Oberbaselbieter Zeitung vom 2. Mai 2019

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Nr. 18 21. Jahrgang Donnerstag, 2. Mai 2019

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Region Liestal

Karin Gensetter und ihr Team verabschieden sich per Ende Saison vom Theater Palazzo. Seite 5

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Region Gelterkinden

Region Waldenburg

Der TV Zunzgen feierte sein 100-Jahr-Jubiläum mit einem Fest und einem Eierläset. Seite 9

Der TV Arboldswil führte das «verkehrteste Eierleset der Welt» durch. Seite 15

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Zu Fuss durch unser Baselbiet

Kolumne

Ein Anruf genügt

Wanderwege beider Basel Wanderrouten müssen unterhalten werden BEAT EGLIN

Im Jahresprogramm der «Wanderwege beider Basel» sind Touren aus der ganzen Schweiz aufgelistet. Beim Durchlesen stechen auch ein paar ganz besondere Angebote aus unserer Region heraus. Am 23. Oktober trifft man sich in Zwingen und wandert nach einer Busfahrt zur Vogelberingungsstation auf der Ulmethöchi. An der 14. Schweizer Wandernacht (13. Juli) geht es bei Vollmond von Liestal zur Ruine Schauenburg und weiter über die Renggersmatt zum Zmorge in Münchenstein. Sonnig wird es am 17. Juli, wenn die Wandergruppe von Magden über den Sunneberg nach Maisprach unterwegs ist. Die «Roti Fluh» in Rothenfluh ist Thema am 26. September und zehn Tage später wandert man im Erlebnisraum Tafeljura an Hochstammbäumen und Streuobstgärten vorbei. Vom Ammeler Talweiher wird man von der erfahrenen Wanderleitung über den Egghof nach Oltingen und Wenslingen geführt. Bei den Detailbeschreibungen wird jeweils angegeben, ob Verpflegung im Rucksack mitgenommen werden soll oder ob der Besuch eines Restaurants eingeplant ist. Gute Wanderausrüstung für jedes Wetter, genügend Kondition und eine volle Getränkeflasche gehören aber immer dazu. Auf der Homepage www.wanderwege-beider-basel.ch sind Wandervorschläge, Informationen zu Themenwanderungen und zu geführten Wanderungen zu finden. Die Seite wurde modernisiert und an die Struktur der «Schweizer Wanderwege» angepasst. Über 6000 Arbeitsstunden An der GV des Vereins «Wanderwege beider Basel», die kürzlich stattfand,

Wandern durchs Oberbaselbiet.

wurden alle Traktanden oppositionslos durchgewunken. Die Rechnung ist ausgeglichen und die Finanzen sind im Lot. Das kleine Büro in einem Untergeschoss wurde in eine Wohnung mit genügend Tageslicht gezügelt. Zwei Vakanzen im Vorstand konnten gefüllt und erfreulicherweise konnte gleichzeitig auch dessen Durchschnittsalter deutlich gesenkt werden. Über 2400 Mitglieder zählt der Verein, von denen 198 zur Versammlung erschienen. Dass Wandern nicht für alle nur eine vergnügliche Freizeitbeschäfti-

FOTO: B. EGLIN

gung ist, erklärte der Präsident Othmar Cueni. Die Bezirks- und Wanderleiter leisteten über 6000 Arbeitsstunden. Jede Route wird pro Jahr mindestens ein Mal abmarschiert. Dabei werden alle Wegweiser auf Schäden und Lesbarkeit kontrolliert. Bei Bedarf erfolgen Reparaturen oder Ersatz der gelben Schilder oder auch des ganzen Pfostens. Erneuert werden aber nicht nur die Wegweiser. Auch bei den Routen kann es Änderungen geben, die in den Wanderkarten und Routenbeschreibungen nachgetragen werden müssen.

Banntags-Vorboten

DIe Banntagsmedaille 2019 des Liestaler Künstlers Jürg Widmer.

FOTO: U. FLURI

Die Rottenfahnen sind zwar noch eingerollt, die Vorderlader noch unter Verschluss, der Weisswein noch unverdünnt im Keller und die Schüblig rennen noch als muntere Säuli auf den Weiden herum. Ohne diese Ingredienzen ginge am Banntag tatsächlich nichts. Der Künstler Jürg Widmer heizt indes die Vorfreude auf den höchsten Feiertag der Liestaler Männer bereits einen Monat vor dem grossen Countdown an, und das mit der Auflage seiner zweiten Banntagsmedaille. Güggi – so wird Widmer im Freundeskreis genannt – hat nämlich letzten Freitag zu einer Vernissage in sein Atelier nach Seltisberg eingeladen. Dort hat der 51jährige Vollblut-Banntägler eine Medaille präsentiert, die er nach dem Motto «Ussmarsch us em Stedtli» geschaffen hat. Darauf die Träger der vier Rottenfahnen auf der Grundform des Törlis. In den weiteren Serien der folgenden Jahre soll eine ganze Geschichte und der Ablauf eines Banntags thematisiert werden. Die nummerierte, auf 666 Exemplare limitierte Medaille kostet 30 Franken. Ein «Must-have» für jeden waschechten Liestaler Banntägler, so Widmer. ULRICH FLURI

Zvieribrättli in der Abendsmatt Lampenberg. FOTOS: B. EGLIN

Seit Wochen ist der Abfluss meines Badezimmer-Lavabos verstopft. Meine Zähne putze ich schon längst in der Küche. Es ist wirklich kaum mehr auszuhalten. Termin mit dem Sanitär? Wäre dringend nötig, habe aber keine Zeit. Weil tagsüber nie zuhause. Verzweifelt? Bin ich deswegen nicht. Denn ich habe ja Nachbarn. Besser gesagt, seit ich in Basel wohne, habe ich Tobias. Egal welches Anliegen, ein Anruf genügt und Tobias fragt: «Ist gut, bist du zuhause oder wann soll ich vorbeikommen?» In diesem Fall, als im Abfluss wirklich nichts mehr geht, steht er zehn Minuten später in meinem Badezimmer – ausgerüstet mit Stöpsel und Kittmasse. Solche Nachbarn sind einfach grosse Klasse, denke ich. Und das waren sie in meinem Fall schon immer. Ich hatte in meinem Leben bislang das Glück, jeweils neben guten und hilfsbereiten Menschen zu wohnen. Schon als Kind: Bei Huguette und Toni führte meine praktische Schulweg-Abkürzung mitten durch deren Garten. Zudem hatten sie die schönste Modelleisenbahn-Anlage, mit der ich je spielen durfte. Oder Urs und Dorli: Sie hatten wunderbare Hunde und für jedes Computerproblem eine Lösung. Auch mit Anna war die Nachbarschaft immer sehr prima. Wir lasen uns in diesen vier Jahren zwar mehr als dass wir uns persönlich gesehen haben, weil: Sie Ärztin, ich Journalistin. Ende Monat zieht sie aus. Sie wird mir fehlen, weil mir einmal mehr bewusst wird, wie wertvoll gute Nachbarschaft ist. In guten, wie auch in verstopften Lebenslagen. SERAINA DEGEN


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