Nr. 32 21. Jahrgang Donnerstag, 8. August 2019
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Region Liestal
Die 1.-AugustFeier auf Sichtern war ein fröhliches Volksfest für Gross und Klein. Seite 7
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Region Gelterkinden
Der Concours in Wenslingen lockte mit zahlreichen Attraktionen viel Publikum auf die Rennbahn. Seite 11
Region Waldenburg
Spektakulär ging am letzten Samstagabend die erste AM-Jam in Hölstein über die Bühne. Seite 14
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Feier mit Jugendlichen aus 16 Ländern
Kolumne
Gleis-Killer?
Läufelfingen 22 Jugendliche aus aller Welt feierten mit dem Lions Club Ergolz den 1. August auf dem Dietisberg Im Sommer findet jeweils das traditionelle Jugendaustausch-Programm der Lions-Organisation statt. Dieses Jahr profitierten 22 Jugendliche aus aller Welt (unter anderem aus Japan, Thailand, Mexiko, den USA, Island) und besuchten Anfang Juli ihre zugewiesenen Lions-Gastfamilien und gewannen dadurch wertvolle Einblicke in die Schweizer Kultur und Lebensweise. Für weitere zwei Wochen wurden sie im Camp Basel zusammengezogen und erkundeten unsere Region unter Leitung diverser Lions Clubs. Am 1. August gestaltete der Lions Club Ergolz den Tagesablauf mit einem imposanten Programm auf dem Dietisberg. Um 9.40 Uhr traf die fröhliche Jugendgruppe im Bahnhof Läufelfingen ein, bereits bestückt mit diversen LionsMitgliedern, die nach und nach zugestiegen waren. Zusammen wanderten sie auf das Hofgut Dietisberg. Roger Bertoni, Präsident LCE, begrüsste die Gäste in englischer Sprache. Er forderte sie auf, sich vorzustellen, aus welchem Land sie sind und wie man in ihrer Landessprache «Guten Tag und ein herzliches Willkommen» sagt. Diese sprachlichen Leckerbissen wurden herzlich beklatscht. Nach dem Apéro führten Res Thomet und Matthias Hofstetter je eine Gruppe durch das Hofgut und ermöglichten Einblicke in die diversen hauseigenen Produktionen. Während des feinen MittagessenBuffets spielte eine vierköpfige Ländlerkapelle volkstümliche Musik. Vier Gruppen absolvierten den lustigen Dietisbergparcours (Bauern-Olympiade) mit dem Highlight Seifenkistenrennen. Nach der Rangverkündigung ging es zu Fuss zurück nach Läufelfingen. Für alle Jugendlichen und Lions-Club-Mitglieder war es ein beeindruckender Tag mit bleibenden Eindrücken. LC ERGOLZ , ACTIVITY, TONI HUG
Jugendaustausch-Programm der Lions.
Beim Seifenkistenrennen-Start.
Den Wald hautnah erleben
Waldtage 19. bis 22. September in Rünenberg Der Försterverband beider Basel (FVB) lädt vom 19. bis 22. September zu den 8. Waldtagen nach Rünenberg ein. Die Besucherinnen und Besucher können den Wald in all seinen Facetten kennenlernen und Fachleuten Fragen zu seiner Bewirtschaftung und Bedrohung stellen. Als bewährtes Mittel dazu wird erneut ein Parcours mit zahlreichen Posten aufgebaut. Daneben kommen auch Spiel und Erholung nicht zu kurz: Ein Seilpark ermuntert, in luftige Höhen zu klettern, daneben können sich die Besucherinnen und Besucher in einer attraktiven Festwirtschaft verpflegen. Dank einer Kooperation mit der Postauto AG ist das Festgelände gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Gleichzeitig werben die Veranstalter dafür, dass der Wald gerade im Zeitalter des Klimawandels verstärkt als Rohstofflieferant genutzt wird. Denn als Baumaterial und auch als Energieträger ist Holz erstklassig: Es wächst nach, schafft regionale Arbeitsplätze, ermög-
licht kurze Transportwege und bindet als Parkett oder Balken langfristig das Klimagas Kohlendioxid. Die diesjährigen Waldtage stehen denn auch unter dem Motto «Ressource Holz». Erneut unterstützen deshalb zahlreiche Waldeigentümer, die in WaldBeiderBasel organisiert sind, die Veranstaltung. Unterstützt wird die Veranstaltung auch vom Amt für Wald beider Basel. Dieses ist insbesondere für die Betreuung von über 100 Schulklassen der Unter- und Oberstufen der beiden Basel und der angrenzenden Kantone verantwortlich. Waldtage 2019 vom 19. bis 22. September in Rünenberg. Eintritt frei, Parkgebühr 5 Franken. Von Gelterkinden besteht eine Busverbindung nach Rünenberg, Fahrplan unter www.waldtage.ch Öffnungszeiten: Donnerstag: 8 bis 17 Uhr, Freitag: 8 bis 17 Uhr (Festwirtschaft bis 2 Uhr), Samstag: 9 bis 17 Uhr (Festwirtschaft bis 2 Uhr), Sonntag: 9 bis 16 Uhr, www.waldtage.ch OBZ
FOTOS: ZVG
Die schreckliche Tat im Frankfurter Bahnhof hätte überall passieren können, auch in Liestal, Pratteln oder Sissach. Warum erschüttert uns die Bluttat so stark? Und warum wurde sie mehr als alle anderen von den Medien und der Politik so ausgeschlachtet? Zunächst war diese Tat unvorhersehbar, die Opfer waren zufällig ausgewählt. Darum ist sie unheimlich. Dann ist der Täter ein gebürtiger Eritreer, der in der Schweiz offensichtlich gut integriert war. Ohne die Schrecklichkeit der Tat zu leugnen, ist doch die Reaktion von Politik und Öffentlichkeit problematisch. Das Boulevardblatt aus Zürich titelte sogleich «Gleis-Killer». Nun ist ein Killer jemand, der einen anderen gegen Bezahlung umbringt. Fehler eins. Horst Seehofer sprach von einem «kaltblütigen Mord», die SVP von einem «nichtintegrierbaren Gewalttäter», der aus «reiner Mordlust» gehandelt habe. Fehler zwei. H. A. war bis zu seiner psychischen Krise zu Beginn des Jahres ein Muster an Integrationswilligkeit. Der Arzt diagnostizierte bei ihm zu Beginn des Jahres eine Paranoia, also starke Wahnvorstellungen. Erst kurz vor der Tat wurde er aggressiv, bedrohte seine Nachbarin mit einem Messer, wurde von der Polizei gesucht und floh über die Grenze. Alles deutet darauf hin, dass H. A. sich zur Zeit der Tat in einem Zustand paranoider Schizophrenie befand. Es gab zu allen Zeiten Menschen, die in einem paranoiden Schub Menschen töteten oder gar ihre eigene Familie auslöschten. Die Qualifikation als Mord ist nicht zulässig, weil die Qualifikationsmerkmale des besonders verwerflichen Motivs und der erwiesenen Vorsätzlichkeit im Fortsetzung auf Seite 2