LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 5. DEZEMBER 2019
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 49 · Post CH AG
SALZKORN Chläuse
Beinwil am Hallwilersee
Saisongerecht häufen sich Begegnungen mit Chläusen aller Art. Bärtige Alte hocken in Waldhütten, suchen Kinderkrippen und -gärten Heiner Halder heim, stehen in Einkaufszentren im Weg, Bischöfe wandeln weihevoll aus Kirchen, fette Weihnachtsmänner schwirren im Rentierschlitten über den Himmel, steigen durchs Kamin in die guten Stuben, poltern an die Haustüren, Schmutzli schrecken die Kleinen mit der Fitze, amüsieren die Eltern und alle besetzen flächendeckend Reklame-Heftli und TV-Werbung. Denn ums Geschäft geht ja das Ganze. Zumindest der Deal mit der Jugend heisst: Sagst du mir ein Versli, kriegst du ein Mandarinli. Stehst du im Sündenregister, wirst du in den Sack gepackt.
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Ein Teller Ravioli auf der Titelseite: Chefredaktor Michael Müller und Ortsbürgerkulturkommissionspräsidentin Barbara Gurini präsentierten im Restaurant Ochsen die «Lenzburger Neujahrsblätter 2020». Foto: Fritz Thut
Neujahrsblätter mit Ravioli Lenzburg Hauptthema der Neujahrsblätter 2020 ist die Wirtschaft. Nicht zuletzt deshalb fand die Vernissage im «Ochsen» statt. FRITZ THUT
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irtschaft im heutigen Sinn wird in Lenzburg seit rund 400 Jahren betrieben. Wie Chefredaktor Michael Müller an der Vernissage eröffnete, bietet die neueste Ausgabe der Neujahrsblätter eine Übersicht: «Alt Stadtschreiber Christoph Moser nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise.» Wohin diese Reise geführt hat, sehe man heute, so Müller. Lenzburg sei «eine vielseitige Stadt, wo viel passiert». Der Gegenwart wird mit einer Vielzahl von Unternehmensporträts Rechnung getragen, die offensichtlich so ausgewählt wurden, um die ganze Bandbreite der Verschiedenartigkeit der Betriebe
Zweideutige Wirtschaft
Der Begriff Wirtschaft wird grosszügig interpretiert – auch in der zweiten Bedeutung. Neben einem vor 21 Jahren gestarteten Kebab-Unternehmen wird mit dem «Ochsen» ein Traditionsbetrieb im Segment der Gastronomie vorgestellt. Weit über 100 Jahre gibt es den Familienbetrieb, der mittlerweile von der vierten Generation geführt wird. Auch hier muss man mit der Zeit gehen.
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aufzuzeigen. Da findet man beispielsweise den traditionellen Metzger exakt zwischen Schönheitsklinik und Software-Schmiede. Vorgestellt werden im Weiteren auch die traditionsreiche, sich aber stets wandelnde und so sich den geänderten Marktbedürfnissen anpassende Kromer-Gruppe sowie das klassische Start-up-Unternehmen Nikin. Nicholas Hänny, der Co-Gründer dieser Bekleidungsfirma, die für jedes verkaufte Teil einen Baum pflanzen lässt, ist eben erst zum «Aargauer des Jahres» gewählt worden.
Während man in der Gründerzeit mit einer Metzgerei diversifizierte, gehören heute verschiedene Hoteltrakte zum Schatzmann-Betrieb. Neben der ausgiebig illustrierten Chronik gibt es weitere Artikel, die sich mit Lenzburger Spezialitäten und Vorkommnissen befassen. Der Wald, wo es in diesem Jahr bei der Oberförsterposition eine Wachablösung gegeben hat, wird als «Wirtschafts- und Wohlfühlfaktor» beschrieben und die Familie Hünerwadel, die das Wirtschaftsleben der Stadt im 17. und 18. Jahrhundert massgeblich geprägt hatte, ausführlich gewürdigt. Das Hauptthema werde schon auf der Titelseite gewürdigt, hielt Ortsbürgerkulturkommissionspräsidentin Barbara Gurini in ihrer Begrüssung fest: ein Teller (Büchsen-)Ravioli – ebenfalls ein typisches Lenzburger Produkt. ■
Lenzburger Neujahrsblätter 2020. Verkaufsstellen: Buchhandlung Otz, Antiquariat Vonarburg, Papeterie Büro Ryser. – Preis: 20 Franken.
Lenzburg ist seit alters eine Hochburg des Klauskults. Seit anno 1572 steht der Chlaus auf dem Chlausbrunnen. Seltsam nur, dass die Brunnenfigur ein Krieger ist. Wie der zu seinem Namen kam, wird mit Hinweis auf einen St.-Niklaus-Altar in der einstigen Stadtkapelle erklärt. Nikolaus ist somit der Lenzburger Stadtheilige. Das rechtfertigt, dass der Chlausklöpf-Wettbewerb zu seinen Füssen stattfindet. Die andere Version ist die Sage von den bösen Buben, die harte Erbsen auf die Gofi-Treppe streuten, sodass der Klaus auf dem Abstieg aus seiner Klause krass zu Fall kam. «Weh, weh über euch, undankbares Volk», rief er und verschwand im Berg. Seither wecken die reumütigen Buben und Mädchen mit lautem Klöpfen den Klaus, bis er am Chlausmärt beim Eindunkeln an der Burghalde mit seinen Eseln endlich wieder auftaucht. Darum geht es hier halt länger als anderswo. Speziell: Am Lenzburger Brauchtum gibt es zwei offizielle Stadtchläuse. Neben dem ortsbürgerlichen braungewandeten auf der Gasse liest der politische den Ammännern und Kanzlern in der Burghalde die Leviten. Und zu allem Überfluss konkurrenziert der rote Markt-Samichlaus den heimischen Brauch. Heiner Halder, Lenzburg