DORNECK
Donnerstag, 28. September 2017 Nr. 39
HOFSTETTEN-FLÜH
FLÜH
«Keine Fusion, aber noch mehr Zusammenarbeit»
Kunstpreis 2017 geht an Bruno Leus
Wohngemeinde einsetzen stand für mich immer fest.
möchte,
Was wird sich ändern? Das wird die Zukunft weisen. Ich kann sehr gut Projekte leiten und mit Elan anschieben. Ich sehe mich aber ganz klar als Teamplayer und plädiere dafür, einander zu zuhören. Ich hatte auf der CVP-Liste kandidiert, doch immer darauf hingewiesen, dass ich kein Verfechter bin von Parteipolitik, sondern mir meine Unabhängigkeit bewahre. Auch die SP teilt ihre zwei Sitze mit einem Parteilosen. Ich denke, die Parteipolitik wird in Zukunft auf Gemeindeebene weiter an Bedeutung verlieren. Für mich ist auch klar, dass ich mein politisches Engagement auf kommunaler Ebene sehe und nicht in der Kantonspolitik. Sieht sich als Teamplayer: Neu gewählter Gemeindepräsident von HofstettenFOTO: BEA ASPER Flüh. Interview: Bea Asper Felix Schenker wurde am Sonntag zum neuen Gemeindepräsidenten von Hofstetten-Flüh gewählt. Sie wurden im Juni neu für die CVP in den Gemeinderat gewählt und avisierten den Präsidentenposten. Wie kam es dazu? Richard Gschwind hatte sich seinen Entscheid, nicht mehr fürs Gemeindepräsidium zu kandidieren, nicht leicht gemacht, und grundsätzlich fehlte es in Hofstetten-Flüh nicht an möglichen Interessenten für die Nachfolge. Doch einige Bewerber haben sich nach dem Abwägen, ob sie das 40 Stellenprozent-Pensum der Gemeinde mit Beruf und Familie vereinbaren können, dagegen entschieden. Ich hatte als Mitglied von Kommissionen, Arbeitsgruppen und Schulbehörden immer wieder Einblick in die Gemeindearbeit. Als Schulleiter im Thierstein mit Personalverantwortung für 40 Lehrkräfte bringe ich Führungserfahrung mit. Und ich hatte das Glück, dass ich das Schulpensum kürzen kann und somit über die zeitlichen Ressourcen verfüge, die es für das Führen der Verwaltung und der Exekutive braucht. Die Legislatur beginnt im Januar, doch ich und die anderen drei neu gewählten Gemeinderäte arbeiten uns bereits jetzt in die Dossiers ein und nehmen als Gäste an den Gemeinderatssitzungen teil – die ja öffentlich sind. Dass ich mich für meine
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Sie werden sich also dafür einsetzen, dass es keine Parteifreundschaftsdienste und auch gegenüber der Verwaltung keine Gefälligkeiten gibt? In Hofstetten-Flüh ist die Entflechtung längst vollzogen und die Professionalität weit fortgeschritten, der Gemeinderat entscheidet unabhängig von Kommissionen oder der Verwaltung – oftmals auch gegen deren Empfehlung. Welche Ziele schweben Ihnen für Hofstetten-Flüh vor? Und wie gehen Sie damit um, die Arbeit des Gemeinderats messbar zu machen? Ich persönlich habe gegen das Festlegen von Zielen nichts einzuwenden, begrüsse auch die Transparenz und ein Controlling, eine Analyse, was erreicht worden ist. Doch festlegen wird dies der Gesamtgemeinderat. Wir werden uns zu Beginn der Legislatur Gedanken dazu machen im Rahmen eines Workshops. Wie wird Hofstetten-Flüh sich während Ihrer Amtszeit verändern? Ich rechne mit einem weiteren Wachstum, das aber moderat ausfallen wird. Wir werden weiterhin Sorge tragen zur hohen Lebensqualität und den dörflichen Charakter bewahren, also nur massvoll verdichten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Hofstetten-Flüh eine Gemeinde bleibt, die Ihren Einwohnern sehr viel bieten kann. An Fusionen im hinteren Leimental glaube ich bis in zehn Jahren nicht, doch die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden wird sicherlich vertieft werden - Projekt bezogen, möglicherweise auch auf Verwaltungsebene.
Der Solothurner Regierungsrat hat dieses Jahr dem Bildenden Künstler Bruno Leus den Kunstpreis des Kantons Solothurn zugesprochen. Fränzi Zwahlen-Saner
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n seiner Begründung zur Auszeichnung an den in Flüh wohnhaften Künstler hält das antragsstellende Kantonale Kuratorium für Kulturförderung fest: «Kaum ein anderer Künstler hat den öffentlichen Raum des Kantons, aber auch jenen ausserhalb der Kantonsgrenzen, so geprägt wie Bruno Leus.» Der 74-jährige Plastiker, Gestalter, Maler und Tüftler füge seine Arbeiten derart gut in ihre Umgebung ein, dass sie niemals aufdringlich sind – was nicht etwa bedeutet, dass sie untergehen. «Sein Schaffen ist subtiler und stiller als Arbeiten anderer. Doch wer die überdimensionalen, rostigen Nägel, Acrylglas-Segel oder Gräser aus Stahl einmal gesichtet und als Kunst im öffentlichen Raum wahrgenommen hat, kommt nicht mehr so schnell von ihnen los.» Einmal gesetzt, gehören Leus’ Werke zu ihrer Umgebung, als wäre es nie anders gewesen. Immer noch viele Ideen Bruno Leus wurde am 26. September 1943 in Basel geboren. Er ist Bürger von Basel und lebt seit vielen Jahren in Flüh. Sein Atelier steht in Wintersingen/BL. 1991 wurde ihm ein Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn zugesprochen, im Jahr 1997 erhielt er den Fachpreis für
Arbeitet jeden Tag: Bruno Leus in seinem Atelier im basellandschaftlichen Wintersingen. FOTO: ZVG
plastisches Schaffen. «Ich war sehr überrascht und natürlich auch erfreut, als ich den Brief des Regierungsrates bekam», sagte Leus. Er arbeite jeden Tag, auch wenn der Körper nicht mehr ganz so fit sei. Grosse Arbeiten lägen leider nicht mehr drin. «Ideen habe ich zwar noch viele», setzt er lachend hinzu. Im kommenden Frühling seien seine neuesten Arbeiten in der Galerie Rössli in Balsthal zu sehen, setzt er noch hinzu. In dem Ort also, in dem auch seine grosse Skulptur, eine Schreibfeder, vor der Amtschreiberei zu sehen ist.
Noch ein Preis fürs Schwarzbubenland Die Büsseracherin Renata Borer erhält den Preis für Objektkunst und Installation. Renata Borer tritt seit 23 Jahren mit ihren Arbeiten in die Öffentlichkeit. In Ausstellungen im Kanton Solothurn und über die Kantonsgrenzen hinaus. «Die Zartheit ihrer Werke ist allgegenwärtig und fasziniert», begründet das Kantonale Kuratorium für Kulturförderung in seiner Medienmitteilung. Öffentliche Preisverleihung: Montag, 13. Nov., 18.30 Uhr, im Landhaus Solothurn.
BÜREN
MARIASTEIN
Das räumliche Leitbild beschäftigt
Rosenkranzsonntag
Neu gewählt: Stéphanie Erni, Gemeindepräsidentin von Büren. FOTO: ZVG bea. Die neue Gemeindepräsidentin von Büren, Stéphanie Erni, will die Meinungsvielfalt und den Informationsaustausch beleben. Was wird sich unter Ihrer Führung ändern? Mit meinem beruflichen Hintergrund als Journalistin möchte ich der Kommunikation noch mehr Beachtung schenken als es bisher Usus war in Büren. Frei nach dem Motto: Tue Gutes und sprich darüber, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Medien der Gemeinde (Dorfblatt und Homepage) vermehrt zum Informationsaustausch genutzt werden. Natürlich setze ich mich für Kontinuität ein im eingeschlagenen Kurs, mit den Steuergeldern haushälterisch umzugehen und positive Rechnungsabschlüsse zu generieren. Dazu zählt zum Beispiel auch, dass man bei Investitionen, etwa für Projekte von Interessengruppen aktiv nach alternativen Finanzierungsmodellen sucht. Nah dran und doch Distanz wahren: In der Politik auf Gemeindeebene hört man immer wieder Vorwürfe von Vetternwirtschaft. Wie lautet Ihr Rezept für eine Sachpolitik? Ich setze ganz klar auf das Gleichbehandlungsprinzip und appelliere, sich an Richtlinien zu halten, die ja auf Gemeindeebene in Reglementen festgehalten werden können. Damit haben alle Behördenmitglieder bei Anfragen und Bittschreiben einen Leitfaden. Ausserdem werden die Diskussionen
im Gemeinderat protokolliert und sind öffentlich einsehbar, da ist der Kanton Solothurn mit dem Öffentlichkeitsprinzip sehr fortschrittlich. In Dörfern gibt es oft eine kleine Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern, die sich besonders engagieren und das sollte auch honoriert werden. Gleichzeitig ist es wichtig, neue Leute, zum Beispiel auch Neuzuzüger oder die jungen Bürger für das Mitwirken in der Gemeinde zu gewinnen und so die Meinungsvielfalt zu vergrössern. Aber das ist bekanntlich keine einfache Aufgabe. Welche Ziele möchten Sie für Büren erreichen und wie wird die Arbeit des Gemeinderats messbar? Das Wichtigste ist, dass sich die Einwohner in Büren wohl fühlen. Der Gemeinderat legt bereits jetzt jeweils Legislaturziele aber auch Jahresziele fest und führt eine Pendenzenliste. Das Ziel ist es jeweils, die geplanten Arbeiten auch wirklich zu erledigen und dies transparent zu machen. Wie wird Büren sich während Ihrer Amtszeit verändern? Das räumliche Leitbild und die Ortsplanrevision wird uns alle in den nächsten Jahren beschäftigen. Dabei werden sicherlich Projekte von Unternehmern oder Landwirten eine Rolle spielen. Doch am dörflichen Charakter wird sich nichts ändern. Ebenso ist es gut möglich, dass Büren in verschiedenen Bereichen die Zusammenarbeit mit anderen Dörfern intensiviert, es wird aber eine eigenständige Gemeinde bleiben.
Für das meditative Gebet: Die traditionelle Gebetschnur mit Kreuz und 59 FOTO: ZVG Perlen. Am Sonntag, 1. Oktober, begeht der Wallfahrtsort Mariastein das Rosenkranzfest. Dieses Jahr wird Weihbischof Michael Gerber aus Freiburg im Breisgau den feierlichen Gottesdienst um 9.30 Uhr zelebrieren und die Festpredigt in der Klosterkirche halten. Auch im Gottesdienst um 11.15 Uhr wird er predigen. Mit dem Rosenkranzfest lenkt die katholische Kirche die Aufmerksamkeit auf das meditative Gebet mit der traditionellen Gebetschnur mit Kreuz und 59 Perlen. Um 14.15 Uhr besteht dann auch in der Gnadenkapelle von Mariastein die Gelegenheit, das gemeinsame Rosenkranzgebet mitzuerleben. 9.30 Uhr Eucharistiefeier (Klosterkirche), 11.15 Eucharistiefeier (Basilika), 14.15 Uhr Rosenkranz in der Gnadenkapelle, 15.00 Uhr, Vesper mit den Pilgern in der Basilika.