schloss Knonau verschoben. Fortan fanden die Übungen bei Schlechtwetter im Rittersaal statt. 1890 stellte der Verein seine Tätigkeit ein, wegen Mangel eines Oberturners. 1895 blühte er wieder auf und ab 1996 durften sie im linken Kellerabteil des Pfarrhauses einen «Turnsaal» einrichten. 1910 ist in der Vereinsrechnung ein Betrag von 30 Franken zum Einrichten der elektrischen Beleuchtung aufgeführt. Dieser neue «Turnsaal» beflügelte offenbar das Vereinsleben sodass Knonau am Zentralschweizer Turnfest in Zug 1899 erstmals einen Sektionskranz erringen konnte. Darauf folgte wieder eine Flaute, sodass 1906 nur noch fünf Mitglieder waren, und zum Pfarreinsatz von Pfarrer Bion holten sie Verstärkung aus Cham, um den Sempach-Reigen mit 24 Mann aufführen zu können. Der Erste Weltkrieg legte das gesamte Turnwesen lahm, da viele Turner zum Aktivdienst aufgeboten waren und etliche auch an den Folgen der Grippe-Epidemie verstarben. Festanlässe waren wegen des Krieges abgesagt.

Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg

Nach dem Krieg blühte der Verein rasch auf, zumal auch der turnerische Vorunterricht für 16- bis 20-jährige Männer stark gefördert wurde. Schon 1919 war die Sektion in der Lage, am Verbandsturnfest in Birmensdorf teilzunehmen, und im gleichen Jahr traten sie auch dem Zürcher Kantonalturnverband bei. Dies bedeutete aber auch, dass die Sektion fortan jährlich an zwei obligatorischen Turnfahrten teilnehmen musste, für 1920 nach dem Freiamt (28 km) und nach Unterägeri (35 km). Dank eines Legats des verstorbenen Ehrenmitgliedes Pfarrer Dürst und Beiträgen der Gemeinde und des Kantonalverbandes konnten sie erstmals die finanziellen Probleme zur Seite schieben. 1920 nahm der Verein erstmals am Kantonalturnfest in Rüti teil und durfte sich mit dem Eichenkranz krönen Vorläufiger Höhepunkt des Vereins war der erstmalige Besuch eines Eidgenössischen Turnfestes, 1922 in St. Gallen, wo sie den begehrten Lorbeerkranz errangen. Nach diesen Erfolgen flogen die Herzen der Bevölkerung der «Schar im weissen Gewand» nur so zu, und auch die letzten Nörgler verstummten.

50-Jahre-Jubiläum 1925 Die Stimmung war gut für eine würdige Jubiläumsfeier, die am 3. Mai 1925 im Schlosshof unter den beiden grossen Platanen stattfand. Gleichzeitig wurde eine neue Fahne eingeweiht und die Patensektion Mettmenstetten marschierte unter Klängen des Musikvereins Hausen ins Dorf ein. Nach der Fahnenweihe und den Festansprachen fand ein Wettkampf mit 70 Einzelturnern im Kunstturnen und Schwingen auf dem Schlossareal statt mit guten Resultaten der Knonauer Teilnehmer Im Juli 1925 nahm der Verein am Eidgenössischen Turnfest in Genf teil und schmückte die neue Fahne mit einem Lorbeerkranz. Dies war die Bestätigung, dass der Verein nun endgültig etabliert ist und eine gute Basis für eine Weiterentwicklung für die kommenden Jahre geschaffen ist.

Bruno Grob, Knonau

Nach dem Verbandsturnfest Langnau 1912.
Einmarsch zum Verbandsturnfest in Leimbach 1921. (Bilder zvg)

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