Oberbaselbieter Zeitung vom 12. Dezember 2019

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Nr. 50 21. Jahrgang Donnerstag, 12. Dezember 2019

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Region Liestal

Glühwein und Nusstorte: Der «Adventszauber» belebt die Liestaler Allee. Seite 5

Zeichnen mit Licht und Schatten

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Region Gelterkinden

Lehrgang: 06.01.-24.02.2020

Region Waldenburg

Der Stäärnewääg in Gelterkinden lockte am Samstag zur Eröffnung wiederum viele Besucher an. Seite 9

Lichtquellen, Lichtcharakter, Körperschatten, Glanzlichter, Schlagschatten, Lichtsymbolik, Kontraste, Lichtreflexionen...

Am Montagabend wurde im Grittpark in Niederdorf die Eröffnung des Winterzaubers gefeiert. Seite 15

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Der Kapitän verlässt das Schiff

Kolumne

Dezemberfrucht: Mandarine

Läufelfingen Gemeindeversammlung verabschiedet Dieter Forter OTTO GRAF

Nach nahezu vier Amtsperioden im Gemeinderat legt Dieter Forter sein Amt als Gemeindepräsident von Läufelfingen auf Ende Jahr nieder und übergibt das Kommando seiner Nachfolgerin Sabine Bucher. Vor Wochenfrist leitete Forter letztmals eine Gemeindeversammlung und wurde dabei von den Anwesenden auf humorvolle Art in den Ruhestand, oder wie immer man das nennen soll, verabschiedet. Alex Bosshart, Präsident RGPK, und Vizepräsidentin Gabi Meyer hatten die Ehre, dem Zurücktretenden für dessen, zugunsten der Öffentlichkeit, geleistete Dienste zu danken. Wie die Recherchen von Bosshart ergeben haben, wurde Forter 2004 in die Exekutive gewählt und übernahm vier Jahre später von Margrit Balscheit das Präsidium. Die Liste der in der Ära Forter realisierten Projekte ist lang, sehr lang, und kann an dieser Stelle nur ansatzweise wiedergegeben werden. Besonders erwähnenswert sind der Umbau des alten Schulhauses in ein zeitgemässes Gemeindezentrum, der Neubau des Werkhofes oder das Umgestalten des Kohlerareals in eine attraktive Wohnzone. Das Einhalten des Budgets, sagte Bosshart weiter, habe Forter meist verfehlt – zum Segen der Gemeinde. Denn die prognostizierten Fehlbeträge hätten in der Rechnung fast immer einen Überschuss ergeben. Zudem habe sich Forter mächtig für den öffentlichen Verkehr in einer Randregion des Baselbiets ins Zeug gelegt. Insbesondere habe er mit viel Herzblut und Überzeugungskraft dafür gekämpft, dass das Läufelfingerli auf dem Gleis bleibt. Als Dank und Anerkennung schenkte die Gemeinde ihrem scheidenden Oberhaupt einen Gutschein für eine Trekkingtour im Wallis. Neues Urnengrabfeld beschlossen Zuvor, im Geschäft über die Neugestaltung des Friedhofs, handelte sich der Gemeinderat etwas blauäugig mit seinem Gegenvorschlag eine Abfuhr ein. Die Versammlung stellte sich mit 43 gegen 8 Stimmen klar hinter den Antrag der eigens eingesetzten Arbeitsgruppe (AG). Allein sieben Gegenstimmen kamen dabei vom Gemeinderatstisch.

Wintergäste 2020

Die fünfte Saison der «Wintergäste» wird zum Teil an neuen Orten veranstaltet: Die szenischen Lesungen finden im Januar und Februar in Basel und Riehen sowie neu im Dreiländermuseum in Lörrach und im Kunsthaus Baselland in Muttenz statt. Die künstlerische Leiterin Marion Schmidt-Kumke konnte erneut renommierte junge und ältere Schauspielerinnen und Schauspieler für die Lesungen gewinnen. Gelesen werden Texte von Yasmina Reza, Irmgard Keuns, Jean Cocteau, David Foster Wallace und Peter Handke. www.wintergaeste.net OBZ

Nach knapp vier Amtsperioden im Rat legt Dieter Forter sein Mandat als Gemeindepräsident von Läufelfingen auf Ende Jahr FOTOS: O. GRAF nieder. Beide Anträge verfolgten mit dem Schaffen von bodenebenen Urnengräbern inhaltlich das gleiche Ziel und unterschieden sich nur in Details sowie im günstigeren Preis der gemeinderätlichen Version. Hans-Jörg Rickenbacher, der das Projekt der AG vorstellte, bedauerte, dass der Gemeinderat ein Alternativprojekt ausarbeiten liess, ohne die AG darüber zu informieren. Dieses Vorgehen mochten die Stimmberechtigten nicht goutieren und sprachen sich klar für die Variante der AG mit einem Kostendach von 40 000 Franken, just die Summe, die der Gemeinderat in seinem Projekt beantragt hatte. Weiter verabschiedete die Versammlung das Budget 2020 mit einem kleinen Fehlbetrag von 137 000 Franken und gab mit 34 gegen 9 Stimmen grünes Licht für das Einführen eines Schulsozialdienstes als Pilotversuch ab 1. Juli 2020.

Vizepräsidentin Gabi Meyer würdigt den scheidenden Präsidenten im Chefsessel.

Virtuelle Skulpturen in der Bank-Kundenhalle Das Kunstprojekt «Visionen 19», eine zwei Kilometer lange Outdoor-Kunstausstellung auf dem Schönthaltunnel zwischen Liestal und Füllinsdorf, kann jetzt auch virtuell in der Kundenhalle der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) in Liestal erlebt werden. Die BLKB als Hauptsponsorin zeigt die 18 teils mächtigen Installationen auf zwei grossen Leinwänden. Für die Umsetzung ist das Liestaler Unternehmen

Inside Reality AG verantwortlich. Mit webbasierter 3D-Technologie wird ein interaktives Erlebnis in virtueller Umgebung geschaffen, ohne dass sich die Besucher eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen müssen. Zufallsgesteuert entstehen immer wieder neue Kamerafahrten als «virtuelle Drohnenflüge» zwischen den einzelnen Kunstwerken. Die Ausstellung in der Kundenhalle läuft bis zum Frühling 2020. OBZ

Verband will mehr Budget für Kultur Der Verband Kultur Baselland setzt sich dafür ein, dass der Landrat in der Budgetdebatte von heute Donnerstag zwei Anträge zur Kultur gutheisst. Der erste Budgetantrag betrifft den Kunstkredit Baselland, dieser soll wieder auf den ursprünglichen Stand erhöht werden. Der zweite Antrag verlangt, dass das Freifach Instrumentalunterricht an der FMS wieder unentgeltlich wird. Der Zugang zum Instrumentalunterricht nach der obligatorischen Schulzeit sei oft vom Familienbudget abhängig. OBZ

In der Vorweihnachtszeit ist die Mandarine nicht wegzudenken. In jedes Chlause-Seggli gehören Mandarinen, Erdnüsse und Schoggitaler. Heute werden zwar mehr Clementinen gekauft, fast kernlose Zitrusfrüchte, die als Hybriden zwischen Orangen und Mandarinen entstanden sind. Die Orange ist übrigens aus einer Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit hervorgegangen. Ursprünglich kommt die Mandarine von dem Nordosten Indiens oder dem Südwesten Chinas. Die erste Erwähnung der Mandarine in China stammt aus dem 12. vorchristlichen Jahrhundert. In Europa hat Sir Abraham Hume die Mandarine 1805 aus Kanton (China) eingeführt, darum hiess sie auch «Kantoner Apfelsine». Aus einer der ersten beiden Sorten entwickelte sich die «Mittelmeer»-Mandarine. Der deutsche Name wurde um 1850 vom französischen «mandarine» übernommen. Zur Namenserklärung wird manchmal auf die Insel Mandara – der ursprüngliche Name von Mauritius – verwiesen. Einleuchtender ist die Herkunft von Mandarin, die Benennung für einen hohen Würdenträger im kaiserlichen China. Tatsächlich war die Volksrepublik China im Jahr 2017 mit über 18 Millionen Tonnen der grösste Mandarinenproduzent der Welt und erntete mehr Mandarinen als die nachfolgenden neun grössten Produzentenstaaten. Neben dem Verzehr von frischen Mandarinen gibt es auch denjenigen von Dosenmandarinen. In Frankreich wird das kaltgepresste Mandarinenöl als KinderHeilmittel erwähnt. Es soll Magenverstimmungen lindern oder beruhigende Wirkung auf hyperaktive Kinder haben. Das Öl soll aber auch für den Einsatz während der Schwangerschaft und gegen Cellulitis verwendet werden. Im deutschen Aberglauben kommt die Mandarine mangels Schollengebundenheit nicht vor. Dafür ist sie in China ein Glückssymbol. Dort werfen Unverheiratete Mandarinen ins Meer und erhoffen sich damit Liebesglück im neuen Jahr. Im Internet habe ich ein Gedicht entdeckt, das so beginnt: «Die Mandarine Adelheid / war nicht orange, war grün vor Neid; / denn sie, und zwar ganz überrumpelt / lag in der Sonne, war verschrumpelt.» Und bei Hans Fallada findet sich folgende Stelle: «Mit scharfem Blick mustere ich die Anzahl der Apfelsinen und Mandarinen auf dem Teller. Es sind beruhigend wenig, die Hauptsache besteht aus guter solider Leckerei zum Magenverderben.» Darauf also einen Schluck Mandarinenöl gegen die Magenschmerzen und die Buchstabenumstellung: Mandarinen / Drama innen! THOMAS BRUNNSCHWEILER


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