Oberbaselbieter Zeitung vom 31. Oktober 2019

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Nr. 44 21. Jahrgang Donnerstag, 31. Oktober 2019

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Region Liestal

Akrobatik, Tanz, Musik und feines Essen: Das Variété im Werkhaus überzeugt auch in der 14. Saison. Seite 7

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Region Gelterkinden

Der Jodlerklub Farnsburg hat zum traditionellen Jodlerabend mit Überraschungen eingeladen. Seite 15

Region Waldenburg

In Langenbruck wurde am Samstag das Theaterstück «De Häfelibrönner von Bätziwil» aufgeführt. Seite 21

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Publikumswirksame Postenarbeit

Kolumne

Ein halbes Leben

Gelterkinden Jugendfeuerwehr auf den Spuren der «Grossen» an der Hauptübung OTTO GRAF

Die Hauptübung diene nicht zuletzt dazu, der Bevölkerung das Handwerk der Feuerwehr näher vorzustellen, erklärte Hauptmann Reto Kunz, Kdt Feuerwehr Region Gelterkinden. «Eine Einsatzübung, etwa bei einem Grossbrand, mag spektakulär aussehen, wird aber spätestens nach 20 Minuten abgebrochen. Danach langweilt sich das Publikum», sagte Kunz weiter. Von Langeweile war aber an den vier Posten auf der Allmend und im Park beim Alters- und Pflegeheim keine Rede. Die mit 25 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren besetzte Jugendfeuerwehr (JFW) zeigte mit dem Verlegen einer Schlauchleitung durch unwegsames Gelände auf eindrückliche Art, dass sie ihr Metier bestens versteht. Wie Postenchef Andreas Mesmer ausführte, führt der Nachwuchs pro Jahr zehn Übungen durch und beteiligt sich zudem an anderen Aktivitäten. So machte sie Ende Mai dieses Jahres an der Schweizermeisterschaft für JFW in Basel mit. Am nächsten Posten, Leitung Vladislav Bukejlovic, wollte es Gemeindepräsidentin Christine Mangold genauer wissen, ob die öffentlichen Gelder für die Feuerwehr auch gut investiert sind. Ausgerüstet mit Jacke und Helm und unterstützt von zwei Feuerwehrleuten ging sie mit dem Strahlrohr gegen den supponierten Brand vor. Ohne Unterstützung hätte sie der Druck der Schlauchleitung glatt aus dem Gleichgewicht gebracht, kommentierte sie ihren Löscheinsatz. Am gleichen Ort produzierte der Wasserwerfer gleich mehrere Regenbögen. Dieses Gerät ist sehr effizient, benötigt aber grosse Wasser-

Bergung einer verletzten Person. mengen. Etwas sparsamer ist das Hydroschild, das mit seiner Wasserwand unter anderem dazu dient, gefährlichen Funkenflug zu unterbinden. An den weiteren Stationen, alles vor den Augen des Publikums, das sich sehr interessiert zeigte, simulierte die Feuerwehr einen Verkehrsunfall, holte mit der mechanischen Leiter ein Büsi von einem Balkon im vierten Stock, errichtete im Eibach eine Ölsperre, räumte einen umgestürzten Baum weg, pumpte Keller leer und traf vorbeugende Massnahmen gegen Überflutungen.

FOTOS: O. GRAF

Der Wasserwerfer in Aktion.

Gemeindepräsidentin Christine Mangold im harten Löscheinsatz.

Sie heissen Aladdin, Bäri, Charly, Diabolo oder auch Emma, Hoppel, Kitty, Luna. Unsere Haustiere tragen die unterschiedlichsten Namen. Je nach Tierart und Geschlecht, Fantasie und Vorliebe der Besitzer. Und es gibt sogar Leute, die taufen ihr Büsi schlicht und einfach «Meiteli», weil sich die Familie auch Tage nach der Geburt nicht auf einen Namen einigen konnte. Sie sind alle herzig und süss und knuddelig – egal, wie sie heissen. Unsere Haustiere begleiten uns meist über eine lange Zeit. Manchmal sogar ein halbes Leben lang – so wie Strizzi. Ich bin jetzt noch knapp 32 Jahre alt und unser Kater gehörte während 16 Jahren zur Familie. Letzten Freitag ist er gestorben. Altersschwäche, vielleicht auch Nierenversagen. Ich sass im Zug von Chur nach Zürich, als es mir meine Mutter mitgeteilt hat. Ein trauriger Moment. Erst dann wurde mir so richtig bewusst, wie lange mich Strizzi begleitet hat. Und früher – wenn auch nicht ganz so lang – die Katzen Jenni und Samira, Kater Carlo oder die Zwerghasen Köbi und Schnüüfi. Die Nachbarn rechts hatten die wunderbaren Hunde Rambo und Rocky, die Nachbarn links wunderschöne Kanarienvögel – die eines Nachts ausgerechnet dann vom Fuchs heimgesucht wurden, als die Familie in den Ferien war. Grauenhaft war das. Unsere Haustiere wachsen uns so fest ans Herz, dass es unglaublich schmerzt, wenn wir sie gehen lassen müssen. Am Ende überwiegt immer zuerst das Leid, auch bei Strizzi. Doch eigentlich ist da so viel mehr Dankbarkeit und Freude, über ein halbes Leben voll schöner und schnurrender Momente. SERAINA DEGEN


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