Nr. 03 22. Jahrgang Donnerstag, 16. Januar 2020
AZ ANZEIGER AG
REDAKTION.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 29 00
Region Liestal
Anekdoten zur Florettspinnerei Ringwald gab es am SP-Apéro in Frenkendorf zu hören. Seite 5
INSERATE.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 26 70
Region Gelterkinden
Region Waldenburg
Am traditionellen Neujahrsapéro der Gewerbevereine und der BLKB in Sissach herrschte Grossandrang. Seite 11
Heiterer Abend: Die Theatergruppe Holderbank inszenierte «Drei Männern im Schnee». Seite 15
Jetzt aktuell Baum- und Sträucherschnitt
061 953 13 30
Hölstein
GZA/P.P.A 4410 Liestal Post CH AG
Kleinräumigkeit als Markenzeichen
Kolumne
Januarfrucht: Birne
Waldenburg/Niederdorf Der Dreikönigstreff erfindet sich neu BEAT ERMEL
Der traditionelle Dreikönigstreff fand dieses Jahr bereits zum 14. Mal statt und hat sich an neuem Ort und in neuer Form präsentiert. Mit über 50 diskutierenden Gästen war die Veranstaltung im Gritt Seniorenzentrum in Niederdorf gut besucht. Das junge Moderationsteam mit Balint Csontos, Barbara Hostettler, Dominik Würslin, Flavio Mathys und Nino Mathys hoffte auf ein gemischtes Publikum von Jung und Alt. Doch auffallend, gerade die junge Generation fehlte an diesem Abend. Mit der Workshop-Methode des «World-Café» wurden an drei Tischen die Attraktivität des WB-Tals für die verschiedenen Altersgruppen diskutiert und Ideenvorschläge gesammelt. Ist das WB-Tal für junge Familien attraktiv? Diese Frage konnte in wichtigen Punkten mit Ja beantwortet werden. Günstiger und bezahlbarer Wohnraum im Grünen, Bildungsinfrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung seien vorhanden. Auch für die Kinderbetreuung gebe es Lösungen. Offenbar sei dies alles zu wenig bekannt und es gebe Verbesserungsbedarf. So fehle zum Beispiel ein RobbiSpielplatz. Was erwarten junge Leute vom WBTal und warum bleiben Leute der älteren Generation im Tal? Die junge Generation verlasse das Dorf und suche Orte, die für sie besser stimmen würden. Eine vertretene Meinung war, dass junge Leute ausschwärmen sollen und im Idealfall später – zum Beispiel als Fami-
Das Moderationsteam Barbara Hostettler und Dominik Würslin erklären die Ideenfindung an einem der Tische. lie – zurück ins Tal kommen. Für die ältere Generation gelte das Tal als Heimat mit viel emotionaler Verbundenheit. Das Dorfleben, die Wohnsituation, die gute Verkehrsinfrastruktur und die Natur würden geschätzt. Die Kleinräumigkeit könne als Vorteil gesehen und zum Markenzeichen des WB-Tals erhoben werden. Was bedeuten Kultur und Sport fürs WB-Tal? Es bestehe ein vielseitiges Vereinsleben, allerdings mit Nachwuchsproblemen, so die Feststellung. Ein genannter Lösungsansatz wären gemein-
Nach der traditionellen Zunftsuppe hält der Beat Feigenwinter, Co-Präsident der Zunft zum oberen Tor, das Schlusswort.
same Vereine für das ganze Tal. Dazu müsste die Bereitschaft für mehr talbezogenes Denken und die Schaffung einer Informationsplattform bestehen. Kulturelle Angebote würden weitgehend dank einer Stammkundschaft funktionieren. Unbestritten war, dass Vereine wichtig für die Attraktivität und die Integration der Gemeinden sind. Konkret entstand der Ruf nach einer «Event-Location», einer Art Kulturzentrum im WB-Tal. «Vieles muss nun noch weitergedacht werden», sagte Beat Fei-
genwinter, Co-Präsident der Zunft zum oberen Tor. So sei vorgesehen, die Resultate den Gemeinden des Waldenburgertals als Input für ihre Gemeindepolitik zur Verfügung zu stellen. Es wird sich zeigen, wie viel Potenzial in den geäusserten Ideenvorschlägen steckt. Die Gesellschaft und die Wirtschaft sind im Wandel, und dies hat Konsequenzen. Ab dem Jahr 2023 werde manches besser, so die Hoffnung im WB-Tal. Dann sei die WB-Baustelle beendet und die Bahn fahre im Viertelstundentakt.
THOMAS BRUNNSCHWEILER
Nino Mathys notiert laufend die Ideenvorschläge.
Tipp vom Konsumentenschützer
5. INTERNATIONALES DREHORGEL-WINTERTREFFEN LAUSEN 2020
Warum sollten Sie um Anlagefonds einen grossen Bogen machen?
Sonntag, den 26. Januar 2020 9.30 bis 16.30 Uhr in der Stutzhalle Lausen
Die Obligationen im Fonds sind das Problem.
Lassen Sie sich von nostalgischen Drehorgelklängen aus über 50 antiken und neueren Instrumenten bezaubern. Festwirtschaft mit Dessertbuffet . Börse Eintritt frei
FOTOS: B. ERMEL
Obwohl die Birnensaison von August bis April dauert, ist man im Januar froh, eine Alternative zu den Mandarinen zu haben, die man in der Adventszeit meist überreichlich gegessen hat. Das Wort Birne leitet sich vom althochdeutschen bira ab, das wiederum vom lateinischen pirum stammt, das die Volksetymologie mit dem griechischen pýr (Feuer) in Verbindung bringt. Der Birnbaum wurde schon von den Babyloniern als heiliger Baum verehrt. Schon Plinius erwähnt im Jahre 77 n. Chr. mindestens 38 Sorten. Heute wird die Anzahl der Sorten auf 5000 geschätzt! Birnen können roh verzehrt, zu Trockenobst gedörrt, als Zutat beim Kochen verwendet oder entsaftet werden. Es gibt auch unzählige Birnenschnäpse wie den Williams oder den Vielle Poire. Da man Birnen vor der Vollreife pflückt, gehören sie wie die Äpfel zu den klimakterischen Früchten. Im Januar sind vor allem die späten Sorten Conférance, Kaiser Alexander und Gute Luise erhältlich. Eine Birne deckt den Tagesbedarf an Ballaststoffen, verfügt über 60 Kalorien, liefert Energie, besteht zu 83 Prozent aus Wasser, enthalt Eisen und Kalium und unterstützt dank Antioxidantien das Immunsystem. Die erste literarische Kostprobe über Birnen hörte ich in meiner Kindheit: «Greif dir mal an die Stirne, dann weisst du schon Bescheid, du hast ’ne hohle Birne, es tut mir wirklich leid». Eine der schönsten Stellen in der Literatur ist Fontanes Gedicht «Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland», wo es heisst: «Und kam ein Mädel, so rief er: ŸLütt Dirn, kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.Ž» Bei Hoffmann von Fallersleben steht: «So komm, du lieber Sonnenschein, lass unsre Birnen gut gedeih’n!» Helmut Kohl nannte man nach einer Karikatur oft nur «Die Birne». Die Birne stand früher als Zeichen der Unschuld und die Reinheit von Maria. Im deutschen Aberglauben sind Birnbäume der Wohnsitz von Hexen und Dämonen. Der Birnbaum grünt zum Zeichen für einen unschuldig Hingerichteten. Die Birne steht auch für Fruchtbarkeit: Wenn es viele Birnen gibt, gibt’s im folgenden Jahr viele Mädchen. Schliesslich soll ein Traum von gelben Birnen den Todesfall in der nächsten Verwandtschaft ankündigen. Wer’s glaubt, zahlt einen Taler.
Informieren Sie sich auf meiner Homepage, bei mir persönlich oder am öffentlichen Vortrag: Do, 23. Januar 2020, 17 Uhr, Restaurant Schiff, Binningen
Alain Lauber, Fluhgasse 10, 4207 Bretzwil 061 941 15 07 www.alainlauber.ch
☎
re ah n g J 3 7 ah r u Er f