Oberbaselbieter Zeitung vom 12. September 2019

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Nr. 37 21. Jahrgang Donnerstag, 12. September 2019

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Region Gelterkinden

Die Modeschau «Mode findet Stadt» verwandelte das Stedtli in einen Laufsteg.

Das Sommerfest auf der Leiern in Gelterkinden fand dieses Jahr ganz im Country-Style statt. Seite 13

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Region Waldenburg

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Über 24 Berufe wurden am Berufsinfoanlass der Sekundarschule in Oberdorf gezeigt. Seite 21

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Das Stedtli im Ausnahmezustand

Kolumne

Septemberfrucht: Zwetschge

«Liestal findet Stadt» Liestal erlebte ein «eindrückliches und absolut grandioses Fest» MARC S CHAFFNER

«So viele Leute waren noch nie in Liestal», sagte der Grossvater zu seinem Enkel, als sie von der Allee den Fussweg zum Bahnhof hochspazierten. Und er hat nicht übertrieben: Mit 40 000 hatte der Verein Stadtfest Liestal gerechnet, gekommen sind wesentlich mehr. «Die grosse Zahl der Besucherinnen und Besucher hat uns tief beeindruckt», bestätigt OK-Mitglied Irene Müller. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag pulsierte die Stadt – nicht nur die Rathausstrasse war zeitweise so voll, dass man kaum durchkam, sondern auch die anderen Gassen der Altstadt. Überall gab es etwas zu erleben und zu geniessen: An den wirklich vielseitigen Gastroständen, auf der Hauptbühne auf dem Zeughausplatz, auf der Bühne auf dem Wasserturmplatz, wo eine entspannte Gartenlounge-Atmosphäre herrschte, in der Sportarena mit Pumptrack, im Familienbereich in der Allee. Immer wieder wurde man mitten auf der Strasse mit Platzkonzerten und Tanzdarbietungen überrascht, und auch die Geschäfte der Innenstadt boten mit ihren Aktionen kurzweilige Unterhaltung. Am Samstagnachmittag sangen Schülerinnen und Schüler das «Stadtfest-Lied», danach zog eine Parade durchs Festgelände. Ausserdem empfing der Kanton eine Delegation aus China, die SBB taufte einen Zug auf den Namen «Liestal» und beim Eröffnungsanlass erhielt der Platz vor dem Stadttor offiziell den Namen, den er inoffiziell schon lange trägt, nämlich «Törliplatz». Beim Eindunkeln verwandelte sich das Stedtli am Freitag- und Samstagabend in eine Partymeile mit Bars und

Die Rathausstrasse war durchgehend mit Festpublikum gefüllt. Drinks, mitreissender Musik, bunten Lichtern und ausgelassenen Menschen in Feierlaune. Unbestrittene Höhepunkte waren die Lichtshows am Stadttor. Dieselbe Firma, die das Bundeshaus mit Lichtkunst bestrahlt, projizierte einen Farbenrausch ans Törli, der Begeisterung auslöste. Auch das Fazit des OKs ist vorbehaltlos positiv: «Wir sind vom eindrücklichen und absolut grandiosen Fest, welches sehr friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen ist, begeistert», lässt sich Irene Müller zitie-

Entspannte Stimmung auf dem Wasserturmplatz.

ren. Mit dem Stadtfest und seiner Ausstrahlung in die Region sei viel für die Positionierung von Liestal erreicht worden. Es sei gelungen, die Werte, die Breite und die Vielfalt von Liestal als Kantonshauptstadt auf eine sympathische Art einem breiten Publikum näherzubringen. Das friedliche Zusammenkommen von so vielen Menschen und die unzähligen strahlenden Gesichter hätten gezeigt: «Mir lebe am e guete Ort in Lieschtel», so Irene Müller. Das OK dankt allen Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern für ihr grosses

Stadtpräsident Daniel Spinnler stach am Freitag das erste Bierfass an.

FOTOS: M. S CHAFFNER

Engagement für dieses Fest. Ohne sie hätte es so nicht realisiert werden können. Laut Irene Müller sollen Teile des Fests in der Zukunft wieder durchgeführt werden. Eine Aussage zum Zeithorizont wäre noch verfrüht. Aber Elemente wie beispielsweise die Lightshow, die Open-Air-Disco «Liestal tanzt», die Sportarena oder die Saisoneröffnung der Detaillisten könnten in der einen oder anderen Form wieder aufgenommen werden. «Damit Liestal weiter Stadt findet», so Irene Müller. Mehr zum Stadtfest: Seiten 9–12 Festabzeichen-Verlosung: Seite 11

Die Echte Zwetschge (Prunus domestica domestica) ist eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica). Der Stein löst sich im Gegensatz zu andern Pflaumen leicht vom Fruchtfleisch. Beliebt ist die Zwetschge zur Herstellung von Zwetschgenkompott und Zwetschgenmus, das in der Schweiz auch Latwäri (Latwerge) und in Österreich Powidl heisst. Daneben braucht man Zwetschgen auch für Wähen, Glace, Trockenobst und natürlich für Zwetschgenwasser. Es gibt allein in Mitteleuropa über hundert angebaute Zwetschgensorten. Im Jura wird die Damassine angebaut, eine Sorte, die wohl aus Syrien stammt. Ebenfalls wichtig ist die deutsche Sorte Bühler. Ansonsten tragen die in der Schweiz angebauten Sorten klingende Namen wie Elena, Fellenberg, Hanita, Hanka, Jojo, Tagara oder Topking. Den Zwetschgenbaum brachten die Römer zu uns. Wahrscheinlich stammt der Baum ursprünglich aus der Gegend des Kaspischen Meeres. Schon vor 2500 Jahren wurde die Zwetschge in Griechenland kultiviert. Zur Zeit Karls des Grossen wurden an Höfen und in Klöstern schon Zwetschgen kultiviert. Sucht man in Symbollexika nach der Zwetschge, wird man kaum fündig. Wer im Traum reife Zwetschgen sieht, soll dies nach allgemeiner Deutung als verheissungsvolles Zeichen verstehen. Wer träumend Zwetschgen pflückt oder ihre Süsse kostet, der hat angeblich im realen Leben mehr Kraft und Energie für seine Vorhaben. In der psychologischen Traumdeutung sind Zwetschgen als sexuelles Symbol zu verstehen. Darauf deutet schon die Form der Früchte Fortsetzung auf Seite 2


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