Donnerstag, 11. Januar 2018
Lenzburger Woche
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliche 2–5, 8 Stadt Lenzburg 9/11 Kirchenzettel 10, 12/13 Im Gespräch 15 Stellen 16
Region 17/19 Immobilien 18 Seetal 23/25 Agenda 26 Szene/Hinweise 27
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 2, 119. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Vorbei ist in Möriken-Wildegg das Jahr der vielen kleinen Feste. Doch das Jubiläumsjahr «725 Jahre Möriken-Wildegg» hinterlässt Spuren – eine Bilanz.
An einem originellen Ort fand der Neujahrsapéro von Meisterschwanden statt: Rund 300 Personen drängten sich im Rohbau des neuen Werkhofes.
Jubiläums-Bilanz
Apéro im Werkhof
Salzkorn Erste Schritte
Voll aufs Dach: Sturm Burglind legte eine riesige Fichte quer über die Niederlenzer Waldhütte.
Foto: Peter Winkelmann
Der Sturm Burglind zerstörte die Niederlenzer Waldhütte Der Sturm Burglind sorgte auch in der Region für teilweise grosse Schäden: Eine grosse Fichte fiel quer auf die Niederlenzer Waldhütte. Peter Winkelmann
A
m Mittwoch letzter Woche fegte Sturm Burglind über die Schweiz und richtete allerorts grosse Schäden an. Die Wucht war derart gross, dass ganze Zugskompositionen aus den Gleisen stürzten, Lastwagen von der Autobahn flogen, Baugerüste und Baracken einstürzten.
Und wie immer bei solchen enormen Windkräften trifft es die Wälder kreuz und quer durch unser Land. Bäume brachen wie Streichhölzer entzwei oder wurden mitsamt dem Wurzelgebilde aus dem Boden gerissen. Bei Lenzburg fielen Bäume auf die Autobahn. Im Revier der Forstbetriebsgemeinschaft Region Seon soll sich der Schaden gemäss Aussagen von Gemeindeammann Hans Peter Dössegger am Neujahrsapéro vom letzten Sonntag auf rund 500 000 Franken belaufen. «Schlimmer als Sturm Lothar» Betroffen wurde auch der Lenzhardwald in Niederlenz. Ein Augenschein mit Willi Bürgi, dem Präsidenten der Landschaftskommission (Lako) der Ortsbür-
gergemeinde Niederlenz, Hüttenwart Karl Häusermann und Lako-Mitglied Pierre Bohren vermittelte ein schreckliches Bild. Kreuz und quer versperrten riesige Fichten die Waldwege. Und bei der Waldhütte sah es ganz grob aus: Eine rund 35 Meter hohe Weisstanne stürzte auf die Waldhütte und deckte sie fast gänzlich zu. «So grosse Schäden habe ich seit 1990 nicht gesehen im Lenzhardwald», meinte Bürgi resigniert, «nicht mal Sturm Lothar im Jahre 1999 wütete hier derart.» Wie gross der Schaden an der Hütte ist, konnte man nur erahnen. Nach den vielen kleineren Sturmschäden im letzten Halbjahr dürfte das nun aber der Höhepunkt sein im Lenzhardwald.
Treppen steigen, rückwärtsgehen, auf Zehenspitzen stehen, hüpfen und springen. Kein Erwachsener kann sich an eine Zeit erinnern, als er das nicht konnte. Aber wir alle mussten es einmal lernen. Derzeit führt mir mein Melanie Solloso kleiner Sohn gerade vor Augen, wie viel Ausdauer es braucht, um überhaupt laufen zu lernen. Unzählige Male fällt er jeden Tag hin, aber er steht trotzdem immer wieder auf. Unermüdlich. Da soll mir noch einer sagen, es gebe Menschen ohne Ausdauer. Wer laufen gelernt hat, dem mangelt es daran bestimmt nicht. Und die Freude, die den Kleinen nach ihren Erfolgserlebnissen ins Gesicht geschrieben steht – die ist einfach unbezahlbar! Ein Läufer, der über 100 Meter gerade Olympiagold gewonnen hat, ist nichts dagegen. Viele von uns haben vergessen, wie man sich so richtig über Erfolgserlebnisse freut. Ich eingeschlossen. Den Ikea-Schrank richtig zusammengebaut, den Filter beim Fischtank wieder zum Laufen gebracht, einen neuen Schwierigkeitsgrad an der Kletterwand gemeistert oder ein neues Gericht nach Rezept erfolgreich nachgekocht – die kleinen Erfolge sind da, eigentlich täglich, auch im Leben der Grossen, die denken, dass sie schon alles können. Nur, so richtig freuen tut man sich nicht mehr darüber. Die Frage ist: Warum eigentlich? Weil die kleinen Erfolge zu banal und alltäglich sind? Weil es andere schliesslich auch schon geschafft haben? Oder weil vorausgesetzt wird, dass man solche Dinge halt einfach können muss? Das hält zumindest die Kleinsten unter uns nicht davon ab, wie Maikäfer zu strahlen, wenn sie etwas zum ersten Mal erfolgreich meistern. Und weil gerade das Neujahr anstand, führten mich meine Fragestellungen prompt zu einem meiner Neujahrsvorsätze für 2018, nämlich, mich in Zukunft auch über die scheinbar kleinen, alltäglichen Erfolgserlebnisse meinerseits so richtig zu freuen. Ein erster Schritt ist bereits getan; ich freue mich gerade über mein Salzkorn. Melanie Solloso, Redaktorin